schweiz | 15 Samstag, 12. Dezember 2015 Freiburger Nachrichten SVP erhält ein Schlüsseldepartement Es gibt nur eine kleine Rochade: Ueli Maurer wechselt ins Finanzdepartement. Damit erhält die SVP erstmals überhaupt einen Finanzminister. Der neu gewählte Guy Parmelin erbt von Maurer das Verteidigungsdepartement. BERNHARD KISLIG Das Verteidigungsdepartement VBS müsste zweigeteilt werden, damit die beiden SVP-Bundesräte je eine Hälfte übernehmen könnten, witzelte SP-Präsident Christian Levrat. Mit Humor kaschierte er so seine Befürchtung, dass die SVP ein Schlüsseldepartement erhalten könnte. Sie hat sich bewahrheitet: Bundesrat Ueli Maurer übernimmt das Finanzdepartement EFD, das aufgrund seiner Grösse und vieler Schnittstellen bei den Parteien begehrt ist. Da einzig Maurer wechseln wollte, gibt es nur eine kleine Rochade. Der Neue Guy Parmelin muss nehmen, was übrig bleibt – er erbt von Maurer das VBS. Der Wechsel Ueli Maurers überrascht, da mit einem baldigen Rücktritt des 65-Jährigen gerechnet wurde. Wer das EFD übernimmt, muss mindestens vier Jahre bleiben, um ein Mindestmass an Kontinuität sicherzustellen. Das bestätigte Maurer gestern vor den Medien. Er räumte aber auch ein, dass seine Partei mit diesem Wunsch an ihn herangetreten sei: «Unsere Interessen haben sich getroffen.» Dem eidgenössisch diplomierten Buchhalter und früheren Finanzpolitiker Maurer wird durchaus zugetraut, das EFD innenpolitisch zu führen. Zweifel gibt es aber bei Auftritten im Ausland. «Für Ueli Maurer dürfte es eher schwierig werden, wenn er sich mit internationalen Organisationen wie der G-20, der «Für Ueli Maurer dürfte es eher schwierig werden, wenn er sich mit internationalen Organisationen einigen muss.» Christophe Darbellay CVP Präsident OECD oder dem IWF einigen muss», sagt CVP-Präsident Christophe Darbellay. Die SVP stellt abgesehen von wenigen Ausnahmen – bei Landwirtschaft und Armee – konsequent maximale Sparforderungen. Maurer dürfte als Finanzminister einen härteren Sparkurs fahren als seine Vorgängerin. Suche nach Verdächtigen geht weiter Die Genfer Sicherheitskräfte hielten gestern die Alarmstufe aufrecht und fahndeten nach Terrorverdächtigen. Die Verhaftung zweier Syrer wurde nicht bestätigt. GENF Die Guy Parmelin (links) übernimmt von seinem Parteikollegen und Freund Ueli Maurer das Verteidigungsdepartement. Damit rechnet Leo Müller, der frühere Präsident der Finanzkommission. Gestaltungsspielraum habe Maurer in den mehrjährigen Zahlungsprogrammen, bei denen Anfang Legislatur die Weichen gestellt werden. Als Beispiele nennt er Schieneninfrastruktur, internationale Zusammenarbeit oder Forschung und Innovation. Auch Landwirtschaft wird ein Thema sein. «Hier wird er Einsparungen vornehmen müssen, um die Mehrausgaben bei der Armee zu kompensieren», sagt Müller. Bei der Unternehmenssteuerreform III wird Maurer aber kaum Akzente setzen können, weil die Vorlage bereits im Parlament ist. Weniger angenehm wird es für Maurer, wenn er den automatischen Informationsaustausch umsetzen muss, den die SVP ablehnt. Und beim inländischen Bankgeheimnis wird er nicht wie seine Vorgänge- rin lockern, sondern blocken. Parmelin brachte es im Militär zum Korporal. Als VBS-Chef wird er nun die höchsten Militärkader leiten. Schon im nächsten «Das Verteidigungsdepartement VBS müsste zweigeteilt werden, dann könnten beide SVP-Bundesräte je eine Hälfte übernehmen.» Christian Levrat SP-Präsident Jahr blüht ihm eine erste Härteprobe: Voraussichtlich kommt es zu einer Referendumsabstimmung zum Nachrichtendienstgesetz. Ansonsten ist im VBS nicht mit einer Kursänderung zu rechnen. Parmelin wird die von Maurer vorgespurte Armeereform umsetzen dürfen. Bild Keystone Bundesrat: Der Blick in die Zukunft G estern ist die grosse Rochade in der Landesregierung ausgeblieben. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Bundesrat in dieser Aufstellung bis ans Ende der Legislatur 2019 durchregieren wird. In den nächsten Jahren wird mit mehreren Rücktritten gerechnet. Zum einen gehen die meisten Beobachter davon aus, dass Doris Leuthard (CVP), die dem Bundesrat als amtsältestes Mitglied seit 2006 angehört, nach ihrem Präsidialjahr 2017 bald einmal den Rücktritt gibt. Damit würde das begehrte und einflussreiche Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation frei. Das würde eine neuerliche Rochade auslösen, da nicht anzuneh- men ist, dass die amtierenden Magistraten dieses prestigeträchtige Ressort einem Neuling überlassen. Ob dannzumal eine grosse Rochade möglich wird, hängt von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann (FDP) ab. Er sitzt erst seit 2010 im Bundesrat, erreicht aber 