Ausgabe Mai-Juni 2015 Wo wohnt Gott? Wo bleibt der Jesus eigentlich nach seiner Auferstehung, nach Ostern? Natürlich: in der Bibel heisst es, dass er „gen Himmel gefahren“, also bei Gott ist. Das feiern wir ja an „Auffahrt“. Aber wo ist das: „gen Himmel“? Wo wohnt Gott? Wo wir wohnen, das wissen wir in der Regel. Nur den ganz Kleinen und den ganz Alten, die sich nichts mehr merken können, hängt man manchmal ein Schildchen um, auf dem steht: Ich heisse Lisa Müller und wohne im Altersheim. Wenn Lisa Müller sich verlaufen hat, weiss der, der sie findet, wo Lisa Müller hingehört und wo er sie am besten „abgeben“ kann. Für Gott wäre das auch praktisch. Ja, für viele wäre es bequem, wenn sie wüssten, wo sie Gott „abgeben“ könnten, wenn er ihnen einmal in die Quere kommt. Vielleicht gibt man ihn am besten sonntags in der Kirche ab. Dann hätte man wieder seine Ruhe, der alte Mann wäre gut aufgehoben und eine Weile von der Strasse weg, auf der wir mit Hochgeschwindigkeit durch unser Leben brausen. Aber ich fürchte: mit Gott funktioniert das nicht. An Pfingsten heisst es, dass der Geist Gottes „weht, wo er will“. Dass Gott also überall sein kann und dass er uns überall begegnen kann – mitten im Alltag. Dennoch reservieren wir besondere Zeiten und Orte für die Begegnung mit ihm und das ist gut so. 500 Jahre sind eine Feier wert Liebe Leserin, lieber Leser Wo wohnt Gott? In den kommenden Wochen spüren wir ihm an den unterschiedlichsten und an teils ungewohnten Orten nach: zum Beispiel im Gottesdienst auf der Grenze zwischen Trasadingen und Erzingen (am 3. Mai), im regionalen Jugendgottesdienst YouGo in Neunkirch (am 9. Mai), am Auffahrtsgottesdienst in der „Stadelmannhalle“ in Osterfingen (am 14. Mai), im Jubiläumsgottesdienst zum Kirchenfest in Wilchingen (am 31. Mai) oder beim Bauernhofgottesdienst auf dem Haslacherhof (am 28. Juni). Schön, wenn wir uns hier und da begegnen! Vor 500 Jahren - war da was? Ja, richtig, die Schlacht bei Marignano. Allerdings mit einer herben Niederlage der Eidgenossen und Tausenden von Toten. Ist das ein Grund zum Feiern? Nein. Vor 500 Jahren aber fand noch etwas statt, etwas Konstruktives. Im Jahr 1515 erhielten die Wilchinger das Recht, eine eigene Kirchgemeinde zu bilden - und das taten sie auch. Zugegeben, das war kein geopolitisches Ereignis wie jene Schlacht im fernen Italien, aber immerhin ein bedeutendes lokales. Eines mit nachhaltiger Wirkung. Denn diese Kirchgemeinde existiert heute noch, auch nach einem halben Jahrtausend, und sie ist voller Leben. Dies und den runden Geburtstag wollen wir am 30./31. Mai feiern, und zwar mit Ihnen. Egal, ob gross oder klein, ob von nah oder fern, ob reformiert oder nicht, es sind alle herzlich eingeladen. Für das Pfarrteam, Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 6 - 11. Siegfried Arends Seite 1 Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Aktivitäten und Veranstaltungen der Gemeinden TRASADINGEN OSTERFINGEN WILCHINGEN Kolibri Rückblick Suppenzmittag Kolibri Der Kolibri findet nach den Frühlingsferien wieder jede 2. Woche donnerstags zu gewohnter Zeit im Chilestöckli statt. Gestaltet wurde der Gottesdienst mit Suppenzmittag am 8. März mit den Worten von Pfarrer Stefan Leistner Baumgardt zum diesjährigen Titel „Sehen und handeln“. Das Trompetissimo Ensemble unter der Leitung von Vaclav Medlik begleitete den Gottesdienst musikalisch. Mit südamerikanischen Melodien gaben uns die Bläser noch eine Sonntagsmatinée. Zwei Pfannen Gerstensuppe wurden restlos vertilgt – mit oder ohne Würstchen. Bei Kaffee und einer Auswahl an feinen Torten liessen wir das gemeinsame Mittagessen ausklingen. Der Reinerlös von Fr. 988.10 geht an die ökumenische Aktion von Brot für alle und Fastenopfer. Den Besuchern, Spendern und Helfern ein herzliches Dankeschön. Ab Dienstag, 5. Mai fliegt der Kolibri wieder – dem Sommer entgegen. Zunächst hören wir die Geschichte vom Propheten Samuel. Wenn es dann wärmer wird, suchen wir nach Wasser und danach, wo das Wasser auch in den biblischen Geschichten sprudelt. Herzlich Willkommen jeden Dienstag von 15.30 – 17.00 Uhr. Am 16. Juni verabschieden wir den Kolibri dann in die Sommerpause. Mittwuchsträff für alli Jeden Mittwoch ab 9.30 Uhr im Chilestöckli: Kaffee, Tee, Süssmost, Mineralwasser, hausgemachte Suppe, süsse und salzige Dünnen und Kuchen (auch zum Mitnehmen) - alles selber hergestellt. Ausserdem: zwei Körbe voll frisches Brot, Brötli und Gipfeli vom Häfelibeck stehen zum Kauf bereit. Herzliche Einladung an alle! Gottesdienst auf der Grenze: 3. Mai Auch in diesem Jahr feiern wir gemeinsam mit der Kirchgemeinde ErzingenGriessen einen Gottesdienst auf der Grenze im Freien auf dem Chilstig. Die Predigt zu der Erzählung aus 1. Samuel 16, wie David den König Saul durch sein Harfenspiel beruhigte, wird Prädikant Henry Bährle halten, die Liturgie gestaltet Pfarrer Stefan Leistner Baumgardt und den musikalischen Teil übernehmen einige Musiker und Musikerinnen der Bürgermusik Trasadingen. Anschliessend sind alle herzlich eingeladen zu Speis’ und Trank und gemütlichem Beisammensein. Bei Regen feiern wir den Gottesdienst in der Kirche Trasadingen. Aus dem Kirchenstand Kirchgemeindeversammlung Die diesjährige Kirchgemeindeversammlung findet ausnahmsweise an einem Wochentag, nämlich am Montag, 27. April, um 20.00 Uhr im Rest. Gemeindehaus statt. Der Grund liegt darin, dass kein passender Termin an einem Sonntag nach dem Gottesdienst gefunden werden konnte. Es stehen die üblichen Traktanden (u.a. Jahresberichte 2014, Rechnung 2014, Budget 2015, Steuerfuss 2016) zur Genehmigung an. Zudem sind die Kirchenbediensteten für die nächste Amtsperiode Juni 2015 bis Mai 2019 neu zu wählen. Die zu behandelnden Geschäfte (samt einer Kurzfassung von Rechnung und Budget), die konkreten Anträge sowie die Wahlvorschläge finden sich in der separaten Einladung, die den teilnahmeberechtigten Kirchgemeindemitgliedern rechtzeitig zugestellt worden ist. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Jürg Meyer, Haartelstrasse, für seinen langjährigen Dienst als einer der zwei Vertreter Wilchingens in der Synode der Kantonalkirche. Er war seit 2003, also während 12 Jahren Mitglied dieses Gremiums und hat u.a. mitgeholfen, das grosse Kirchenschiff durch die Stürme der Strukturreform zu steuern. