Heinrich von Kleist Prinz Friedrich von Homburg Neuinszenierung am Münchner Residenztheater Einführungsvortrag von Hanskarl Kölsch Als Heinrich von Kleist, der literarische Außenseiter zwischen Hochklassik und Romantik, 1811 mit 34 Jahren seinem Leben ein Ende setzte, hatte er kein einziges seiner Dramen auf der Bühne gesehen. Der zerbrochene Krug, Amphitryon, Penthesileia, Das Käthchen von Heilbronn – keines – auch nicht sein letztes Drama Prinz Friedrich von Homburg. Friedrich missachtet einen Befehl des Kurfürsten und wird deshalb – obwohl er die brandenburgischen Truppen zum Sieg führt – zum Tode verurteilt. Es geht um Autorität, Unterwerfung, Eigenverantwortung – um das urdeutsche „Prinzip“. Der politische Machthaber und der verliebte Prinz sind lebendige Sinnbilder für den Dualismus von Vernunft und Trieb, Gesetz und Gefühl. Am Anfang des Stückes steht ein träumender Prinz – das Ende: „Ein Traum, was sonst?“ fördert immer wieder neue Deutungen. Im (noch) dominierenden „Regietheater“ ist jede Theaterpremiere ein Risiko. Aber der Regisseur David Bösch lässt eine seriöse Aufführung erhoffen. An der Burg inszenierte er zuletzt hochgelobte Romeo und Julia, Mutter Courage, Käthchen von Heilbronn – an der Bayerischen Staatsoper einen bezaubernden Liebestrank von Donizetti und das ebenso gelungene Schlaue Füchslein von Janáček, in der kommenden Saison Wagners Meistersinger von Nürnberg – und am Residenztheater zuletzt einen sehr guten Peer Gynt. „Peer“ Shenja Lacher ist auch der „Prinz“. München, 3 Minuten vom Isartor. – Details bei Anmeldung. Termin: Freitag, 18. September 2015, 17:00 bis 18:30 Uhr Teilnahme 10.- € Anmeldung erforderlich bei Hanskarl Kölsch, Prellerweg 1, 82054 Sauerlach (08104/7824) Email: [email protected] Homepage: www.hk-koelsch.de
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