Das Amtswindkonzept Büsum-Wesselburen ist ein durchsichtiger

Das Amtswindkonzept Büsum-Wesselburen ist ein durchsichtiger
Taschenspielertrick der Verwaltung, um ohne Bürgereinbeziehung ein
Maximum an Windflächen bei der Landesregierung zu melden.
Nachdem das Projekt auf Gemeindeebene in der Genehmigungsphase ist,
wird klar, daß man hier nichts konkretes über die zusätzlich ausgewiesenen
Windflächen und deren Eignung für neue Kraftwerke in Erfahrung bringen
kann.
Der Inhalt dieser Zeilen ist am 08.03.2016 an die DLZ überstellt, ergeht
ausserdem an den Amtsvorsteher und empfiehlt (siehe Ende) Rettung in
letzter Not.
Täuschen und Tarnen bis zur letzten Mühle.
Leider ist der nachfolgende Text etwas länger. Er muß die Mehrschichtigkeit der
Informationsvereitelung verständlich machen.
Der Artikel in der DLZ vom 18.02.2016 „Viel Wind um ein Konzept“ beschreibt einen Vorgang, der
das von Windmüllern permanent von sich gewiesene Tricksen und Täuschen, bis zur Errichtung
immer weiterer Windkraftwerke Hand in Hand mit der Verwaltung massiv weiter betreibt.
Entsprechend der Schilderung durch Herrn Timm (leitender Verwaltungsbeamter) im zitierten Artikel
der DLZ werden tatsächlich alle möglichen zusätzlichen Windeignungsflächen in jeder Gemeinde
durch das Planungsbüro Dirks in Heide ermittelt.
Die Ergebnisse werden in öffentlichen Gemeinderatssitzungen auf Gemeindeebene vorgestellt und
zur Abstimmung gebracht. So weit, so gut.
Skandalös im Sinne der Bürgereinbeziehung und Bürgerakzeptanz ist das Wie.
So werden in allen Gemeinden ausschließlich solche Karten an die Wand projiziert, die exakt bis zur
Gemeindegrenze reichen, darüber hinaus ist die Karte weiß.
Auf Nachfrage wird angegeben, daß diese Flächen für die Abstimmung in der jeweiligen Gemeinde
nicht anstünden und deshalb nicht gezeigt werden.
In Wirklichkeit werden kleinere Flächen an den Gemeindegrenzen im Amtswindkonzept zu
zusammenhängenden Arealen mit Nachbarn arrondiert und so zur Windvorrangfläche gemacht und
nach Kiel gemeldet.
So ist es in der jeweiligen Sitzung, per Informationskonzept, unmöglich, sich tatsächlich ein Bild
davon zu machen, was die ausgewiesenen Flächen in Bezug auf noch weitere Windkraftwerke
bedeuten.
Konkrete Nachfrage danach, was das in Hinsicht auf weitere Kraftwerke bedeutet, werden nicht
beantwortet, da man das nicht wisse. Es wird also noch bunter. Das „Amtswindkonzept“ wird
erstellt und durch die Gremien geschleust, ohne zu wissen, was das in Windmühlen bedeutet? Das
ist ja wohl maximal fahrlässig im Sinne Bürgerinformation und- Einbeziehung.
Die letzten Juwelen der ohnehin belasteten Landschaft werden in einen Sack gesteckt und
zugeschnürt. Was in dem Sack ist, bleibt geheim. Das ist keine Aufklärung, keine Einbeziehung.
Zynisch ist deshalb die Einschätzung des Herrn Timm in der DLZ vom 18.02. Zitat: „Heftige Debatten
über die Windenergie sind im Amtsausschuß unwahrscheinlich. „Die Diskussionen werden in den
Gemeindevertretungen geführt“, sagt Dirks. Im Amtsausschuß werden die Ergebnisse voraussichtlich
nur noch durchgewunken.“
Was Herr Timm für die Gemeindeebene behauptet, nämlich Diskussion über Windenergie, wird wie
oben beschrieben, vereitelt. Und dann will man auf Amtsebene ohne lästige Diskussion durchwinken,
so liest sich das in der Realität.
Wir haben mehrere dieser Veranstaltungen besucht. Der Taschenspielertrick ist bewusst gewählt und
lässt den interessierten Bürger vorsätzlich uninformiert zurück.
Ich persönlich denke hier an die berühmte Waschmaschine, die ich an der Haustür von einem
Trickbetrüger untergeschoben bekomme.