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, ruhige Zeiten und für seine neue Leidenschaft, den Rebbau, viel Glück und gutes Wetter. Peter Hauser, Präsident Kirchenstand Da wir leider zwei Austritte aus dem Kirchenstand zu bedauern haben, suchen wir nach möglichen Kirchenstandsmitgliedern, welche uns unterstützen würden die laufenden Aufgaben zu bewältigen. Am 25. Juni 2015 dürfen wir eine Ganztagessynode bei uns organisieren. Jubiläum 175 Jahre Kirche Trasadingen Das Datum vom 22. – 24. August 2015 beschäftigt uns auch schon seit geraumer Zeit. Da feiern wir unsere Kirche mit der Chilbi. Wir möchten ein Fest für alle mit Musik und Unterhaltung organisieren. Mehr davon im nächsten Kirchgemeindebrief. Seite 2 Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Gemeinsames Jugendgottesdienst: YouGo Taizé-Feiern: jeweils um 19.30 Uhr Jugendprojekt, „Mit Psalm 23 unterwegs“ Am Samstag, 9. Mai, um 18.00 Uhr feiern wir einen Jugendgottesdienst mit den Nachbargemeinden, dieses Mal in der Städtlikirche in Neunkirch. Dazu sind alle Jugendlichen ab der 6. Klasse bis zur Konfirmation eingeladen. Thema: Wo wohnt Gott? Nach dem Gottesdienst sind alle noch zu Chips und Getränken im Pfarrhaussäli willkommen. Herzliche Einladung zur letzten Taizéfeier vor der Sommerpause am 9. Mai um 19.30 Uhr in Wilchingen. Ab dem Herbst (12. September in Osterfingen) wird es dann wieder jeweils einmal im Monat eine Feier geben. Eine Tageswanderung mit mehreren Stationen auf grünen Auen, in finsteren Wäldern und im Hause Gottes. Auffahrt: 14. Mai, 10.00 Uhr Leitung: Pfarrer Stefan Leistner Baumgardt Konfirmandenunterricht Gruppe Konfirmation 2016 Beteiligung am Jubiläum „500 Jahre Kirchgemeinde Wilchingen“ am 30. und 31. Mai gemäss Einsatzplan. Unterricht am 13. Juni von 9.00 – 12.00 Uhr im Wilchinger Pfarrhofraum. Männergesprächsgruppe Die nächsten Treffen finden am Donnerstag, 7. Mai und 18. Juni, um 20.00 Uhr in der alten Post in Wilchingen statt. Thema am 7. Mai: Nachhaltiger Lebensstil – was heisst das? Leitung: Hans Erni und Siegfried Arends Senioren: Ausflug nach Solothurn Donnerstag, 18. Juni: Tagesausflug nach Solothurn. Spaziergang durch die romantische Verenaschlucht zur Einsiedelei. Fahrt mit der neuen Seilbahn auf den Weissenstein mit hoffentlich grandioser Sicht auf die Alpenkette. Detaillierte Angaben folgen im Kirchenzettel. Kapelle in der Verenaschlucht Seniorenferien 2015 Dieses Jahr verbringen wir die gemeinsame Ferienwoche mit den anderen Klettgauer Gemeinden im Jura. Sie wird geleitet von Pfr. Matthias Gafner aus Hallau. Das Centre SaintFrançois in Delémont heisst uns willkommen. Zum Programm gehören interessante Ausflüge durch die bekannten Pferdeweiden in den Freibergen. Anmeldungen bis Ende Mai bei den Pfarrämtern. Wie in jedem Jahr feiern wir an Auffahrt gemeinsam mit der Kirchgemeinde Neunkirch einen Familiengottesdienst. Da die Trotte Osterfingen noch nicht wieder zur Verfügung steht, findet der Gottesdienst in Osterfingen in der „Stadelmannhalle“ am Trottenweg (350 m östlich der Trotte) mit Beginn um 10.00 Uhr statt. Den Gottesdienst gestalten Pfarrerin Eva Baumgartner und Pfarrer Siegfried Arends unter Mitwirkung der Musikvereine aus Neunkirch und Trasadingen. Während des Gottesdienstes wird ein Kinderprogramm angeboten. Wie üblich besteht danach die Möglichkeit, sich mit Fleisch vom Grill, Getränken sowie Kaffee und Kuchen zu verpflegen. Aufruf: Wer gerne eine Torte oder einen Kuchen für diesen Anlass backt, melde sich bitte bei Ruth Stoll Tel. 052 681 49 45. Ökumenischer Bauernhofgottesdienst: 28. Juni Der Ökumenische Bauernhofgottesdienst, den wir gemeinsam mit der katholischen Pfarrei Hallau feiern, findet in diesem Jahr in Wilchingen auf dem Hof Neu-Haslach von Andreas und Renate Waldvogel statt und beginnt um 10.00 Uhr. Der Haslacher Hof befindet sich ostwärts des Pflegeheims Sonnmatt bei der Badi an der Haslacherstrasse. Für die Kinder wird es ein spezielles Programm geben. Wie in jedem Jahr besteht danach die Möglichkeit zu grillieren (Grilladen bitte mitbringen) und noch gemütlich zusammen zu sitzen, während die Kinder Schlangenbrot machen – für Getränke ist gesorgt. Kinderlager 2015 „Mut tu gut“ Das diesjährige Kinderlager für Kinder der 2. - 5. Klasse findet vom 5. - 11. Juli statt und führt uns wieder auf die Kännelalp bei Mollis im Glarnerland. Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen von Irmgard Keltsch und Siegfried Arends. Seite 3 Datum: Samstag, 20. Juni. Dauer ca. 6 Stunden, die Uhrzeit und der Treffpunkt werden noch bekanntgegeben. Meditationstanz in der Altershaamet Mit Rösli Koller, montags 20.00 – 21.30 Uhr im Gemeinschaftsraum der Altershaamet am 18. Mai. Abschied Pfr. Beat Wanner Vor zwei Jahren konnten wir Pfr. Beat Wanner zur Verstärkung unseres Pfarrteams engagieren. Er übernahm, in Ergänzung zu seiner Anstellung als Pfarrer in Hemmental, ein Teilpensum von 25% in unserer Pastorationsgemeinschaft. Damit kehrte wieder etwas Ruhe bei uns ein in der turbulenten Zeit der Strukturreform der Kantonalkirche und unserer Suche nach geeigneten Pfarrpersonen für die offenen Stellen. Aufgrund der Reformmassnahmen konnte die Anstellung aber nur befristet bis Ende der laufenden Amtsperiode, d.h. 31. Mai 2015 erfolgen. Das Aufgabengebiet von Beat Wanner umfasste hauptsächlich den Konfirmandenunterricht sowie die Andachten in der Altershaamet und der Sonnmatt. Mit seiner ruhigen, unkomplizierten Art, seiner Bodenhaftung, seiner Begabung, zu allen schnell den Draht zu finden und nicht zuletzt seinen feinen Humor begeisterte er schnell Alt und Jung und wurde von allen sehr geschätzt. Wir lassen Beat Wanner nur ungern ziehen, doch es bleibt uns keine andere Wahl. Er wird am 1. Juni das 100%-Pensum als Pfarrer der neuen Pastorationsgemeinschaft HemmentalMerishausen übernehmen. Die Verabschiedung von Beat Wanner fand anlässlich der Konfirmationsfeier am 12. April in der Kirche Wilchingen statt. Ich danke ihm im Namen der drei Kirchgemeinden auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für seinen Einsatz bei uns und wünsche ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute und viel Glück. Peter Hauser, Präsident Kreiskirchenstand Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Gemeinsames Abschied Pfarrerin Ute Nürnberg Am Muttertag, 10. Mai um 10.00 Uhr findet in der Kirche Trasadingen der Abschiedsgottesdienst von Pfarrerin. Ute Nürnberg statt. Ute Nürnberg stiess am 1. März 2012 zu uns