Humor und Lebensfreude trotz Armut und Kummer – „Lieder aus Anatevka“. Das war das Programm des Sängerbund Altdorf am vergangenen Samstagabend. Mit einem Sektempfang wurden die zahlreichen Gäste an diesem sonnigen Frühlingsabend begrüßt. Die gelungenen Kulissen auf der Bühne stellten ein ärmliches Dorf dar. Der Erzähler beschrieb das Leben und die Traditionen in Anatevka, einem jüdischen Dorf in Russland, und mit dem Lied „Tradition" ließ der Chor ein Leitmotiv des weltberühmtem Musicals erklingen. Der Erzähler und Darsteller des Tevje, Werner Haas, faszinierte die Zuschauer von der ersten Minute an. Er spielte nicht Tevje, er war Tevje. Mit dem bekannten Evergreen „Wenn ich einmal reich wär“ sang er sich in die Herzen des Publikums. Seine Frau Golde, dargestellt von Gabi Koch, passte hervorragend zu Tevje; sie spielten und sangen wunderbar gemeinsam. Auch die Töchter der beiden waren hinreißend. Franziska Koch, Valerie Märkle und Sabrina Greiner begeisterten mit ihren wunderschönen Stimmen. Der heiratslustige Fleischer Lazar Wolf wurde von Christian Vogt gesungen. Am Klavier begleitete Uwe Kohls souverän und einfühlsam den Chor und die Solisten. Das Lied „Mein Spatz“ über seine geliebte Tochter, die er verstoßen hatte, sang Tevje herzzerreißend und rührte viele Zuhörer zu Tränen. Mit dem traurigen Schlusslied „Anatevka“ beklagten Chor und Solisten die Vertreibung aus dem Heimatdorf. Das gründliche Einstudieren der Lieder des Altdorfer Sängerbundes hat sich gelohnt. Ein begeistertes Publikum dankte mit langanhaltendem Beifall. Auch die auswärtigen Zuschauer waren beeindruckt, dass der Chor einer solch kleinen Gemeinde ein so tolles Konzert auf die Beine stellen kann. Der Dirigent und Leiter des Abends, Gunther Rall, hat wirklich Großartiges geleistet. Zum Erfolg der Aufführung trugen auch die unermüdlichen helfenden Hände hinter der Bühne und im Vorfeld bei. So wurden uns die Kulissen dankenswerter Weise vom Sängerbund Jesingen zur Verfügung gestellt, die Licht- und Tontechnik wurde souverän von Klaus und Christian Veith bedient und als kurz vor der Aufführung noch ein „Fidler on the Roof“ gesucht wurde, erklärte sich Faye Hertel dafür bereit. Hier kann sich der Sängerbund nur bei allen Mitgliedern, genannten und ungenannten Helfern bedanken, denn ohne sie kann eine solche Veranstaltung nicht bewältigt werden.
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