DIENSTAG, 16. JUNI 2015 27 Lechrain NUMMER 135 Regionale Produkte sollen Kunden anlocken Handel Die Planungen für einen Thaininger Dorfladen gehen in die nächste Runde. Die Räte feilen bereits am Konzept VON MANUELA SCHMID Thaining Der Thaininger Gemeinderat hat die nächsten Schritte eingeleitet, um im Ort einen Dorfladen zu verwirklichen. Laut Beschluss soll die „newWAY GmbH“ die Unternehmensberatung übernehmen und eine Strukturuntersuchung durchführen. Wolfgang Gröll von der „newWAY“ hatte den Bürgern das Konzept Dorfladen bereits bei einer Info-Veranstaltung vorgestellt (LT berichtete). Bevor der Vertrag mit dem Unternehmensberater geschlossen wird, will die Gemeinde allerdings noch die Gründungsversammlung für den Arbeitskreis abwarten: Diese soll am Freitag im Gasthaus Stork stattfinden. Die Gemeinde hofft, dass sich dann auch genügend Freiwillige finden, die im Arbeitskreis mitmachen. Denn das ist die Voraussetzung, dass überhaupt ein Dorfladen zustande kommen kann. Allgemein war man sich im Gemeinderat einig, dass für die Planung des Projekts ein Fachmann zurate gezogen werden sollte. „Ganz allein werden wir das nicht schaffen“, meinte Bürgermeister Leonhard Stork. Clemens Klinger hatte allerdings noch Zweifel, ob der Dorfladen im Endeffekt auch laufen würde: Es seien rundherum Versorgungsmöglichkeiten gegeben, gab er zu bedenken. Viele würden vielleicht auch in Zukunft lieber zum Kaufland fahren. „Ob es funktioniert, kann uns keiner beantworten“, meinte daraufhin Bürgermeister Stork. „Aber wenn wir nichts machen, kann man in Thaining bald gar nichts mehr kaufen.“ Nachdem der Lebensmittelladen geschlossen hat, gibt es mo- DIENHAUSEN Senioren feiern Andacht an der Kreszentia-Kapelle Die Senioren Denklingen treffen sich am heutigen Dienstag um 16.30 Uhr zu einer kleinen Andacht an der Kreszentia-Kapelle bei Dienhausen. Die Andacht findet nur bei schönem Wetter statt. (prei) O Kontakt Wer mitgenommen werden will, kann sich bei Ottilie Inning unter der Telefonnummer 08243/1649 melden. Obst und Gemüse, das in der Region gewachsen ist: Damit soll der Dorfladen in Thaining punkten. Am Freitag findet nun aber erst einmal die Gründungsversammlung des Arbeitskreises statt. Symbolfoto: Ralf Lienert mentan nur noch einen Bäcker im Dorf. Doch auch dieser hat bereits angekündigt, dass er sein Geschäft nicht mehr so lange betreiben wolle. Letztendlich setzte sich im Ratsgremium die Meinung durch: Wenn man es nicht probiert, kann man auch nicht wissen, ob es klappt – und die Gemeinderäte befürworteten einstimmig die Beauftragung des Unternehmensberaters. Die Gemeinde muss sich dafür nicht gleich für einen Komplettauftrag entscheiden: Es können auch erst einmal nur ein paar Bausteine in Auftrag gegeben werden. Die komplette erste Phase bis zur Entscheidungsreife (mit Standortbewertung) würde 8470 Euro (abzüglich 40 bis 60 Prozent Zuschuss von der Dorferneuerung) kosten, die zweite Phase (Umsetzungsbegleitung, bis der Laden Schwarze Zahlen schreibt) 10 860 Euro – wovon die Gemeinde allerdings abzüglich der Zuschüsse nur noch 1500 Euro selbst tragen müsste. Die Gemeinde hofft, dass der Dorfladen vor allem durch regionale und qualitativ hochwertige Lebensmittel Kunden anlocken werde. „Wenn wir Wurstwaren direkt vom Metzger anbieten und dann noch einen guten Bäcker haben, dann kaufen die Leute diese Waren sicher“, prophezeite der Bürgermeister. Es sei ja auch wichtig, von der Massentierhaltung wieder etwas wegzukommen, bekräftigte Reinhold Seefelder. Klinger merkte an, dass die Deutschen gerade beim Essen am allermeisten sparen würden. Im Gemeinderat wurde zwar eingeräumt, dass es auch ein paar Familien gebe, die sich das Fleisch vom Metzger schlichtweg nicht leisten könnten. Aber bei vielen sei dies nicht der Fall: Es gebe Leute, die sich für 70 000 oder 80 000 Euro ein Auto kaufen würden, aber sich dann angeblich ein Stück Fleisch vom Metzger nicht leisten könnten, kritisierte Erwin Berghofer. Auch beim Obst und Gemüse hofft die Gemeinde, mit regionalen Produkten punkten zu können. „Mir sind deutsche