Bald drehen sich die Flügel wieder

KEHDINGEN / OSTE
Dienstag, 29. September 2015
S 17 - Nr. 227
Bald drehen
sich die
Flügel wieder
Mühle Amanda in Grefenmoor wird saniert
VON SUSANNE HELFFERICH
GREFENMOOR. Der Müllergruß ist
eindeutig: „Längere Arbeitspause“
signalisieren die senkrecht und
waagrecht stehenden Flügel der
Amanda in Grefenmoor. Seit gut zwei
Jahren steht die Holländerin still.
Schuld sind drei kaputte Parierrollen.
Doch zum Erntedank-Gottesdienst
des Mühlen- und Heimatvereins am
11. Oktober sollen sich die Flügel
endlich wieder drehen. Die Mühlenbau-Firma Pätzold aus Winsen arbeitet mit Hochdruck an der Reparatur.
Noch stehen die Flügel auf
„Längere Arbeitspause“.
Erntedankfest
Am Sonntag, 11. Oktober, feiert der
Mühlen- und Heimatverein Erntedank.
Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr
gibt es ein buntes Rahmenprogramm
mit Musik, Traktoren und Butterkuchen und Brot aus dem Steinofen. Außerdem gibt es verschiedene Stände
mit Leckereien. Ab 13 Uhr steht für
Kinder das Spielmobil bereit, ab 14
Uhr wird Ponyreiten angeboten.
www.windmuehle-amanda-grefenmoor.de
120 Jahre ist die Windmühle alt.
Bis in die 50er Jahre wurde noch
Korn gemahlen. „Noch heute finde ich immer wieder Körner, obwohl ich jede Woche durchfege“,
erzählt der Vereinsvorsitzende
Harald Widera – er folgte dem im
Februar verstorbenen Wolfgang
Böttjer. In der zweiten Ebene des
Baudenkmals lebt ein Untermieter. „Seit Jahren brütet hier ein
Gartenrotschwanz.“ Er kennt den
Weg über die oberste Ebene ins
Freie. Und auch sein Nachwuchs
findet ihn in jedem Jahr.
Dort oben in luftiger Höhe ist
derzeit der Arbeitsplatz von Andreas Schmiel und André Pancianeschi. Ganz oben unter der Kappe, an der die Flügel und auf der
Rückseite die Windrose montiert
sind, arbeiten sie. Die Kappe liegt
lose auf und kann sich über die
Ältere oft
Opfer von
Gewalt
Keine Höhenangst zeigt Mühlenbauer André Pancianeschi.
Parierrollen so drehen, dass die
Flügel im Wind stehen. Doch
nach 120 Jahren – es waren noch
die Originalrollen – sind drei von
sechs zerbrochen. „Die Kappe
konnte nicht mehr gedreht werden“, berichtet Schmiel. Wenn
sich die Kappe nicht drehen lässt,
stehen auch die Flügel still.
Jetzt konnten ausreichend Zuschüsse für die 25 000 Euro teure
Sanierung akquiriert werden. Die
Bingo-Stiftung beteiligte sich
ebenso wie die Alles Gute-Stiftung der Kreissparkasse, die Untere Denkmalschutzbehörde und
die
Gemeinde
Düdenbüttel.
Nicht nur die Rollen werden er-
Fotos Helfferich
setzt, auch die Königswelle wird
gerichtet und das Geländer der
Galerie erneuert. Letzteres allerdings erst nach dem Erntedankfest. Bis zum Fest sollen die Flügel allenfalls als „Freudenschere“
stehen – so der Müllergruß bei erfreulichen Ereignissen. Am besten
aber, sie drehen sich.
Zum sechsten Mal König
André Wilkens wieder Kreiskönig der Kehdinger Jungschützen
DROCHTERSEN. Glänzend organisiert vom Schützenverein Drochtersen ermittelten die Jungschützen der Kreisvereinigung Kehdingen am Sonntag ihre neuen Könige und Mannschaftssieger. Außerdem waren die Pistolenschützen
im Einsatz und kämpften um die
Titel der Kreismeister.
