dipl. ing. thomas von wriechen telefon · 0211 451863 fax · 0211 4963718 mobiltelefon · 0172 2158496 e m a i l · [email protected] dipl. ing. thomas von wriechen · weißdornstr.5 · 40474 düsseldorf Herrn Beigeordneten der Stadt Düsseldorf Dr. Stephan Keller Zollstr.4 40200 Düsseldorf 21. Oktober 2015 __ Sehr geehrter Herr Dr. Keller, im Gutachten der Firma IBU, vom 19.2.2014 ist die Lärmbelastung der U81 für die Umgebung berechnet worden. Da der geplante Streckenverlauf in einer engen Kurve mit einem Radius von etwa 200m verläuft, liegen in diesem Fall besondere Bedingungen vor. Es ist bekannt, das Schienenfahrzeuge in einer Kurve durch die Reibung des Innen- und Außenrades besonders starke Geräusche verursachen. Hierfür gibt es ausreichend Beispiele bei der Berliner oder Hamburger U-bahn, aber auch in Düsseldorf. So entstehen Fahrgeräusche, bei denen noch zusätzlich Quietschgeräusche entstehen. Um die Geräusche verhindern zu können, soll eine sogenannte Spurkranzschmierung eingebaut werden, die im Fahrbetrieb die Räder schmiert, wenn eine Kurve durchfahren wird. Die Spurkranzschmierung ist am Schienenfahrzeug fest verbaut, weshalb jedes angetriebene und nichtangetriebene Fahrzeug, dass diese Strecke befährt mit einer solchen Vorrichtung ausgerüstet sein muss, dabei stellt sich die Frage: 1. Wie verlässlich diese Schmierung ist und werden alle Fahrzeuge damit ausgerüstet, also auch Ersatzfahrzeuge die im Bedarfsfall dann bereitstehen müssen. 2. Arbeitet diese Schmierung immer oder muss sie manuell zugeschaltet werden? 3. Falls die Schmierung ausfällt, sind dann diese Geräusche im Schallgutachten schon berücksichtigt? Wenn nun für Schallschutz gesorgt wird, und seitlich die Strecke von meterhohen Schallschutzwänden geschützt wird, so bleibt sie nach oben hin offen, wodurch der Schall insbesondere zu den Seiten hin reduziert wird. Die Strecke verläuft aber in einer Kurve und von der Hochtrasse hinter der Kurve geneigt nach unten, um dann auf den normalen Schienenstrang der U79 einzufädeln. Im Kurvenbereich kann sich dadurch der Schall über das offene System ungehindert ausbreiten und die Anwohner neben dem sonst schon vorhandenen Verkehrslärm zusätzlich belasten. 4. Wie werden die sich tangential ausbreitenden Fahrgeräusche eingedämmt? · weissdornstr.5 · 40474 düsseldorf-stockum bankverbindung: stadtsparkasse düsseldorf · bankleitzahl 30050110 · kontonummer 11323201 dipl. ing. thomas von wriechen 5. Sind Dehnungsfugen der Schienenstränge und Übergangsstücke bei Weichen in die Berechnung mit eingeflossen. Bürger von Lohausen und Stockum beklagen als Beispiel die Klackgeräusche, die auf der A44 an der Fuge zwischen Brücke und der festen Bauweise entstehen. Die Geräusche werden mit dem Wind kilometerweit bis nach Stockum getragen. An dem Zustand hat man bis heute nichts geändert. Bürger beklagen ihn und die Politiker fühlen sich nicht zuständig oder es liegt nicht in deren Handlungsspielraum daran etwas zu ändern. Diese Erfahrung zeigt aber, dass je nach Windrichtung Geräusche viel weiter getragen werden, als das es im Gutachten der Planfeststellung überhaupt berechnet worden ist. Am Beispiel der Oberkassler-Brücke kann man trotz massiver Bauweise feststellen, dass es unter der Brücke ohrenbetäubend laut ist, wenn eine Straßenbahn über die Brücke fährt und das obwohl die Schienen dort schwingungsgedämpft sind. Da bei der Planung der U81 von Schallschutzwänden die Rede ist, können sich Schwingungen allerdings über den Baukörper in der Umgebung frei verbreiten. 6. Wie will man diese Schwingungen des Baukörpers eindämmen und von wie viel Lärm ist dabei auszugehen, der die Anwohner belasten wird. 7. Kann man diese Lärmquelle überhaupt heute schon berechnen, wenn es dafür keine vergleichbaren Baukörper gibt? Die Taktzahl der U81 wurde am runden Tisch mit 20 Minuten angegeben. Im ersten Planungsabschnitt wird diese Linie auf den Gleisen der U78 bis zum Freiligrathplatz fahren. Ab dort wird die Route dann abweichen und zum Flughafen fortgesetzt und soll im 20-Minutentakt erfolgen. Im weiteren Planungsabschnitt wollen sie weitere Stadtgebiete mit der anderen Rheinseite anbinden, weshalb es fraglich ist, ob eine 20 Minutentaktung überhaupt ausreichen wird. 8. Ist die Schallschutzberechnung für eine höhere Taktrate als 20 Minuten (5 Minuten- und 10 Minutentakt) berechnet worden? 9. Wenn nein, wie ändern sich die Schallschutzbedingungen? Mit freundlichen Grüßen 2
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