NEWSLETTER Januar 2016 Mit tempo voran ... AlumniTag 9. Januar 2016 Liebe Leserinnen und Leser, Dear Readers, was für ein wunderbarer Start ins Jahr 2016: Zum Alumnitag am 9. Januar konnten wir 140 Ehemalige aus fünf Jahrzehnten in der Hochschule begrüßen. Es war ein wirklich feierlicher Nachmittag voller Heiterkeit und Wiedersehen und es gab Gelegenheit Erinnerungen auszutauschen sowie die aktuelle Absolventenklasse bei ihrer Präsentation von „Meet the Artist“ zu erleben. In diesem Tempo geht es nun weiter: Chayeon Lee (1. Studienjahr Bachelor Tanz) steckt in den letzten Vorbereitungen für den Prix de Lausanne. Wir drücken ihr die Daumen! Und auch die Vorbereitungen für die „Stunde des Tanzes“ und die Matinée laufen. Das Vortanzen für das neue Studienjahr hat begonnen. Mit den Eignungstests für unseren überarbeiteten Master Studiengang Choreografie und den Master Studiengang Tanzpädagogik haben wir mehr Aufnahmeverfahren als je zuvor. Wir freuen uns darauf, neue Talente zu entdecken und sie in der weiter wachsenden Palucca-Familie begrüßen zu können. What a wonderful way to start 2016 by welcoming over 140 Graduates spanning almost five Decades, for our Alumni Day. It was a truly festive afternoon, full of laughter, re-acquaintances and a chance to re-live memories and to meet the coming Graduating Class through a presentation of our “Meet the Artist” Performance. The pace is set to continue, with Chayeon Lee (BAT 1) in the final preparations for the Prix de Lausanne, for which we wish her all the best and the rehearsals continue at full speed for our Stunde des Tanzes and Matinée. The Audition Season has begun and with our newly re-thought MA Choreography and MA Teacher Training Programs, we have a more intensive Audition Season than ever before. Looking forward to discovering new talents and welcoming them to our ever-growing Palucca Family. Neues aus der Hochschule ... „Wir dachten, wir gehen da rein und das klappt...“ Tanzpädagogen beginnen Tanzprojekt für Flüchtlingskinder Sechs Studierende des Bachelor Studienganges Tanzpädagogik haben Anfang Januar mit einem Tanzprojekt in einer Dresdner Erstaufnahmeeinrichtung begonnen. Jeden Freitagnachmittag sind sie vor Ort und tanzen mit Flüchtlingskindern, wollen ihnen Spaß und Freude an Bewegung vermitteln, sie den Alltag vergessen lassen und ihnen zeigen, dass sie willkommen sind. Mit dem Projekt betreten sie absolutes Neuland, stehen sowohl methodisch als auch didaktisch vor besonderen Herausforderungen: Über ihre ersten Eindrücke haben wir mit Jacqueline Krell und Theresa Funk gesprochen. Vergangene Woche wart ihr zum ersten Mal vor Ort. Wie war es? Jacqueline: Als wir dahin kamen und den Raum gesehen haben, in dem unser Projekt stattfinden Prof. Jason Beechey | Rector soll, habe ich gedacht: Oh, das ist sehr klein. Und sehr grün. Der ganze Raum war mit grünem Teppich ausgelegt und grün angemalt. Theresa: Und es waren sehr viele Kinder aller Altersgruppen und keines hat uns verstanden. Jacqueline: Es kamen immer mehr Kinder dazu. Unter diesem Gesichtspunkt war es praktisch ein Selbstläufer. Und dann habt ihr mit dem Tanzen begonnen? Theresa: Anfangs waren wir alle wie ein bisschen gelähmt. Wir hatten uns alle in einen Kreis gesetzt, und für kurze Zeit wussten wir plötzlich nicht wie weiter. Theresa: Das war der Tatsache geschuldet, dass es doch so viele Kinder waren und so unterschiedlichen Alters. Wir dachten, wir gehen da rein und das klappt. Wir hatten ja schließlich ein Konzept. Jacqueline: ..und auf einmal wurde uns klar: was wir geplant haben geht hier nicht: zu wenig Platz, zu viele Kinder, zu viele Altersgruppen, niemand versteht uns. Aber nach einer Schrecksekunde haben wir uns gefangen. Theresa: Die Kinder waren so motiviert. Es hat ihnen viel Spaß gemacht, sie haben ein tolles Rhythmusgefühl und konnten unsere Vorgaben körperlich gleich sehr gut umsetzen. Habt ihr daran gedacht nicht weiterzumachen? Das Projekt abzubrechen? Theresa: Ich habe nach der ersten Begegnung einen Moment gebraucht, um alles zu