Tabata & Co. Workout to go Referent: Jens Binias Convention 2015 Functional Training Tabata & Co. – Workout to go Kontakt Jens Binias [email protected] Tabata-Training – Was ist das? Als Tabata-Training bezeichnet man ein hochintensives Intervalltraining, bei dem sportliche Betätigung und Pause im Verhältnis von 2:1 ausgeführt werden. Klassischerweise wird 20 Sekunden die Übung ausgeführt, danach folgen 10 Sekunden Pause. Diese Abfolge wird 8-mal wiederholt, so dass eine Runde „Tabata“ 4 Minuten dauert. Beispiel Tabata mit einer Übung (20/10): Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause, Jumping Jacks, Pause Diese Art zu trainieren geht auf eine 1996 durchgeführte Studie des japanischen Wissenschaftlers Izumi Tabata zurück, in der die Auswirkungen von moderatem Ausdauertraining und hochintensivem Intervalltraining auf den menschlichen Körper untersucht wurden. Die Vorteile des hochintensiven Interalltrainings (HIIT: High intensive interval training) liegen in der hohen Effizienz. Um einen ähnlichen Effekt mit „normalem“ Ausdauertraining zu erzielen, müsste über einen deutlich längeren Zeitraum trainiert werden. Außerdem deuten Studien darauf hin, dass die Fettverbrennung bei dieser Art von Training stark angeregt wird. Eine Einheit Tabata-Training besteht aus den oben beschriebenen einzelnen „Tabatas“ mit 8 Wiederholungen derselben Übung. Nun werden Tabatas mit jeweils unterschiedlichen Übungen aneinander gereiht. Zwischen den einzelnen Tabatas gibt es eine Pause, die sich an der Leistungsfähigkeit der Teilnehmer orientieren sollte. Denn die Tabatas sind durch die hohe Intensität und die kurzen Pausen sehr intensiv für das Herz-Kreislauf-System. Die Teilnehmer sollten in der Pause zwischen den Tabatas die Möglichkeit haben, ihre Herzfrequenz deutlich zu senken. Die Übungsauswahl für die Tabatas richtet sich ebenfalls nach dem Leistungsvermögen der Teilnehmer. Das gesamte Spektrum der Bodyweight-Übungen steht dafür zur Verfügung, zum Beispiel Sprints, Jumping Jacks, Kniebeugen, Liegestütze, Burpees, uvm. Teilnehmer mit niedrigen konditionellen Fähigkeiten können zunächst leichtere Übungen ausführen, bevor sie später auch die intensiveren Übungsformen anwenden. Generell gilt aber: Tabata-Training ist eher für Menschen geeignet, die bereits über eine grundlegende sportliche Leistungsfähigkeit verfügen. Bei hochintensivem Training werden das Herz-Kreislauf-System, aber auch der © Jens Binias 2015 Convention 2015 Functional Training passive Bewegungsapparat stark belastet, so dass absolute Sportanfänger zunächst auf Methoden des Grundlagenausdauertrainings und auf einen sanften Einstig ins Krafttraining zurückgreifen sollten. Ist eine Grundfitness erreicht, kann die Intensität Stück für Stück gesteigert werden. Die „Königsklasse“ des Tabata-Trainings ist dann die Durchführung mit jeweils so vielen Wiederholungen wie möglich innerhalb der 20 Sekunden (AMRAP – as many repetitions as possible). Neben der Aneinanderreihung von Tabatas mit jeweils einer Übungsform können auch innerhalb einer Runde Tabatas zwei oder mehr Übungen kombiniert werden. Beispiel Tabata mit zwei Übungen (20/10): Seilspringen, Pause, Liegestütze, Pause, Seilspringen, Pause, Liegestütze, Pause, Seilspringen, Pause, Liegestütze, Pause, Seilspringen, Pause, Liegestütze, Pause Auch eine „Tabata-Circle“ mit vier oder acht verschiedenen Übungen ist denkbar, dieser wird dann mehrfach hintereinander ausgeführt. Beispiel Tabata-Circle mit acht verschiedenen Übungen (20/10): Seilspringen, Pause, Liegestütze, Pause, Skippings, Pause, Kniebeugen, Pause, Sit Ups, Pause, Burpees, Pause, seitliche Schlusssprünge, Pause, Sprint, Pause Genauso ist eine Runde Tabata aber auch gegen Ende eines Aufwärmprogramms denkbar, um nochmal den letzten Kick zu setzen! Team