Offenes Plenum 1. Dezember 2015 EBW Weingarten Die Bedingungen Die Dietenbach-Flüchtlings-Initiative DIEFI wurde im Januar 2014 gegründet. Aktuell ca. 60 ehrenamtliche HelferInnen kümmern sich seit Einzug der Flüchtlinge im Containerwohnheim Dietenbach um die BewohnerInnen. Die HelferInnen haben sich in mehreren Arbeitsgruppen organisiert. Zwei Gremien bemühen sich um die Strukturierung und Koordinierung der Angebote: Das Plenum: Austausch über die aktuelle Lage und Arbeit; offen für alle bereits Engagierten und Interessierten; tagt alle 2 bis 3 Monate alternierend in Weingarten und Rieselfeld. Die Steuerungsgruppe: organisiert das operative Geschäft; besteht aus der Leitungsgruppe (Uli Plessner, Daniela Mauch & Clemens Back) sowie den Sprechern der Arbeitsgruppen; tagt alle 4 – 6 Wochen. Die aktuelle Situation Ca. 60 Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Afghanistan, Albanien und Somalia leben momentan im Containerheim, darunter 10 bis 12 Kinder/Jugendliche. Eine Familie ist nach Himmelreich gezogen. Ab Januar/Februar 2016 kommen ca. 40 Menschen hinzu. Über die Zusammensetzung der Neuankömmlinge weiß man erst bei Ankunft Bescheid. Die Begleitungsgruppe kann hier eine große Entlastung für die Sozialarbeit sein, indem sie Behörden- und Arztgänge mit den neuen Bewohnern übernimmt. Trotz der beengten Verhältnisse kann man das Heim als „Vorzeigeheim“ bezeichnen: Die Kontakte untereinander und zum Helferkreis sind gut, die Beziehungen überschaubar, die Kooperation und Abstimmung mit der Sozialarbeit klappt in der Regel auch. Die Aktionsgruppen Sprachkurse (Mona Haas): Die Sprachgruppe besteht aus ca. 10 bis 12 Aktiven. Es gab und gibt immer wieder Veränderungen auf beiden Seiten. Momentan existieren montags und donnerstags 2 Kursangebote, mittwochs eines. Die Gruppen sind sehr heterogen in Alter und Niveau: Es gib Analphabeten, denen basale Lerntechniken fehlen; Menschen mit arabischer Sprache und Schrift ohne Zugang zum lateinischen Alphabet; gebildete Menschen mit Zugang zu Englisch, Französisch und/oder Deutsch. Hausaufgabenbetreuung (Ulrich Plessner): je eine Stunde von Montag bis Donnerstag mit 0 bis 8 Kindern. Grundsätzlich gilt: Erwachsene, die teilnehmen möchten, werden nicht weggeschickt. Die Eigenmotivation zählt! Eine künftige Strategie sollte unbedingt die Förderung von 1:1-Patenschaften (Tandems) sein. Seit Schuljahresbeginn werden alle Kinder und Jugendlichen beschult. Einige sind auch in den Sprachkursen der VSH oder des Goethe-Instituts gelandet. Diese werden für Menschen mit Bleiberecht (aus Syrien, Irak, Iran und Eritrea) angeboten. Durch diese Verschiebung findet eine sehr unregelmäßige Teilnahme an den DIEFI-Angeboten statt. Begleitungsgruppe (Ines Gattenberg): Die Gruppe um Jamie & Ronny Schnabel besteht derzeit aus 6 bis 10 Personen. Sie hat ein Portfolio für einen Integrationskurs für 12 Personen entwickelt. Inhalte sind Sprache, Gesellschaft, Wohnung, Arbeit, Werte etc. in Deutsch und Englisch. Voraussetzung sind deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau B 1! Kontakte zum „Welcome Center Freiburg-Oberrhein“ wurden beim „marktplatz: arbeit südbaden“ geknüpft, außerdem zum Bereich Arbeit/Ausbildung der Caritas. Die Gruppe kann noch Unterstützung gebrauchen – ein niederschwelliger Einstieg nach dem Motto „einfach mal mitgehen“ ist möglich. Jugend AG des Bürgervereins Weingarten (Ulrich Plessner in Vertretung von Selma Nabulsi): Nach einem ersten „Kulturabend“ unter dem Motto „Syrien“ im August fand am 7. November ein „deutscher Abend“ statt, an dem gemeinsam gekocht und gefeiert wurde. Die Jugend AG – „eine Erfolgsstory“, so Ulrich Plessner – hatte mehrsprachige Features zu den Themen „Wann bin ich Deutscher“, „Die Flüchtlingskrise“ und „Was ist Heimat?