Hour of Power vom 27

Hour of Power vom 10.01.2016
„Die Psalmen: Licht am Ende des Tunnels!“ (Bobby Schuller)
BS:
Dies ist der Tag, den Gott gemacht hat. Lasst uns froh und glücklich sein.
HS:
Hallo. Wir freuen uns sehr, dass Sie mit uns Gottesdienst feiern. Sie sind
nicht zufällig hier. Sie haben nicht zufällig eingeschaltet. Der Herr möchte diese
Zeit gebrauchen, um zu Ihnen zu sprechen. In Seinen Worten liegt wahres
Leben. Bitte schauen Sie sich um und begrüßen Sie Ihre Nachbarn mit den
Hour of Power Schweiz
Worten: Gott liebt Sie, und ich auch!
Seestrasse 34
BS: Lassen Sie uns beten. Vater im Himmel, wir danken Dir, dass dies Deine
CH-3700 Spiez
Welt ist. Du hast Sie für Dich beansprucht. Danke, dass Jesus heute froh sein
Telefon +41 (0) 33 655 06 36 wird. Er wird froh sein, wenn Dein Heiliger Geist unsere Herzen verändert und
Telefax +41 (0) 33 655 06 37 erneuert. Wenn Er in Ordnung bringt, was in dieser Welt falsch läuft. Gott, danke,
dass Du im Herzen von jedem einzelnen hier am Werk bist. Herr, wir wollen
E-Mail: [email protected] heute mit einem Wort beginnen: Vertrauen. Wir vertrauen Dir. Wir werden
www.hourofpower.ch
geduldig sein und in Deiner Liebe ruhen. Im Namen Jesu beten wir. Amen.
Postkonto 17-260489-8
Bibellesung – Psalm 13 – (Hannah Schuller):
Hören Sie in Vorbereitung auf Bobbys Predigt diese Worte des Herrn:
‚Herr, wie lange wirst du mich noch vergessen, wie lange hältst du dich vor mir
verborgen? Wie lange noch sollen Sorgen mich quälen, wie lange soll der
Kummer Tag für Tag an mir nagen? Wie lange noch wird mein Feind über mir
stehen? Herr, mein Gott, wende dich mir wieder zu und antworte mir! Lass mich
wieder froh werden und Mut gewinnen, sonst holt mich noch der Tod. Mein Feind
würde triumphieren und sagen: "Den habe ich zur Strecke gebracht!" Meine
Unterdrücker würden jubeln über meinen Tod. Ich aber vertraue auf deine Liebe
und juble darüber, dass du mich retten wirst. Mit meinem Lied will ich dich loben,
denn du hast mir Gutes getan.’
Mögen wir Menschen sein, die auch inmitten von Nöten ausdauernd und
geduldig sind.
Interview Bobby Schuller (BS) mit Dr. Tertius Venter (TV):
BS:
Mein heutiger Gast ist Dr. Tertius Venter. Er ist plastischer Chirurg, der 16
Jahre lang in Pretoria und Kapstadt praktiziert hat. 2001 arbeitete er
ehrenamtlich bei der Organisation ‚Mercy Ships’ mit und sein Leben wurde
dadurch für immer verändert. 2006 gab er seine erfolgreiche Privatpraxis auf und
dient nun ehrenamtlich bei ‚Mercy Ships’ und ‚Operation Smile’. Zur Zeit fährt
Tertius mit dem Fahrrad durch Amerika, um darauf aufmerksam zu machen, wie
wichtig es ist, bedürftigen Menschen weltweit kleine Operationen zu ermöglichen.
Bitte heißen Sie mit mir Dr. Tertius Venter willkommen. Willkommen Dr. Venter.
Sie haben eine erstaunliche Geschichte zu erzählen. Sie waren Arzt, mit einer
eigenen Praxis. Eines Tages meldeten Sie sich zur ehrenamtlichen Arbeit auf
einem Krankenhausschiff der Organisation ‚Mercy Ships’ und Ihr Leben änderte
sich für immer.
TV:
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und war schon
immer Christ. Gott hat mich sehr gesegnet. Ich hatte eine wundervolle Familie,
die Praxis lief super und ich war glücklich in meiner Arbeit. Ich hatte mehr
materielle Besitztümer, als ich je zu träumen gewagt hätte. Aber irgendetwas
fehlte und ich fragte Gott immer wieder, was das sei. Ich glaubte nicht, dass ich
nur um meiner selbst willen so gesegnet worden war. Es musste mehr im Leben
geben, als nur mich selbst. Ich betete immer wieder zu Gott. Eines Tages legte
das Schiff „Anastasis“ in unserem Hafen an. Das ist ein Krankenhausschiff, das
den Armen in der Welt dient. Ich wusste, dass ich mich dort melden musste. Ich
fuhr mit nach Gambia. Das ist ein Teil von Westafrika in der Nähe vom Senegal.
Ein kurzer Zehntagestrip, der mein Leben vollständig veränderte. Ich hatte eine
sehr tiefe Begegnung mit Gott und mein Leben wurde in kurzer Zeit völlig auf den
Kopf gestellt. Ich war von Seiner Liebe und Seiner Gegenwart überwältigt. Seine
Liebe zwang mich geradezu dazu, künftig für Ihn zu leben.
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BS:
Sie hatten eine besondere Begegnung in, wo sagten Sie, Namibia?
TV:
Gambia.
BS:
Was war das für eine Begegnung?