und übernahm, als Mutter eines einjährigen Kindes, ein 50% Pensum. Wenn sie auch nicht in einer unserer Gemeinden wohnen konnte, fühlte sie sich doch hier bald einmal zu Hause. Mit ihrer gewinnenden Art fand sie schnell Kontakt zu den Leuten und interessierte sich sehr um deren Wohlergehen. Immer wieder war sie auch ausserhalb ihrer Arbeitszeit hier anzutreffen, bei festlichen Anlässen oder auch einfach so. Ute Nürnberg betreute die beiden Gemeinde Trasadingen und Osterfingen. Ihr Aufgabengebiet umfasste nebst Gottesdiensten, Andachten, Kasualien und Seelsorge auch Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit sowie die Mitarbeit in den beiden Kirchenständen. Sie war Initiantin und treibende Kraft des erfolgreichen, momentan aber leider sistierten Angebots „Fire mit de Chline“, und sie brachte es mit Geschick und Beharrlichkeit fertig, Leute zu finden, um den Trasadinger Kirchenstand wieder zu komplettieren. Ihr grosses Engagement und zeitlicher Einsatz lag einiges über ihrem 50%-Pensum, doch das Klagen war nicht ihr Ding. Ute Nürnberg scheidet nun per Ende April aus dem kirchlichen Dienst aus. Wir bedauern sehr, dass eine Weiterbeschäftigung unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich ist, hoffen aber und freuen uns, sie bei der einen oder anderen Gelegenheit wieder mal begrüssen zu können. Wir danken ihr von ganzem Herzen für ihr dreijähriges Wirken in unserer Pastorationsgemeinschaft und wüschen ihr und ihrer Familie alles Liebe und Gute. Peter Hauser, Präsident Kreiskirchenstand Andachten in der Altershaamet Jeden Freitag von 9.50 – ca. 10.30 Uhr finden im Gemeinschaftsraum der Altershaamet Andachten statt. Dazu ist auch die Bevölkerung unserer drei Dörfer herzlich eingeladen! Die Andachten werden im Wechsel von Mitarbeitenden der evang.-ref. Kirchgemeinden TOW, des röm.-kath. Seelsorgeteams Hallau und der FEG Wilchingen gehalten. 1. Mai 8. Mai 15. Mai 22. Mai 29. Mai 5. Juni 12. Juni 19. Juni 26. Juni Siegfried Arends (ref.) Beat Wanner (ref.) Irmgard Keltsch (ref.) Gerd Eberhard (FEG) Natalie De Lisa (kath.) Gerd Eberhard (FEG) Siegfried Arends (ref.) Irmgard Keltsch (ref.) Natalie De Lisa (kath.) Rückblick Rückblick Konfirmation 2015 Am 12. April wurden in der Kirche Wilchingen folgende Jugendliche aus unserer Pastorationsgemeinschaft im regionalen Festgottesdienst durch Pfr. Beat Wanner konfirmiert: unterschiedlich, aber alle wichtig und aufeinander angewiesen. Denn nur durch unser Zusammenwirken funktionieren wir auch als Menschheit. Mit einem grossen Naturalienkorb bedankten sich am Schluss die Jugendlichen bei Pfr. Beat Wanner für die gute Zeit während des Konf-Unterrichts und wünschten ihm für seine künftige Tätigkeit alles Gute. Gina Möllmann, Fabienne Huonker, Elora Rüedi, Chiara Waldvogel, Roman Zangger und Silvan Zbinden aus Trasadingen; Eva Grüninger, Lars Richli und Romeo Stoll aus Osterfingen; Isabel Betschart, Joshua Hablützel, Sebastian Halter, Sven Hedinger, Milena Heer, Eric Nitsch, Mika Nitsch, Adrian Pfeiffer, Alessia Schwyn und Laurent Tappolet aus Wilchingen. Wie in der Spielszene der Konfirmanden ging es auch in der Predigt von Pfr. Beat Wanner um die Wichtigkeit der einzelnen, aber sehr unterschiedlichen Glieder und Teile unseres Körpers, die nur durch ihr Zusammenwirken das Menschsein ermöglichen. Wie diese sind auch wir als Individuen alle Konfirmanden 2015 (Bild: Sandy Gasser) Seite 4 Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Konzert Freud und Leid Taufe Trauer Kirche Wilchingen, 8. Mai, 20.00 Uhr Am 1. März haben wir die Taufe von Emilia De Colo (Siblingen) gefeiert. Ihr Taufspruch lautet: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden“ (4. Mose 6, 24 – 26) Am 20. März haben wir Abschied genommen von Maria Gysel-Geissbühler (25.5.1927 – 14.3.2015). Wir haben ihr Leben überdacht anhand des Losungstextes ihres Sterbetages: „Christus möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden.“ „Begegnung über die Zeiten“ Ein literarisch-musikalischer Dialog. Die aus Kiew stammende Musikerin Elena Kholodova setzte sich mit dem Roman „Piotr Ivanowitsch“ von Albert Bächtold künstlerisch auseinander. Dabei entstand ein literarischmusikalischer Dialog zwischen der Schweiz und der Ukraine. Die Texte erklingen in vier Sprachen. Lesung mit Beteiligung von Hans Ritzmann. Die Musik für ein Streichquartett von Sergei Akhunov bringt die Vielfalt der Sprachen in Harmonie. Pfarrerin Ute Nürnberg verabschiedet sich Liebe Kirchgemeindemitglieder Am 1. März 2012 habe ich meine erste Pfarrstelle in Trasadingen-Osterfingen und Wilchingen angetreten. Ich habe Ihre Gemeinde auf einem Teil ihres Weges begleiten dürfen. Durch unsere veränderte Familiensituation und den sehr fordernden Beruf meines Mannes ist es mir aber nicht möglich, den Weg weiterzugehen. Das ist einerseits schmerzlich, weil ich mich willkommen und wohlgefühlt habe, am „richtigen Ort“ sozusagen. Das ist andererseits aber auch der Fluss des Lebens mit wechselnden Lebensphasen, die Freudiges, wie unseren Patrick und nun frisch die Johanna, und damit weitere Herausforderungen mit sich bringen. Die drei Jahre sind wie im Fluge vergangen. Es waren wertvolle Jahre für mich in einem wunderbaren Pfarrteam. Ich konnte alle Fa- cetten des Pfarrberufes ausloten sowie meine eigenen Ideen einbringen und Akzente setzen. Ich bin dankbar für die vielen schönen Begegnungen, für Freude und Leid, die wir miteinander geteilt haben. Gerne denke ich an die besonderen Ereignisse zurück, wie die Konfirmandenfahrten und die Konfirmation, das Kinderlager und die „Fiire mit de Chliine“ Feiern. Dann auch die schönen Nachmittage mit den Senioren und Jubilaren, die Adventsfeiern und die Weihnachtsspiele. Bei vielen Festen und Gottesdiensten haben wir gemeinsam Gott gelobt, Gemeinschaft gepflegt und Gemeinde gelebt. Vieles auf dem gemeinsamen Weg war vom Wandel bestimmt: es gab Stellenbesetzungsfragen, drohende Kürzungen durch Strukturprozess und Kantonsbeitragssenkung und Wechsel in den Kirchenständen und Präsidi- en. Kraftzehrende Veränderungen sind es, jede für sich genommen. Dass sie alle zusammenfielen, das hätten wir uns alle anders gewünscht. Nun ist der Wandel fast vollzogen, und die neue Amtsperiode kann ab Juni beginnen. Mit meiner bisherigen Kollegin Irmgard Keltsch, ihrem Mann Siegfried Arends und mit Stefan Leistner Baumgardt haben die Kirchenstände