verarbeiten. Dann war mir umso mehr bewusst, dass das eine Herausforderung wird, und dass ich einen tollen Beruf erlerne. Ich glaube, dass wir das schaffen, und dass es gut wird. Jacqueline: Wir wussten nicht wirklich, was uns erwartet. Jetzt haben wir eine Ahnung davon. Das motiviert mich eher, als dass ich ans Aufgeben denke. Das Projekt in der Dresdner Erstaufnahmeeinrichtung soll über vier Semester laufen. Es wird den Studierenden als „Eigenes und/ oder Community Dance Projekt“ im Rahmen ihres Studiums anerkannt und mit ECTS bewertet. Fachlich betreut wird das Projekt von Young Mi Lee – Künstlerische Mitarbeiterin im Bachelor Studiengang Tanzpädagogik - sowie dem Leiter des Studienganges, Prof. Fernando Coelho. Neues aus der Hochschule... Nach einem Jahr „Rekonstruktionspause“ hat die Hochschule ab dem Wintersemester 2016/17 den Master Studiengang Choreografie wieder im Portfolio. Mit Professorin Katharina Christl hat der Studiengang außerdem eine neue Leiterin, die eine Reihe von Veränderungen im Studium ankündigt. Mit ihr sprach Eileen Mägel: Frau Prof. Christl, was ist neu am Master Choreografie? Der Studiengang ist so konzipiert, dass niemand mehr während seines Studiums alle künstlerischen Brücken abbrechen muss. Er ist so aufgebaut, dass der Studierende als Choreograf oder Freischaffender weiterhin aktiv bleiben und trotzdem sein Studium absolvieren kann. Außerdem ist das Studium stark praxisorientiert. Das heißt, der Bewerber, die Bewerberin muss vorher nicht zwingend getanzt haben? Es geht um das choreografische Talent und nicht um die Frage ob oder wie gut jemand vorher getanzt hat. Es gibt aktuell eine Reihe von sehr erfolgreichen Choreografen, die vorher nicht Tänzer waren. Und wir werden niemanden ausschließen, nur weil er vorher nicht getanzt hat. Termine / Veranstaltungen Welches sind die inhaltlichen Schwerpunkte des Studiums? Eigentlich ist das ganz einfach. Das Studium enthält alle Zutaten einer Choreografie: von der Recherche von Bewegungsmaterial über die Komposition hin zur Verbindung in den Raum, den interdisziplinären Austausch mit anderen Künsten (z.B. der Architektur), dazu Dramaturgie, Bühnenbild, Maske plus die Beantwortung der Frage, wie das alles psychologisch, methodisch und didaktisch mit dem Tänzer umgesetzt wird. Außerdem mit Management, Finanzierung, Kommunikation, alles was zu einer Produktion gehört, und natürlich geht das nicht ohne eine Einbindung in die Tanzgeschichte. Gastspiel „Meet The Artist“ Was wünschen Sie sich, was Ihre Absolventen über ein Studium an der Palucca sagen? Dass sie die Möglichkeit hatten, zu experimentieren und sich auszuprobieren. Dass sie viele Freiheiten hatten und nicht unter dem Druck der Anrechnung von Leistungen standen, und dass sie Prof. Katharina Christl | Foto: Ida Zenna vieles entdeckt haben, was für ihre weitere Arbeit Das klingt, als sei es ein berufsbegleiten- bereichernd ist. der Studiengang? Das ist er nicht wirklich. Es Bewerbung und Information unter: gibt intensive Präsenzphasen alle eineinhalb [email protected] nate. Dann wird ein Aufenthalt von zwei bis drei Wochen in Dresden unabdingbar sein. Wichtig ist aber zu wissen, dass die Studierenden ihre eigenen choreografischen Arbeiten in das Studium integrieren können. Während der Zeiten, in denen die Studierenden nicht vor Ort sind, werden Theoriemodule oder künstlerische Forschung durch ELearning ermöglicht. Wer also in Frankreich choreografiert, kann trotzdem weiter studieren, das Studium lässt Freiräume, wenn man das will. Was sollte ein potentieller Bewerber mitbringen? Wichtig ist, dass die Master Studierenden schon choreografiert und ihre Arbeiten auch schon öffentlich gezeigt haben. Ein Master Studiengang ist nicht geeignet, Grundkenntnisse zu vermitteln, das Choreografieren zu lehren. Vielmehr soll der Studierende hier seine eigene Sprache vertiefen, neue Werkzeuge kennenlernen, Unsicherheiten abbauen. Einen Bachelorabschluss braucht der Bewerber nicht zwingend, die künstlerische Eignung wird höher bewertet. Wichtig ist aber: Der