TV:
Ich saß allein auf dem Oberdeck, betete und las die Bibel. Ich war voller Eindrücke von den
notleidenden Menschen, die ich getroffen hatte. Ich hätte nie gedacht, dass es auf der Welt so
arme und bedürftige Menschen gibt. Als ich ihnen in die Augen sah und mit ihnen redete, wurde
mir bewusst, dass der einzige Unterschied zwischen ihnen und mir war, wo wir geboren worden
waren. Das ist nur Gnade, aber die Bedürfnisse sind die Gleichen. Auch die Christen, die aus
Liebe und auf eigene Kosten diesen Menschen dienten, beeindruckten mich zutiefst. Ich saß dort
und redete mit Gott. Ich hatte ein Herz dafür Atheisten von Gott zu erzählen und Menschen, die
nicht an Ihn glauben. Ich betete in aller Ehrlichkeit: ‚Warum kann ich Dich nicht sehen, Gott?
Warum bist Du ein Gott, der Unsichtbar ist?’ Aber plötzlich war ich von Seiner Gegenwart und
Liebe einfach nur überwältigt. Ich hörte Ihn in meinem Herzen und in meinem Kopf sagen: ‚Ich bin
zu heilig, als dass Du mich sehen könntest, aber meine Gegenwart und meine Liebe werden bei
dir sein.’ Aber diese Nähe, diese innige Nähe Gottes hat mein Leben für immer verändert. Ich kam
nach Hause und meine materiellen Besitztümer hatten plötzlich keine Bedeutung mehr für mich.
Ich wollte nur Zeit mit Gott verbringen.
BS:
Das ist großartig. Es gibt viele Heilige und auch christliche Autoren, die die gleiche
Erfahrung gemacht haben, zum Beispiel Augustinus oder Blaise Pascal. Beide waren intellektuelle
Denker, die an Gott glaubten, aber beiden fehlte diese tiefe Erfahrung. Und beide haben später
diese Überführung des Herzens erlebt. Auch John Wesley sagte, dass sein Herz auf wundersame
Weise erwärmt wurde. Es gibt also noch andere, die eine Begegnung mit Gott hatten, die weit über
das kognitive und rationale Denken oder über Tradition und Religion hinaus geht. Es war eine tiefe
Begegnung, stimmt’s? Sie haben es erlebt und es hat ihr Leben verändert.
TV:
Ja, das hatte ich noch nie erlebt. Ich hatte immer ein Problem damit zu sagen: ‚Ich liebe
Gott!’ Man hört es ständig in Liedern und ich habe es nie so richtig verstanden. Aber nach diesem
Abend fühlte ich mich wirklich verliebt in Gott. Ich konnte gar nicht genug Zeit mit Ihm verbringen.
BS:
Dieses Gefühl haben Sie auch mit nach Hause genommen, oder? Das hat Ihr persönliches
Leben maßgeblich beeinflusst.
TV:
Es hat mein Leben verändert. Meine Frau war nicht dabei gewesen. Sie hatte diese
Erfahrung nicht gemacht, und ich war ein völlig anderer Mensch, als ich zurück kam. Ich hatte den
Eindruck, in den vollzeitlichen Dienst berufen zu sein. Mein bisheriges Leben aufzugeben und
Christus nachzufolgen.
BS:
Aber man lebt sein Leben ja nicht alleine.
TV:
Ja, Er sagte mir auch, dass ich noch warten sollte. Ich sollte nicht sofort gehen. Gott hat oft
sehr gute Gründe dafür. Geistliches Wachstum und meine Familie musste meine Berufung
verstehen lernen. Ich brauchte etwa noch sechs Jahre, bevor ich mich sicher genug fühlte, meine
Praxis zu schließen und vollzeitlich für Gott zu arbeiten.
BS:
Sie machen es jetzt vollzeitlich. Und es wird noch besser, Sie gehen auch voll mit dem
Trend. Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs. Sie fahren Fahrrad, um Bewusstsein für die vielen
Nöte der Menschen zu schaffen.
TV:
Ja, ich hatte den Eindruck, dass Gott mich beruft, das zu tun. Ich wollte eigentlich nach
Guinea in Westafrika gehen, wo gerade Ebola grassiert. Ich wollte letztes Jahr dort hin, aber der
Aufenthalt des Schiffes dort wurde in letzter Minute abgesagt. Auch mein zweimonatiger Aufenthalt
auf dem Schiff wurde abgesagt, sodass ich etwas übrige Zeit hatte. Ich wurde nach Kamerun
gerufen, um mit PAACS, der Pan Afrikanische Akademie für Christliche Chirurgen zusammen zu
arbeiten. Wir bilden Chirurgen in Afrika für Afrika aus. Ich hatte aber nicht das Geld, um dorthin zu
gehen, und so entstand die Idee, mit dem Fahrrad zu fahren, um Spenden zu sammeln.
BS:
Sie sind auf dem Time Square gestartet, stimmt’s?
TV:
Bei dieser Tour, ja. Die erste Tour habe ich durch Europa gemacht. Ich habe so Spenden
gesammelt, um nach Kamerun gehen zu können. Die Zweite Tour war in Südafrika. Jedes Mal
habe ich die Entfernung vervierfacht. Als ich dann die Südafrika Tour wiederholte, dachte ich,
okay, ich kann auch eine Tour in den USA machen.
BS:
Großartig. Reagieren die Leute darauf?
