Zuger Kantonalbank

Portfolio – Update
4. Februar 2016
Die in dieser Woche veröffentlichten Vorlaufindikatoren aus den USA mahnen weiter zur Vorsicht. Haben sich die
Gewitterwolken bereits verzogen? Wir sind der Meinung, dass die Risiken einer weiteren Abschwächung zugenommen haben. Investoren sollten die Aktienquote in ihren Portfolios weiter reduzieren.
Indikatoren unter den Erwartungen
Das Jahr 2016 hat Anleger bis anhin auf Trab gehalten.
In den letzten Tagen kam es an den Aktienmärkten vorübergehend zu einer Beruhigung. Investoren haben sich
indes gefragt, ob sich die Gewitterwolken bereits verzogen haben oder ob wir nur unter dem Einfluss eines Zwischenhochs stehen. Wir sind der Meinung, dass die Risiken nicht verflogen sind. Im Gegenteil, die
Vorlaufindikatoren aus den USA haben sich nochmals
verschlechtert, die Wirtschaftsdynamik hat sich weiter
abgeschwächt. Besteht Grund zur Panik? Nein, aber Investoren sollten in ihren Portfolios riskante Anlagen im
Sinne eines kontinuierlichen Risiko Managements weiter
abbauen.
Nachdem Anfang Jahr Anleger durch die anhaltende Unsicherheit bezüglich der chinesischen Wirtschaft verunsichert wurden, führte ein schwacher ISM-Indikator der USIndustrie am ersten Handelstag des Jahres zu Abgaben.
Die jüngsten ISM-Daten, welche diese Woche veröffentlicht wurden, waren auch nicht besser. Der Geschäftsgang der US-Industrie verharrte gemäss diesen neusten
Zahlen weiter unter den Erwartungen und unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Gestern schliesslich
fiel der ISM-Indikator der Dienstleistungen von 55,3 Zählern auf 53,3 und verfehlte die tiefen Erwartungen. Als
Reaktion auf diese Daten sanken die Zinsen und der USD
büsste an Wert ein.
Die lange Zeit so robuste amerikanische Wirtschaft
scheint damit stärker im Gegenwind zu stehen als bisher
erwartet. Inzwischen melden nicht mehr nur die Industrieunternehmen eine sich verschlechternde Auftragslage,
Seite 1 von 2
sinkende Kapazitätsauslastungen und sinkende Unternehmensgewinne.
Der
Frühwarnindikator
unseres
Research-Partners signalisiert nun auch fallende Unternehmensinvestitionen. Das Risiko einer Rezession ist damit
gestiegen. Die Hoffnung, dass diese verhindert werden
kann, liegt nun auf dem Privatkonsum. Solange die tiefen
Energiepreise sowohl die Kaufkraft als auch die Stimmung der Konsumenten hoch halten, könnte dies gelingen.
Die Erwartungen einer weiteren Zinserhöhung durch die
US-Notenbank Fed sind damit verpufft und ernsthafte
Konjunkturängste prägen auch das Bild der Obligationenmärkte. Zusätzlich dazu sind die Zinsen auch im Zuge extrem schwacher Rohstoffpreise und damit unverändert tiefen Inflationserwartungen weiter gesunken.
Die Zinsen von 10-jährigen US-Staatsanleihen fielen in
der Folge wieder unter 1,9 Prozent, die 10-jährige Deutsche Bundesanleihe fiel kurzfristig unter 0,3 Prozent, und
der 10-jährige Schweizer Eidgenosse bewegt sich mit
-0,35 Prozent weiter nahe dem Allzeittief. Die Zinswende
scheint einmal mehr verschoben.
Der Aktienmarkt bleibt angeschlagen
Wie bereits in früheren Publikationen erläutert, sind wir
der Meinung, dass die Aktienmärkte aus technischer Perspektive angeschlagen sind. Nun kommen auch ernstzunehmende Rezessionsängste dazu. Wir raten Investoren
zu einem weiteren Abbau.
Mit dieser Empfehlung führen wir unsere graduelle Risikoreduktion weiter, die wir bereits im Januar 2016 (Abbau
Aktien), im Dezember 2015 (Abbau europäischer Wandelanleihen) und davor im November 2015 (Abbau
globaler Immobilienanlagen) eingeleitet hatten.
Alternativen oder Cash?
Investoren sind weiterhin im Dilemma, was sie mit dem
Geld aus dem Verkauf von Aktienanlagen tun sollen. Wir
empfehlen unseren Kunden aktuell einen stattlichen Anteil
in Cash zu halten.
