Nr. 37 | April 2016 S e i t e | 1 von 4 Bethel.regional digital F2014 Kollegiale Beratung für junge Fachkräfte Wunderbar! Am 11. März trafen sich ca. 30 wohnungslose Menschen im Falkenrothhaus in Hagen (Blaues Kreuz) zu einem Gospel-Workshop! Neun Fachkräfte aus unterschiedlichen Regionen nehmen seit November 2015 an einem einjährigen Programm des Stiftungsbereichs Bethel.regional zur Förderung junger Berufseinsteiger/innen teil. Alle haben erst vor Kurzem ihre Ausbildung in der Heilerziehungspflege oder zum Erzieher an verschiedenen Berufskollegs abgeschlossen. Menschen, deren Lebensgeschichte von ganz tief unten, aber auch davon erzählt, dass es trotz allem weitergeht, dass es Neuanfänge gibt, an die sie selber erst nicht glaubten, aber andere Menschen an sie, haben sich zum Gospel-Singen verlocken lassen und in einem Workshop begeistert ein Mitmachkonzert vorbereitet. Ziel des Förderprogramms ist es, die neuen Mitarbeitenden in der beruflichen Rollenfindung zu begleiten, ihnen Möglichkeiten der Vernetzung im Unternehmen zu eröffnen und sie für ihre anspruchsvolle Arbeit als Fachkraft in der Eingliederungs- und Jugendhilfe zu stärken. Wunder geschehen! Menschen, die die Hoffnung von Gospels teilen und täglich erleben: Eben noch war Lachen und Freude und dann unerwartet, ungeplant, ungewollt zwingt einen das Schicksal zu Boden und Leben wird unerträglich. Sie alle machten die allzu menschliche Erfahrung: „Auch das Schicksal und die Angst kommt über Nacht. Ich bin traurig; gerade habe ich noch gelacht und an so was Schönes gedacht. Auch die Sehnsucht und das Glück kommt über Nacht. Ich will leben – auch wenn man dabei Fehler macht. Ich hab mir das nicht ausgedacht.‚ Dazu erhalten die Teilnehmenden das Angebot gezielter und moderierter kollegialer Beratung in den ersten zwölf Monaten ihrer Tätigkeit. Darüber hinaus nehmen die neuen Kolleginnen und Kollegen an einem Workshop zum Thema Persönlichkeit, Selbstpräsentation und Kommunikation sowie an einer Fortbildung zur Diakonischen Identität teil. Nach einer gemeinsamen Auswertung des Programms mit den Teilnehmenden im April wird über eine Fortsetzung für weitere Mitarbeitende entschieden. Jens Hinze, Stabsabteilung Personal & Bildung „Wunder geschehen … … ich hab’s gesehen; es gibt so vieles, was wir nicht verstehen. Wunder geschehen, ich war dabei; wir dürfen nicht nur alles glauben, was wir sehen.‚ Hagen. Wer hätte gedacht, dass aus einer Idee ein Projekt und aus dem Projekt ein Konzert wird? Leben – sich ein offenes Herz für Wunder bewahren. Bei allem, was geschieht, sich überraschen lassen von den Wundern des Lebens: „Wunder geschehen, ich hab‘s gesehen; es gibt so vieles, was wir nicht verstehen. Wunder geschehen, ich war dabei; wir dürfen nicht nur alles glauben, was wir sehen.“ Ich bewundere die Menschen, die das Konzert im Workshop vorbereitet haben; die den Mut haben, immer wieder von vorne anzufangen, nicht aufzugeben, Sehnsucht nach Leben zu spüren und anderen zu vertrauen, die an das Wunder glauben, dass es zu schaffen ist; dass das Leben wieder erträglich und hell werden kann: Nr. 37 | April 2016 S e i t e | 2 von 4 Bethel.regional digital F2014 „Immer weiter. Immer weiter gerade aus. Nicht verzweifeln, denn da holt dich niemand raus. Komm steh selber wieder auf!‚ Und dann die Erfahrung machen: „Was auch passiert. Ich bleibe hier, ich geh den ganzen langen Weg mit dir.