ein bekanntes, gutes und starkes Team gewählt, das nun in hoffentlich ruhigere Zeiten starten kann. Ich möchte mich bedanken für alle Unterstützung, Wertschätzung und Freundlichkeit, die ich in den Dörfern erfahren habe. Herzlichen Dank an die Präsidenten und an die Mitglieder der Kirchenstände, die sich unermüdlich für die Pastorationsgemeinschaft engagieren. Ein grosser Dank an das Pfarrteam, ganz besonders an Irmgard Keltsch. Die Zusammenarbeit war eine grosse Freude und Bereicherung! Ausserdem danke ich den vielen Gemeindemitgliedern, ohne deren ehrenamtliches Engagement, Know-how und Freude ein so vielfältiges Gemeindeleben in den Dörfern nicht möglich wäre. Auch wenn ich jetzt eine Weile nicht mehr Pfarrerin sein werde, komme ich doch gerne wieder als Gast in die Dörfer, zu Festanlässen oder auch dem einen oder anderen Stellvertretungsgottesdienst. Am Muttertag wird der Abschiedsgottesdienst stattfinden, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Es würde mich freuen, wenn dort Gelegenheit ist, vielen von Ihnen noch persönlich auf Wiedersehen sagen zu können! Ihre Pfarrerin Ute Nürnberg Seite 5 Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Programmübersicht Mit einem bunten Festprogramm feiert die Kirchgemeinde Wilchingen am 30./31. Mai ihr 500-jähriges Bestehen. Der Blick geht dabei nicht nur in die Vergangenheit, sondern richtet sich ebenso auf die Gegenwart und in die Zukunft. Wenn eine Person in die Jahre kommt, hält man einen regelmässigen Gesundheits-Check für nötig: Puls, Blutdruck, Sehtest. Man wird ja nicht jünger. Was aber, wenn jemand 500 Jahre auf dem Buckel hat, wie die Wilchinger Kirchgemeinde? Am letzten Maiwochenende haben Sie die Gelegenheit, der alten Dame an ihrem runden Geburtstag den Puls zu messen. Um festzustellen, wie vital sie noch ist. Zu jedem Geburtstag, sicher aber zu einem runden Jubiläum, gehört eine Geburtstagsfeier. Am Sonntag sind daher alle, Dorfbewohner ebenso wie Gäste von ausserhalb, zum Festessen im Zelt bei der Kirche eingeladen - auf Kosten der Jubilarin natürlich. Dort wird ein Braten aus dem Oklahoma-Joe mit Kartoffeln und Salat serviert. Als vegetarische Alternative stehen verschiedene Dünnen zur Auswahl. Und sogar eine grosse Geburtstagstorte, gemacht von Jugendlichen der Sekundarschule, steht zum Naschen bereit. Anmeldung fürs Festessen Aus organisatorischen Gründen ist für das Festessen eine Anmeldung erwünscht. Verwenden Sie dazu den Talon des in die Haushalte verteilten oder in den Kirchen und Geschäften aufliegenden Flyers. Besten Dank. Ein Fest im Winzerdorf ohne Wein, das wäre wie Ostern ohne Ostereier. Aus dem Bestand des Pfarrwingerts kann mit dem speziell abgefüllten «Othmars Festwii» auf die Jubilarin und das Leben angestossen werden. Der sympathische Schutzpatron der Kirche mit dem Weinfässchen unter dem Arm hat sich sogar persönlich zum Fest angekündigt, um aus dem nimmer leeren Fässchen einzuschenken. Dem Schmaus voraus geht am Sonntagmorgen ein Familien- und Festgottesdienst mit anschliessender Matinée, zu dem auch Gäste aus den benachbarten Kirchgemeinden geladen sind. Der Organist Klaus Schulten wird dazu die passenden Töne finden und der Jubilarin ein Ständchen mit Werken aus den vergangenen fünf Jahrhunderten bringen. Überhaupt soll es, wie es sich für ein richtiges Fest gehört, an Musik nicht fehlen. Unter dem Motto «Wilchingen musiziert» wird am Samstagabend alles, was in Wilchingen dem Musikmachen und Singen zugetan ist, zu hören sein. Nebst den Chören aus dem Dorf werden auch verschiedene Solistinnen und Solisten sowie Ensembles auftreten. Am Samstagnachmittag, wird es eher jazzig zu- und hergehen. Das Schaffhauser JazzTrio «batti3» spielt im Wechsel mit Wortbeiträgen von Ina Praetorius. Unter dem Titel «Die alten Worte neu gesagt» nimmt sich die Theologin aus der Ostschweiz der alten Kirchenworte an, die etwas viel Staub angesetzt haben. Was bedeuten Worte wie Gnade, Sünde, Hölle noch, die sich aus dem Vokabular der meisten Zeitgenossen verabschiedet haben? Weder in die Hölle noch in den Himmel, wohl aber in die Tiefe und in die Höhe führen die Expeditionen für Kinder. Wer sich getraut, darf wie dereinst Josef in den 12 Meter tiefen Pfarrhofbrunnen hinabsteigen (und kommt bestimmt wieder hinauf). Oder er kann auf den eindrücklichen Dachboden der Kirche hinaufsteigen, um sich dort spannende Ge- schichten anzuhören. Auch die Erwachsenen sind zur Erzählzeit auf dem Dachboden geladen. Ein Wettbewerb in Form eines kleinen Postenlaufs mit attraktiven Preisen leitet dazu an, die eigenen Fähigkeiten und die nähere Umgebung der Kirche zu entdecken. Zugleich stellen sich rundum die Kirche verschiedene alte und neue Handwerke vor. Den Schlusspunkt des Jubiläums bildet eine historische Zeitreise in die Welt der Vorfahren vor 500 Jahren. Was hat die Wilchinger Bürger damals getrieben, um sich von der Erzinger Mutterkirche, zu der sie kirchgenössig waren, loszumachen? Mit einer Erzählung und kurzen Spielszenen, unterstützt durch bildliche Darstellungen, lässt ein Team von Sprechern und Sprecherinnen die vergangenen Ereignisse aufleben. Wenn diese Erinnerung an das gemeinschaftliche Engagement der Wilchinger für ihre Unabhängigkeit die Frage provoziert, wie es denn heute um dieses Engagement bestellt ist, ist der Sprung in die Gegenwart geschafft. Wie die alte Kapelle auf dem Kirchhügel vor 500 Jahren ausgesehen haben könnte, macht zum Schluss der Wilchinger Architekt Armin Görner mit einer Computeranimation sichtbar. Damit entlässt uns die Geschichte aus der Vergangenheit wieder in die Gegenwart und vielleicht, in Gedanken, sogar in die Zukunft. Wie die Kirche in 500 Jahren aussehen wird, bleibt der Phantasie der Besucher überlassen. Die Organisatoren des Jubiläums sind überzeugt: die Kirche mag zwar 500 Jahre alt sein, aber sie ist nicht von gestern, sondern immer noch gut „zwäg“. Denn die alte Dame hat vielleicht ein paar Falten, aber ein starkes und jung gebliebenes Herz. Seite 6 Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Programmdetails Die alten Worte neu gesagt Samstag, 30. Mai 16.00 Uhr Sünde, Gnade, Erlösung, Jungfrauengeburt, Himmel und Hölle – die alten Kirchenworte haben ziemlich viel Staub angesetzt. Vielen scheinen die Begriffe aus der Zeit gefallen zu sein, und mit ihnen der christliche Glaube mit seiner Jahrhunderte alten Tradition. Hat sich die christliche