TV:
Das tun sie, ja. Mein Hauptanliegen ist, auf den weltweiten Bedarf an Chirurgie
hinzuweisen. Einer von drei Menschen hat keinen Zugang zu irgendeiner Form von chirurgischer
Hilfe. Wenn jemand aufgrund einer Verbrennung eine Versteifung oder Brandwunde hat, eine
akute Blinddarmentzündung oder wenn jemand von einem Baum fällt und sich den Arm bricht,
dann können diese Leute nirgendwo hin.
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Millionen von Menschen sterben deswegen. Wir brauchen Menschen, die sich darum kümmern. Es
geht darum, Aufmerksamkeit zu erwecken, und natürlich auch darum, Spenden zu sammeln.
BS:
Das ist großartig und spannend. Wunderbar. Wie können wir Sie dabei unterstützen? Wenn
wir Informationen über Ihren Dienst oder Sie unterstützen möchten?
TV: Unsere Website ist cyclemilesforsmiles.com. Wir sehen Leute zu uns kommen, die keine
Hoffnung mehr haben. Vielleicht laufen sie schon seit Jahren mit einem großen Tumor herum oder
mit erheblichen Versteifungen, sodass sie ihre Gliedmaßen nicht mehr benutzen können. Vielleicht
haben sie einen Tumor im Gesicht und sie haben keine Hoffnung mehr für die Zukunft. Aber wir
gehen hin und sagen diesen Menschen: Ihr seid uns wichtig. Wir helfen euch und wir behandeln
euch, weil ihr in Gottes Augen wichtig seid. Man kann den Unterschied in ihrem Gesicht sehen, wie
ehemals leblose Augen sich verändern und zu einem breiten Grinsen werden. Bei dieser Aktion
geht es darum, ein Lächeln auf Gesichter zu zaubern. Darum nennen wir sie ‚Cycle Miles for
Smiles’.
BS:
Sie sind ein Mensch, der in der Welt Gottes lebt. Die Dinge, die Gott wichtig sind, berühren
auch Ihr Herz. Sie sind ein Vorbild für viele Ärzte und Chirurgen, die möglicherweise sehr
erfolgreich sind, aber noch mehr tun wollen. Für die, die ein Risiko für Gott eingehen und etwas
Großartiges für andere tun wollen, selbst wenn es keinen persönlichen finanziellen Vorteil mit sich
bringt. Das ist etwas Wunderbares und Sie sind ein großes Vorbild für uns. Wir sind Ihnen sehr
dankbar Dr. Venter. Wir kommen langsam zum Ende. Millionen von Menschen sehen gerade zu,
die von Ihrem Beispiel sehr beeindruckt sind. Was ist die eine Sache, die Sie den Leuten, die
zusehen, gerne mitgeben würden?
TV:
Wir alle kennen den bekannten Vers aus Jeremia 29, Vers 11. Dort steht: ‚Denn ich allein
weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, werde euch Frieden schenken und euch aus dem
Leid befreien.’ Ich glaube, daran müssen wir uns immer wieder erinnern. Wenn wir uns Gott
hingeben, dann hat Er einen Plan für uns. Um diesem Plan zu folgen, müssen wir Ihm unser Leben
vollkommen ausliefern. Dann werden wir erstaunt sein, was er mit uns tun kann. Und das hat
nichts mit Ihrem Alter zu tun. Er kann uns in jedem Alter gebrauchen und wird uns auch weiter
gebrauchen, wenn wir bereit sind, Ihm weiterhin zu folgen.
BS:
Das ist ein Wort vom Herrn. Vielen Dank, Dr. Tertius Venter. Wir sind froh, dass Sie
gekommen sind und fühlen uns sehr geehrt, Sie bei uns zu haben. Wir werden für Sie beten und
glauben an das, was Sie tun. Lassen Sie uns Ihm noch einen Applaus geben und Ihm für das, was
er tut, danken. Gott segne Sie. Danke, Bruder!
Bekenntnis Hour of Power (Bobby Schuller):
Wir werden folgende Worte gemeinsam sprechen. Es ist unser Bekenntnis. Strecken Sie Ihre
Hände so aus, als Zeichen dafür, Gottes Liebe zu empfangen. Ich bin nicht, was ich tue. Ich bin
nicht, was ich habe. Ich bin nicht, was andere über mich sagen. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes.
Das ist es, was ich bin. Niemand kann mir das nehmen. Ich brauche mich nicht zu sorgen. Ich
muss nicht hetzen. Ich kann meinem Freund Jesus vertrauen und seine Liebe mit der Welt teilen.
Amen.
Predigt “Die Psalmen: Licht am Ende des Tunnels!“ (Bobby Schuller):
Heute werden wir über Zweifel sprechen und das Leid, das dadurch entsteht; weil wir an Gott
zweifeln. Gott hat Sie nicht verlassen. Können wir damit anfangen? Gott hat Sie nicht verlassen.
Gott wird Sie niemals verlassen. Die Bibel sagt, dass selbst wenn Sie Gott untreu sind, Er treu
bleibt, weil Er sich nicht selbst widersprechen kann. Gottes Liebe ist so tief, so reich, so
unbeschreiblich. Gottes Liebe ist die eine Sache, die das Herz jedes Menschen erfüllen kann und
Gottes Liebe ist nicht so wankelmütig, dass Er, wenn Sie Fehler machen, zweifeln oder durch
harte Zeiten gehen, plötzlich zusammenpackt und verschwindet. Gott steht fest. Er ist treu und
vertrauenswürdig. Sie können sich auf Gottes Liebe verlassen.