Trotzdem können sich in den nächsten Tagen und Wochen Alternativen im Bereich von Obligationenanlagen
ergeben. Aktuell scheint uns die Anlageklasse aber etwas
überkauft, wir warten mit einem Aufbau zu.
Ausblick und Empfehlungen
Im aktuellen Umfeld überwiegen die Risiken einer weiteren Korrektur der Aktienmärkte. Konkret empfehlen wir,
Schweizer Aktien und Europäische Aktien zu reduzieren.
Unsere Einschätzung der Anlageklasse Immobilien
Schweiz bleibt unverändert. Das aktuell sehr tiefe Zinsniveau in der Schweiz sollte Immobilienanlagen weiterhin
Rückenwind verleihen. Der jüngste Zinsrückgang stützt zusätzlich. Globale Werte in dieser Anlageklasse meiden
wir aufgrund des Aktiencharakters.
Rohstoffe halten wir weiterhin keine, da die Kosten für Investoren das Kurs-Potenzial stark schmälern. Auch der
Goldpreis scheint für uns noch keine Kaufgelegenheit
darzustellen, da aufgrund der Rohstoffpreise die Gesamtinflationsraten wieder fallen.
Wir werden die Situation weiter beobachten und Sie bei
Änderungen in unserer Anlageallokation zeitnah informieren.
Aus relativer Sicht ist der Schweizer Aktienmarkt aufgrund
seines defensiven Charakters immer noch attraktiv. Im
Sinne einer allgemeinen Risikoreduktion im Portfolio raten
wir Anlegern trotzdem zum graduellen Abbau von
Schweizer Werten. Europäische Aktien – die zweitgrösste Position im Aktienportfolio – dürften bei einem weiteren Abverkauf auch stark leiden.
Wir raten weiterhin zu einem stattlichen Anteil in Fremdwährungen, da der Franken gegenüber dem EUR, JPY
und NOK überbewertet ist. Aufgrund dieses Abwertungspotenzials raten wir Anlegern, EUR-Bestände aus
dem Verkauf der Aktien weiterhin zu halten. Wir empfehlen zudem, Dollarbestände zu reduzieren.
Rechtlicher Hinweis
Die in diesem Dokument publizierten Informationen, die einzig für natürliche und juristische Personen mit Wohnsitz bzw. Sitz in der Schweiz bestimmt sind. begründen weder eine Aufforderung noch ein
Angebot oder – wo nicht ausdrücklich anders vermerkt – eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten oder zur Vornahme sonstiger Transaktionen. Diese Publikation ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung.
Diese Publikation enthält Angaben und Informationen, welche durch Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, erarbeitet wurden. Obwohl Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, alle ihre Sorgfalt darauf verwendet
hat, dass die Informationen auf diesem Dokument zu dem Zeitpunkt, in welchem die Informationen der Zuger Kantonalbank zur Verfügung gestellt wurden, korrekt sind, kann Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, weder explizit noch implizit eine Zusicherung oder Garantie (einschliesslich Haftung gegenüber Dritten) hinsichtlich Korrektheit, Zuverlässigkeit oder Vollständigkeit geben. Wellershoff & Partners Ltd.,
Zürich, kann auch keine Zusicherung dafür geben, dass die Informationen nicht durch technische Störungen (Übermittlungsfehler, technische Mängel etc.) verfälscht wurden oder verfälscht werden können.
Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, übernimmt keinerlei Haftung für den Inhalt dieser Publikation. Die Informationen, welche in dieser Publikation enthalten sind, können bereits vor der Veröffentlichung und
Weitergabe an die Kunden der Zuger Kantonalbank für Transaktionen sowohl von Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, wie auch von der Zuger Kantonalbank verwendet worden sein. Weder die Zuger
Kantonalbank noch Wellershoff & Partners Ltd., Zürich, haften für irgendwelche Verluste sowie direkte, indirekte oder zufällige Schäden, welche aufgrund von in dieser Publikation enthaltenen Informationen
und/oder zufolge der den Finanzmärkten inhärenten Risiken entstehen. Die Anleger sollten sich bewusst sein, dass Kurse sowohl steigen als auch fallen können. Aus diesem Grund ist eine positive Performance in der Vergangenheit keine Garantie für eine positive Performance in der Zukunft. Ausserdem unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Devisenkursschwankungen. Allfällige in dieser Publikation vertretene Ansichten reflektieren ausschliesslich diejenigen der Zuger Kantonalbank zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (Änderungen bleiben vorbehalten).
Seite 2 von 2