Botschaft im digitalen Zeitalter überlebt? Sind die Worte reif fürs Museum? Die Theologin Ina Praetorius nimmt sich einiger der alten Begriffe an, um sie vom Staub der Vergangenheit zu befreien. Worin könnte die Aktualität der überlieferten Worte bestehen? Ist so etwas wie Barmherzigkeit in erbarmungslosen Zeiten vielleicht aktueller denn je? Ina Praetorius Ina Praetorius stammt aus Württemberg und lebt seit vielen Jahren in der Schweiz. Als freischaffende Theologin hat sie verschiedene Bücher veröffentlicht, die durch ihren frischen Sprachstil ebenso begeistern wie durch ihren unkonventionellen, bisweilen auch provokativen Zugang zu Fragen der Zeit. Jazzmusik zu Gehör bringen. Das Trio, bestehend aus Beatrice Kunz (Flöte und Saxophon), Vreni Wipf (Klavier) und Thomas Messerli (Percussion) ist eine Formation tanz- und jazzmusikbegeisterter Schaffhauser und Schaffhauserinnen, die sich seit sieben Jahren den Standards ebenso wie dem Crossover widmen. Wilchingen musiziert Samstag, 30. Mai 19.30 Uhr Dass der Chorgesang im Dichterdorf gepflegt wird, davon zeugen der Kirchen-, Frauen- und Männerchor. Alle drei werden sich am Jubiläumskonzert musikalisch Gehör verschaffen und ein Ständchen zum 500. Geburtstag der Kirchgemeinde darbringen. Verschiedene Musikerinnen und Musiker aus Wilchingen sind es auch gewohnt, solistisch aufzutreten, und sie werden dies im Rahmen des Festkonzertes unter Beweis stellen. Dorothée Hauser wie auch Julia Hedinger füllen mit ihren ausgebildeten Stimmen den Kirchenraum. Robert Meierhofer zeigt seine Qualitäten als feinsinniger Mundartliedermacher. Lisa Stoll, die sich mit ihrem Alphorn weit über die Dorfgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat, gibt ebenfalls ein Heimspiel. Die Reformatoren um Zwingli wollten nicht viel von ihr wissen. Die Orgel wurde als „Blasebalg des Teufels“ aus den reformierten Kirchen verbannt. Sogar der Kirchengesang wurde unter Zwingli abgeschafft. Lange hat man es allerdings nicht ausgehalten ohne Musik. Heute gehört zu praktisch jeder Kirche eine Orgel. In Wilchingen hat es bis Anfang des 20. Jahrhunderts gedauert, bis man sich zur Anschaffung einer Orgel entscheiden konnte, die den Vorsänger im Gottesdienst abgelöst hat. Natürlich darf die „Königin der Instrumente“ am Jubiläum der Kirchgemeinde nicht stumm bleiben. Der Konzertorganist Klaus Schulten wird beim Fest sämtliche Register der Wilchinger Orgel ziehen. Im Gottesdienst und einer anschliessenden kurzen Matinée bringt er Musik aus den vergangenen fünf Jahrhunderten zu Gehör: von Sweelinck, Bach, Blarr, Walther und Buxtehude. Daneben werden auch verschiedene Ensembles, gesanglicher und instrumentaler Art, zu hören sein. So u.a. das Klettgau-Ensemble unter der Leitung von Marie-Noëlle Kreilos, das Musik aus den vergangenen fünf Jahrhunderten zum Besten gibt, sowie die phänomenal musikalischen Geschwister Gysel (Regula Salathé, Erich, Georg und Willi Gysel). Klaus Schulten Im Wechsel zu den Beiträgen von Ina Praetorius wird das Schaffhauser Trio «batti3» Beatrice Kunz, Vreni Wipf, Thomas Messerli Orgelmatinée Sonntag, 11.00 – 11.30 Uhr Impressionen von Wilchingen musiziert 2009 Seite 7 Klaus Schulten erhielt seine musikalische Ausbildung in Stuttgart. Er war lange Zeit Bezirkskantor im Raum Stuttgart und danach Organist an der Erlöserkirche in Jerusalem, wo er auch verschiedene CD-Aufnahmen realisierte. Derzeit ist Schulten Organist der Christuskirche in Rom, was ihn nicht davon abhalten wird, am 31. Mai in Wilchingen zu spielen. Kirchgemeindebrief „E aagni Pfarrei“ - Szenische Lesung Sonntag, 31. Mai, 14.00 Uhr Als ginge es um eine Staatsaffäre: Ein Brief in lateinischer Sprache, gesiegelt in Venedig, von einem hohen Kardinal, der rechten Hand des Papstes, sichert den Wilchingern ihre Unabhängigkeit von der Mutterkirche Erzingen zu, zu der sie bisher kirchgenössig waren. Der „Freiheitsbrief“ von Kardinal Schiner Trotz des Bescheids auf höchster kirchlicher Ebene kommt es jedoch zuerst einmal zu einem komplizierten internationalen Gerichtsverfahren. Weil die Pfarrei Erzingen und das Kloster Rheinau, dem sie untersteht, Einspruch gegen die Löslösung Wilchingens erheben, kommt es zu einem langen, aufwändigen und wohl auch kostspieligen Prozess vor dem bischöflichen Gericht in Konstanz. Es wird mit allen juristischen Tricks und Schachzügen gekämpft – von der Verzögerung des Verfahrens über die Anfechtung der Unbefangenheit von Richtern und Zeugen bis hin zu Einschüchterungsversuchen der Gegenseite. Als die Selbständigkeit der Wilchinger Kirchgemeinde 1515 beschlossene Sache war, war dies das Ende eines langen Verfahrens. Was stand dabei tatsächlich auf dem Spiel? Warum dieser erstaunliche Aufwand? In den Köpfen der Zeitgenossen müssen die Bilder vom Krieg zwischen den Eidgenossen auf der einen Seite und den kaiserlichen Truppen auf der anderen Seite noch sehr präsent gewesen sein. Der Schwabenkrieg hatte eine Trennungslinie gezogen, die quer durch die Pfarrei Erzingen ging. Sie trennte die Ortschaften, die dem Grafen von Sulz unterstanden und sich heute auf deutschem Boden befinden, von Wichingen und Trasadingen, die im Einflussbereich Schaffhausens waren. Ausgabe Mai-Juni 2015 Die Erzinger Dorfkirche war sichtbarer Ausdruck der Feindschaft geworden, als sie 1499 durch einen Brandanschlag von eidgenössischen Truppen zerstört wurde. Die Animositäten führten auch zu unschönen Scharmützeln während der sonntäglichen Messe in Erzingen, bei denen die verfeindeten Parteien aneinander gerieten. 