Pressemitteilung zu Schmerzgesellschaft den 15. Österreichischen Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzen nach Operationen: Hohes Chronifizierungs-Risiko Wien, 4. Februar 2016 – Akute postoperative Schmerzen haben einen Einfluss auf die Entstehung von anhaltenden chronischen Schmerzen. Etwa ein Viertel der Patienten entwickeln chronische Schmerzen nach Operationen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Univ.-Prof. Dr. Burkhard Gustorff, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin des Wilhelminenspitals, Wien und seines Mitarbeiters Dr. Julian Prosenz, berichtet die Österreichische Schmerzgesellschaft (ÖSG) aus Anlass der 15. Österreichischen Schmerzwochen. Für die Untersuchung wurden mehr als 300 Patientinnen und Patienten mit elektiven allgemeinchirurgischen Eingriffen unter Anästhesie vor der Operation, unmittelbar nach dem Eingriff im Aufwachraum und drei Monate danach befragt. Einige zentrale Ergebnisse: Insgesamt hatten etwa ein Drittel der Patienten schon vor der Operation Schmerzen, 25 Prozent bereits über drei Monate. Im Aufwachraum litten 84 Prozent der Patienten unter Schmerzen, am ersten Tag nach der Operation sanken diese Werte auf 58,9 Prozent. Drei Monate nach dem Eingriff klagten mehr als 25 Prozent der Patienten über Schmerzen im Operationsgebiet, etwa die Hälfte über moderate bis starke. Patienten mit anhaltenden postoperativen Schmerzen hatten über den gesamten Beobachtungszeitraum stärkere Schmerzen. „Diese aktuellen Daten zeigen einmal mehr, wie entscheidend eine optimale postoperative Schmerzversorgung ist, um einer Chronifizierung der Schmerzen vorzubeugen“, betont ÖSGPräsident OA Dr. Wolfgang Jaksch. „Umso besorgniserregender ist es, dass in vielen Spitälern spezielle Schmerzdienste, die sich dieses Themas annehmen, gar nicht bestehen oder erfolgreiche Akutdienste eingespart wurden, wie etwa im AKH Wien.“ Die ÖSG entwickle derzeit gemeinsam mit der ÖGARI und zahlreichen chirurgischen Fachgesellschaften ein Positionspapier zur optimalen Gestaltung des perioperativen Schmerzmanagements, so Dr. Jaksch. Die Patienten einbeziehen Dieses Schmerzmanagement sollte sich nicht nur auf die Verringerung der Schmerzintensität reduzieren, sondern Patienten auch angemessen über die Maßnahmen informieren und nach Maßgabe der Möglichkeiten in die Entscheidung über die Schmerztherapie einbinden. Das zeigen die Ergebnisse des EU-geförderten Register- und Forschungsprojekts „PAIN OUT“, für das unter anderem die Patientenzufriedenheit zum Thema perioperatives Schmerzmanagement in 51 Zentren in 17 Ländern erhoben wurde. Es zeigte sich, dass die Patientenzufriedenheit am stärksten assoziiert ist mit guter Schmerzlinderung, einem Eingebundensein in die Behandlungsentscheidung und dem fehlenden Verlangen nach mehr Schmerzmedikation. „Der Perspektive der Patienten gebührt also angemessene Aufmerksamkeit im Versorgungsprozess“, so der ÖSG-Präsident. Quellen: Prosenz et al. Gibt es einen Zusammenhang zwischen aktuten postoperativen Schmerzen und persistierenden postoperativen Schmerzen? Bestimmung von Inzidenz, Risikofaktoren und Risikogruppen. Abstract AIC 2015; Schwenkglenks et al. Korrelate der Patientenzufriedenheit mit dem Postoperativen Schmerzmanagement (POPM): Ergebnisse des internationalen PAIN OUT Registers. Pain 2014; 155(7):140-1411 Medienkontakt: B&K – Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung Dr. Birgit Kofler 0676 6368930; 01 3194378 [email protected] Mit freundlicher Unterstützung von
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