Führungsgeschick, Methodenkenntnis und „Rückgrat beweisen“

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Projektmanagement
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Sieben Kernfähigkeiten, die heute jeder Projektmanager braucht
Führungsgeschick, Methodenkenntnis
und „Rückgrat beweisen“
Zusammenfassung: Lange war dies für viele Ingenieure eine ausgemachte Sache: Wer fachlich brillant ist, darf (und kann) auch Projekte leiten.
Doch in vielen Unternehmen dreht sich der Wind. Von Projektmanagern
wird heute mehr als nur Fachwissen erwartet. Vor allem Führungskompetenz und methodisches Handwerkszeug sind gefragt: Sieben „Kernfähigkeiten“ sollten Projektmanager heute mitbringen, damit sie ihr Vorhaben
erfolgreich zum Ziel bringen können.
Die Wahl war schnell getroffen. Der beste Programmierer
wurde zum Leiter des Softwareprojekts ernannt. Das Kalkül: Wer mit der komplizierten Programmiersprache bestens vertraut ist, kann das Vorhaben über alle Hürden
bringen. Eine krasse Fehleinschätzung. Der Projektleiter
tat sich mit der Terminplanung schwer; ein Business-Plan
in seinem Projekt fehlte völlig. Schlimmer noch: Bei den
Gesprächen mit den künftigen Nutzern - allesamt Betriebswirte - machte der technikverliebte Informatiker eine
schlechte Figur. Hilflos stand er den vielen Änderungswünschen der Nutzer gegenüber.
„Männlich, Ingenieur, fachliches Ass“ - die einstige Erfolgsformel für Projektmanagement-Karrieren gilt nicht
mehr. Heute müssen Projektmanager mehr können als
nur technische Probleme lösen. „Ein Projekt ist wie eine
kleine Firma mit einem Geschäftsleiter, der das Vorhaben
methodisch steuern und die beteiligten Menschen führen
kann“, erklärt der Projekt-Profi Gaston Saborowski, Berater bei der Unternehmensberatung next level consulting.
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Zum
einen
das
Methodische:
Der
„ProjektGeschäftsführer“ muss das Handwerkszeug des Projektmanagements beherrschen und anwenden können. Dazu
gehören Arbeitstechniken wie Anforderungsmanagement,
Zieldefinition, Projektstrukturplanung, Risikoanalyse, Stakeholdermanagement und Budgetcontrolling. Zum anderen das Führen: Personal auswählen, Mitarbeiter motivieren, Konflikte schlichten, mit Interessengruppen verhandeln und das Projekt gut nach außen verkaufen.
Gaston Saborowski bringt die heutigen Anforderungen an
einen Projektmanager auf eine Faustformel: Ein Drittel
Methodenwissen. Ein Drittel Kommunikationsfähigkeit,
Fingerspitzengefühl und diplomatisches Geschick. Und
(nur noch) ein Drittel Fachwissen zum Projekt. Saborowski
nennt sieben Kernfähigkeiten, die heute einen Projektmanager ausmachen:
Erstens: Arbeiten im Netzwerk
Viele Projektmanager „leihen“ sich für ihr Team Mitarbeiter
im Unternehmen aus. Beispielsweise bitten sie Abteilungsleiter, aus ihrem Bereich Spezialisten für das Projekt freizustellen.
Mit
dieser
sogenannten
„MatrixOrganisationsform“ ist eine Schwierigkeit verbunden: Der
Projektmanager muss Zugang zu guten Mitarbeitern finden. Deshalb sollte er ein versierter Netzwerker sein und
viele Verbindungen in seine Organisation unterhalten - in
die oberen Hierarchien genauso wie in die eigene Ebene.
„Viele Teams werden heute aus Netzwerkkontakten gebildet“, sagt Saborowski. Der Vorteil: Man kennt sich. Die
Kontakte zu den künftigen Mitarbeitern sind bereits zwischenmenschlich stabil.
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Zweitens: Stark zielorientiert führen
Manche Fachleute neigen dazu, sich in technischen Details zu verzetteln. Sie verlieren das Ziel des Vorhabens
aus dem Blick. Für einen Projektmanager ist dies fatal;
Gefahr droht, dass er mit seinen Ingenieuren den Bedarf
seiner Kunden nicht trifft. „Beispielsweise entwickeln Ingenieure eine hochkomplexe Produktionsanlage, die aber in
der Praxis wartungsunfreundlich ist“, sagt Gaston
Saborowski. Projektprofis fokussieren deshalb immer die
Anforderungen an das Projekt. Sie betrachten die Gesamtlösung aus Sicht ihrer Auftraggeber - und halten in
diesem Sinne ihr Team auf Kurs.