Bei der Proklamation durch
Kreisschützenmeister Bernd Tietje gab es keine Überraschungen,
denn die Sieger bei den Jungschützen kommen seit Jahren aus
Drochtersen und bei den Pistolenschützen dominieren die Asseler und Wolfsbrucher den Wettbe-
werb. Bereits zum sechsten Mal
in Folge sicherte sich André Wilkens mit 129 Ringe den Titel und
zum vierten Mal in Folge geht
Kristin Berhardt mit 138 Ringe
als Kreiskönigin in die Geschichte der Kreisvereinigung ein. Ihre
Adjutanten heißen Hannah Suhr
und Beke Vorrath. Auch der
Mannschaftssieg ging an den
Schützenverein Drochtersen, wobei mit 541 Ringen ein neuer
Kreisrekord aufgestellt wurde.
Die nächsten Plätze gingen an
Drochtersen II (502) und Wolfsbruch (492).
Vor zwei Wochen wurde Assels
Präsident
Jan
Steffens
als
Kreiskönig ganz
groß
gefeiert.
Jetzt machte er
den
Triumph
perfekt und gewann mit 178
Ringen auch den
Kreismeistertitel
mit der Luftpis- Gruppenbild nach der Proklamation: Die neuen Majestäten, Kreismeister und MannschaftsFoto Hamann
tole.
Dabei sieger der Kreisvereinigung Kehdingen.
musste sich sein
Mannschaftskollege Heiko Maaß Schüttdamm/Isensee (682) und meisterin kommt aus Wolfsbruch
erst im Umschießen geschlagen Bützfleth. (676). Bei den Damen und heißt Margret Röndigs. Sie
geben. Auch der Mannschaftssieg gab es die einzige Überraschung holte sich ihren ersten großen Tiging nach Assel (704), gefolgt von des Tages, denn die neue Kreis- tel mit 174 Ringe. (gha)
Hier wird die Hilfe für Flüchtlinge koordiniert
Kleiderkammer in der Alten Schule eingerichtet – Spenden- und Hilfsbereitschaft in Nordkehdingen ist ungemindert groß
OEDERQUART. Die einen kamen
mit Kisten und Säcken voller
Kleidung, mit Kinderhochstühlen, Kindersitzen, Spielzeug und
Geschirr. Andrere verließen die
Alte Schule in Oederquart mit
vollen Taschen und glücklichen
Gesichtern. Am Eröffnungstag
der Kleiderkammer für Flüchtlinge im ehemaligen Schulgebäude
war ein Kommen und Gehen.
Über den gesamten Nachmittag
verteilt brachten Bürger aus
Nordkehdingen Dinge, die sie
nicht mehr benötigen, aber den
Asylsuchenden in der Nachbarschaft weiterhelfen. Mittendrin
die fleißigen Helferinnen, die all
die Spenden sortierten.
Eine von ihnen ist Marlies
Ahlf. Sie gehört zum Kirchenvorstand in Oederquart. Und da wurde gefragt, wer denn in der neuen
Kleiderkammer ehrenamtlich mitanpacken könnte. Jetzt sortiert
sie in einem der früheren Klassenzimmer gemeinsam mit Renate Kühlcke-Schmoldt Kinderkleidung und räumt sie in ein großes
Regal. „Die meisten Sachen sind
völlig in Ordnung. Die Leute wissen ja, dass das hier keine Altkleidersammlung ist.“ Eine Umkleidekabine ist auch schon provisorisch eingerichtet. Und künftig
sollen fleißige Hände an Nähma-
schinen vor Ort sein, die bei Bedarf Hosen kürzen oder enger nähen.
Elisabeth von Uslar-Gleichen
will die Hilfe ein wenig koordinieren. Gemeinsam mit Hauptamtsleiterin Erika Hatecke richtet
sie ein kleines Büro ein. „Ich hoffe, dass wir so die Samtgemeindeverwaltung bei der Bewältigung
des Flüchtlingsansturms entlasten
können“, sagt sie. So nimmt sie
Angebote von Möbeln auf, die
dann an den Bauhof weitergeleitet werden, damit dessen Mitarbeiter diese abholen. Bei ihr liegen auch die Anmeldebögen für
den MTV Freiburg. Der hat gera-
de beschlossen, dass Asylsuchende im ersten Jahr kostenlos im
Sportverein mitmachen können.
Ein Raum weiter räumt Ria
Scholtisek Geschirr zur Seite. Gerade hat Otto Grütter zwei große
Kartons abgeliefert, darunter ein
komplettes Service. „Ich hoffe,
dass die Leute das auch gebrauchen können“, sagt er. Aber er
will auch persönlich helfen. „Ich
kann Fahrdienst machen, wenn
wieder neue Familien ankommen“, bietet er Erika Hatecke an.