Ich erinnere mich daran, als wir unser erstes Kind bekommen haben: Haven Claire Schuller. Ich
weiß, wie Sie als kleines Baby zum Vorschein kam. Alle sagen immer, dass es eine unglaubliche
Erfahrung ist, und dass es einen wirklich verändert. Aber als es dann passierte, hatte mich nichts
auf die unglaubliche Liebe vorbereitet, die ich für dieses kleine Baby empfand. Ich habe viele
Bücher gelesen und so viel darüber gehört, aber nichts davon hatte mich darauf vorbereiten
können, wie mein Herz für einen Moment stehen blieb, als ich zum ersten mal mein eigenes Kind,
mein kleines Mädchen, in den Armen hielt. Ich wiegte sie jeden Abend in den Schlaf. Und selbst
wenn ich müde war oder schlecht drauf, dachte ich immer noch: ‚Meine Güte, ich liebe dieses
kleine Baby so, so sehr!’
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Ich habe darüber nachgedacht, wie ich meine Kinder liebe, wie sehr ich meine Frau liebe, wie ich
meine Freunde und meine Familie liebe. Wenn wir daran denken, wie sehr unser Herz für unsere
Lieben brennt, unsere Freunde und Familienmitglieder; diese Liebe, diese intensive und tiefe
Liebe, die Sie für andere empfinden, ist sie dennoch nur ein schwacher Abglanz der
unglaublichen, endlosen und grenzenlosen Liebe, die Gott für Sie empfindet. Wenn Sie daran
denken, wie Ihr Herz für jemanden schlägt, den Sie sehr lieben, dann ist dies trotzdem nur ein
schwacher Abglanz von Gottes Liebe für Sie. Gott hat Sie nicht verlassen. Egal, wie dunkel Ihr
Leben sich anfühlt, egal wo Sie in Ihrem Leben stehen: Gott hat Sie nicht verlassen und das sind
sehr gute Nachrichten. Ich habe damit angefangen, weil wir heute über Zweifel sprechen. Wenn
wir durch die Prüfungen des Lebens gehen, wenn wir schwierige Situationen durchstehen müssen,
wenn wir Veränderungen und Verlust erfahren, dann fangen wir an, viele unserer Werte, unserer
Ideale und Teile unserer Theologie und unserer Glaubenssätze anzuzweifeln. Das kann sehr hart
sein. Lassen Sie mich erklären, warum. Ich mag es nicht Nietzsche zu zitieren, aber er hat auch
einen großartigen Satz gesagt. Er sagte etwas wie – Moment, lassen Sie es mich richtig zitieren:
‚Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.’ Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt
fast jedes Wie. Mit anderen Worten: Wenn Sie durch Leid und Herausforderungen im Leben gehen
und Ihr ‚Warum’ gut genug ist, dann hilft es Ihnen durchzuhalten. Habe ich Recht? Da ist etwas an
jedem Zweifel, insbesondere bei unserem Glauben, das unser ‚Warum’ angreift. Zweifel greift den
Sinn des Lebens an. Er greift den Sinn unserer Krankheit an, den Sinn unserer Prüfungen, den
Sinn unseres Alters oder unserer Arbeit. Wenn Sie Zweifel erleben, insbesondere an Gott, wenn
Sie Christ sind, dann erleben Sie tiefes und existenzielles Leid. Etwas Tiefes. Etwas, das sich so
anfühlt, als würde etwas unter der Oberfläche angegriffen werden. Meistens wissen wir aber nicht,
wie wir auf Zweifel reagieren sollen, weil wir irgendwie unterschiedliche Auskünfte darüber
bekommen, insbesondere in Gemeinden. Man hört so oft: ‚Nicht zweifeln. Einfach nicht zweifeln.
Mach einfach: La la la la la la la la, dann geht das schon weg. Was wir heute ganz deutlich sagen
möchten, ist dies: Wenn Sie ein Mensch sind, dann werden Sie Zweifel erleben. Jeder zweifelt,
sogar Atheisten zweifeln. Sie zweifeln an ihrem Atheismus. Jeder Mensch zweifelt. Die Menschen
zweifeln ihre eigenen Werte an. Wenn Sie in Ihrem Leben mit Zweifel zu kämpfen haben,
insbesondere als Christ, dann widerstehen Sie der Versuchung, ihn einfach zu ignorieren und
herunterzuschlucken. Zweifel kann in gewisser Hinsicht oftmals sogar von Gott kommen, im Sinne
davon, dass Er Ihnen ein wissbegieriges Gehirn gegeben hat, das wissen möchte, was wahr und
echt ist. Ich werde mehr darauf eingehen, aber der Grund, warum ich das alles sage, ist, weil wir
heute über einen Psalm sprechen werden, der einer meiner Lieblingspsalme geworden ist: Psalm
13. Ich habe mehrere Psalme auswendig gelernt, vor allem die angenehmen, positiven Psalme.
Psalme wie Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte. Ah, das fühlt sich so gut an, nicht wahr? Psalm 13
ist das Gegenteil davon. Er handelt von einer leidenden, gequälten Seele, die zu Gott schreit.
