Jungfrau Zeitung 1 - Thuner Networking-Day

THUN 12. FEBRUAR 2016
Klapproth gibt Thuner Unternehmen
Tipps
Die Thuner Wirtschafselite und Gewerbler kamen am Donnerstagabend
in der Konzepthalle sechs zusammen, um den Kontakt untereinander zu
pflegen. Im Vorfeld referierte der ehemalige Starmoderator von
«10vor10» über Churchill und die hohe Kunst der Kommunikation.
von Stian Sartori
Der ehemalige «10vor10»-Moderator Stefan Klapproth war Gastreferent am Networking-Day.
Fotos: Stian Sartori
Bevor der hohe Gast des Abends, Stefan Klapproth, für sein Referat auf die Bühne trat, drangen die
Gäste der Talkrunde zusammen mit dem Publikum in die Tiefen des Bau- und Steuerrechts vor. Die
trockene Materie wurde mit einer Aussage des Rechtsanwalts Thomas Hueber plötzlich lebendig:
«Wenn sie Steuern sparen möchten, bezahlen sie am besten Alimente.» Das Publikum, welches sich
aus Vertreterinnen und Vertretern der Thuner Wirtschaft zusammensetzte, brach nach dieser
ironischen Aussage in schallendes Gelächter aus.
Unter der Moderation von Mascha Santschi diskutierten Heidi Ambühl der Dr. oec. H.P. Bieri AG, der Rechtsanwalt Gerhard
Frey und sein Berufskollege Thomas Hueber miteinander (vlnr).
Digitalisierung als Herausforderung
Anschliessend wendete sich das Gespräch wieder ernsten Themen zu. Herbert Sonderegger,
Generalagent der Mobiliar-Versicherung in Thun, und Hanspeter Bigler, Regionalleiter der BEKB,
diskutierten über die Folgen der Digitalisierung in ihren Branchen. Die beiden waren sich einig,
dass ein persönliches Kundengespräch auch im Internet-Zeitalter unverzichtbar ist. Die zahlreichen
Möglichkeiten, die der Kundschaft heute zur Informationsbeschaffung zur Verfügung stünden,
würden die Kundenberater vor neue Herausforderungen stellen, meinte Bigler. «Wir müssen stets
bestens über aktuelle Entwicklungen informiert sein, damit wir unser Kundinnen und Kunden
einen Mehrwert bieten können», so der Regionalleiter der Berner Kantonalbank.
Hanspeter Bigler (links) und Herbert Sonderegger sprachen über aktuelle Herausforderungen in ihren Branchen.
Klapproth bringt Publikum zum Lachen
Dann trat der mit Spannung erwartete Starmoderator auf: Er eröffnete sein rhetorisches Feuerwerk
mit Anekdoten zum ehemaligen britischen Premier, Winston Churchill. Dieser habe entgegen allen
Gepflogenheiten der Öffentlichkeitsarbeit oft die pure Wahrheit gesagt. Klapproth meinte,
manchmal sei dies auch für Unternehmen die bessere Strategie. «Wichtig ist es, dabei die
vorteilhaftesten Formulierungen zu wählen, damit der Sachverhalt in ein gutes Licht gerückt wird»,
erklärte der Medienexperte. Es gebe einen wesentlichen Unterschied zwischen den Aussagen «Die
Fussballmannschaft Brasiliens verliert null zu eins gegen die Schweiz» und «Die Schweiz besiegt
Brasilien eins zu null», so der Profi.
Immer wieder sorgte die Fernseh-Legende mit seinen Aussagen für Lacher im Publikum. Er
beschrieb beispielsweise pointiert, wie er sich manchmal in Sitzungen fühle: «Ich denke, also bin
ich hier falsch.» Anschliessend meinte er, der Intelligenzquotient des ehemaligen US-Präsidenten
George W. Bush bewege sich etwa auf demselben Niveau wie die bekannte Route 66 oder gar der
Highway 1. Die Exponenten der Thuner Wirtschaft waren nach dem unterhaltsamen Auftritt
Klapproths mehrheitlich bestens gelaunt, um beim anschliessenden Apéro riche ihr Netzwerk zu
pflegen.
Michael Muster (Metzgerei Muster AG), Patrick Aeschbacher (Geschäftsführer Bijouterie Bläuer und Präsident der
Innenstadt-Genossenschaft Thun) und Stefan Muster (Metzgerei Muster) konnten dem Referat von Klapproth eins bis
zwei wertvolle Ratschläge entnehmen (vlrn).
Konnten durch Networking auch schon neue Kunden für sich gewinnen: Cornelia und Roger Wiederkehr (Iso-San AG) und
René Bälzli (Berner Kantonalbank) (vlnr).
Was früher die Stammtische waren, seien heute Networking-Events, meinen Sascha Saxer (Saxer Immobilien), Martin
Manrecaj (Hansen Maler AG) und Yves Saxer (Saxer Immobilien) (vlnr).
Markus Brönimann (Stiftung Uetendorfberg) und Bruno Oberli (Aglaja Hautpflege GmbH) sind der Ansicht, dass man mit
Networking branchenübergreifend Probleme lösen kann (vlnr).