Studiengang ist in englischer Sprache, sehr gute Sprachkenntnisse sind unabdingbar. Das ist auch im Interesse des Studierenden, denn die internationale Arbeitssprache in der Choreografie ist Englisch. PALUCCA HOCHSCHULE FÜR TANZ DRESDEN | Rektor: Prof. Jason Beechey Basteiplatz 4 | 01277 Dresden | Tel. +49 (0) 351 259 06 10 | [email protected] Redaktion: Eileen Mägel, Annika D. Schröter Layout: Katharine Schwarzer Fotos: Katharine Schwarzer, Annika D. Schröter, Ida Zenna, ViSdP.: Eileen Mägel 23. Januar 2016 Eignungstest Orientierungs- und Nachwuchsförderklassen Weitere Infos unter www.palucca.eu 29./ 30. Januar 2016 Mamers (FR) Studierende der Absolventenklasse und Alumni der Palucca Hochschule zeigen Auszüge aus bekannten Choreografien, eigenen künstlerischen Arbeiten und Improvisationen. Anschließend treten die TänzerInnen direkt mit dem Publikum in Kontakt. „Meet the Artist“ hat zum Ziel, die jungen TänzerInnen auf den Bühnen Sachsens und international vorzustellen, um ihre Fähigkeiten über die Region hinaus zu präsentieren und den Weg in die berufliche Zukunft zu ebnen. „Meet the Artist“ war bereits in Mailand, Stockholm und Saarbrücken zu sehen. Das Projekt wird gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. 8. - 19. Februar 2016 Winterferien 15. - 22. Februar 2016 Biennale Tanzausbildung Köln Die 5. Biennale Tanzausbildung in Köln widmet sich dem Thema „Feedback und Reflexion“. Damit wendet sie sich Fragen zu, die im Zusammenhang mit Prozessen der Rückkopplung stehen. Teilnehmer der Biennale Tanzausbildung sind neben den zehn deutschen staatlichen Ausbildungsinstitutionen des Tanzes die School for New Dance Development, Amsterdam, die School of Dance and Circus, Stockholm, die TISCH School of the Arts, New York, Codarts, Rotterdam sowie Canada`s National Ballet School, Toronto. Neben mehrtägigen internen Workshops findet zum Abschluss der Biennale ein öffentliches Fachsymposium statt. Die Biennale Tanzausbildung wird als Bundeswettbewerb gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. www.biennale-tanzausbildung.de 11. März 2016 Aufnahmeprüfung Ma Tanzpädagogik Weitere Infos unter www.palucca.eu Winterferien vom 8. bis 19. Februar 2016 PALUCCA HOCHSCHULE IM WWW | www.PALUCCA.eu Jörg Tannenberg und Bettina Bremer (Absolventen 1982) Frau Kreher (ehemals Sekretärin Paluccas) ist treuer Gast zahlreicher Hochschulveranstaltungen und war auch Norbert Kegel (Absolvent 2000) und Vera Gängler (ehe- Rektor Prof. Beechey begrüßte die Gäste mit den Worten „Willkommen zuhause!“ beim Alumni-Tag gern dabei. malige Tanzpädagogin) Die Absolventenklasse von 1967 (vl.n.r.: Ilona Bürger, Jürgen Nass, Axel Tuchscheerer und Ekkehardt Axmann (beide Absolventen 1971) Harald Wandtke und Brigitta Nass) hatte sich viel zu erzählen. Auch die Absolventinnen der Tanzpädagogik 2008 fanden sich schnell wieder zusammen. Am Ende der „Meet the Artist“ Vorstellung wurden die aktuelle Absolventenklasse sowie unsere Alumni vom Publikum ausgiebig gefeiert. Bianca Hüchtebrock und Till Geier (beide Absolventen 2008) Unser unermüdlicher Helfer Petr beim Sektempfang nach der Vorstellung von „Meet the Artist.“ Eindrücke vom Alumni-Tag 2016 Fotos: Katharine Schwarzer Frau Müller-Mach und Frau Wolle (beide Korrepetitorinnen der Hochschule), Frau Kinast (ehemalige Physiotherapeutin), Herr Hartwich (ehemaliger Oberschulleiter), Frau Steyer und Frau Ebelt (ehemalige Oberschullehrerinnen) Have you met ... ALIX? Die Palucca Hochschule für Tanz Dresden stellt ihre internationalen Tanzstudierenden vor! obine Alix R FR) s( aus Pari in der BAT3 in Student hröter ika D. Sc Foto: Ann Wie bist du zum Tanzen gekommen und wie alt warst du? Mit neun Jahren habe ich eine Aufführung gesehen, in der meine Mutter und jüngere Schwester mitgewirkt haben. Was ich dort gesehen habe, wollte ich unbedingt auch können. Meine schönste Kindheitserinnerung ist… How did you come to dance and at what age did you start? I started when I was 9 years old. I saw a performance where my mother and my younger sister were involved, and