Als meine eigene kleine Übung während dieser Predigtreihe über die Psalme, habe ich
verschiedene Psalme auswendig gelernt. Als ich diesen Palm gelernt habe, hat er mich jedes Mal
fast zu Tränen gerührt. Man geht davon aus, dass es ein Psalm Davids ist. Wenn David Psalme
wie diesen schrieb, ging es ihm alles andere als gut. Er ist noch jung und Gott hat ihm
versprochen, dass er König von Israel werden wird, dass er eine große Berufung hat. Hier ist
David und seit er von Samuel gesalbt worden ist und seit er dieses Versprechen bekommen hat,
dass er große Dinge im Leben erreichen wird, wird einfach alles immer schlimmer. Er muss um
sein Leben fürchten und er lebt draußen in der Wüste. Er schläft auf der Seite, mit dem Kopf auf
einem Stein, und fragt sich, ob er wohl von Wölfen angegriffen wird oder von Saul. Er fragt sich, ob
er es schaffen wird und warum das ausgerechnet ihm passieren muss. ‚Ich dachte, Gott hat mir
gute Dinge versprochen. Dass ich König sein und Israel retten würde. Und jetzt laufe ich um mein
Leben. Ich bin gedemütigt, ich bin allein. Wo ist Gott?’ Aber was David inmitten dieses Gebetes
und seines Leidens nicht versteht, ist, dass eine Geburt niemals einfach ist. Die Geburt eines
Kindes ist nie einfach. Denn häufig, wenn wir durch die schwierigsten Zeiten unseres Lebens
gehen, werden wir dadurch auf unsere Bestimmung vorbereitet. Und sehr oft, wenn wir uns von
Gott allein gelassen fühlen, ist Er uns näher als jemals zuvor. Aber David spürt das nicht. Er weiß
das nicht. Er ist ein junger Mann, der vor Saul flieht. Und er sagt diese Worte aus Psalm 13 zu
Gott. Ich habe diese Worte auswendig gelernt. Ich habe sie dabei immer wieder gesagt und als ich
sie sagte, fühlte ich Dinge wie Traurigkeit, Wiederherstellung, Sinn, Leidenschaft und Schuld.
Haben Sie sich schon einmal schuldig gefühlt, wenn Sie das Wort Gottes zitieren? Mir ging es vor
ein paar Tagen so, als ich am Strand entlang ging und betete. Denn der Psalm geht so:
‚Herr, wie lange wirst du mich noch vergessen, wie lange hältst du dich vor mir verborgen? Wie
lange noch sollen Sorgen mich quälen, wie lange soll der Kummer Tag für Tag an mir nagen?
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Wie lange noch wird mein Feind über mir stehen? Herr, mein Gott, wende dich mir wieder zu und
antworte mir! Lass mich wieder froh werden und Mut gewinnen, sonst holt mich noch der Tod.
Mein Feind würde triumphieren und sagen: "Den habe ich zur Strecke gebracht!" Meine
Unterdrücker würden jubeln über meinen Tod. Ich aber vertraue auf deine Liebe und juble darüber,
dass du mich retten wirst. Mit meinem Lied will ich dich loben, denn du hast mir Gutes getan.’
Das sind kraftvolle Worte, nicht wahr? Als ich diese Worte sprach, war es so, als wenn ich meine
Seele zurechtweisen wollte. Wie kann ich zu Gott sagen: Wo bist Du? Wie kann ich zu Gott sagen:
Wirst Du mich für immer vergessen? Wie kann ich zu Gott sagen: Du lässt meine Feinde über
mich triumphieren. Aber komischer Weise, als ich das dachte, kam es mir vor, als würde Gott
sagen: ‚Nein, mein Sohn, Ich möchte, dass du so betest, wenn du leidest. Komm damit zu mir und
erzähl es mir.’ Als ich diese Worte sprach, war es so, als würde ich die Entzündung aus einer
Wunde heraussaugen. Als ob ich Krankheit aus meinem Körper ziehen würde, wie einen Splitter
aus meiner Hand. Es war etwas, was schon länger dort eingeschlossen war und heraus musste.
Oft, wenn Sie solche Psalme beten, wenn Sie so beten und Gott fragen: ‚Wo bist Du? Warum hast
Du mich vergessen?’ dann geben Sie einer wahren und wichtigen Emotion, die in Ihrem Herzen
ist, eine Stimme: Geistlicher Einsamkeit. Geistlicher Leblosigkeit. Tief sitzender Zweifel.
In letzter Zeit ging es mir nicht so, aber gerade weil ich mich früher einmal so gefühlt habe insbesondere im letzten Jahr und zu anderen Zeiten meines Lebens - gerade deswegen kamen
Erinnerungen an vergangene Zeiten hoch, in denen ich mich so fühlte, als habe Gott mich
verlassen. Der Verlust von geliebten Menschen, viele Herausforderungen vor denen ich stand und
bei denen es nicht unbedingt angebracht war, sie in einer Predigt zu erwähnen.
Eine Sache hat mich wirklich sehr bewegt, als ich daran zurück dachte. Als ganze Gemeinde
haben wir es gemeinsam getragen. Es ist die Erkrankung meines Sohnes Cohen. Ich weiß noch,
wie ich meinen kleinen Sohn mehrmals am Tag mit schlimmen Anfällen und Krämpfen auf dem
Boden liegen sah und er beinahe daran gestorben wäre. Ich musste daran denken, wie ich von
Israel über New York zurückfliegen musste und ich nur wusste, dass er in einem Krankenwagen
lag und sie ihn nicht wiederbeleben konnten und ich die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Ich
erinnere mich, wie ich mit ihm im Krankenhaus im Bett lag. Ich war gerade berufen worden, diese
Gemeinde zu leiten. Und dann passierte dies mit meinem Sohn. Ich fragte mich: ‚Gott, wo bist Du?