“ vorbereitet und die nahezu 200 Gäste, darunter etliche Stadträte, der Leiter des Amts für Migration Hans Steiner und die Landtagsabgeordnete Gabi Rolland , mit einer sehr gelungenen Mischung aus Information, Reflektion und Austausch beeindruckt. Einige Eindrücke finden sich im Artikel „Zuversicht in Zeiten des Terrors“ auf www.diefi.org/Aktuelles. Garten-/Fahrradgruppe (Ulrich Plessner in Vertretung von Bernhard Setzer): Die Gartengruppe hat Winterpause, die Fahrradgruppe wird sich stadtweit organisieren, um Fahrräder zu sammeln, instandzusetzen und – gegen Gebühr – zu entleihen. Eine weitere Aufgabe dürfte darin bestehen, Fahrradfahren zu lehren: Die meisten Unfälle mit Flüchtlingen sind derzeit Fahrradunfälle… Begleitungsgruppe (Betty Lauck): Am Dienstag, 14. Dezember findet ab 16 Uhr ein gemeinsamer Kaffee-Tee-Nachmittag von Flüchtlingen und BürgerInnen im Quartierstreff Bugginger Straße 50 statt. Die NeubürgerInnen werden von Mitgliedern der Gruppe im Wohnheim abgeholt und begleitet. Ebenso zu den Nachmittagen im KjK Glashaus: Dort gibt es bis Weihnachten jeden Samstag von 15 bis 19 Uhr ein offenes Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, das sich ganz besonders auch an Flüchtlinge richtet. Die Gruppe bittet um Begleitung und Unterstützung! Öffentlichkeitsarbeit (Sigrid Hofmaier): Sigrid bittet um Input von allen Gruppen und über relevante Termine an [email protected]. Die Webseite kann nur so aktuell sein, wie die Ereignisse, die gemeldet werden. Ein erstes Interview zur Serie „Erfolgsgeschichte“ (s.u.) findet am 8. Dezember statt und wird auf www.diefi.org veröffentlicht. Bonpiraten (Angela Büchelin): Die Bonpiraten haben ihr Angebot ins Gemeindezentrum der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde verlagert, wo jeden Freitag um 17 Uhr ein offenes Angebot mit Spielen, Basteln und Singen stattfindet. Momentan nehmen daran plus/minus 30 Leute teil. Nähgruppe (???): Ab 4. Dezember findet jeden ersten Freitag des Monats von 16 bis ca. 18/19 Uhr im Glashaus ein Nähnachmittag mit Frauen aus dem Flüchtlingsheim statt. Nähmaschinen und Materialstehen zur Verfügung. Betty macht die genauen Daten rechtzeitig bekannt. Sonstiges Ein Jugendlicher aus Afghanistan würde gerne kickboxen. Woher bekommen wir eine Ausrüstung? Für die Gemeinschaftsräum werden gesucht: Gesellschaftsspiele, Instrumente (bitte freitags ab 17 Uhr bei den Bonpiraten abgeben!) Sponsoren für Musikunterricht und Sportmöglichkeiten sind willkommen. Idee: Öffentlichen Bücherschrank mit Spenden zum Entleihen auf dem Gelände aufstellen Termine: Flüchtlingsunterbringung ZMF-Gelände: Dienstag, 19. Januar 2016 (Ort & Zeit noch unbekannt) Plenum: Dienstag, 26. Januar 2016, 20 Uhr im Rieselfelder Stadtteilzentrum glashaus Alle weiteren Termine unter www.diefi.org/Termine
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