Friedberg . Bad Nauheim Samstag, 15. August 2015 Bodyguard eines,,Suchenden<< Sam Thompson erzählt im WZ-lnterview über Arbeit für seinen ,,Schwager" Elvis Bad Nauheim (wag). Jedes Jahr laden die Organisatoren des europäischen Elvis-Presley-Festivals Zeitzeugen ein, die eng an dem Weltstar dran waren. Sie können Interessantes aus dem Leben von Elvis erzählen. Das gilt auch für den ehemaligen Leibwächter schlimmer rourde. Wie haben Sie das erlebt? Thompson: Linda und er haben sich immer wieder gestritten, weil sie sich Sorgen gemacht hat. Letztlich hat sie die ReißIeine gezogen und sich von ihm getrennt. Elvis hat mich - nach der Ttennung von Linda - auch einmal gefeuert, als ich ihm sagte, dass er medikamentenabhängig sei. Er hat seine Pillendose nach mir geworfen und gesagt, dass er die mehr brauehe als er mich brauche. Ein paar Tage später rief er mich an und wollte, dass ich wieder für ihn arbeite. Ich sagte ihm, dass es nicht das letzte MaI gewesen sei, dass ich das Thema anspreche, weil er Menschen um sich brauche, die ihm die Wahrheit sagen. Das war im April 1977. Bekanntermaßen starb er nur vier Monate später. Wissen Sie, man kann einen Menschen nicht vor sich Sam Thompson, der sich mit WZ-Mitarbeiterin Katharina Wagner über verrückte weibliche Fbns, Presleys'Sinnsuche und lebensbedrohliche Situationen auf der Bühne unter- halten hat. Willkommen in Bad Nauhei.m. Si.nd Si.e u.iel untertoegs, urn über Ihre Zeit mit Elais Presleg zu sprechen? Sam lhompson: Ja, seit ich in Rente bin. Ich rede gerne üfer Elvis und freue mich, dass es noch so viele Menschen gibt, die das hören möchten. Ob in Australien, Russland, EngIand oder Deutschland - die Menschen lieben Elvis. selbst schützen. Beoor Si.e Ehtis kennenlernten, gab es schon eine indirekteVerbindung zu i.hm? Thompson: Stimmt. Die Presley-Fbmilie leb- te eine Zeit lang in einer ,Er mochte Stadt und Menschen" Wi,e uar d.er Mensch Elrsi.s? Thompson: Wenn ich ein Wort wählen müsste, um Elvis zu beschreiben, wäre es »See- Sozialwohnung (Lauderdale Qourts) in Memphis. Meine Großmutter lernte den kleinen Jungen Elvis kennen und gab ihm oft Buttermilch zu trinken und Maisbrot zu essen. Sie erzählte mir davon, aber ich glaubte es nicht. Jahre später - als ich für Elvis arbeitete - stellte sich he- raus, dass es stimmte. Als meine Großmutter starb, zahlte Elvis ihre Beerdigung und ließ seinen Background-Chor auf ihrem Begräbnis singen. Ich wunderte mich, dass er so viel Aufwand betrieb für jemanden, den er nicht kannte. Aber er sagte zu mir: kannte "Oh, ichgenannt. Miss Helen" - so hat er sie immer Sie sei stets gut zu ihm gewesen. Der ehemalige Bodyguard von Elvis Presley, Sam Thompson, und seine trIau Louise sind zu Gast auf dem 14. European Elvis Festival (Foto: wag) in Bad Nauheim. überwäItigen. Die Männer sagten danach, sie seien Fhns und wollten Elvis ein Geschenk geben, aber das glaubten wir nicht. Ein anSie haben Elois über Ihre Schusester Li.nda. deres Mal bekam er eine Morddrohung - eikennengelemt. Sie toar lange mit Ehti.s li.