Wo bist Du? Die ganze Gemeinde betet doch. Wo bist du?’ Das dachte ich jedes Mal, wenn mein
Sohn wieder einen Anfall hatte und ich mich fragte, ob sein kleines Gehirn dieses Mal Schaden
nehmen würde, ob er jemals ein normales Leben führen oder ob er überhaupt leben würde.
Als ich also vor ein paar Tagen unterwegs war und diesen Psalm gebetet habe, konnte ich damit
einer Sache eine Stimme verleihen, die ich tief in mir spürte. Wir alle fühlen das manchmal. Diese
eine Sache ist der Zweifel, den wir spüren, wenn wir durch Tragödien und schwere Zeiten in
unserem Leben gehen. Gott möchte, dass wir es Ihm sagen und es nicht einfach
herunterschlucken. Wir sollen Menschen mit Emotionen sein, und Ihm erzählen, wie wir uns
fühlen. Nur weil Sie es nicht sagen, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Wenn Sie ehrlich zu Gott
sind, gibt das Ihm die Möglichkeit, diese Wunde zu heilen. Es eröffnet Ihm einen Ort, an dem Sie
Seine Gegenwart spüren können. Tim Keller hat es so ausgedrückt: ‚Die einzige Person, die einen
König nachts um 3 wegen eines Glases Wasser aufwecken darf, ist ein Kind.’ Sie haben diese Art
von Zugang zu Gott. Das ist die Wahrheit. Ich glaube, Gott sieht uns alle wie Kinder. Gott ist
unendlich. Lassen Sie es mich so sagen: Gott ist sehr alt, okay? Sehr, sehr alt. Er ist ein
unerschaffenes ewiges Wesen, das immer existiert hat und immer existieren wird. Er ist ganz
persönlich in Ihr Leben involviert und Sie denken, weil Sie 100 sind, sieht Er Sie als Erwachsenen.
Ich glaube, dass Gott uns alle im Verhältnis zu sich immer noch als Kinder sieht, ganz egal wie alt
wir auch sein mögen. Ich denke, das ist ein Teil von Gottes Gnade und Liebe für uns. Ich glaube,
dass es unglaubliche Gnade für uns gibt, obwohl das Gericht real ist. Gott sieht uns als Kinder und
das gibt mir unglaubliche Hoffnung, insbesondere wenn ich mich so fühle. Ich kann weinen wie ein
Kind und sagen: ‚Gott, wo bist Du?’ Und Er antwortet.
Wir hören in der Gemeinde so viele Dinge darüber, wo Gott überall ist. Aber ich möchte Ihnen
eines sagen: Eines der besten Dinge, die Sie tun können, ist, ihre Gefühle nicht
herunterzuschlucken, sondern die Psalme der Trauer zu nutzen und so wie in Psalm 13 zu sagen:
‚Gott, wirst Du mich für immer vergessen? Wie lange wirst Du Dein Gesicht vor mir verbergen?
Soll ich bei Tag und bei Nacht Trauer tragen? Wo bist Du, Gott? Ich brauche Dich!’ Das ist eines
der gesündesten Dinge, die wir als Gläubige tun können. Es ist ein großer Unterschied zwischen
Zweifeln und Unglaube. Unglaube ist eine Entscheidung. ‚Damit will ich nichts zu tun haben.’ Mit
anderen Worten, Unglaube bedeutet: ‚Ich werde nicht glauben.’ Zweifel bedeutet: ‚Ich kann gerade
nicht glauben.’ Zweifel ist etwas, das wir als menschliche Wesen alle erleben.
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Viele von uns erleben Zweifel auch von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus. Wir denken
über viele Dinge im Glauben und der Religion nach. Religion ist ziemlich... wie soll ich sagen... ich
will nicht „esoterisch“ sagen. Sie ist schwer zu greifen. So wie zum Beispiel Kunst, stimmt’s? Sie ist
schwer zu verstehen. Wir wollen konkrete Entscheidungen über unser Leben treffen, basierend auf
diesem nebulösen Ding, das irgendwo da draußen schwebt. Natürlich erfahren Sie dann auch
Zweifel in gewissen Aspekten Ihres Glaubens, selbst von einem wissenschaftlichen Standpunkt
aus. Und auch das ist in Ordnung. Auch hier, selbst wenn Sie das so erleben, tun Sie nicht einfach
so, als wäre es nicht da. Ignorieren Sie es nicht. Lassen Sie mich Ihnen sagen: Wenn es wahr ist,
dann können Sie es entdecken und erfahren und wissen. Und wenn es falsch ist, ist es gut,
einfach nicht daran zu glauben. Können wir das so sagen? Wenn Sie etwas anzweifeln, dann
lassen Sie Ihre Zweifel zu einer Reise werden. Die Suche nach dem, was wirklich wahr ist.
Als ich studierte und mich kritisch mit meinem Glauben und meinem Leben auseinandersetzte,
verbrachte ich diskutierte ich mit ein paar wirklich klugen Leuten. Ich stellte fest, dass es ein paar
sehr brillante Köpfe gab, die glaubten, was ich auch glaubte und dass es ein paar sehr brillante
Köpfe gab, die nicht an die Dinge glaubten, die ich glaubte. Diese zwei Gruppen waren hin- und
hergerissen und das gab mir in gewisser Hinsicht Trost. In dieser Zeit meines Lebens habe ich
beschlossen, dass ich herausfinden wollte, was wahr ist, was immer auch passiert. Immer wenn
ich auf wissenschaftliche Herausforderungen bezüglich meines Glaubens gestoßen bin, glaube
ich, dass es auf lange Sicht immer eine gute Erfahrung war. Ich konnte auf diese Weise
sozusagen die Spreu vom Weizen trennen. Was häufig Menschen passiert, die wissenschaftliche
Zweifel haben, ist, dass sie diese Zweifel unterdrücken und sehr streng und gesetzlich werden
oder sogar naiv. Aber dadurch werden sie unfähig, einen Unterschied zu machen und die gute
Nachricht weiter zu erzählen, weil sie gute und vernünftige Fragen zu ihrem Glauben nicht
beantworten können. Mit anderen Worten: Wenn Sie Zweifel haben, ist das in Ordnung.