1512, als die Wilchinger ihr Gesuch um Unabhängigkeit stellten, waren die Wunden jedoch am Verheilen. Der Wilchinger Historiker Alfred Hedinger ist überzeugt, dass mehrheitlich andere Gründe ausschlaggebend waren. Schliesslich hatten die Wilchinger inzwischen ihren Beitrag geleistet, um die zerstörte Erzinger Kirche wieder aufzubauen. Er sieht vielmehr den Rat der Stadt Schaffhausen als die treibende Kraft hinter dem Loslösungsprozess. Schaffhausen hatte ein grosses Interesse, die Grenzdörfer Wilchingen und Trasadingen fester an sich zu binden und deutliche Grenzen zu ziehen. Dafür brauchte es auch eine Trennung auf kirchlichem Gebiet. Die Grenze zum Gebiet des Grafen von Sulz Die Schaffhauser Herren sahen sich ohnehin im Aufwind. Durch die zahlreichen Söldner im Dienste der päpstlichen Armee hatte man sich eine gewisse Achtung verschafft. Und so nutzte man die guten diplomatischen Beziehungen und wandte sich direkt an den päpstlichen Gesandten für ganz Deutschland und die Eidgenossenschaft: Kardinal Schiner, seines Zeichens Bischof von Sitten und die rechte Hand des Papstes. Kardinal Schiner Seite 8 Dass das Gemeindearchiv Wilchingen ein Schreiben aus dem Jahr 1512 von eben jenem Kardinal Schiner enthält, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass der Rat der Stadt Schaffhausen seine diplomatischen Beziehungen für die Wilchinger hatte spielen lassen. Man hatte die Rechnung jedoch ohne den Abt des Klosters Rheinau gemacht. Dieser war keineswegs gewillt, die Wilchinger einfach so ziehen zu lassen. Folglich erhob er, zusammen mit den Erzingern, Beschwerde, und so kam es zum Prozess vor dem bischöflichen Gericht in Konstanz. Erst nach einem dreijährigen, aufwändigen und komplizierten Gerichtsverfahren – man schrieb inzwischen das Jahr 1515 – stand das Urteil fest: Wilchingen darf sich von Erzingen trennen. Gemeinsam übrigens mit Trasadingen, wobei nicht klar ist, ob sie glücklich waren mit diesem Entscheid. Denn zum einen war der Weg zur Kirche nach Wilchingen einiges weiter als nach Erzingen, und zum anderen mussten nun sie an den Ausbau der Wilchinger Kirche einen hohen Beitrag leisten. Teuer war die Angelegenheit allemal: Wilchingen hatte 300 Goldgulden als Entschädigung an Erzingen zu zahlen. Hinzu kamen die nicht geringen Prozesskosten. Zudem mussten sich die Wilchinger und Trasadinger Bürger mit Namen und Unterschrift verpflichteten, für den Unterhalt der eigenen Pfarrei aufzukommen. Die entsprechende Urkunde zeugt denn auch vom grossen idellen und finanziellen Engagement der damaligen Bevölkerung. Alfred Hedinger hat die Ereignisse von vor einem halben Jahrtausend gründlich recherchiert und zu einer szenischen Lesung verarbeitet. Dabei wird nicht nur das historische Geschehen nachgezeichnet und kommentiert, sondern in kurzen Spielszenen kommt das Dorf Wilchingen um 1515 auch zum Leben. Im Anschluss an die Aufführung zeigt Architekt Armin Görner mittels einer Computeranimation, wie die damals vorhandene, dem Heiligen Othmar gewidmete Kapelle, von dem heute nur noch der untere Teil des Kirchturmes zeugt, wohl ausgesehen haben mag. Siegfried Arends Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Der Weg zur eignen Pfarrei Interview mit Alfred Hedinger Selbstbewusstsein gegenüber. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist aber nicht zu übersehen. Im Zuge der Festigung und der Erweiterung des Schaffhauser Untertanengebiets widmet die Stadt dem Grenzort Wilchingen vorübergehend besondere Aufmerksamkeit. Das Dorf versteht die Unterstützung bei der Gründung einer eigenen Pfarrei nicht nur als Akt von Eigennutz der Stadt, sondern durchaus als wertvolle Hilfe für die Gemeinde. Es dürfte jetzt auch der Moment gekommen sein, auf besondere Freiheiten der Wilchinger zu pochen. Von Siegfried Arends Alfred, Du hast Dich intensiv mit der Geschichte der Trennung Wilchingens von der Pfarrei Erzingen vor 500 Jahren befasst. Was war Deine grösste Entdeckung? Es fasziniert mich, wie sich in vorreformatorischer Zeit ein unscheinbares Wilchinger Geschehen zu neuen Dimensionen erweitert, zu weiteren Stationen mit je eigenem Leben führt, zu den Gemeinden im Sulzischen Klettgau, zum Kloster Rheinau, zum Rat der Stadt Schaffhausen, von dort zu den eidgenössischen Söldnertruppen in der Lombardei und schliesslich zum engen Vertrauten des Papstes, dem geistlichen Bevollmächtigen über Deutschland, die Schweiz und einen Teil von Italien: Kardinal Schiner. Der Bogen zwischen den Bauersleuten im kleinen Flecken und der hohen Weltpolitik ist geschlagen. Welche Art von Freiheiten? Alfred Hedinger 500 Jahre Kirchgemeinde – ist das überhaupt ein Grund zu feiern? Ja, auf jeden Fall! Es ist eine Wegmarke in der Entwicklung unseres Dorfes. Für einen kurzen Zeitabschnitt wird uns durch die vorhandenen Akten ein erstaunlich genauer Einblick in das Geschehen in der Gemeinde und ihrer Umgebung gewährt. Das Treiben der kleinen Leute bleibt meist nicht wahrnehmbar in den grossen Geschichtsbüchern, hier aber wird der ländliche Alltag plötzlich lebendig. Wir erfahren, welche Familien hier gelebt haben, teils mit heute noch vertretenen, teils mit hier verschwundenen Namen. Ihr individueller Anteil am Unterhalt der neuen Pfarrei ist nach dem Vermögen klar geregelt. Das kirchliche Leben steht durchaus im Vordergrund, und bis zur Teilung leisteten auch die Wilchinger Frondienst in Erzingen, spendeten in hohem Mass geregelte und freiwillige Abgaben an die gemeinsame Pfarrei. Wie müssen wir uns das Dorf Wilchingen vor 500 Jahren denn vorstellen? Söldnertruppen (Reislaeufer Luzerner Schilling, von Diebold Schilling der Jüngere) Die Reihenbauweise beidseits des Dorfbachs ist schon weitgehend gediehen, obwohl da und dort noch Lücken bestehen. Wir sehen uns einem aufstrebenden Dorf mit wachsendem Seite 9 Um 1515 musste bei der Bevölkerung die Überlieferung noch fest im Gedächtnis verankert sein, wonach Wilchingen im früheren Jahrhundert sich aus eigenem Entschluss in den Schutz des Spitals zum Heiligen Geist in Schaffhausen begab. Dabei liess man sich gewisse Freiheitsrechte zusichern. Eine in Abschrift noch vorhandene Urkunde von 1433 bestätigt, dass man die Gemeinde „by irem alten herkommen solle lassen blyben“. Von Bedeutung war auch das Tavernenrecht aus dem Jahr 1436. Es handelt sich dabei um ein Herrschaftsprivileg, das einem Untertanendorf gewöhnlich nicht zustand. Der Rechtsträger verfügte über das Gastgewerbe innerhalb der Ortsgrenze, über die Führung der Taverne (Gasthaus) und das Recht zum Gebühreneinzug. Ganz neu und im Schreiben Kardinal Schiners ausdrücklich vermerkt, erhält die Gemeinde Wilchingen zusammen mit der neuen Pfarrei auch das Patronatsrecht, d.h. das Recht den eigenen Priester zu wählen und die Kirche selbständig zu verwalten. Man wollte also eine eigene Pfarrei. Die Wilchinger haben sich mit ihrem Gesuch um Unabhängigkeit an Kardinal Schiner gewandt. Schiner war sozusagen ein hohes Tier, die rechte Hand des Papstes, und der päpstliche Gesandte für ganz Deutschland und die Eidgenossenschaft. War das nicht ein ungewöhnliches Vorgehen? Kirchgemeindebrief Absolut! Vordergründig erscheint es, als ob die Gemeinde Wilchingen sich direkt an den Kardinal gewandt hätte. Aber es ist offensichtlich, dass