Ist es egal, wo man entbindet?

Pressemitteilung 5.5.2015
Ist es egal, wo man entbindet?
Frauen die sich für eine außerklinische Geburt zu Hause oder im Geburtshaus
mit Unterstützung einer Hebamme entscheiden, müssen sich dafür oft
rechtfertigen. Eine Bachelor-Arbeit der FH Gesundheitsberufe OÖ am
Studiengang Hebamme ist der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die
Wahl des Geburtsortes für Mutter und Kind hat.
Die außerklinische Geburtshilfe ist in Fachkreisen sowie im Privaten ein
vieldiskutiertes Thema. Global gesehen bildet die Hausgeburt die vorherrschende
Geburtsform, in den sogenannten Industrieländern (Niederlande ausgenommen)
stellt sie allerdings eine Ausnahme dar. Ein seit Jahren recht konstanter Anteil der
schwangeren Frauen entscheidet sich in Österreich für eine außerklinische Geburt zu Hause oder im Geburtshaus mit Hebammenunterstützung. Mutter sowie
Hebamme müssen sich dafür oft rechtfertigen.
2012 wurden in Österreich 64% aller Kinder spontan vaginal geboren, knapp 30%
per Kaiserschnitt. Insgesamt kamen rund 79.000 Kinder zu Welt, von denen ca. 1.5%
außerklinisch geboren wurden (Hausgeburt, Hebammenpraxis oder Geburtshaus).
Für viele Eltern ist die medizinische Versorgung bei einer Krankenhausentbindung
entscheidend, wohingegen für Familien, die sich für eine Hausgeburt entscheiden,
Gründe wie Ruhe, Entspannung und Selbstbestimmtheit vorrangig sind.
Bachelor-Arbeit
Karin Blaas, BSc, Absolventin des Bachelor-Studienganges Hebamme der FH
Gesundheitsberufe OÖ, hat sich in ihrer Bachelor-Arbeit intensiv mit der Frage
beschäftigt, wie sich der geplante Entbindungsort auf den Geburtsprozess auswirkt.
Mittels Literaturrecherche hat sie herausgearbeitet, ob der geplante Geburtsort
Auswirkungen auf Mortalität (Todesrate) und/oder Morbidität (Krankheitshäufigkeit)
hat und wie oft es bei außerklinischer Geburt zu einem Transfer ins Krankenhaus
kommt. Betreut wurde die Arbeit von Anita Feraritsch-Kalt, MSc, Mitglied des Lehrund Forschungspersonals am Studiengang Hebamme: „Hebammen beraten,
Landesgericht Linz UID-Nr.: ATU65605302 FN 341992 f, DVR-Nr. 4011191
Bankverbindung: Oberbank AG Konto.Nr. 711-2290.54, BLZ 15000, BIC: OBKLAT2L IBAN: AT101500000711229054
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betreuen und pflegen Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen und leisten ihnen
Beistand bei der Geburt – unabhängig vom Geburtsort!“
Auswirkung v.a. auf Interventionsrate
Die Auswertungen der ausgewählten Studien belegen, dass es keine Unterschiede in
Bezug auf die Mortalität gibt. Interessant ist, dass Erstgebärende sich weniger häufig
überhaupt für eine außerklinische Entbindung entscheiden. Die Studienlage zeigt,
dass bei erstgebärenden Frauen bei außerklinisch geplanten Geburten kindliche
Morbidität und Wahrscheinlichkeit zur Transferierungen ins Krankenhaus leicht
erhöht sind. Der Datenlage zufolge
kann zusammengefasst werden, dass
außerklinisch geplante Geburten für Mehrgebärende als sicher gelten, wohingegen
es bei Erstgebärenden aufgrund unterschiedlicher Indikationen öfter zu einem
Abbruch der außerklinischen Geburt und zu einem Transfer kommt. Hauptaufgabe
und Ziel jeder Hebamme ist es immer, die werdende Mutter in der Schwangerschaft
optimal zu betreuen und zu unterstützen und den für Mutter, deren Partner und das
Kind bestgeeignetsten Geburtsort zu finden – damit dem freudigen Ereignis nichts
mehr im Wege steht.
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Kontakt für Rückfragen:
FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH
Mag. Barbara Tomasits
Semmelweisstraße 34, 4020 Linz
Tel.: 050 344 200-40, Fax.: 050 344 200-99
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www.fh-gesundheitsberufe.at
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Fotos: Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ
Karin Blaas, BSc, Absolventin Bachelor-Studiengang Hebamme, FH Gesundheitsberufe OÖ
Dr.
Barbara
Schildberger,
M.A.
Studiengangsleitung
Bachelor.Studiengang
Hebamme,
FH
Gesundheitsberufe OÖ
Anita Feraritsch-Kalt, MSc, Mitglied des Lehr- und Forschungspersonals Bachelor-Studiengang
Hebamme, FH Gesundheitsberufe OÖ
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