ANTHROPOLOGIE: Plessner, Helmuth: Lachen und Weinen. Eine

(1953). Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse, 7:131-133
ANTHROPOLOGIE: Plessner, Helmuth: Lachen und Weinen. Eine
Untersuchung nach den Grenzen menschlichen Verhaltens. München
(Sammlung Dalp, Leo Lehnen Verlag) 2. Auflage. 226 Seiten. DM 9.80.
Review by:
Bachmann
„Lachen und Weinen“ von Helmuth Plessner liegt nun, nachdem es acht Jahre
vergriffen war, in einer zweiten Auflage vor. Außer einigen am Schlüsse
angefügten Anmerkungen ist es textlich unverändert. Plessner hat ohne
Zweifel alles untersucht, was in seiner Vielförmigkeit der Quellen zu Lachen
und Weinen führen kann, besonders auch die
- 131 Einmaligkeit des weinenden oder lachenden Menschen im Verhältnis zum
Tier. Schon in der Einleitung wehrt sich der Verfasser dagegen, daß sein
Buch als bloßer „Beitrag“ zu einer der wissenschaftlichen
Forschungsrubriken, wie Psychologie, Physiologie o. dgl., anzusehen sei und
empfiehlt, sich von der Voreingenommenheit der Erfahrungsphilosophie
freizumachen. Mit Recht, denn hier wird Selbständiges über dieses Thema
ausgesagt, in sprachlich anziehendster Weise. Gleich anfangs werden Lachen
und Weinen als spezifisch menschliche Äußerungsweisen bezeichnet — nicht
ob, sondern wie sie Monopole des Menschen sind, wird diskutiert. Diese,
wenn auch undurchsichtigen Äußerungsweisen müssen aus dem Verhältnis des
Menschen zu seinem Körper als Basis seines Daseins begriffen werden und
nicht aus dem problematischen Verhältnis isolierter Entitäten wie Geist zum
Körper oder Seele zum Leib.
Im Lachen quittiert der Mensch eine Situation. Er beantwortet sie direkt und
unpersönlich.
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