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Hintergrundinformationen zum Salärvergleich
Kommunikation
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Swissmem-Mitgliedfirmen bezahlen Männern und Frauen gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit
Die jüngst vom Bundesamt für Statistik publizierten Daten zu den Lohndifferenzen
zwischen Mann und Frau weisen für die Branche «Maschinenbau und Geräte» einen
Lohnunterschied von 25,6 Prozent aus. Darüber hinaus soll ein Anteil von 48,8 Prozent dieser Lohndifferenz unerklärbar sein. Swissmem stellt die Gültigkeit dieser
Ergebnisse und die Methodik der Erhebung grundsätzlich in Frage. Der Salärvergleich unter den Swissmem-Mitgliedfirmen, der methodisch jenem des BFS deutlich
überlegen ist, weist eine Lohndifferenz von lediglich 2 Prozent aus.
Die Methodik des Salärvergleiches des BFS ist aus Sicht Swissmem untauglich.
Dem Vergleichverfahren des BFS fehlen wichtige, lohnrelevante Elemente, um die
Lohngleichheit effektiv zu prüfen. So bleiben Kriterien wie z.B. die effektive Berufserfahrung, Erwerbsunterbrüche sowie Sprach- und Sozialkompetenzen im BFSVerfahren unberücksichtigt. Folglich können die BFS-Daten nicht sicherstellen, dass
der Lohnvergleich nur zwischen Frauen und Männern stattfindet, welche die gleichen Eigenschaften haben. Mit anderen Worten: Das BFS vergleicht Äpfel mit Birnen, was zu falschen Resultaten führt.
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit für Männer und Frauen ist für
Swissmem ein zentrales Anliegen. Es ist unser erklärtes Ziel, den Frauenanteil in
der MEM-Branche laufend zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichten, setzt Swissmem auf Transparenz und bietet in Zusammenarbeit mit der Firma Landolt & Mächler Consultants GmbH seit 2004 einen detaillierten Lohnvergleich an.
Das Eidgenössische Büro für Gleichstellung (EBG) akzepiert zwei Varianten, Lohngleichheit festzustellen: Swissmem setzt auf eine integrale Lösung mit dem System
ABAKABA, welche eine detaillierte Arbeitsplatzbewertung erlaubt und auch vom
EBG explizit empfohlen wird. Dabei berücksichtigt unser Salärvergleich zur Bewertung einer Stelle 26 lohnrelevante, arbeitswissenschaftlich anerkannte Kriterien und
ist damit deutlich präziser als jener des BFS, welcher gerademal vier Kriterien mit
einbezieht. Es nehmen mittlerweile über 300 Mitgliedfirmen am Swissmem Salärvergleich teil. Dabei werden über 86‘000 Saläre erfasst. Im Ergebnis weist der Salärvergleich für die MEM-Firmen aktuell eine Lohndifferenz zwischen Mann und
Frau von 2,0 Prozent aus. Das beweist, dass Swissmem-Mitgliedfirmen für Männer
und Frauen gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit bezahlen. Die MEM-Branche hat
also ihre Hausaufgaben gemacht.
Swissmem
Die Schweizer Maschinen-,
Elektro- und Metall-Industrie
Swissmem stellt deshalb die Ergebnisse des BFS und insbesondere die Ableitungen
daraus grundsätzlich in Frage. Da der BFS-Vergleich viel zu wenige lohnrelevante
Kriterien berücksichtigt, ist er für einen gültigen Lohnvergleich untauglich. Letztlich
ist er sogar schädlich, da er jüngst ohne fundierte Erkenntnisse eine Branche kollektiv in ein schlechtes Licht rückte.
Noch viel bedenklicher ist, dass Bundesrätin Simonetta Somaruga droht, auf Grundlage dieses mangelhaften Verfahrens staatliche Lohnkontrollen einzuführen. Swissmem lehnt diese Absicht entschieden ab. Eine solche Lohnpolizei brächte den MEMUnternehmen unberechtigterweise neuen, administrativen Aufwand und Kosten.
Auch im Staatshaushalt entstünden neue Ausgaben für Personal und Systeme –
allenfalls nur um dann festzustellen, dass die Lohndifferenz bei weitem nicht so gravierend ist. Zu glauben, dass dann diese Lohnpolizei – weil unnötig – wieder abgeschafft würde, ist realitätsfremd.
Zürich, 26. August 2015
Weitere Auskünfte erteilt:
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation
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