der Rat der Stadt Schaffhausen dahinter steckte. Ohne den Rat wären die Wilchinger niemals an den einflussreichen Kardinal gelangt. Nebenbei: Wie hätten sie auch ein entsprechendes Bittgesuch in lateinischer Sprache verfassen können? Das ist ohne Hilfe ausgebildeter Schreiber undenkbar. Die Schaffhauser konnten das Gesuch nach allen Regeln des kanonischen Rechts aufsetzen lassen und aufgrund ihrer Beziehungen an die richtige Adresse leiten. Das heisst aber nicht, dass die Wilchinger nicht hinter dem Gesuch standen. Haben die Wilchinger sich instrumentalisieren lassen vom Rat der Stadt? Bis zu einem gewissen Grad ja. Offiziell hiess es: die Wilchinger wollen eine eigene Pfarrei gründen, nicht länger zu Erzingen gehören. Aber eine eigene Kirchgemeinde bedeutet auch eine grosse Belastung. Der Unterhalt ist nicht zu unterschätzen. Zudem ist anzunehmen, dass allerlei private Verbindungen ungeachtet der politischen Grenze existierten, demnach auch von solcher Seite kein Trennungsbedürfnis bestand. Es dürfte innerhalb der Gemeinde eine lebhafte Diskussion um Beibehaltung der bisherigen Ordnung oder um Gründung einer eigenen Kirche geführt worden sein. Indessen dürften fromme Wilchinger das Schreiben des Kardinals und Vertrauten des Papstes sogar als „Gnadengeschenk“ empfunden haben. Was genau waren denn die Beweggründe? Ging es nicht darum, dass man nicht länger nasse Füsse bekommen wollte auf dem Weg zur Messe nach Erzingen? Seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten waren die Leute bei Regenwetter durch die Wasserlachen zwischen Wilchingen und Erzingen gestampft oder nahmen einen Umweg in Kauf. Die häufige Überschwemmung wird zwar immer als wichtiger Trennungsgrund be- Ausgabe Mai-Juni 2015 tont, ist jedoch ein Nebenargument. Man war ans Gehen zu Fuss gewöhnt. Und andere Dörfer standen vor dem gleichen Problem: Dettighofen beispielsweise liegt weit ab von Erzingen und blieb bei der alten Ordnung. Also ging es um Rivalitäten zwischen den Wilchingern und Erzingern? Die Chronisten betonen die Nachwehen vom Schwabenkrieg immer sehr stark. 1499 standen sich die Eidgenossen und die kaiserlichen Truppen gegenüber, zu denen auch der Graf von Sulz und mit ihm die Erzinger gehörten. Wilchingen hielt zu Schaffhausen, und Schaffhausen zur Eidgenossenschaft. Da kam es dann mitunter zu Scharmützeln. Aber zehn, zwölf Jahre später hatte sich die Lage beruhigt, und es herrschte Friede. So lange die Wilchinger noch zur Mutterpfarrei gehörten, halfen sie pflichtgemäss mit, die im Schwabenkrieg zerstörte Erzinger Kirche wieder aufzubauen. Die Feindschaft zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern bildete also nicht den Hauptgrund zur Trennung. Er lag in der Politik Schaffhausens. Die Stadt strebte nach einer deutlichen Grenze auch im kirchlichen Bereich. Es ist Schaffhausen, das im Hintergrund Regie führte. Brandschatzung im Schwabenkrieg Es kam dann zu einem fast dreijährigen Prozess um die Loslösung vor dem bischöflichen Gericht in Konstanz. Es wurden 32 Zeugen gehört. Verschiedene Advokaten waren involviert. Es entstanden unzählige Seite 10 Gerichtsakten, obendrein alles auf Latein. Ein unglaublicher Aufwand, und das alles nur für ein kleines Bauerndorf. Ist das nicht erstaunlich? Der Plan der Stadt gelang nur teilweise. Man hatte zwar den höchsten Würdenträger neben dem Papst direkt angerufen und den ordentlichen Rechtsweg über die unteren Instanzen umfahren. Die Antwort Kardinal Schiners hingegen verpflichtete zur Schadenvergütung Betroffener. Ein umständlicher Prozess, den Schaffhausen hatte umgehen wollen, war unvermeidlich geworden. Die Opposition, das heisst der Abt des Klosters Rheinau mit seinem Konvent, zu dem die Erzinger Pfarrei gehörte, focht den Erlass des Kardinals an und blieb lange Zeit hartnäckig. Erzingen mit den Gemeinden Weisweil, Riedern, Dettighofen, Rechberg, die auch alle zur Pfarrei Erzingen gehörten, zählte insgesamt etwa 500 erwachsene Kirchenpflichtige. Durch die Loslösung Wilchingen würden etwa 220 Seelen wegfallen. Für die Erzinger Pfarrei war das ein schwerer Aderlass. Und so kam es zum Prozess vor dem bischöflichen Gericht zu Konstanz. Richtig. Nach nach vergeblichen Bemühungen um eine gütliche Einigung durch den vermittelnden Abt Michael von Allerheiligen blieb nur der Gang zum klerikalen Gericht der Diözese Konstanz. Die in Latein geführten Verhandlungen, weitab vom Verständnis des Landvolks, wurden sorgfältig protokolliert und legen Zeugnis ab von zeitaufwendiger Gründlichkeit. Beinahe wäre es schon bei der Konstituierung am 23. Mai 1513 zum Eklat gekommen. Papst Julius II. starb einige Wochen zuvor (am 21. Februar) und machte Leo X. Platz. Ein Gremium aus Rechtskundigen erklärte nach monatelangen Abklärungen die Gültigkeit vom Erlass Kardinal Schiners, obwohl in der Regel Kardinalsverfügungen nur während der Lebenszeit des regierenden Papstes verbindlich seien. Bevor die doch so wichtige Entschädigungsfrage nur angesprochen wurde, ging es um Kirchgemeindebrief weitere grundsätzliche Infragestellungen. Die Anwälte Abt Heinrichs von Rheinau bezeichneten die im Wilchinger Bittgesuch an den Kardinal angeführten Gründe als fadenscheinig und unwahr. Wäre der hohe Würdenträger über die wahren Verhältnisse orientiert worden, hätte er die Wilchinger abblitzen lassen. Die Wasserlachen zwischen Wilchingen und Erzingen seien kein echtes Hindernis, die Distanz zwischen den beiden Dörfern sei keineswegs beträchtlich und der Gang dahin für Behinderte keine Zumutung. Ausgabe Mai-Juni 2015 Prozess ist die Folge. Grundriss der ersten Kirche (westlich des Turms) Endlich debattierte man über den Verlust, den Erzingen und das Kloster Rheinau bei der Trennung Wilchingens erleiden müsste. Die Befürworter der bisherigen Ordnung erklärten den Verlust für unzumutbar und ruinös. Es vergingen Wochen, bis man sich schliesslich mit konkreten Aufstellungen befasste. schwer erfassbare Gewichtseinheit. Ob die vorhandene Othmarskapelle sich zum Ausbau als Kirche eignete oder einem Neubau Platz machen musste, wissen wir nicht. Dass sich im alten Wehrturm ein Glockenstuhl einrichten liess, wird allgemein angenommen. Man begann auch mit dem Bau des Pfarrhauses und hatte einen Friedhof einzurichten. Am Ende des Prozesses ging es um hohe Entschädigungen, für welche die Wilchinger Partei aufkommen musste! Gleichzeitig verblieben den Dorfbewohnern