- nen Zettel, auf dem »Heute Abend wirst Du iert.We uar Ihre erste Begegnung? sterben« stand. Das waren did SchattenseiThompson: Ich war ,zunächst nicht damit ten des Ruhms. Aber hauptsächlich mussten wir ihn vor den weiblichen einverstanden, dass sie mit Fans bewahren. Sie wollten ihm zusammen war. Ich ihm ja nichts Böses, aber in ( ( In den ?oer dachte, er wird ihr das den 70er Jahren waren lange Herz brechen. Aber Fingernägel angesagt - das Jahren waren lange schließlich habe ich eingewaren sozusagen legale Wafwilligt, ihn kennenzulerFingernäge1 legale fen (lacht). Die trYauen hanen. Ich traf ihn im NoWaffen 72 ben nach ihm gegriffen und vember 7972 in seinem wollten ihn anfassen. Da hat Haus »Graceland« in er manchmal kleinere BlesMemphis. Es war 23 Uhr abends. Er kam zu mir, reichte mir die Hand suren davon getragen. und sagte »Hallo, ich bin Elvis Presley« - als Was haben di.e toeiblichen Fans alles angeob ich das nicht gewusst hätte (lacht). Er stellt, um ihrem ldol nahe zu sei,n? führte mich durch das Haus, und erst um 5 Uhr morgens bin ich weggefahren. Darauf- Thompson: Einiges! Ich erinnere mich an eihin haben wir viel Zeit miteinander ver- nen Abend, als ich zusammen mit einem Mitbracht, er hat uns sogar ein Haus in der Nä- arbeiter des Hilton Hotels an der Eingansshe gekauft. Irgendwann hat er mich gefragt, tür stand. Eine Gruppe elegant gekleideter ob ich für ihn arbeiten will. Damen gaben dem Türsteher Geld, damit sie Plätze bekamen. Als Elvis auf die bessere Sie uaren fast fünf Jahre sei.n Bodgguard. Bühne kam, sah ich zu ihnen rüber. Sie Gab es gefährliche Si.tuationen? schrien ekstatisch, zogen ihre Schlüpfer aus, Thompson: Ja, die gab es. Einmal sprangen wickelten darin ihre Zimmerschlüsse1 ein bei einer Show in LasVegas fünf Männer auf und schmissen sie auf die Bühne. Ich habe die Bühne. Einer davon 6atte einen Stoek in gelacht und gedacht, was ist da denn los? der Hand, in dem ein Schwert versteckt war. Wir waren sofort zur Stelle, es gab einen Lind,a und, Elai.s haben sich getrennt, uei.l sein Medikamentenmissbrauch i.mmer Kampf auf der Bühne, aber wir konnten sie ker,., Suchender. Er las viele Bücher über Philosophie oder verschiedene Religionen. Er tat das, weil er den richtigen Weg für sich finden wollte. Er fühlte sich gesegnet und war dankbar für das, was er hatte. Er fragte sich aber oft, warum ausgerechnet er so erfolgreich war, warum die Leute ihn liebten. Und weil er so dankbar war, gab er den Menschen auch viel zurück. Er kaufte trYeunden,. aber auch Flemden Häuser und Autos und spendete viel Geld. Hat Ehtis lhnen oon seiner Zeit in Bad Nauheim und in der Anng erzählt? Thompson: Er hat gerne darüber gesprochen. Er mochte die Stadt und die Menschen. Vor allem hat er aber davon erzählt, wie kalt es hier im Winter war, wenn er Manöver hatte (lacht). Erst Sheriff, dann Leibwächter Er sorgte als Bodyguard für die Sicherheit des Rock'n'Roll-Sängers E1vis Presley und wurde zu einem engen Fteund: Sam Thompson. Bevor der Zwei-Meter-Mann für Elvis arbeitete, war er Sheriff in Mem- phis. Durch seine Schüester Linda, die von 1972 bis 1976 mit Elvis liiert war, lernte er Presley kennen und war von 1973 bis 1977 sein Leibwächter. . Danach studierte Thompson Jura und arbeitete als Richter in Memphis. Im An- schluss daran zog es ihn ins Musikgeschäft nach Los Angeles. Er managte Künstler wie Michael Bubl6 oder Josh Groban. Es folgten ein beruflicher Wechsel in den Bereich "Erneuerbare Energien« und ein Umzug nach Nevada. In I Las Vegas lebt er heute zusammen mit Ehefrau Louise, mit der er seit 43 Jahren verheiratet ist und zwei Töchter hat. (wag)
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