Workout Ein Workout alleine durchzuführen, kann ganz schön langweilig sein. Mehr Spaß bietet da eine Gruppe. Noch mehr Spaß kann es machen, wenn in der Gruppe sogar als Team trainiert wird, in dem jedes Teammitglied für den Erfolg des Teams mitverantwortlich ist! Dazu bieten sich Team Workouts an. Diese werden mit Kleingruppen von 2 bis 6 Teilnehmern durchgeführt, in speziellen Formen kann auch die Gesamtgruppe in zwei Hälften geteilt werden, hier sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass jeder Teilnehmer etwas zu tun hat und nicht nur einzelne trainieren und die anderen dann eine (zu lange) Pause haben. © Jens Binias 2015 Convention 2015 Functional Training Beispiel Team Workout I Kleingruppen mit 3 Personen Die Gruppe bekommt die Aufgabe, als Team zusammen 100 Wiederholungen einer Übung zu machen. Dabei führt einer die Übung aus (z.B. Kniebeugen oder Burpees), die anderen beiden gehen solange in eine Plank (Unterarmstütz) und zählen laut die Wiederholungen ihres Teamkollegen mit. Wenn der eine nicht mehr kann, wird gewechselt, so dass jeder nacheinander drankommt. Wie oft gewechselt wird, entscheidet allein das Team! Ziel ist es, als erstes Team die 100 Wiederholungen geschafft zu haben. Ist dies geschehen, hat das Team gewonnen. Jedes Team macht seine 100 Wiederholungen aber noch zu Ende, wer schon fertig ist, bekommt die Aufgabe, die noch Trainierenden anzufeuern. Der Zeitbedarf variiert je nach Trainingszustand, Gruppengröße und Wiederholungszahl. Für 100 Kniebeugen benötigen durchschnittlich trainierte 3er-Gruppen etwa 4-5 Minuten. Beispiel Team Workout II Kleingruppen mit 2 Personen (Achtung: nur bei gerader Teilnehmerzahl durchzuführen!) Jedes 2er-Team bekommt 3 Übungen, die ausgeführt werden sollen, z.B. Kniebeugen, Sprints und Liegestütze. Diese Übungen werden als Pyramide absolviert (10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 Wiederholungen). Zunächst führt der eine 10 Kniebeugen aus, die der andere laut mitzählt. Dann macht der andere 10 Kniebeugen, der eine hat Pause und zählt laut mit. Das gleiche Prinzip wird bei den 10 Sprints und den 10 Liegestützen angewandt. Danach folgen 9, 8, 7,…… bis 1 Wiederholung. Auch hier gilt es, als erstes Team fertig zu werden. Wer schon fertig ist, unterstützt ebenfalls die restlichen Teilnehmer bei der Bewältigung der Aufgabe! Zeitbedarf: ca. 15-20 Minuten, je nach Trainingszustand. Beispiel Team Workout III Die Gesamtgruppe wird in zwei Hälften eingeteilt (bei ungerader Teilnehmerzahl hat eine Gruppe ein Mitglied mehr), alternativ werden Kleingruppen mit 5-6- Personen gebildet. Übungskarten werden in der Mitte des Raumes ausgelegt, auf denen einen Übung und die Anzahl der jeweils zu absolvierenden Wiederholungen steht, zum Beispiel 5 Burpees, 10 Kniebeugen, 10 Sit Ups, 5 mal auf den Rücken legen und wieder aufstehen, 10 mal um die eigene Achse drehen oder Ähnliches. Von jeder Karte werden mehrere Exemplare ausgelegt. Bei 4 Gruppen mit jeweils 5 Personen können z.B. 20 Karten ausgelegt werden. Jede Gruppe platziert sich gleich weit weg von den Übungskarten in einem Unterarmstütz (Plank). Auf Kommando läuft von jeder Gruppe eine Person los, holt eine Übungskarte und liest sie der Gruppe laut vor. Alle Mitglieder der Gruppe führen nun die Übung mit der vorgegebenen Anzahl an Wiederholungen aus. Wer fertig ist, geht wieder in den Unterarmstütz. Wenn die letzte Person fertig ist, läuft jemand anderes los und holt die nächste Karte usw. Das Spiel ist zu Ende, wenn die letzte Karte geholt und auch die Übung absolviert wurde. Die Mannschaft mit den meisten Karten hat das Spiel gewonnen. Der Zeitbedarf ist je nach Anzahl der Karten und der Mannschaften sehr unterschiedlich. Viel Spaß beim Ausprobieren! © Jens Binias 2015
© Copyright 2024 ExpyDoc