Herrn Timms Behauptung, in jeder Gemeinde sei in den Arbeitsgruppen zur Vorbereitung eine
ausgewogene Mischung aus Befürwortern und Gegnern die Gewähr für ein Bürgerwillenkonformes Ergebnis, ist eine Farce.
In unserer Gemeinde ist kein bekannter Gegner zu den Gesprächen eingeladen worden. Die
Tatsache, dass alle Teilnehmer keine Windmüller seien, oder an einem Kraftwerk beteiligt sind, ist
jedenfalls nicht geeignet, die Ausgewogenheit zu belegen. Die Desinformation spricht hingegen eine
eindeutige Sprache. Damit möchte ich keinem der Mitglieder der Gremien persönlich zu nahetreten,
denn sie und ihr Hintergrund zu Windkraftwerken wurden uns nicht bekannt gemacht.
So wie jetzt ausgeführt ist das Amtswindkonzept eine auf Bürgerkosten erstellte 100% ProWindkraftwerke, erarbeitete Überplanung der Flächen aller 18 Gemeinden, nicht mehr und nicht
weniger.
In Reinsbüttel geschah etwas Seltenes. Nach dieser Informationsposse, wurden tatsächlich zwei der
vorgeschlagenen Windeignungsflächen durch Beschluss des Gemeinderates nicht bestätigt. Danke
für die Berücksichtigung des Bürgerwillens im Dorf!
Ob dies zu einer Blockade möglicher Kraftwerke kommt, bleibt offen, denn in der tatsächlichen
Währung dieses abenteuerlichen Prozesses, zusätzlicher Mühlen, wird ja öffentlich nicht gerechnet.
Wenige Minuten nach der Abstimmung wendet sich auf dieses Ergebnis hin ein Windmüller
außerhalb des Sitzungssaales an den Planer Herrn Dirks, mit der Frage, ob dies so endgültig sei. Zur
Antwort erhält er, dass das ja erst einmal nur eine Empfehlung an die Landesplanung ist…
Es bleibt spannend und einmal mehr stellt sich die Frage, warum Steuergelder für dieses
Flächenbeschaffungsprojekt ausgegeben werden.
An jedem Abhang lehnt auch ein Glück.
Nach vorne gedacht, gibt es einen Weg, für die Betreiber der Erstellung des Amtswindkonzeptes,
diesen Prozess anständig abzuschließen.
Dazu rufe ich hiermit auf. Bitte veröffentlichen Sie nach dem Prozess der Abstimmung in allen
Gemeinden folgende Ergebnisse in Aushängen, der Website des Amtes und der DLZ:
1. Veröffentlichung von Kartenmaterial des gesamten Amtes mit den neu definierten
Windeignungsflächen, Gemeindeübergreifend und natürlich Amtsübergreifend, soweit
verknüpft.
2. Die bereits vorhandene Kraftwerkbebauung.
3. Die mögliche weitere auf diesen Flächen entstehende Kraftwerkanzahl und Klasse.
Nicht vor vier Wochen nach Veröffentlichung und öffentlichem Hinweis darauf, sollte eine
gemeindeübergreifende Veranstaltung für Bürgerfragen anberaumt werden. Dann ist eine
Bürgerbefragung angezeigt, ob diese Planung so bestätigt werden soll, oder nicht. Art und
Ausführung der Befragung sollte mit Gegnern des weiteren Kraftwerkausbaus abgestimmt werden.
Wenn es nach Herrn Timm geht und im Amtsausschuß nur noch durchgewunken wird, kann
jedermann mit Recht behaupten, daß unser Mühlenmeer ohne Bürgereinbeziehung entstanden ist.
Es geht gerade jetzt um die letzten beplanbaren Flächen, danach haben wir eine 100%
Mühlennutzung aller Flächen nämlich erreicht.
Es besteht kein Zeitdruck zur Erstellung des Amtswindkonzeptes. Das Amt Büsum-Wesselburen ist
bundesweit das einzige Amt, das so ein „Konzept“ freiwillig und auf Kosten der Bürger erstellt. Es
gibt keinen Abgabetermin und keine Pflicht so etwas einzigartiges zu erstellen.
Was es jedoch bundesweit gibt, ist die Verpflichtung der Bürgervertreter, die Bürger zu vertreten.
In Kopie an den Amtsvorsteher. Matthias Luy/ Reinsbüttel