what I saw there, I wanted too. My most beautiful childhood memory is… the slide in our garden where we always played as children. The ease of the moment stays in my mind. The memory of my brother, sister and me spending time in the garden remains. Why did you choose the Palucca University? Because the focus is on classic, modern and improvisation, and there is a good balance between the compartments. In France I could not find such a model. die Rutsche in unserem Garten, auf der wir als Kinder immer gespielt haben. Mir ist die Leichtigkeit des Moments in Erinnerung geblieben, als mein Bruder, meine Schwester und ich im Sommer die Zeit im Garten verbracht haben. Warum hast du dir die Palucca Hochschule ausgesucht? Weil der Fokus auf Klassisch, Modern und Improvisation liegt, und eine gute Ausgewogenheit zwischen den Fächern besteht. In Frankreich konnte ich so ein Ausbildungsmodell nicht finden. Hast du ein tägliches Ritual? Der Ablauf vor dem Training ist jeden Tag der Gleiche: ich frühstücke, erwärme mich und versuche, meinen Körper zu spüren. Was geht heute, was geht nicht? Meine Stärke/Schwäche ist,... mein starker Charak- Do you have a daily ritual? The procedure before training ter. Es kann eine Stärke und eine Schwäche sein, wenn man immer schnell und intensiv reagiert. My strength/weakness is… my strong character. It can be a strength and a weakness to always respond quickly and intensively. In Deutschland ist für mich total ungewohnt, ... dass die Menschen nicht drängeln, um in die Straßenbahn einsteigen zu können und wenn alle eingestiegen sind, ist es plötzlich sehr leise. Ich werde immer merkwürdig angeschaut, wenn ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln laut spreche. every day is the same: I have breakfast, I warm up and try to feel my body. What‘s going on today, what does not feel so good? It is really unusual for me in Germany that… people don´t push to get on the tram, and when all have entered, it is suddenly very quiet. I‘m always looked at curiously when I speak loudly in the public transport. What I miss... is the mood in the city and on the streets of Paris. Dresden is for me a small city where people are running slow and therefore I miss the hustle and bustle of a big city like Paris. I´m able to relax most… after the daily training when I´m showered or bathed. My favourite place in Dresden is… probably the Neustadt. But no precise place-rather the free atmosphere in general. Where would you like to dance? I have no dream stage where I would like to dance. I believe the stage is calling you and every reputation is special. Which choreographer do you dream of working with? We have lately been working on 2 choreographies of Ohad Naharin. His work has thrilled me. If I had to work in another work field I would… still work in the cultural sector. I would like to develop the program in a festival theatre like Hellerau, and therefore work together with dance companies. Ich vermisse... die Stimmung in der Stadt und auf den Straßen von Paris. Dresden ist für mich eine kleine, sehr ruhige Stadt. Mir fehlt der Trubel einer Großstadt wie Paris. Entspannen kann ich am besten... wenn ich nach dem täglichen Training geduscht oder gebadet habe. Mein Lieblingsort in Dresden ist... eher die Neustadt. Aber kein präziser Ort, sondern vielmehr die freie Stimmung dort. Auf welcher Bühne würdest du gern tanzen? Ich habe keine Traumbühne, auf der ich gern tanzen würde. Ich glaube die Bühne sucht dich aus, und jede hat ihre spezielle Besonderheit. Mit welchem Choreografen würdest du gern arbeiten? Wir haben zuletzt mit zwei Choreografien von Ohad Naharin gearbeitet. Seine Arbeit begeistert mich total. Wenn ich in einer anderen Branche arbeiten müsste, würde ich… immer noch im Kulturbereich arbeiten. Ich würde gern in einem Veranstaltungsort wie dem Festspielhaus Hellerau die Spielpläne entwickeln und dabei mit verschiedenen Tanzkompangien zusammenarbeiten. Das Interview führte Annika D. Schröter
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