Examensvorbereitung NT – Trinität 1/2 Trinität im NT 1. Trinitarische Ansätze im NT • • • Triadische Formeln in 1Kor 12; 2Kor 13,13; Mt 28,19. Nennen Geist, Gott, Sohn o.Ä. nebeneinander – sagen nichts über das Verhältnis aus, in dem die drei zueinander stehen. Daher „triadisch“, nicht „trinitarisch“. Paulus verwendet in 2 Kor 13,13 vermutlich einen Segensgruß der frühen christlichen Liturgie: „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei bei euch!“ In 1 Kor 12 werden Gnadengaben „in gezielter Steigerung“ (Söding) auf Geist, Herrn und Gott zurückgeführt. Auch Eph 1 ordnet Vater, Sohn und Geist neben- und aufeinander hin: „daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.” • • • • Besonders wirkungsgeschichtlich einflussreich wird die Taufformel in Mt 28,19: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Als „Pendant“ dazu hat man die Erzählung der Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer gesehen (Mt 3, vgl. Mk 1; Lk 3; Joh 1), weil dort durch Herabschweben des Geistes und Himmelsstimme des Vaters ebenfalls Vater, Sohn und Geist vereinigt sind (Gnilka). Auch die nach 100 n. Chr. entstandene Didache kennt bereits eine solche erweiterte Taufformel: „Tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. In Joh 16,26 finden sich Ansätze einer Verhältnisbestimmung, wenn dort vom „Geist der Wahrheit“ ausgesagt wird, er gehe vom Vater aus, werde vom Sohn gesandt und gebe Zeugnis von ihm. (Ritter) 2. Göttlichkeit des Vaters • • Die Bezeichnung „Gott“ bezieht sich im Neuen Testament meistens auf den Vater. Gott und der Sohn Gottes erscheinen als voneinander unterschieden: ◦ „Gott sandte seinen Sohn“ (Joh 3). Oder Jesus steht „zur Rechten Gottes“ (Apg 7). ◦ Gott ist (z.B. in 1Petr 1) der „Vater unseres Herrn Jesus Christus“. ◦ Diese Vorstellung betrifft auch die Zukunft; am Ende „wird sich auch der Sohn unterwerfen“ und „Gott alles in allem“ oder „in allen“ (1Kor 15) sein. 3. Göttlichkeit Jesu Christi • • • • • Bereits die ältesten Texte des Neuen Testaments zeigen eine enge Verbindung von Gott und Jesus: Dieser wirkt mit göttlicher Vollmacht – so sehr, dass Gott selbst in Jesus und durch ihn sein Schaffen, Richten, Erlösen und Sich-Offenbaren vollzieht. Zu den christologisch besonders aussagekräftigen Texten zählt der Hymnus in Kol 1,15 ff., der wie Joh 1, eine Präexistenz und ein Geschaffensein des Kosmos in Christus aussagt. Die Relation zwischen Christus als Sohn Gottes und Gott-Vater ist mehreren Autoren des Neuen Testaments wichtig. Eine besondere Vertrautheit wird in der Abba-Anrede und dem „Erkennen“ des Vaters durch den Sohn betont; vor allem das Johannesevangelium (Joh 1; 3; 5; 10; 14; 17) spricht von einer Einheit von Vater und Sohn. In einigen Briefen wird die Jesus „Gott“ genannt. ◦ 1Joh 5: „wahrhaftiger Gott“. Aber auch indirekt ergibt sich eine Gleichsetzung von Gott und Jesus, indem Aussagen wie Examensvorbereitung NT – Trinität 2/2 „Ich bin das Alpha und das Omega“ sowohl im Mund Gottes als auch im Mund Jesu erscheinen (Offb 1; 22). 4. Göttlichkeit des Heiligen Geists • • Pneumatologisches Problem: man findet im NT praktisch alle möglichen Aussagen über den Geist. ◦ der Geist mache lebendig, er sei der Herr (2Kor 3), ◦ genauso wie die umgekehrte Prädikation „Gott ist Geist“ (Joh 4,24); ◦ ferner die Tatsache, daß 2Kor 3 dasselbe vom Geist ausgesagt wird wie Joh 8 vom Sohn, nämlich, daß er freimache, ◦ oder daß im selben Johannesevangelium Christus teils als Empfänger (Joh 1), teils als Spender des Geistes bezeichnet wird (Joh 15), ◦ während nach einer anderen Stelle der Vater den Geist sendet (Joh 14). Drei Geistausgießungen in der Apg: 2 Pfingsten, 8 in Samarien, 10 bei den Heiden.
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