Physik-Department LS für Funktionelle Materialien SS 2015 Übungen zu Experimentalphysik 2 für MSE Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum, Dr. Volker Körstgens, Kai Müller, Pascal Neibecker, Nitin Saxena, Johannes Schlipf Vorlesung 14.04.2015, Übungen 21.04., 23.04. und 24.04.2015 Blatt 1 1. Laser Ein Argonionenlaser emittiert Licht der Wellenlänge λAr = 418 nm. a) Bestimmen Sie die Frequenz der Lichtwelle. λAr = 418 nm = 418 · 10−9 m = 4,18 · 10−7 m λf = c =⇒ f Ar = c/λAr = 3,0 · 108 m/s/4,18 · 10−7 m = 7,17 · 101 4 Hz = 717 THz b) Bestimmen Sie die Energie, die ein Photon dieses Lichtstrahls besitzt. Ep = hν = h f Ar = 6.6260693 · 10−34 kg m2 s · 717 THz = 4,75 · 10−19 J = 475 zJ h: Plancksches Wirkungsquantum; Quantisierung des Lichts (Lichtwellen erscheinen in einzelnen „Portionen“; Einstein 1905: Lichtelektischer Effekt) c) Der Laser emittiert nAr = 2 · 1015 Photonen pro Sekunde. Welcher Leistung PAr entspricht dies? Laser emittiert nAr = 2 · 1015 Photonen der Energie Ep pro Sekunde PAr = n1 Ep /1 s = 950,45244 W = 0,95 mW mit gültigen Ziffern: 1 mW d) Wir betrachten nun einen Helium-Neon-Laser, der Licht der Wellenlänge λHeNe = 632 nm emittiert. Bestimmen Sie die Zahl der emittierten Photonen pro Sekunde nHeNe , die erforderlich sind, um die selbe Leistung wie beim Argonionenlaser zu erreichen. He-Ne-Laser: λHeNe = 632 nm EHeNe = h f HeNe = hc = 314,31 zJ λHeNe PAr = 3,02 · 1015 s−1 EHeNe Typische Leistung eines (roten) Laserpointers. Emittiert Photonen im zeitlichen Abstand von etwa t = 3,3 · 10−16 s. Räumlich haben die einzelnen Photonen also einen Abstand von x = ct = 100 nm ≈ λ/6 (x-Richtung). Kurzwelliges Licht ist energiereicher! nHeNe = 2. Schwarzkörperstrahlung Ein unbekleideter Mensch befindet sich in einem 20,0◦ C warmen Raum. Seine Körperfläche beträgt 1,50 m2 und die Haut hat eine Temperatur von 33,0◦ C. Wir nehmen an, dass sich die Haut und der Raum wie ein schwarzer Strahler verhält. a) Wie groß ist die vom Menschen in dem Raum aufgenommene Strahlungsleistung? Stefan-Boltzmann-Gesetz: Me = σT 4 (der Raum wird als schwarzer Strahler betrachtet) 4 =⇒ aufgenommene Strahlungsleistung: Pabs = σATRaum Pabs = 5,67 · 10−8 W · 1,5 m2 · (293 K)4 = 627 W m2 K4 b) Wie groß ist die abgegebene Strahlungsleistung? emittierte Strahlungsleistung: 4 Pem = σATHaut = 5,67 · 10−8 W · 1,5 m2 · (306 K)4 = 746 W m2 K4 c) Berechnen Sie über die Differenz die abgegebene Nettoleistung. Wie viel Energie wird in 24 h abgegeben? Nettoleistung P = Pabs − Pem = 627 W − 746 W = −119 W (Wärmeabgabe über die Haut. Das Vorzeichen zeigt, dass die Energie abgegeben und nicht aufgenommen wird!) Energie E in t = 24 h : P = Et =⇒ E = P · t = −119 J · 24 · 60 · 60 s = −1,03 · 107 J s Antwort: Es werden 1,03 · 107 J abgegeben. d) Welche Energie haben die Photonen, die am meisten zu der Strahlung des Menschen beitragen? Wellenlänge der Strahlung λmax über Wien’sches Verschiebungsgesetz: λmax THaut = Emax = h f max = hc 4,966 · kB hc hc · 4,966 · kB · THaut = = λmax hc = 4,966 · 1,381 · 10−23 J · 306 K = 2,10 · 10−20 J K e) Wie viele solcher Photonen wären nötig um die in c) berechnete Energiemenge zu erzeugen? Anzahl = E Emax = 1,03 · 107 J = 4,90 · 1026 2,10 · 10−20 J 2 f) Wie hoch müsste die Hauttemperatur mindestens sein, damit die in d) betrachteten Photonen im sichtbaren Bereich liegen? Sichtbarer Bereich: 380 nm bis 780 nm T klein (’mindestens’) =⇒ λmax groß, also λmax = 780 nm T= 6,626 · 10−34 Js · 2,998 · 108 m/s hc = = 3,71 · 103 K 4,966 · kB · λmax 4,966 · 1,381 · 10−23 J/K · 780 · 10−9 m 3
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