Drittens: Kompetent führen
Der Projektmanager führt das Projekt - doch er ist nicht
„Chef“ seiner Teammitglieder. Zumindest nicht im klassischen Sinne. Seine Mitarbeiter hat er meistens nur „stundenweise“ aus anderen Abteilungen seines Unternehmens
entliehen. Dem Projektmanager fehlt die Weisungsbefugnis. Deshalb muss er besonders geschickt führen und motivieren können. Wichtig ist, dass die sogenannte Führungsspanne sorgfältig justiert wird. In innovativen Phasen
sollte man Mitarbeitern „lange Leine“ geben und ihnen
freies, eigenverantwortliches Arbeiten ermöglichen. Anders, wenn getroffene Entscheidungen stringent umgesetzt werden müssen: Dann sollte der Projektmanager
auch „eng“ führen, Ergebnisse fordern und Arbeiten kontrollieren. „Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wie diese
Führungsspanne eingestellt werden muss“, weiß Gaston
Saborowski.
Viertens: Methodisch vorgehen
Projektmanager verwenden heute ein großes Arsenal von
Methoden, um Projekte zu planen, aufzusetzen, zu steuern und ins Ziel zu lotsen:
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Planungsmethoden, Berechnungsmethoden für Zeitpläne,
Analysewerkzeuge für Risiken, Schemata für Projektbesprechungen, Softwaretools für die Projektsteuerung oder
Formulare für Kommunikationsaufgaben. Diese Methoden
muss heute jeder Projektmanager gründlich beherrschen und zwar nicht nur in der Theorie, sondern in der Praxis.
In vielen Unternehmen assistieren angehende Projektmanager bei einem erfahrenen „Meister“. Sie leiten kleine
(Teil-)Projekte und üben den Umgang mit dem Handwerkszeug. Erst nach dieser „Lehrzeit“ wird ihnen ein großes Vorhaben übertragen.
Fünftens: Mitarbeiter motivieren
Die meisten Mitarbeiter haben Spaß an Projektarbeit. Sie
können in Projekten häufig ihre Fähigkeiten entfalten und
selbstbestimmt arbeiten. Aber: Diese wertvolle Motivation
von innen her - die sogenannte „intrinsische Motivation kann schnell verloren gehen. Projektprofis stellen deshalb
optimale Arbeitsbedingungen her und setzen alles daran,
dass Mitarbeitern die Freude an der Arbeit erhalten bleibt.
Beispielsweise beteiligen sie das Team an der Zielentwicklung und Projektplanung. Sie lassen Mitarbeiter vor
Publikum das Projekt präsentieren. Oder sie sorgen dafür,
dass Teammitglieder während des Projekts ihre Fertigkeiten erweitern können. Vor allem: Projektleiter geizen nie
mit Lob. Wertschätzung, faires Feedback und Anerkennung von Leistung erhalten die Motivation.
Sechstens: Talentiert verkaufen
Ohne ein Mindestmaß an „Verkaufstalent“ kommt kein
Projektmanager aus. Ein Projekt vor Lenkungsausschüssen, hochrangigen Managern oder Laienpublikum überzeugend zu präsentieren - dies gehört zu den Kernaufgaben. „Gute Projektmanager können auf jede Zielgruppe
eingehen und das Vorhaben verständlich erklären“, sagt
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Gaston Saborowski. Auch entwickeln Projektprofis ein feines Gespür dafür, für welches Argument ihre Gesprächspartner zugänglich sind - und wie sie sie für das Vorhaben
gewinnen können.
Siebtens: Rückgrat zeigen
„Selbstbewusst mit Bodenhaftung“ - so beschreiben viele
Projektprofis ihr Auftreten. Manchmal ist ein gewisses
Charisma hilfreich. Denn ohne Rückgrat sind Projektmanager ein Spielball unterschiedlicher Interessengruppen,
die Einfluss auf das Projekt nehmen wollen. Deshalb sollte
aber kein Projektmanager auftrumpfen oder gar überheblich agieren. Blender werden in der Projektarbeit schnell
entlarvt. „Gute Projektmanager bleiben authentisch und
zeigen sich von ihrer menschlichen Seite“, hat Gaston
Saborowski häufig beobachtet.
Über next level consulting:
next level consulting bietet Beratungsdienstleistungen für Projekt- und Prozessmanagement, Change Management sowie für die Entwicklung von projekt- und prozessorientierten Organisationen. Mit über einhundert Experten ist next level consulting für Unternehmen verschiedener Branchen tätig, vorwiegend aus IT
und Telekommunikation, Maschinen- und Anlagenbau, Industrie sowie Pharma, Mobility und Logistik, Banken und Versicherungen. Darüber hinaus führt das im Jahr 2000 in Wien gegründete Unternehmen Beratungsprojekte auf dem Gesundheitssektor, in der öffentlichen Verwaltung sowie bei NGOs durch. Die Unternehmensberatung unterhält Büros in Österreich, Deutschland, Schweiz, Kroatien, Slowakei, Südafrika und
USA.
Weitere Informationen zu next level im Internet unter www.nextlevelconsulting.eu
Rückfragen für Redaktionen:
Raphaela Bel, Tel.: +49 228/ 289260, [email protected]
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