Willkommen im Club. Jeder hat Zweifel. Jeder hat Zweifel, egal woran Sie glauben. Sie werden
Zweifel erleben. Zweifel ist ein Teil von Ihnen, der die Wahrheit sucht und das ist etwas Gutes. Ich
möchte, dass Sie eines wissen: Wo auch immer Sie sind, ob Sie aus wissenschaftlichen Gründen
Zweifel erleben oder wegen einer Tragödie, es ist in Ordnung. Kann ich Ihnen auch das sagen?
Egal, wo Sie in Ihrem Zweifel feststecken, es ist in Ordnung und Gott wird Ihnen treu sein. Sie
können es aushalten und Gott wird Sie hindurch tragen. Das ist ein Versprechen. Sie müssen sich
keine Sorgen machen und Sie müssen auch nicht durch Ihre Zweifel hindurchhetzen. Tatsächlich
ist Ungeduld fast das Schlimmste, was Sie inmitten Ihrer Zweifel und Ihrer Prüfungen haben
können. Egal, wer Sie sind: Gott wird Sie hindurch tragen.
Aber das Beste an Psalm 13 ist, dass er nicht mit ‚Gott, Du hast mich verlassen.’ aufhört. Es gibt
diesen Moment, in dem David sagt: ‚Ich vertraue Deiner unfehlbaren Liebe.’ Der ganze Psalm
wendet sich plötzlich um 180 Grad. In diesem Moment hat sich noch nichts für David verändert. Er
liegt noch immer auf einem Stein, er ist noch immer in der Wüste, er muss noch immer um sein
Leben fürchten. Aber irgendetwas passiert indem er sagt: ‚Herr, ich habe ernsthafte Zweifel an Dir.’
Nachdem er das ausgesprochen hat, kann man fast seine Freiheit spüren aufrichtig zu sagen:
‚Aber weißt Du was? Ich vertraue Dir, weil Du einfach so gut zu mir warst.’ Gott nimmt all seine
Zweifel, all sein Leiden und all seine Prüfungen und nimmt sie mit in die Welt des Vaters. David
nimmt sie und sagt: ‚Unabhängig von meinen Zweifeln und Prüfungen entscheide ich mich dafür,
das alles in die Welt des Vaters und in die Liebe des Vater einzutauchen.’
Wenn Sie gerade in Zweifeln feststecken, dann möchte ich dazu ein paar Dinge sagen. Nummer
eins: Es gibt kein Unglück, das Gott nicht beseitigen kann. Es gibt kein Unglück, das Gott nicht
verändern kann. Wenn Sie jemanden verloren haben, den Sie lieben, wird sich Gott um sie
kümmern. Wenn Sie ein Kind verloren haben und sich fragen, wie Gott das zulassen konnte, dann
lassen Sie mich Ihnen etwas sagen: Gott liebt dieses Kind sogar noch mehr als Sie. Er wird sich
um Ihr Kind kümmern. Sie können sich darauf verlassen, dass die Welt, in der wir leben, viel
größer und viel sicherer ist, als wir denken. Gott kümmert sich um Ihre Seele. Wenn Sie Jesus
vertrauen, dann brauchen Sie sich keine Sorgen um den Tod oder das Älterwerden oder den
Verfall dieser Welt zu machen. Gott hat es unter Kontrolle.
Nummer zwei: Eine Geburt ist nie einfach. Sie fühlen sich zu etwas berufen, zu etwas Großem in
Ihrem Leben. Machen Sie sich bereit, denn Leid geht oft Hand in Hand damit. Wenn Sie etwas
Großes für Gott tun, dann haben Sie jetzt einen Feind. Hören Sie mir zu: Eine Geburt ist nie
einfach. Wenn Sie etwas Großes für Gott tun wollen, dann bedeutet das, dass Sie Leben. Sie
stehen an der Frontlinie zwischen Gottes Reich des Friedens, der Güte und der Liebe, und der
Welt, die zerrissen, gehetzt und bedeutungslos ist. Sie haben einen neuen Feind. Oftmals sind die
Dinge, die Sie durchstehen müssen, tatsächlich eine Vorbereitung auf Ihre Bestimmung.
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Wenn Sie etwas Großes für Gott tun wollen, wenn Sie Ihre Berufung annehmen, dann werden Sie
durch einige Prüfungen gehen müssen. Sie dürfen wissen, dass das kein Problem ist. Gott wird
Sie hindurch tragen. Sie und Gott werden zusammen da durch gehen. Amen?