Tomaten lieber als holländische, auch wenn die teurer sind“, meinte Ulrich Stechele. Und es stelle sich auch die Frage, ob man im Winter unbedingt Äpfel aus Australien brauche. „Wenn man auf Regionales geht, dann hat das schon Potenzial“, war Christian Finsterwalder der Ansicht. Stork bekräftigte nochmals, dass die Arbeit im Dorfladen keineswegs ehrenamtlich sei – darauf müsse man die Bürger nochmals hinweisen. Noch nicht geklärt ist die Standortfrage: Ein freier Gewerbeplatz kam ins Gespräch, ebenso wie eine Halle, die zur Vermietung stehe. Beides liegt allerdings außerhalb des Dorfes. O Info Die Gründungsversammlung für den Arbeitskreis findet am Freitag, 19. Juni, um 19.30 Uhr im Gasthaus Stork statt. Die alten Anschlagtafeln verschwinden Informationen Rott und Pessenhausen bekommen neue Schaukästen. Das Thema hatte den Rat fünf Jahre beschäftigt VON FRAUKE VANGIERDEGOM Diese Infotafeln in Pessenhausen sind bald Geschichte: Der Gemeinderat einigte sich darauf, neue Schaukästen für Rott und den Ortsteil anzuschaffen. Foto: J. Leitenstorfer Rott Seit rund fünf Jahren beschäftigt sich der Rotter Gemeinderat mit dem Thema „Infobereiche“. Jetzt wurde eine Lösung gefunden. Am Montagabend gaben die Räte um Bürgermeister Quirin Krötz grünes Licht für die Aufstellung neuer Infotafeln und Schaukästen sowohl im Unterdorf von Rott als auch in Pessenhausen. Krötz zeigte sich sichtlich erleichtert, waren doch, wie er meinte, „Hunderte Stunden an Diskussionen“ der endgültigen Entscheidung voran gegangen. „Über Millionenbeträge entscheiden wir schneller“, so der Bürgermeister. Im Kreuzungsbereich Weilheimerstraße/Schongauer Straße sind demnach vier Schaukästen aus Alu- minium sowie eine Anschlagtafel aus Lärchenholz vorgesehen. In Pessenhausen sollen zwei Schaukästen sowie eine Anschlagtafel errichtet werden. Und zwar an der Stelle, an der schon jetzt Anschlagtafeln zu finden sind. Architekt Robert Schenk stellte die jüngste – und nun endgültige – Planung im Gemeinderat vor. An beiden Standorten werden die Schaukästen zum einen der Gemeinde Rott, zum anderen den örtlichen Vereinen zur Verfügung gestellt. Die Kosten für das Informationssystem belaufen sich auf 25 000 bis 30 000 Euro. Die sechs Schaukästen selbst schlagen dabei mit „nur“ 4500 Euro zu Buche. Der Rest sind Kosten für die Pflasterung im Infobereich, die Bodenbefestigung sowie die Einhausung und die notwendigen Schriftzüge. Auch die Honorarkosten für den Planer sind mit etwa 5100 Euro ungewöhnlich hoch. „Das liegt an der langen Planungszeit“, erklärte Schenk den Räten. Alle Jahre wieder seien neue Diskussionen geführt und neue Planentwürfe vorgelegt worden, so Schenk. Wie die Tafeln beschriftet werden, steht noch nicht fest Einzig die Art der Beschriftung wurde noch nicht festgelegt. Dies soll erst dann entschieden werden, wenn die Schaukästen und Anschlagtafeln aufgestellt seien. Das Projekt „Infobereich“ in Rott soll im Laufe des Sommers abgeschlossen werden. Wohin bei dem Sauwetter? Ein Dorf und seine Passion Sauwetterführer Über 60 Laiendarsteller spielen in Waal noch bis September Leben und Leiden Christi nach Auch wenn sich dieser Tage die Sonne ab und an schon blicken lässt, der Sommer kommt noch nicht so recht in Schwung. Grund genug, sich über Freizeitaktivitäten für nasskalte Tage Gedanken zu machen. Unsere Serie „Wohin bei dem Sauwetter?“ soll dabei helfen. Waal Leben und Tod, Verrat und Auferstehung, Gut und Böse: Es sind die großen Themen, die Regisseur Florian Werner noch bis September in Waal auf die Bühne bringt. Werner, der auch Intendant des Landsberger Stadttheaters ist, hat in diesem Jahr in dem 2000-Seelen-Dorf wieder mit über 60 LaienDarstellern die Passionsspiele inszeniert. Jeden Sonntag geben die Schauspieler auf der Bühne vier Stunden lang das Leben und Sterben Christi – ein christliches Urthema, das seit fast 400 Jahren fest zu Waal und seinen Einwohnern gehört. 