5.11.2015 | 18:00 Die umstrittene Erinnerung an die Speziallager-Toten Literaturhaus FasanenstraSSe Die umstrittene Erinnerung an die Speziallager-Toten Impulsreferat: Dr. Bettina Greiner Hamburger Institut für Sozialforschung Fallbeispiele und Diskussion: Horst Schüler Ehrenvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e. V. (UOKG) Dr. Julia Landau Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora Dr. Enrico Heitzer Gedenkstätte Sachsenhausen Moderation: Dr. Jens Hüttmann Bundesstiftung Aufarbeitung Bitte teilen Sie uns Ihre Zusage bis zum 30. Oktober mit: 030-2309 3654, [email protected]. Wir weisen Sie darauf hin, dass mit Ihrer Anmeldung keine Sitzplatzreservierung verbunden ist. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Foto: Kriegsgräberstätte in Halbe/Brandenburg, © Pralle Sonne 5.11.2015 | 18:00 Literaturhaus FasanenstraSSe 23 | 10719 Berlin In Deutschland ist eine Verschiebung der Erinnerungskulturen erkennbar: Neben den Kriegsopfern wird seit Jahrzehnten auch der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, und seit 1990 auch der Opfer des Stalinismus. Diese Entwicklung verläuft nicht reibungslos, unterschiedliche Opfergruppen ringen um öffentliche Wahrnehmung, manchmal sind Gedenkorte für die Opfer des sowjetischen Geheimdienstes und des Nationalsozialismus auf demselben Gelände. Dort entzünden sich Diskussionen, auch streitbar, um eine angemessene öffentliche Wahrnehmung von historischen Ereignissen. Zwischen 1945 und 1950 unterhielt die sowjetische Militäradministration Speziallager – sieben davon in Brandenburg und Berlin. Insgesamt wurden in der Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) über 122.000 Deutsche interniert, die sich als NS- oder Kriegsverbrecher schuldig gemacht oder gegen die sowjetische Besatzungsordnung verstoßen hatten. Lediglich 45.262 von ihnen wurden bis 1950 wieder entlassen, fast ebenso viele verstarben in den Lagern. Die übrigen wurden in großer Zahl entweder in die Sowjetunion deportiert oder bei Auflösung der Lager weiterhin in DDR-Gefängnissen festgehalten. An anderen wurden Todesurteile vollstreckt. Im Januar 1950 vermeldete das „Neue Deutschland“ die Auflösung der sowjetischen Internierungslager in der DDR. Wie verhält es sich heute mit der Erinnerung an die Toten der Speziallager? Wie werden die Lager und ihre Opfer gewichtet und interpretiert, in Gedenkstätten und in der Öffentlichkeit, in Deutschland und in Europa?
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