Neun neue Standorte für die Flüchtlingsunterbringung

- PRESSEMITTEILUNG Nr. 5 -
Neun neue Standorte für die Flüchtlingsunterbringung
Kirchheim unter Teck, 21.01.2016 – Der im vergangenen Jahr sprunghaft
angestiegene und anhaltende Zustrom von Flüchtlingen stellt Kirchheim unter Teck vor
große Herausforderungen. Momentan leben in der Innenstadt rund 700 Menschen, die
sich gezwungen sahen ihre Heimat zu verlassen und hier auf Asyl oder ein dauerhaftes
Bleiberecht hoffen.
Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker ist besorgt: „Die Situation verschärft
sich, da die Standorte in der Dettinger Straße und der Kreisberufsschule bis Ende 2016
aufgegeben werden müssen. Wir sind dann in der Pflicht mit dem Landkreis für
mindestens 370 Menschen Ersatzstandorte für die Erstunterbringung zu finden. Mit
Landrat Eininger bin ich einig, dass dies nur in enger Abstimmung geschehen kann.“
Hinzu kommt, dass anerkannte Flüchtlinge, die ein Bleiberecht erhalten haben, eine
feste Unterkunft brauchen. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker stellt klar: „Im
Jahr 2016 werden voraussichtlich rund 230 Menschen ein dauerhaftes Bleiberecht
erhalten. 2017 wird geschätzt, dass zwischen 500 und 700 Menschen ebenfalls in die
sogenannte Anschlussunterbringung kommen und dauerhaft hier wohnen und arbeiten.
Wie hoch der Familiennachzug sein wird, ist derzeit nicht absehbar“.
„Die Stadt setzt auf drei Säulen. Das Anmieten von Wohnraum, dabei tritt die Stadt
Zwischenvermieter auf, Erwerb von Wohnungen und Häusern und die Erstellung von
Häusern. Das muss zeitnah geschehen, da für die Erst- und Anschlussunterbringung in
den Jahren 2016 und 2017 für zu erwartende 1.300 Menschen Wohnraum zu schaffen
ist. Hinzu kommen rund 300 Flüchtlinge, die bereits in der Erstunterkunft in der
Charlottenstraße leben“, sagt Matt-Heidecker. Um Wohnraum für betroffene Menschen
zu schaffen, muss die Stadt zeitnah bauen und wo möglich Wohnungen anmieten und
kaufen. 2016 sind 5,15 Millionen Euro und für die Jahre 2017 bis 2019 jährlich zwei
Millionen Euro in die Haushaltsplanentwürfe zur Flüchtlingsunterbringung eingestellt.
Dabei, so betont die Oberbürgermeisterin, gehe es nicht darum Wohnraum
ausschließlich für Flüchtlinge zu schaffen, sondern auch Menschen mit geringem
Einkommen Wohnungen anbieten zu können.
In einem ersten Schritt hat die Stadtverwaltung neun mögliche Standorte zur
Anschlussunterbringung von Flüchtlingen ausgewählt. Es handelt sich um stadteigene
Grundstücke auf denen neue Wohngebäude gebaut werden können. Die möglichen
Standorte erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet und die Teilorte, in Frage
kommen: die Wiesenfläche und der Bolzplatz Kitteneshalde, ein Teilbereich der
Klosterwiese, ein Standort in Nabern an der alten Kirchheimer Straße in Verlängerung
Ansprechpartner zum Thema:
Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck
Abteilung Soziales
Herbert Müller
Tel. 07021 502-351
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartnerin für die Presse:
Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck
Abteilung Gremien und Öffentlichkeitsarbeit
Andrea Edelmaier
Marktstraße 14 / Zi. 24
73230 Kirchheim unter Teck
Tel. 07021 502-274, Fax 07021 502-285
E-Mail: [email protected]
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der Bebauung in Richtung Kirchheim unter Teck, die Isolde-Kurz-Straße 3/1 in
Ötlingen, der Bodelschwingweg hinter dem Kreisbaugebäude, die Ortsverwaltung
Jesingen als Übergangslösung in der Neuen Weilheimer Straße 15 sowie eine
Baufläche im Hafenkäs beim Schulsportplatz der Freihofschule und Henriettenstift, der
Dreschplatz in Lindorf und ein Teilbereich des alten Sportplatzes in Jesingen.
Darüber hinaus wird die Stadt Baugebiete in der Innenstadt erschließen. Bereits vom
Gemeinderat beschlossen ist der Wohnungsneubau im „Steingauquartier“. Mit der
Erschließung wird die Stadt noch in diesem Jahr beginnen. Gezielt können dort auch
Wohnungen für junge Familien und Menschen mit einem geringeren Einkommen
gebaut werden. Auf dem stadteigenen Güterbahnhof-Areal wird zügig zusätzliche
Wohnfläche auch für Menschen mit geringem Einkommen geschaffen
Für den Bau von Flüchtlingsunterkünften hat die Stadt für eine zeitnahe Umsetzung
zunächst drei Standorte ausgewählt: Jesingen (Teilbereich des alten Sportplatzes), den
Dreschplatz
in
Lindorf
und
ein
Grundstück
im
Hafenkäs.
In
Bürgerinformationsveranstaltungen
informierte
die
Oberbürgermeisterin
die
Anwohnerinnen und Anwohner über das weitere Vorgehen. Abschließend wird der
Gemeinderat am 3. Februar 2016 entscheiden, ob an den drei Standorten gebaut wird.
Der Vorschlag der Verwaltung sieht eine Umsetzung in Lindorf und im Gebiet Hafenkäs
für 2016 und in Jesingen in 2017 vor.
Die sechs anderen möglichen Standorte will die Stadtverwaltung je nach Bedarf zur
Bebauung freigeben. Auch hier wird es zuvor für alle betroffenen Anwohner
Bürgerinformationsveranstaltungen und eine Abstimmung im Gemeinderat geben.
Der weiterhin hohe Flüchtlingsstrom lässt allerdings vermuten, dass in Zukunft deutlich
mehr Flüchtlinge als bisher vorausgesagt einreisen. Ende 2015 kamen wöchentlich 270
Menschen in den Landkreis. Hochgerechnet auf das Jahr 2016 würde dies bedeuten,
dass rund 14.000 Flüchtlinge im Landkreis Esslingen unterzubringen wären. Dies
wären deutlich mehr Flüchtlinge, als bisher zugrunde gelegt. Die Entwicklung der
Flüchtlingszahlen in 2017 und den nachfolgenden Jahren ist ebenfalls noch offen.
Ansprechpartner zum Thema:
Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck
Abteilung Soziales
Herbert Müller
Tel. 07021 502-351
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartnerin für die Presse:
Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck
Abteilung Gremien und Öffentlichkeitsarbeit
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Marktstraße 14 / Zi. 24
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