2017 das Pensionierungsalter. Falls er gleichzeitig mit Leuthard aufhört, eröffnet sich die Möglichkeit einer grösseren Neuverteilung. Letztlich sind das aber alles reine Spekulationen. Auch bei Ueli Maurer (SVP) dachten in den vergangenen Monaten fast alle, dass er bald aufhören würde. Gestern gab der 65-Jährige aber noch so nebenbei bekannt, dass er mindestens bis 2019 bleiben will. fab Sicherheitskräfte suchen weiterhin nach mehreren Personen, die verdächtigt werden, Terrororganisationen zu unterstützen. Gestern Abend hat die Genfer Polizei in der Nähe von Vésenaz ein verdächtiges Auto gestoppt. Die Strasse wurde danach gesperrt, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Nicht bestätigt wurden hingegen Angaben von Medien, wonach zwei Syrer verhaftet und Sprengstoffspuren im Auto gefunden wurden. Die Justizbehörden äussern sich sehr zurückhaltend über die Fahndung. So wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Henri Della Casa, keine Angaben machen zur Anzahl der Personen, nach denen gefahndet wird, oder zu allfälligen Hausdurchsuchungen. In Medienberichten war die Rede von vier bis sechs Verdächtigen. Auch bei der Bundesanwaltschaft waren vorerst keine weiteren Informationen erhältlich. Sie hatte am Donnerstag ein Strafverfahren gegen unbekannt eröffnet. Derweil nahm das Leben in Genf gestern seinen fast normalen Lauf. Das Sicherheitsdispositiv der Polizei war nicht augenfällig, die Wartezeiten liessen sich auf die üblichen Staus durch Verkehrsüberlastung zurückführen. Noch am Donnerstagabend mussten sich Passanten an den Grenzübergängen teilweise mehr als eine Stunde gedulden, weil die Sicherheitsbehörden die Kontrollen verstärkt hatten. «Unsere Kontrollen sind engmaschiger», sagte gestern Michel Bachar, Sprecher des Grenzwachtkommandos. Aufrechterhalten wurde die verstärkte Sicherheit rund um den UNOSitz. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten bewachten die Zugänge zum Palais des Nations. Beim Sicherheitsdepartement hiess es, dass keine Veranstaltung abgesagt werde. So soll etwa am Sonntag der Umzug zum Abschluss der «Escalade», der Tausende in die Innenstadt lockt, durchgeführt wird. sda Reklame Das Ingenieurbüro duchein feiert sein 35-jähriges Firmenjubiläum duchein ist ein beratendes Ingenieurbüro für technische Installationen, mit Schwerpunkt auf Sanitäranlagen, Sprinkleranlagen und Schwimmbadtechnik. duchein bietet umfassende Ingenieurdienstleistungen nach SIA-Norm 108 an, von der Prüfung der Machbarkeit des Projektes bis hin zur Abnahme der Anlage. Die flexible Struktur erlaubt, auf spezielle Bedürfnisse einzugehen und Dienstleistungen nach Wunsch anzubieten. Geschäftsführer Alain Piller sagt: «Unser Ingenieurbüro hat sich seinen guten Ruf auf einer ganzheitlichen Ansatzweise erarbeitet, welche der Philosophie des Firmengründers Paul Duchein entspricht. Sowohl einfache als auch komplexe Projekte durchlaufen immer drei Phasen: Konzeption, Umsetzung und Betrieb der Anlagen. Unser Ziel ist es, das Vertrauen des Kunden zu verdienen und einen Beratungsservice, eine technische Unterstützung und Betriebsüberwachung langfristig zu garantieren. Unsere Mitarbeitenden setzen sich mit ihrem umfangreichen Wissen und ihrer Erfahrung in den Projekten für die Interessen unserer Kunden ein.» Projekte in Deutschfreiburg werden hauptsächlich durch unseren Mitarbeiter Fredy Zbinden betreut. Als Projekt- sowie Bauleiter setzt er Fredy Zbinden (l.), Alain Piller seine langjährige Erfahrung und fundierte Fachkenntnis in unterschiedlichsten Realisationen ein, wie unter anderem Campus Schwarzsee, Demenzstation, Pflegeheim St. Martin und OS Turnhallen Tafers, Chännelmatte I + II Düdingen und die Schulhäuser Längmatt Murten. Fredy Zbinden betont: «Bei jedem Auftrag respektieren wir die architektonischen Vorgaben, stehen mit einer praktischen, gewerbeübergreifenden Betrachtungsweise beratend zur Seite, um ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen und dieVorgaben an Investitions- und Betriebskosten zu gewährleisten.» Die Vielseitigkeit des Ingenieurbüros duchein und eine Übersicht der verschiedenen Realisationen in der Westschweiz, im See- und Sensebezirk finden sich unter www.duchein.ch. «Als Düdinger hat Deutschfreiburg für mich eine grosse Bedeutung. Aus diesem Grund haben wir dieses Jahr eine Filiale in Düdingen eröffnet», sagt Alain Piller. duchein beschäftigt 17 deutsch- und französischsprachige Mitarbeitende und übernimmt eine aktive Rolle in der Berufsbildung. Bis heute wurden bei duchein viele junge Leute ausgebildet. Jedes Jahr wird eine Lehrstelle als Gebäudetechnikplaner Sanitär angeboten.
© Copyright 2024 ExpyDoc