Nr. 100 Freitag, 18. Dezember 2015 www.frutiglaender.ch Seite 7 Die Maurers flogen in den Emiraten GLEITSCHIRM Während zwölf Tagen fanden die FAI World Air Games in Dubai statt. Dazu gehörten unter anderem die Disziplinen «Paragliding Aerobatics Synchro und Solo». Mit dabei: Michael und Chrigel Maurer aus dem Frutigland. MICHAEL SCHINNERLING «Es sind die Olympischen Spiele der Luftfahrt. Die World Air Games finden alle vier Jahre statt», erklärt Chrigel Maurer, der mit einem «Advance-AkroSchirm» flog. Er startete in Dubai Anfang Dezember in der Kategorie «Paragliding Aerobatics Solo», sein Bruder Michael bei «Paragliding Aerobatics Synchro» mit Adrian Hachen. «Es war unglaublich, mit dem Helikopter aufzusteigen und aus 1000 Höhenmetern über der berühmten Palme im Meer abzuspringen. Auf der einen Seite Hochhäuser, das Meer und dann die Wüste», schwärmt Chrigel Maurer. Figuren wie «Helikopter» oder «Esphera» wurden einer dreiköpfigen Jury vorgeflogen. «Ich wusste, dass mein Level in der Disziplin Akro nach dem Fokus auf die ‹Hike-&-Fly›-Rennen nicht reichen würde, um mit den jungen Franzosen mithalten zu können. Da in Dubai jedoch nur Profis am Start standen, konnte ich vom Anlass profitieren», so Chrigel Maurer, der sich am Ende im Mittelfeld auf dem zwölften Platz behauptete. «Nun weiss ich, wo die bes- startete Michael Maurer in Dubai. In ihrer Flugshow zeigten die beiden Figuren wie «Infinity-Tumbling», «Sat-Rodeo» oder eine «Synchro-Spirale». «Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, und die warme Luft lässt den Schirm langsam fliegen. In den Bergen ist die Luft kälter und dünner, da kommt man schneller voran», ist von Michael Maurer zu hören. Das Team landete bei allen vier Durchgängen immer auf dem fünften Rang. Von allen Runden zählten am Ende nur drei, und damit belegten die beiden schliesslich auch Rang fünf in der Gesamtwertung. Mit dem Resultat ist der Testpilot zufrieden. Denn erst im November erfuhr Michael Maurer vom Selektionskomitee, dass er nach Dubai gehen kann. So blieb wenig Vorbereitungszeit, was Michael Maurer in Zukunft besser machen will. «Ich werde verstärkt Akro üben, um 2016 auf Podestplätze zu fliegen.» Dass der Frutigländer starten konnte, verdankt er den Auswahlkriterien, die auf Resultate der letzten beiden Jahre zuÜber dem Meer und den Wolkenkratzern absolvierten sie ihr Programm. Nun sind Michael und Chrigel Maurer (r.) wieder zurück in der Schweiz. BILDER ZVG / MS rückgreifen. Chrigel Maurer erhielt eine sogenannte Wild-Card. Seit 2010 fliegt Michael mit Adrian gemeinsam Wettten Piloten der Welt stehen, und habe Chrigel Maurer schaute sich auch noch Frutigen halten, ehe ich mich auf die ‹X- kämpfe. Dabei sah es für die beiden nicht gesehen, was möglich ist. Dubai erlebt die anderen Disziplinen wie Segelflug, Pyrs› konzentriere», so Maurer. rosig aus. Ein Sponsor sprang ab, und das zu haben, ist speziell. Hier ist alles so Fallschirmspringen oder ModellfliegerEnde des Teams schien gekommen. Doch surreal, und Geld spielt keine Rolle. Das wettkämpfe an. Seit ein paar Tagen ist Michael Maurer fliegt ambitioniert der Geldgeber liess sich noch einmal sieht man – von den Autos bis zu den er wieder zurück in der Schweiz «Nun Gemeinsam mit seinem Flugpartner Ad- überreden, weshalb die beiden weitere Wolkenkratzern.» werde ich noch die letzten Vorträge in rian Hachen vom «Spälti Akro Team» Wettkämpfe für 2016 planen können. Nachwuchs im Outfit-Test SKI ALPIN Vorgezogene Weihnachten für die JO Adelboden auf Tschenten: Am letzten Mittwoch konnten die 90 Kinder ihre neuen Jacken gleich einweihen. fuhren sie zusammen mit den Trainern mehrmals die Pisten runter. Es war das erste Mal, dass der Nachwuchs diese Saison gleichzeitig Ski fahren und die neue Kleidung testen konnte. «Dank MICHAEL SCHINNERLING grosszügigem Firmensponsoring sowie Nach dem Fototermin gab es kein Hal- dem Beitrag aus der Skiclubkasse konnte ten mehr für die Sportler der JO Adelbo- die JO die neue Ausrüstung zu einem faiden. Mit ihren brandneuen roten Jacken ren Preis erwerben», erklärte Toni Burn, Luzern verteidigt Titel CURLING Zehn Teams kämpften am H. Paur), hatte aber insgesamt aus Präsident vom Skiclub Adelboden. Alle drei Jahre kommen die Kinder in den Genuss einer neuen Jacke. «Je nach Können und Alter teilen wir die Kinder in acht Gruppen ein», führt Burn weiter aus. «Mit den Jacken wollen wir