1621 – die Region litt gerade unter der Pest – haben die Waaler ein Gelübde abgelegt: Seitdem gibt es die Passionsspiele, und Waal ist damit der älteste und mittlerweile auch einzige Passionsspielort in Bayerisch-Schwaben. Das Passionsspiel wird in unregelmäßigen Abständen aufgeführt, zum letzten Mal 2009. In den Zwischenjahren bringen die Waaler Heiligenspiele auf die Bühne, 2012 das Franziskusspiel. Wie auch im Jahr 2009 wird heuer wieder die Passion nach Arthur Maximilian Miller gespielt. Der Dichter war als Lehrer im Allgäu tätig und hat den ältesten erhaltenen Passionstext von 1791 neu aufgelegt. Regisseur Florian Werner legt Wert darauf, dass der regionale Charakter im Stück erhalten bleibt: Deshalb redet das Volk auf der Bühne im Allgäuer Dialekt, während Jesus in biblischer Prosa und die Höhergestellten, zum Beispiel die Priester, in Versmaß sprechen. Der Großteil der Darsteller lebt in Waal oder stammt zumindest aus dem Dorf. Viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnten dabei, manche Familien gar seit Generationen. Auch der aktuelle Jesus-Darsteller Benedikt Hornung stand als Teil des Volkes auch schon zuvor auf der Bühne im Passionstheater, seine Eltern sind ebenfalls regelmäßig mit dabei. Heuer spielt der Bäcker erstmals den Gottessohn. (schsa) Rund 60 Darsteller stehen bei der Waaler Passion auf der Bühne. Das Stück über Leben und Leiden Christi wird in unregelmäßigen Abständen aufgeführt. Foto: M. Wild Passionsspiele Waal ● Passionstheater Theaterstraße 7, Waal im Ostallgäu. ● Spielzeit immer sonntags von 13 bis 17 Uhr, bis zum 27. September (außer 19. Juli und 23. August). ● Karten für die Aufführungen des Passionsspiels bei der Geschäftsstelle der Passionsspielgemeinschaft in der Theaterstraße 7 in Waal oder unter Telefon 08246/969001 sowie bei den üblichen Kartenvorverkaufsstellen. ● Gut zu wissen Mit Beginn der Aufklärung im 17. Jahrhundert wurden auch in Bayern sämtliche Passionsaufführungen verboten – mit Ausnahme der Spiele in Oberammergau und Waal. I Im Internet www.passion2015.de STADL Fachliches und Poetisches rund um die Rose Die Rose ist das Thema am Donnerstag, 18. Juni, ab 19.30 Uhr im Kultur-Stadl in Stadl. Monika Sedlmaier und Eva Rosenkranz stellen Rosen vor, die laut Pressemitteilung für verschiedene Verwendungszwecke geeignet und robust sind, alt werden können und im Landkreis Landsberg gut gedeihen. (lt) THAINING Kräuterwanderung mit spirituellen Impulsen Am Freitag, 26. Juni, veranstaltet die Frauenseelsorge mit der Außenstelle Weilheim in Thaining eine Kräuterwanderung mit spirituellen Impulsen. Auf dieser Wanderung werden die Teilnehmerinnen laut Pressemitteilung vor allem Pflanzen kennenlernen, die besonders häufig in Mariendarstellungen zu finden sind. Eine Heilpraktikerin wird dann die vielfältigen Möglichkeiten der Verwendung erläutern. Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Kirche St. Wolfgang in Thaining. (lt) O Anmeldung bei der Außenstelle Weilheim unter Telefon 0881/4804 oder per E-Mai an [email protected]. Landwirtschaft Zuchtvieh wird versteigert Weilheim Die Weilheimer Zuchtverbände veranstalten am Donnerstag, 18. Juni, die nächste Zuchtviehversteigerung. Zum Auftrieb kommt ein Angebot von 21 Fleckvieh-Stieren, 72 Jungkühen, sechs Kühen, drei Kalbinnen und zwei Jungrindern. Aufgetrieben werden auch etwa 35 Zuchtkälber der Rassen Braunvieh und Fleckvieh. Alle Zuchttiere (Großvieh und Kälber) werden am Tag der Versteigerung aufgetrieben. Das Probemelken und die Melkbarkeitsprüfung werden bereits auf den Zuchtbetrieben vorgenommen. Beim Auftrieb wird die Euteruntersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse werden in der Milchliste veröffentlicht und bei der Versteigerung bekannt gegeben. Die Sonderkörung der Stiere ist am Versteigerungstag ab 9.15 Uhr. Die Versteigerung beginnt um 10.30 Uhr mit den Zuchtkälbern aller Rassen. (lt) O Transport Die Weilheimer Zuchtver- bände haben Transportmöglichkeiten in alle Richtungen. Kataloganforderungen und Kaufaufträge unter der Telefonnummer 0881/989980 sowie unter 0170/2912196 melden. Kontakt Lechrain Süd Sarah Schierack, Telefon 08191/326-211 [email protected]
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