Nummer drei: Wenn Sie verwirrt sind, besorgen Sie sich einen Mentor, oder seien Sie sogar ein
Mentor für jemand anderen. Es gibt keinen besseren Weg etwas zu lernen, als es zu lehren. Kann
ich ein „Amen“ hören? Kann ich ein „Amen“ von Professor Don hier hören, der gerade nickt? Das
ist so wahr. Etwas zu lehren, zwingt Sie dazu, immer weiter zu lernen, weil jeder Sie nach
Antworten fragen wird und Sie ja vorbereitet sein wollen. Ich bin ein großer Freund davon, Mentor
für jemanden zu sein. Tatsächlich ist das die Art, wie Jüngerschaft funktioniert. Mentoring ist ein
modernes Wort für Jüngerschaft. Niemand ist zu alt, um einen Mentor zu haben, und niemand ist
zu jung, um ein Mentor zu sein. Wenn Sie in Ihrem Leben verwirrt sind, dann denken Sie darüber
nach, sich einen Mentor zu suchen oder einer zu werden. Schließlich, und das ist mein letzter
Gedanke, bringen Sie es gut zu Ende. Halten Sie aus. Seien Sie geduldig inmitten Ihrer Prüfungen
und Zweifel. Bringen Sie es gut zu Ende. So viele Pastoren, Menschen, die im christlichen Dienst
tätig sind, alle sind Christen und machen, machen, machen und machen und brennen einfach aus.
Das Leben ist ein Marathon. Alles klar? Bringen Sie es gut zu Ende.
Ich hatte einmal einen Traum, als ich gerade mit meinen Zweifeln und mit Leid zu kämpfen hatte.
In diesem Traum bin ich einen Trampelpfad entlang gegangen und kam an sein Ende. Ich weiß,
das klingt jetzt ein bisschen komisch. Ich kam an das Ende und da war diese gigantische hölzerne
Mauer. Ich wollte durch die Mauer hindurch, weil es so aussah, als würde der Pfad unter ihr
hindurch führen. Ich schaute nach links und nach rechts und die Mauer schien unendlich weiter zu
gehen. Auch als ich nach oben blickte, ging sie ewig weiter. Ich hatte aber das Gefühl, dass ich
hindurch musste. Ich fing also an, auf die Mauer einzuschlagen und dagegen zu treten. Und das
war kein Zaun. Sie war wie aus einem einzigen festen Stück Holz. Es war fast wie im Film: Ich
stellte plötzlich fest, dass ich nicht auf eine Wand einschlug, sondern auf einen riesigen Baum, der
bis zum Himmel ragte. Als ich aufwachte, wurde das zu einem Symbol für mich. Wir wollen oft
Fortschritte machen, wir wollen los, wir wollen voran kommen. Häufig wenn wir mitten in unseren
Zweifeln oder Prüfungen stecken, dann wollen wir weiter kommen. Wir wollen uns durchkämpfen.
Aber manchmal sind wir genau dort angekommen, wo Gott uns in diesem Moment braucht.
Manchmal, wenn wir glauben, dass eine riesige Mauer unseren Fortschritt behindert, ist es in
Wirklichkeit ein Baum, unter dessen Schatten wir jetzt sitzen sollen.
An einem Punkt in meinem Leben habe ich Gott mal ein Versprechen gegeben. Ich sagte: ‚Gott,
Du hast gesagt, dass Du mich niemals verlassen wirst. Ich möchte Dir das Gleiche versprechen.
Ich verspreche Dir, Dich niemals zu verlassen. Ich werde Dich niemals im Stich lassen. Auch wenn
alle meine Freunde und meine ganze Familie und alle, die ich kenne, sich von Dir lossagen, Dich
leugnen, Dich verlassen und anderen Dingen nachlaufen. Selbst inmitten meiner Zweifel, meiner
Prüfungen und meiner Schwierigkeiten verspreche ich, Dir treu zu bleiben. Das soll mein Eid sein.’
Das ist ein Versprechen, das wir alle abgeben sollten. Es ist das Versprechen, es gut zu Ende zu
bringen. Amen?
Wenn wir den Lauf laufen, ist es schwierig. Wir gehen durch Herausforderungen, wir erleben
Zweifel und wir fühlen uns ganz abgenutzt. Wir alle haben solche Herausforderungen. Willkommen
im Leben. All das ist ein Teil davon. Das Leben ist so und Sie werden es schaffen. Sie und Gott
werden es zusammen schaffen. Sie müssen nichts vortäuschen, sie müssen nichts
herunterschlucken und sie müssen nichts vor Gott verstecken. Sie können in Ihren Gebeten ehrlich
sein. Sie können so beten, wie David es getan hat. Sie können Gott sagen, dass Sie sich allein
fühlen, dass Sie Angst haben und sich fragen, wo Er ist. Sie werden sehen, wie Gott Sie mit
Seinem Heiligen Geist erfüllen wird, um Ihnen neues Leben und neue Kraft für einen neuen Tag zu
geben. Ich möchte Sie einladen Jesus zu folgen. Sie können das tun, indem Sie ein einfaches
Gebet beten. Wir werden dieses Gebet gemeinsam beten, und wenn Sie möchten, dann stimmen
Sie in das Gebet mit ein. Damit erhalten Sie die Erlösung durch die Gnade Gottes.
Liebe Gemeinde, bitte beten Sie mit mir. Auch wenn Sie zuhause sind, beten Sie mit mir: Vater im
Himmel, Du bist bei mir. Vergib mir meine Sünden. Erhelle mein Herz. Füll mich mit Deinem Geist.
Ich vertraue auf das Opfer Jesu für meine ewige Erlösung und in Seinem Namen bete ich, Amen.
Das ist ein Gebet, das Gott niemals vergisst.
Segen (Bobby Schuller):
Nun möge der Herr euch segnen und behüten. Der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über euch
und sei euch gnädig. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
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