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Syrientagung Kassel
Syrienkonflikt - Was steckt wirklich dahinter?
Diese Frage haben wir uns im Ethikunterricht auch gestellt und sind deshalb am 22.09.2015
mit einer kleinen Gruppe aus fünf Leuten (Alisa H., Jan Luca F., Vanessa S., Philipp B., Frau
Schwanz) nach Kassel in das Haus der Kirche zu einer Tagung der Evangelischen Akademie
Hofgeismar mit dem Thema „Stellvertreterkrieg – Heiliger Krieg – Befreiungskampf? Den
Syrienkonflikt verstehen“, gefahren.
Nachdem die Veranstaltung von dem Studienleiter Uwe Jakubczyky mit einleitenden Worten
eröffnet wurde, hielt Prof. Dr. Dr. Martin Tamke von der Universität Göttingen einen Vortrag
über den Krieg in Syrien, seine Genese, seine aktuelle Entwicklung und die Folgen mit dem
Thema „ Von Trauma zu Trauma“. Er erzählte uns u. a. von einer Frau, welche von ihrem Land
„Syrien“ behauptete, dass alles „normal“ sei. Im Endeffekt stellte sich aber heraus, dass sie
von Anhängern des IS damit unter Druck gesetzt worden war, dass sich ihre Familie noch in
Syrien befand – woran man schon den großen Einfluss des IS auf die Bevölkerung sah.
Nach einer kleinen Pause haben wir uns in verschiedene Workshops eingetragen. Zwei von uns
gingen in die Arbeitsgruppe „Journalisten im Fadenkreuz“ von Nils Metzger, welcher direkt aus
dem Libanon zur Tagung kam. Er erzählte uns etwas über die Reisevorbereitungen,
Sicherheitsmaßnahmen, Aufgaben und Risiken für die Reise in Kriegsgebieten. Außerdem
berichtete er von seinen spannenden Erfahrungen als „Freelancer“ ( freier, unabhängiger
Journalist ) in Syrien. Alisa vertrat uns in der Arbeitsgruppe „Lage der syrischen Flüchtlinge im
Libanon“ von Susanne Schmelter. Sie berichtete über ihre Erfahrungen, die sie im Libanon mit
Flüchtlingen gemacht hat und dass der Staat Libanon die Flüchtlinge als Gäste, nicht als
Flüchtlinge ansieht und deshalb sie so schnell wie möglich wieder loswerden möchte. Vanessa
erfuhr im Workshop „Der islamische Staat“ von Dr. Christian Böhme, der als Redakteur unter
anderem in Jordanien gearbeitet hat, einiges über die regionalen Ursachen und die
internationale Herausforderung, die der IS mit sich bringt. Auch haben sie über die möglichen
Gründe gesprochen, weshalb vorrangig junge Menschen, auch Deutsche, nach Syrien gehen
um den IS zu unterstützen. Im Workshop von Frau Dr. Salam Said, welchen Frau Schwanz
besuchte, erfuhr man mehr über die Hintergründe des Syrienkonfliktes und über das Leben in
Syrien vor dem Konflikt. Die Opposition arbeitet außerhalb von Syrien und lehnt jegliche
Zusammenarbeit mit Assad ab. Es gibt verschiedene Gruppierungen, die jedoch von den
Syrern nicht anerkannt werden. Insgesamt ist die politische Lage ausgesprochen schwierig.
Zum Abschluss traten nochmal alle Teilnehmer der Tagung in einer Diskussionsrunde
zusammen und haben ihre Meinung über die Zukunft Syriens erläutert. Der Höhepunkt war,
dass ein junger syrischer Flüchtling einen selbstgeschriebenen deutschen Text über sein Land
und sein Ziel, Syrien wiederaufzubauen, vorlas. Trotz des starken Zweifelns der Experten
gegenüber den Traum des Syrers, hoffen wir auf eine baldige friedliche Lösung des
Syrienkonfliktes.
Von Alissa Hunstock, Jan Luca Fokken, Vanessa Schmauch, Philipp Bolz, Frau Schwanz