Transkript des Videos

Audiotranskript zum Video „FSME“
Evelyn Bachmann berichtet über ihre FSME-Erkrankung
Nach einem zunächst unauffälligen Zeckenstich während eines Waldspaziergangs erkrankte
Evelyn Bachmann an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).Inzwischen ist sie wieder
genesen und erzählt ihre Geschichte.
Evelyn Bachmann malt mit Schwamm und Pinsel auf einer Leinwand. Es entsteht eine
Wiese vor einem blauen Himmel.
„Durch eine Krankheit, durch die FSME, war ich ja geistig quasi nicht mehr ich selber. Man
kann ja nicht mehr denken und nicht mehr reden. Und man hat Angstgefühle. Und Malen ist
ein Ausdruck. Mein Kopf wird da komplett frei.“
Evelyn Bachmann sitzt im Garten und erzählt ihre Geschichte. In ihrer Wohnung schaut sie
sich Fotos ihrer Familie an. Auf der Terrasse ihres Restaurants deckt sie einen Tisch.
„Ich bin Evelyn Bachmann. Wohne hier in Bürgstadt. Bin 53 Jahre alt. Familie mit zwei
Töchtern und zwei Enkelkindern. Wir haben ein Hotel und ein Restaurant. Ich mag den
Umgang mit den Menschen, einfach dass man viele Menschen kennenlernt.“
Im Büro ihres Hotels telefoniert Evelyn Bachmann mit einem Gast und arbeitet gleichzeitig
am Computer. Anschließend verlässt sie das Hotel, um mit ihrem Hund im Wald spazieren
zu gehen.
„Über die FSME war ich eigentlich nur soweit aufgeklärt, dass die Waldarbeiter oder die
Leute, die im Wald arbeiten, sich schützen müssen. Aber selbst habe ich mich da nicht so
drum gekümmert, weil ich gedacht habe: Naja, Zecke hast du früher schon immer gehabt.
Hab´s einfach nicht ernst genommen.“
Im Wald angekommen wandert sie mit ihrem Hund durch das Gehölz. An einem
Aussichtspunkt genießt sie das Panorama des umliegenden Waldes.
„Meine Krankheit war ja auch etwas heimtückisch. Ich bin wie jeden Tag eigentlich mit
Hunden in den Wald gegangen. Es war ein ganz, ganz warmer Frühsommertag im Juni,
Anfang Juni. Und ich habe es selbst bei mir an der Wade, wie so ein kleines Sandkorn, nur
gehabt. Das war aber eine Nymphe, die habe ich weg gemacht, als ob nichts wär.
Und wir sind dann in den Urlaub gefahren, und ich kam zurück, das war drei Wochen später,
und denke: Ach, da hast du ein bisschen Kopfschmerzen. Und es wird von Tag zu Tag
schlimmer, bis ich wirklich schwarz gesehen hab, wirklich schwarz gesehen hab. Also
www.pfizer.de
Audiotranskript zum Video „FSME“
dass es mir schwindelig wurde. Und dass es dann soweit war, dass ich an einem Morgen,
am 2. Juli, nicht mehr aufstehen konnte. Ich konnte nicht mehr sprechen. Mir ist der
Speichel aus dem Mund gelaufen. Ich habe auch nur ganz kurze Gedankenblitze gehabt.
Und dann hat mein Mann den Notarzt geholt, und ich bin dann mit Blaulicht direkt ins
Krankenhaus, nach Aschaffenburg in die Neurologie gekommen.“
Wieder zurück im Garten, malt Evelyn Bachmann weiter an ihrem Bild.
„Wenn ich wach wurde, ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen gehabt. Das war wie als wenn
ein Messer durch den Kopf schneidet. Wenn ich mal wirklich zu mir gekommen bin, die
Telefonnummer von zu Hause ist mir nicht mehr in den Kopf gekommen. Ich wusste: Ich will
jemanden haben um mich, und konnte nicht mal mehr anrufen. Das war so schrecklich, dass
man am liebsten in dem Moment sagt: Ich möchte gar nicht mehr aufwachen.
Es ging über einige Tage. Und ich höre wirklich den Satz noch von unserem Professor, wie
er zu meinem Mann da sagt: Jetzt ist sie übern Berg. Und da wird dir erst recht mal schlecht.
Dass du wusstest, das hätte jetzt auch in die andere Richtung des Todes gehen können.“
Evelyn Bachmann geht durch ihren Garten und pflückt Beeren von einem Strauch, um sie
danach zu essen.
„Nach dieser Krankheit, nachdem sie also quasi überstanden war, ist es schon so, dass ich
bewusster bin. Ich habe gleich hier in unserem Haus gleich mal eine Philosophie mit drauf
gegeben: Leben mit Sinn und Genuss. Und ich schöpfe schon noch Kraft aus dem
Heilungsprozess. Dass ich da so viel erleben konnte, dass ich es malen kann. Das tut mir
gut. Das hätte ich vielleicht vorher dann nicht geschafft. Wenn ich nicht krank gewesen
wäre, weiß ich nicht, ob ich es gemacht hätte. Keine Ahnung… Wahrscheinlich wäre ich
Bürgermeisterin geworden.“ (lacht)
www.pfizer.de