Die Hauptamtsleiterin ist sichtlich berührt von der großen Hilfsbereitschaft der Nordkehdinger,
die sich in einem „Arbeitskreis für
Flüchtlinge in Nordkehdingen“
organisiert haben. Da werden
Fahrräder repariert und dann den
Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Sprachunterricht wird erteilt für Neuankömmlinge, damit
sie in den regulären Kursus einsteigen können. Kinder werden
betreut, während die Eltern
Deutsch lernen. Auf der anderen
Seite bringen sich immer wieder
Asylsuchende, die bereits länger
in Nordkehdingen leben, als Dolmetscher ein, etwa Bahira Huskic
und ihre Tochter Amela, über deren vorübergehende Abschiebung
vor zweieinhalb Jahren das TAGEBLATT berichtet hatte.
Dennoch werden noch weitere
Helfer benötigt: „Wir brauchen
immer noch Paten, die Flüchtlinge besonders am Anfang begleiten
und Leute für die Kinderbetreuung“, sagt Hatecke. Denn der
nächste Ansturm kommt bestimmt. (sh)
Öffnungszeiten
Elisabeth von Uslar-Gleichen kümmert sich um die
Koordination der Hilfsangebote.
Kleidung und Decken bringen Tim
und Alexandra Hellwege vorbei.
Renate Kühlcke-Schmoldt und Marlies Ahlf sortieren
Kinderkleidung nach Größen.
Fotos Helfferich
Die Kleiderkammer in der Alten Schule in Oederquart ist Dienstagvormittag von 9 bis 11 Uhr und Donnerstagnachmittag von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Zu diesen Zeiten können Spenden angeliefert werden und Flüchtlinge sich mit Kleidung und Hausrat versorgen.
WISCHHAFEN. Häusliche Gewalt
ist immer noch eines der großen Tabuthemen der Gesellschaft. Wie Martina Pfaffenberger bei ihrer Beratung im Kehdinger Seniorenbüro in Wischhafen oft feststellt, gilt das auch
in ganz besonderem Maße
auch für ältere Ratsuchende.
Gemeinsam mit der Nordkehdinger
Gleichstellungsbeauftragten Helga Müller lädt sie
daher für Donnerstag, 1. Oktober, zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Häusliche Gewalt“ ausdrücklich
auch Ältere ein.
Zwei Vertreterinnen von
„Biss“ (Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher
Gewalt) und der Stiftung Opferhilfe Niedersachsen informieren über Möglichkeiten der
Unterstützung von Betroffenen
und stehen für Fragen zur Verfügung. Die Einladung gilt
nicht nur Betroffenen, sondern
allen Interessierten. Die Referentinnen Renate Winkel von
Biss und Antje Jantzen von der
Opferhilfe Niedersachsen stellen dar, wie ihre Organisationen betroffenen Unterstützung
und konkrete Hilfe anbieten
können und beantworten gerne
Fragen, die sich daraus ergeben. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Veranstaltungsort ist die Alte
Schule in Hamelwörden. (st)
K O MP AK T
Mit der Laterne
durch Burweg
BURWEG. Zusammen mit dem
Spielmannszug Issendorf geht
es am Freitag, 2. Oktober, ab
19.30 Uhr beim Laternenumzug durch Burweg. Der Umzug
startet bei Dieckmanns Gasthof und wird von der Freiwilligen Feuerwehr Burweg begleitet. Zum Abschluss wird am
Sportplatz gegrillt. (asz)
Laternenumzug
in Oldendorf
OLDENDORF. Die Freiwillige
Feuerwehr lädt für Freitag, 2.
Oktober, zum Laternenumzug
ein. Mit musikalischer Begleitung geht es ab 19 Uhr am Rathaus los. Der Lauf quer durch
Oldendorf endet am Feuerwehrhaus. Dort gibt es für alle
Teilnehmer dann Bratwürste,
Waffeln, Marshmallows und
Getränke. (asz)
Lichterleuchten
in Hamelwörden
HAMELWÖRDEN. Zu einem Laternenumzug am Freitag, 2.
Oktober, lädt der Dorfgemeinschaftsverein
Hamelwörden
ein. Los geht es um 18.30 Uhr
mit einem Laternen-Gottesdienst in der St. Dionysius Kirche. Um 19.30 Uhr setzt sich
der Umzug, angeführt vom
Wischhafener Spielmannszug,
in Bewegung. Die Abschlussparty findet auf dem Dorfplatz
statt. (gha)
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