das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Und mit der roten Farbe eine Art ‹Corporate Identity› auf der Piste zeigen.» letzten Wochenende in der Freizeitund Sportarena Adelboden um die Preise des Hotels Crystal. Nach vier Turnierrunden standen in der Rangliste vier Mannschaften mit je nur einer Niederlage zuoberst. Entscheidend für den Turniersieg war somit die Anzahl gewonnener Ends und Steine. CC Wasserturm aus Luzern verlor zwar in einem packenden Finalspiel gegen AdelBärn (A. Gasser, P. Brandenberger, HR. Brügger und allen Partien ein End mehr auf dem Konto als ihre Bezwinger. Die Luzerner konnten damit ihren Sieg vom Vorjahr wiederholen. Als bestes Team mit vier Punkten belegte Frutigen (Th. Roesch, Chr. Schmid, M. Egger und E. Marcon) den fünften Schlussrang. EMILIO MARCON, CC ADELBODEN Drei Frutigländer nominiert AUSDAUERSPORT Am 8. Januar wer- ziplin sogar schon zweimal Schweizer- «Das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken»: Die JO Adelboden im einheitlichen Dress. BILD MICHAEL SCHINNERLING den in Zürich die Swiss-Ultra-TrailAwards vergeben. Unter den zehn Männern und fünf Frauen, welche für diesen Anlass nominiert wurden, figurieren mit der Kanderstegerin Helen Ogi und den beiden Frutigern Urs Jenzer und Ueli Schneider auch drei Trailrunner aus der Region. Die drei befreundeten Sportler haben auch dieses Jahr wieder zahlreiche Podestplätze bei Ultra-Trails in den Alpen herausgelaufen. Urs Jenzer wurde in dieser Dis- meister. Die Frutigländer Bevölkerung bestimmt nun mit, ob die begehrten Awards an die Kandertaler Athleten gehen: Sie kann im Zeitfenster vom 19. Dezember bis 6. Januar im Internet für die drei Kandertaler Nominierten stimmen. PETER RUSSENBERGER Das Online-Voting für die Swiss-Ultra-TrailAwards finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch. Die Sternenweihnacht glänzte K ANDERGRUND Der Kindergarten und die 1.- bis 6.-Klässler führten das Singspiel «Sterntaler» der Gebrüder Grimm auf. Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. trice Nydegger und einer neuen Teilpensenlehrerin sangen die Kinder eifrig und aus voller Kehle. So stimmten sie «Wiä Cherzli möchti glänzä» an, und so leuchteten auch ihre Augen. Einige Kinder spielten Weihnachtslieder auf der BlockK ATHRIN JUNGEN flöte, andere erzählten nacheinander die Bereits der Weg zur Kirche Kandergrund Geschichte von Stella, dem obdachlosen war für die Sternenweihnacht mit Ker- und elternlosen Mädchen. Es hatte eizen hell erleuchtet. Strahlend und auf- gentlich gar nichts und gab trotzdem geregt standen die Kinder schon im Chor noch das letzte Hemd an Bedürftige ab. zum Einsingen bereit. Dann gings los. Doch dann fielen Sterntaler vom HimDer Schulleiter der Gemeinde erzählte, mel, und Stella bekam ein wunderschödass im Moment viele Sternschnuppen nes Kleid mit funkelnden Kristallen. zu sehen seien, so passe die Geschichte «Wer sind wir ohne unsere Güter?» «Sterntaler» sehr gut. Unter der Leitung von Mittelstufen Pfarrer Gutknecht richtete anschlies lehrerin Barbara Brügger und Kinder- send ein paar Worte an die Kinder und gärtnerin Tamara Klossner sowie unter an die vielen Zuhörer. «Was will uns die Mithilfe von Unterstufenlehrerin Bea Geschichte erzählen?», fragte er. Das Mädchen Stella habe es gewagt, mit mitleidigem Herzen alles wegzugeben. Selbst in der Weihnachtszeit werde heutzutage aber immer mehr angesammelt. Nur die Kinder hätten noch etwas Sternenhaftes, leuchtend Glänzendes. «Wer sind wir ohne unsere Güter?», fragte Pfarrer Gutknecht weiter. Das neuste Handy voller Kontakte, eine volle Agenda würden einem zeigen, wie unersetzlich man sei. Im Geldbeutel glänze das Geld und sei einem heilig. Ohne Krankenkarte gehe im Spital nichts. «Am Karfreitag 2003 haben drei Männer auf dem Ölberg in Jerusalem meinen Geldbeutel mit all meinen Karten gestohlen», erzählte der Pfarrer, doch «dort habe ich gesehen, dass es in jeder Religion liebende Menschen gibt. Ich konnte ohne Portemonnaie weiterreisen.» Beim Chorauftritt wurde aus voller Kehle gesungen. Weiter sinniert er, dass im entscheidenden Fall aber aller Besitz wenig nütze, wenn es einem nicht gut geht. «Wir sind im tiefsten Wesen verletzlich, und des- BILD K ATHRIN JUNGEN sen Kern ist der Stern in unserem Herzen.» Der Pfarrer wünschte viele solche innige Momente, wo man in der Weihnachtszeit seinen Stern findet.
© Copyright 2025 ExpyDoc