Journalist Marco Maurer rechnet ab: „Du bleibst, was du bist“ Er kam von ganz unten und kämpfte sich nach ganz oben: das deutsche Arbeiterkind Marco Maurer. Jetzt hat er ein Buch geschrieben. Angefangen hat alles mit einer Statistik. Der deutsche Journalist Marco Maurer (35) entdeckt die Zahlen bei seiner täglichen Zeitungslektüre: Von 100 Kindern mit Akademikereltern studieren in Deutschland 77. Von 100 Kindern mit Nichtakademikereltern lediglich 23. Maurer zählt zu diesen 23: Seine Mutter ist Coiffeuse, sein Vater Kaminfeger. Ein Arbeiterkind, wie er sich selbst bezeichnet. Nach der Schule lernt er Molkereifachmann. Erst danach holt er das Abitur nach, studiert, wird Journalist. Lehrer Schoch Für das Buch suchte Maurer die Personen auf, die seinen harten Weg nach oben massgeblich geprägt hatten. Die ihm seine Karriere nicht zugetraut hatten. Etwa Herrn Schoch, den ehemaligen Primarschullehrer. Dieser hatte Maurers Mutter einst mitgeteilt, es habe keinen Wert, dass ihr Sohn eine höhere Schule anstrebe. Politiker Steinmeier Maurer lässt auch seinesgleichen zu Wort kommen. Andere Arbeiterkinder, die wider alle Ungerechtigkeiten den Aufstieg geschafft haben. Darunter zum Beispiel der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier oder Martin Roth, der Direktor des Victoria und Albert Museum in London. Und die drei sind sich einig: Die Gesellschaft kann und muss allen Menschen die gleichen Chancen eröffnen. So dass es am Schluss nicht mehr heisst, du bleibst, was du bist. Sondern: Du kannst werden, was du willst. Marco Maurer: Du bleibst, was du bist, Warum bei uns immer noch die soziale Herkunft entscheidet. Verlag Droemer Knaur, München 2015, 308 Seiten, ca. Fr. 26.90. Ramona Thommen. Work, 22.5.2015. Personen > Thommen Ramona. Marco Maurer. Buchbesprechung. Work, 22.5.2015
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