Arthur Lampe Vertrauen bei Riesen-Problemen 25.10 2015 David und Goliath. Eine Geschichte, die viele gut kennen. Oft ist es auf das Sprichwort vom David und Goliath reduziert. Das ist wie bei David und Goliath. Gemeint ist ein ungleicher Kampf. Da ist jemand stärker als der andere. Eine Art Ungerechtigkeit. Bei so ungleichen Verhältnissen, kann der andere gar nicht gewinnen. Das kann im wirtschaftlichen Bereich so sein, wenn ein grosser Konzern alles schluckt und die Kleineren nicht dagegen ankommen. Oder im Sport, wenn eine gewisse Nation in dieser Disziplin einfach übermächtig ist. Der Zusammenhang in der Bibel ist, dass Israel immer wieder in Krieg mit den Philistern war. Sie waren ein Nachbarvolk, eine See- und Handelsmacht, kulturell und wirtschaftlich ein höher stehendes Volk als die Israeliten. Die Philister beteten Naturgottheiten an, Sterne, Sonne, Meer etc. und vertrauten auf eigene Stärke. Israel war also viel weniger mächtig und auch militärisch viel schlechter ausgerüstet. Während die Philister alle mit Schwertern bewaffnet waren, hatte bei den Israeliten nur der König eins, alle anderen hatten höchstens ihre Mistgabeln dabei. Die beiden Parteien hatten sich auf gegenüberliegenden Hügeln verschanzt. War es nicht genug, dass die Philister überlegen waren, so trat dazu ein riesiger Mann von ihnen auf und fordert die Israeliten heraus. Goliath. Sie sollen einen Mann schicken, der gegen ihn kämpft. So soll der Kampf entschieden werden. Eine aussichtslose Situation. Die Bibel beschreibt das so: 1 Inzwischen rüsteten die Philister zur Schlacht und versammelten ihr Heer bei Socho im Gebiet von Juda. Sie schlugen ihr Lager zwischen Socho und Aseka bei Efes-Dammim auf. 2 Daraufhin sammelte Saul seine Truppen im Tal der Eichen und sie stellten sich zur Schlacht auf. 3 So standen sich die Philister und die Israeliten auf zwei Hügeln gegenüber und zwischen ihnen lag das Tal. 4 Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor. Es war Goliat, der aus Gat stammte. Er war etwa sechs Ellen und eine Spanne gross! 5 Er trug einen bronzenen Helm und einen Schuppenpanzer, der an die 5.000 Schekel Bronze wog. 6 Ausserdem trug er bronzene Beinschienen und auf dem Rücken einen bronzenen Wurfspiess. 7 Der Schaft seines Speers war so dick wie ein Weberbaum und besass eine eiserne Spitze, die fast 600 Schekel Eisen wog. Ein Schildträger ging vor ihm her. 8 Goliat stellte sich hin und rief zu den Israeliten hinüber: »Braucht ihr ein ganzes Heer, um diesen Streit zu entscheiden? Stehe ich nicht für die Philister und ihr für Saul? Wählt einen Mann aus, der zu mir herunterkommt. 9 Wenn es eurem Mann gelingt, mich zu töten, werden wir eure Sklaven sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn töte, seid ihr unsere Sklaven und müsst uns dienen. 10 Ich fordere das Heer Israels heute heraus! Stellt einen Mann, der mit mir kämpft!« 11 Als Saul und die Israeliten die Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten grosse Angst. Von den Israeliten wollte sich keiner diesem ungleichen Kampf aussetzen. Schliesslich kam David vorbei, der sich bereit erklärte zu kämpfen. König wollte David schützen 39 David schnallte sich Sauls Schwert (d.h. das Schwert des Königs) um und versuchte damit zu gehen, denn er hatte so etwas noch nie zuvor getragen. »Ich kann darin nicht gehen«, protestierte er, »ich bin nicht daran gewöhnt.« Und er legte die Rüstung wieder ab. 40 Dann holte er fünf glatte Kiesel aus einem Bach und legte sie in seine Hirtentasche. Und so näherte er sich, bewaffnet nur mit seinem Hirtenstab und seiner Schleuder, dem Philister. 41 Der Philister trat David entgegen; sein Schildträger ging ihm voran. 42 Er schnaubte verächtlich über diesen Arthur Lampe Vertrauen bei Riesen-Problemen 25.10 2015 sonnengebräunten gut aussehenden Jungen. 43 »Bin ich ein Hund«, rief er David zu, »dass du mit einem Stock auf mich zukommst?« Und er verfluchte David im Namen seiner Götter. 44 »Komm herüber, ich werde dein Fleisch den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen!«, rief er David zu. 45 David rief zurück: »Du trittst mir mit Schwert, Speer und Wurfspiess entgegen, ich aber komme im Namen des Herrn, des Allmächtigen - des Gottes des israelitischen Heeres, das du verhöhnt hast. Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere: Ein chinesischer Student stellt sich mit zwei Einkaufstaschen vor Panzern, die angerollt kommen. Er stellt sich gegen die militärische Macht, die Aufstände niederschlagen soll. Doch schon nach kurzer Zeit wird er von Einsatzkräften dort weggeholt und verhaftet. Man hört nie wieder etwas von ihm. Vermutlich wurde er ins Gefängnis gesteckt, vermutlich sogar hingerichtet, um die Demokratisierung in China im Keim zu ersticken. Da hat Goliath gewonnen. Kennen wir das nicht auch, dass wir vor Riesen-problemen stehen und wir kommen nicht dagegen an? Und es scheint, dass wir einen bestimmten Kampf in unserem Leben einfach nicht gewinnen können? So erleben wir es vielleicht auch in unserem eigenen Leben. Der Goliath, er begegnet uns nicht als grosser eiserner Panzer oder als fast drei Meter grosse bewaffneter Krieger. Der Goliath kann wie eine schlechte Nachricht uns überraschen oder uns durch seine Grösse imponieren, Angst machen und Terror ausüben. Wer ist Goliath heute? Sind es nicht z.B. die Lehrer und Professoren, die verkünden, dass es keinen Gott gibt? Gott ist wissenschaftlich nicht beweisbar. Da sagt dein Lehrer ganz vollmundig: Gott gibt es nicht. Nur die Verbohrten, psychisch Labilen glauben noch an Gott. Du stehst allein und verloren da mit deinem Glauben. Ich habe erlebt wie im Theologiestudium Kollegen vom Glauben abgekommen sind und das Studium aufgegeben haben. Das, was sie im Studium gehört und gelesen haben, hat ihnen die Beziehung zu Gott verbaut. Durch das, was sie im Studium gelesen und gehört haben, waren sie nicht mehr in der Lage, den Menschen das Evangelium zu verkündigen. Das, was propagiert wurde war zu stark für sie. Oder wenn heute in der Gesellschaft und den Medien verbreitet wird, dass jede Lebensform in Ordnung ist. Wer keine sexuelle Freizügigkeit kennt, der ist von gestern und wird verurteilt. Wenn wir nicht alles gutheissen, wie Menschen mit ihrer Sexualität umgehen, sind wir die Intoleranten. Wer nicht mit dem Mainstream schwimmt, wird in aller Öffentlichkeit runtergemacht. Das, was Menschen heute für richtig halten ist eine Macht, gegen die wir scheinbar nicht ankommen. Das ist ein Riesen-problem. Aber auch im ganz Persönlichen kennen wir die Goliaths. Da bist du gerade arbeitslos und weisst nicht wie es weitergehen soll. Der Goliath begegnet uns vielleicht in einer Krankheit, die wie übermächtig erscheint. Es können auch die Probleme des Alters sein, die uns zu schaffen machen. Oder eine Beziehung wird für uns zu einem grossen Problem. Wir wissen nicht, wie es noch zu einem guten Ende kommen kann. Arthur Lampe Vertrauen bei Riesen-Problemen 25.10 2015 Das alles ist Goliath. Israel ist eine kleine Gruppe, ein kleines Volk. Goliath muss nur laut genug schreien und ihr Mut fällt in sich zusammen. Jeden Morgen, wenn sie aufstehen, hoffen sie, dass alles nur ein Albtraum gewesen ist. Aber so ist es nicht. Sie haben ein Riesen-Problem und wissen nicht darauf zu reagieren. Sie sind wie fixiert auf das Problem, keine Lösung in Sicht. In unseren eigenen Herausforderungen denken wir dann vielleicht: Können wir den Kampf überhaupt annehmen und haben wir überhaupt eine Chance wenn man sich dem vermeintlichen Goliath stellt? So dachten auch viele Israeliten. Doch dann tritt David auf den Plan. Der kleine Hirtenjunge. Er sieht, wie Goliath sein Volk und seinen Gott verhöhnt. Und er will sich nicht damit abfinden, dass es so ist. Er kann sich noch darüber aufregen, wie in Psalm 73, dass sich ein Gottloser brüstet wie ein fetter Wanst. Sein Glaube an Gott sagt: Das darf es nicht geben. Und er bietet sich an gegen Goliath zu kämpfen. Aber man lässt ihn nicht. Man weiss nicht, wie er sich als Hirte für seine Schafe eingesetzt hat und manche Kämpfe gegen gefährliche Tiere schon bestanden hat. Das zeigt natürlich auch, dass wir in unserem eigenen Leben, es nicht sofort mit dem grössten Gegner aufnehmen sollen, wenn wir bisher schon bei kleineren Sachen keinen Glauben und Vertrauen hatten und geflohen ist. Dieser David sagt: Ich aber komme im Namen des Herrn, des Allmächtigen – Das sagt er in diesem Zusammenhang etwa acht Mal. Und dieser David weiss, wovon er spricht. Er ist in seinem Vertrauen gewachsen und will es nicht dabei belassen, dass es so ungerecht zugeht. Er stellt sich dem Riesen-Problem. An dieser Stelle frage