Neuinszenierung am Residenztheater Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk im Weltkrieg nach Jaroslav Hašek Einführungsvortrag von Hanskarl Kölsch In Sarajewo wird der österreichische Thronfolger ermordet. Endlich kann der Krieg beginnen. Schwejk hatte vor Jahren den Militärdienst quittiert, „nachdem er von der militärärztlichen Kommission endgültig für blöd erklärt worden war.“ Zur erneuten Musterung erscheint der Wirtshausanarchist im Rollstuhl, ist aber für den Krieg geeignet. Abwechselnd als Idiot verlacht oder als Vaterlandsverräter verhaftet und psychiatrisch behandelt, gelingt ihm die Chaotisierung des Krieges. Sein Pflichtbewusstsein und sein Befehlsgehorsam übertreffen alle Erwartungen. Er erfüllt seine Aufträge über Gebühr und führt damit deren Sinnhaftigkeit auf eine unwiderlegbare Weise ad absurdum. Auf dem Weg zur Front vertrinkt er das Fahrgeld, muss zu Fuß weiter, wird als Spion verhaftet, überbringt den Liebesbrief eines Leutnants irrtümlich dem Ehemann der Untreuen, und bringt mit seiner skurrilen Art der Pflichterfüllung alle Vorgesetzte zur Raserei. Bürokratie, Armee und Krieg werden zum „alltäglichen Wahnsinn“. Mit stoischer Ruhe, Pflichtbewusstsein und unübertroffener Naivität entwaffnet er das Obrigkeitsdenken und entlarvt die Absurdität des Krieges. Drei Jahre nach Kriegsende erschien der satirische Schelmenroman zunächst als Groschenheft – es werden 4 Teile: Im Hinterland; An der Front; Der glorreiche Zusammenbruch; Fortsetzung des glorreichen Spektakels. Die Vollendung verhinderte Hašeks Tod; das Manuskript endet mitten im Satz. Am Residenztheater bringt der Regisseur Frank Castorf eine Dramatisierung (und sicherlich auch Aktualisierung) des Romans, der schon nach der ersten Folgen zur Weltliteratur zählte. München, 3 Minuten vom Isartor. – Details bei Anmeldung. Termin: Freitag, 01. April 2016, 17:00 bis 18:30 Uhr Teilnahme: 10.- € Anmeldung erforderlich Hanskarl Kölsch, Prellerweg 1, 82054 Sauerlach (08104/7824) Email: [email protected] Homepage: www.hk-koelsch.de
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