die übrigen Lasten: Allerlei Zehnten und übrige Abgaben. Zehn Jahre später, während des Bauernkriegs in der Sulzischen Nachbarschaft mit Stühlingen und Griessen als den Zentren, hörte man die Wilchinger denn auch jammern hauptsächlich über den grossen Korn-Zehnten, den man wie zu alten Zeiten dem Kloster Rheinau abliefern müsse, statt ihn der eigenen Pfarrei zugute halten zu können. Die Berechnungen erfolgten durch neutrale Gerichtsexperten und wurden von beiden Parteien akzeptiert. Es handelte sich um drei getrennte Rechnungen. Erstens erhielten Rheinau mit Erzingen 300 Goldgulden, aus deren Zinsertrag der frühere Wilchinger Beitrag zum Erzinger Pfarreiaufwand bestritten wer den konnte. Es geht nicht genau hervor, wer hier Geldgeber war, sehr wahrscheinlich die Stadt. Zweitens hatte die Gemeinde Wilchingen den Nachweis zu erbringen, dass sie imstande ist, eine eigene Pfarrei mit Priester und allen notwendigen Einrichtungen und Aufwendungen zu unterhalten. Drittens handelte es sich um die Prozesskosten, die anscheinend Wilchingen zu begleichen hatte. Die Wilchinger mussten ihre eigene Pfarrei einrichten und in Zukunft unterhalten. Ein stolzer Aufwand für ein kleines Bauerndorf. Richtig. Der jährliche Unterhalt der Pfarrei wurde auf „70 Stuck“ berechnet. Das entspricht einem Aufwand in Naturalien von 70 Pfund Gold. Das „Pfund“ war eine heute Was kann man lernen aus dieser Geschichte? Was ist die Lektion für uns heute? Mit der Trennung von der Pfarrei Erzingen erleben wir die friedliche Lösung eines Konflikts und eine weitgehende Einigkeit zwischen Obrigkeit und Untertanendorf. Hartnäckige Bemühungen um eine für beide Parteien befriedigende Lösung haben schliesslich zum Erfolg geführt. Aber es verlief nicht alles rund. Unfreundlichkeiten, wie Schaffhausens direkter Anruf des Kardinals ohne Kontaktnahme mit Abt Heinrich von Rheinau, haben diesen verärgert, zweifellos mit Recht. Er reagiert mit Trotz und verweigert die Zusammenarbeit. Das gegenseitige Einvernehmen ist gestört und verhindert ein unmittelbares Einigungsgespräch. Ein aufwändiger und langer Seite 11 Bedenklich stimmt mich allerdings das Schweigen über das Dorf Trasadingen während der ganzen Prozessdauer. Es handelt sich allerdings um ein noch sehr kleines Dorf. Man übergeht die neue Situation für die Trasadinger, die nun der verdeutlichten Grenze wegen nicht ins sehr nahe Erzingen zur Kirche, sondern über die Ebene nach Wilchingen gehen sollen. Da kann man durchaus auch etwas „lernen“: Auch heute werden Probleme gelöst, indem man sie unter den Teppich kehrt. Später, in der Zeit der Reformation (um 1530), hat sich die Festigung der kirchlichen Grenze wohl auch für Trasadingen ausbezahlt: Hier Neuer Glaube, dort Alter Glaube! Die neue Abgrenzung vollzog sich wohl nicht reibungslos, doch friedlich. Wenn jemand Geburtstag hat, wünscht man ihm etwas. Was wünschst Du der Kirchgemeinde zu ihrem 500. Geburtstag? Ich wünsche unserer Kirchgemeinde, dass sie die Bedeutung dieses prächtigen Platzes, auf dem unsere Kirche steht, immer wieder ins Bewusstsein ruft. Darum freue ich mich, wenn die Kirche jeden Tag offen steht und hier viel edle Musik ertönt, auch ausserhalb des Gottesdienstes. Ich hoffe, dass man den Kirchenraum weiterhin sinnvoll und oft einsetzen kann, selbst bei Sparzwang. Das Kircheninnere übt eine besondere Raumwirkung aus sowohl bei andächtiger Stille, als auch während der Begegnung von Leuten, die lebhaft aufeinander zugehen. Alfred Hedinger, vielen Dank. Kirchgemeindebrief Ausgabe Mai-Juni 2015 Gottesdienste im Überblick Sonntag, 3. Mai 10.00 Uhr Regionaler Gottesdienst auf der Grenze mit der Ev. Kirchgemeinde Erzingen: Pfr. Stefan Leistner Baumgardt & Prädikant Henry Bährle. Musik: Bürgermusik Trasadingen. (Bei regnerischem Wetter in der Kirche Trasadingen.) Samstag, 9. Mai 19.30 Uhr Taizé-Gottesdienst: Hans Erni & Team 18.00 Uhr Regionaler Jugendgottesdienst in der Städtlikirche Neunkirch Sonntag, 10. Mai 10.00 Uhr Gottesdienst und Verabschiedung von Ute Nürnberg: Pfrn. Irmgard Keltsch & Pfrn. Ute Nürnberg, mit Kirchenchor. Anschliessend Apéro Donnerstag, 14. Mai (Auffahrt) 10.00 Uhr Familiengottesdienst in der „Stadelmannhalle“ am Trottenweg mit der Kirchgemeinde Neunkirch: Pfr. Siegfried Arends und Pfrn. Eva Baumgardt. Musik: Musikverein Neunkirch und Trasadingen. Anschliessend Grillieren und Kaffee und Kuchen Kontakte Trasadingen: Pfarrer Stefan Leistner Baumgardt. Telefon: 052 681 58 13 [email protected] [email protected] Osterfingen: Pfarrer Siegfried Arends Telefon: 052 681 21 91 [email protected] [email protected] Wilchingen: Pfarrerin Irmgard Keltsch Telefon: 052 681 21 90 [email protected] [email protected] Sonntag, 17. Mai 10.00 Uhr Regionaler Gottesdienst mit Abendmahl: Pfr. Ruedi Waldvogel Pfingsten, 24. Mai 10.00 Uhr Regionaler Gottesdienst mit Abendmahl: Pfrn. Irmgard Keltsch. Taufe von Gian Camenisch Sonntag, 31. Mai 10.00 Uhr Regionaler Familien- und Festgottesdienst zum Jubiläum „500 Jahre Kirchgemeinde Wilchingen“: Pfrn. Irmgard Keltsch und Pfr. Siegfried Arends. Anschliessend Matinée und Festprogramm Sonntag, 7. Juni 9.15 Uhr Gottesdienst: Pfr. Ruedi Waldvogel 10.30 Uhr Gottesdienst: Pfr. Ruedi Waldvogel Sonntag, 14. Juni 9.15 Uhr 10.30 Uhr Gottesdienst: Pfrn. Irmgard Keltsch. Taufe von Nils-Frederik Mähr Gottesdienst: Pfrn. Irmgard Keltsch Sonntag, 21. Juni 9.15 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl: Pfr. Stefan Leistner Baumgardt 10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl: Pfr. Stefan Leistner Baumgardt Sonntag, 28. Juni 10.00 Uhr Ökumenischer Familiengottesdienst auf dem Haslacherhof bei Familie Andreas und Renate Waldvogel: Pfr. Siegfried Arends und Pfr. Hans Zünd. Musik: Kirchenbläser. Anschliessend Möglichkeit zum Grillieren (Fleisch u.a. selbst mitbringen). Sonntag, 5. Juli 9.15 Uhr Gottesdienst: Pfr. Stefan Leistner Baumgardt 10.30 Uhr Gottesdienst: Pfr. Stefan Leistner Baumgardt Seite 12 Fahrdienste für Gottesdienstbesuche Trasadingen Infos bei Susanna Kraft, Tel. 052 681 19 00 Osterfingen Infos bei Jeannette Vögele, Tel. 052 681 30 75 Wilchingen Infos bei Emil Gysel, Tel. 052 681 19 75 Impressum Bei der Erstellung des Kirchgemeindebriefs haben mitgewirkt: Redaktion: Pfarrteam, Peter Hauser, René Bourquin Druck: Druckerei Hallau · Weber GmbH Hauptstrasse 26 · 8215 Hallau
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