ich mich, warum ist sonst keiner darauf gekommen: Dass es einen Gott gibt, der an ihrer Seite kämpft, der für sie da ist. Keiner ausser David hat das Vertrauen, dass Gott hier helfen kann. Und so legen sie ihm dann schliesslich eine Rüstung an. Und geben ihm das königliche Schwert. Er soll schliesslich als würdiger Gegner dem Goliath entgegengestellt werden. Doch David kann sich nicht darin bewegen. Meinen wir nicht auch als Einzelne, als Gemeinde, als Kirche, Missionswerke dass wir mit viel Finanzen, grossen Verlautbarungen, vielen Schriften, Beschlüssen und wer weiss was noch wie ausgerüstet gegen die Dämonen dieser Zeit vorgehen müssen? Und David wirft alles von sich. Und geht nur mit ein paar Steinen und einer Schleuder bewaffnet in den Kampf. Heisst das nicht für uns: Er legt beiseite alles grosse Reden, alle Rhetorik, all das grosse (Bibel)wissen, er verzichtet auf alle schlauen Methoden, die man anwenden kann, um grosses als Einzelner oder als Gemeinde etwas zu bewirken. Er verzichtet das Problem mit eigenen Mitteln und eigener Kraft zu beheben. Er wollte nur noch auf Gott vertrauen bei diesem RiesenProblem. Arthur Lampe Vertrauen bei Riesen-Problemen 25.10 2015 Er kommt mit einer Schleuder, wie mit einem Kinderspielzeug. Und so wird er dann vom Goliath verhöhnt: »Bin ich ein Hund«, rief er David zu, »dass du mit einem Stock auf mich zukommst?« Und er verfluchte David im Namen seiner Götter. Es ist unter seiner Würde, dass die Israeliten ein Kind schicken. Zwei Welten prallen aufeinander. Goliath hat nur auf seine eigene Kraft, Stärke und Erfahrungen gesetzt. David kommt im Namen des Herrn, dem er von Kind auf gedient hat, dem Gott mit dem er schon viele Herausforderungen überwunden hat. Und der ihm in einsamen Stunden als Hirte nahe gewesen ist. Er legt alles beiseite und vertraut kindlich auf Gott. Für den Riesen unverständlich, dass David ihn besiegen kann. Er rechnet nicht mit der unsichtbaren Rüstung, die David angelegt hat. Und dass ihn der Stein so trifft, dass er tödlich verletzt wird. Können wir so reagieren wie David? Können wir schlichtweg auf Gottes Macht vertrauen, wenn alles ausweglos scheint? Wenn wir Riesen-Probleme haben? Können wir wie David sagen: Ich aber komme im Namen des Herrn des Allmächtigen? Oder ziehen wir uns einfach nur zurück? Menschlich ist das. Oft ist es im Leben so, dass wir wie gelähmt sind im Blick auf unseren persönlichen Goliath. Dann kann es gerade so ein Wort aus der Bibel, und eine Verheissung von Gott sein, die uns aus der Lähmung herausholt. Und wir können uns wieder im Glauben und Vertrauen auf den Weg machen und uns den Goliaths, die sich uns in den Weg stellen, durch Glauben und Vertrauen entgegenstellen. Treffend sagt Wilhelm Stählin: Tausend Lautsprecher tragen die Prahlereien Goliaths übers Land und seine drohende Stimme macht viele Herzen verzagt. Aber wo ihm nicht Heer oder Kraft menschlicher Leistung, sondern der einfältige Glaube „Davids“ begegnet, da ist es aus mit der Macht des Riesen. David hat den Goliath für Israel besiegt. Jesus Christus ist in die Welt gekommen, dass er für uns alle Goliaths dieser Welt besiegt. Durch den Glauben und das Vertrauen in Jesus Christus dürfen wir wissen, dass der, der mit uns ist, grösser und stärker ist als alles, was uns sonst noch begegnet. In alle dem schauen wir nicht mehr auf das Irdische, sondern auf das ewige, auf die Verheissung, dass wir mit Jesus Christus mehr als Sieger sind und durch ihn das ewige Leben erben. Wenn wir einen solchen Glauben haben, dann haben wir eine Kraft, wo wir jederzeit drauf zählen können, wie Jesus Christus es seinen Jüngern verheissen hat im Johannesevangelium: 12 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird dieselben Dinge tun, die ich getan habe, ja noch grössere, denn ich gehe, um beim Vater zu sein. 13 Ihr dürft in meinem Namen um alles bitten, und ich werde eure Bitten erfüllen, weil durch den Sohn der Vater verherrlicht wird. 14 Bittet, um was ihr wollt, in meinem Namen, und ich werde es tun! So wünsche ich Euch für Eure Herausforderungen, Eure Goliaths so einen Glauben und ein solches Vertrauen in Jesus Christus, dass auch ihr im Glauben sagen könnt, dass der, der mit mir ist, grösser ist als alle Goliaths auf dieser Welt. Amen.
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