‚ Wunder – sichtbar, hörbar, spürbar! Wunderbar: Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten, die das Leben schrieb, singen die eine gemeinsame Melodie, bringen sie gemeinsam zum Klingen. Gemeinsam mit zwei weiteren Trägern (Blaues Kreuz: Falkenrothhaus; Diakonisches Werk MarkRuhr: Luther‘s Waschsalon und Beratungsstelle für Wohnungslose) initiierte Annette Hein vom Haus Neuer Kronocken (Bethel.regional) einen Gospelworkshop mit einem anschließenden GospelMitmachkonzert. Die musikalische Leitung hatte Tine Hamburger, Chorleiterin und Stimmbildnerin in Wuppertal. Am Piano begleitete Nadja Simon, CKirchenmusikerin aus Solingen. Alle Beteiligten hatten so große Freude am und beim Singen, dass eine Wiederholung des Projektes angedacht ist. Annette Hein, Haus Neuer Kronocken Oster-Lagerfeuer Gevelsberg. Den beinahe perfekten OsterfeuerSamstag erlebten am 26. März etwa 150 kleine und große Gäste der ev. Kirchengemeinde und der Gevelsberger Bethel-Einrichtungen bei einem stimmungsvollen Lagerfeuer auf der großen Obstwiese des Stiftsgeländes im Herzen des Alten Dorfes. Gastgeber waren neben dem Drevermannstift und dem Haus Im Stift auch das Haus Neustraße. Besonderes Glück hatten die Teilnehmenden mit dem Wetter: Zwischen vielen Regentagen tat sich der Samstag mit einer Extraportion Sonnenschein hervor, sodass die Stimmung bei allen prima war und sich ein idealer Abend bot, um die winterliche Kälte zu vertreiben und die Wärme des Frühlings zu begrüßen. So konnte das von der Gebal schön herausgeputzte Gelände gleich zum Herumtoben und Ballspielen genutzt werden. Entzündet wurde das Osterfeuer im Rahmen einer kleinen Andacht, bei der die Gesangsfestigkeit der Anwesenden auf die Probe gestellt wurde. Auf Bänken und Hockern versammelten sich die Gäste an der Feuerstelle. Für das Buffet haben sich Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen bei den Vorbereitungen ins Zeug gelegt und es waren alle Besucher eingeladen, auch selbst etwas beizusteuern. So bot sich eine bunte und leckere Überraschungsauswahl. Neben der Pflicht-Bratwurst vom Grill gab es für die Kinder auch Fruchtpunsch und Stockbrot am Feuer, was ebenfalls zur guten Stimmung beitrug. Das Osterfeuer gehört mittlerweile fest in den Jahresplan vieler Familien aus der Nachbarschaft und der Kirchengemeinde und wir als Veranstalter freuen uns sehr über die positiven Rückmeldungen. Kirsten Kammann, Bereichskoordinatorin Drevermannstift „Kirche to go“ in Marten Elias-Kirchengemeinde feiert regelmäßig Gottesdienste im Haus Kesselborn von Bethel.regional Dortmund. Wer einen Gottesdienst einmal auf eine sehr eigene Art und Weise erleben möchte, sollte vielleicht mal den Regelgottesdienst der ev. Elias-Kirchengemeinde im Haus Kesselborn von Bethel.regional in Dortmund-Marten, Kesselborn 25, besuchen. „Und du bist auch schon wieder da!‚, schreit mit erkennbarer Freude und ziemlich lauter Stimme Thorsten, wenn er bekannte Gesichter der Gemeindeglieder oder den Organisten sieht. Er ist Klient des Hauses Kesselborn, einer Einrichtung für Menschen mit besonderem Hilfebedarf. Thorsten lebt hier seit fünf Jahren und ist hier zu Hause. Wie jeder „Hausherr‚ möchte er unbedingt die Gäste in seinem Domizil freundlich begrüßen, obwohl er Nr. 37 | April 2016 S e i t e | 3 von 4 digital F2014 das nach „normalem‚ Ermessen eher viel zu laut und so „nachhaltig‚ tut, dass es unmöglich zu ignorieren ist. Bethel.regional zu sein. Sie sind anders, machen Geräusche, sind unruhig und tragen gewöhnungsbedürftige Helme. Es kommt vor, dass jemand, mehr oder weniger für Außenstehende irritierend, während eines Gebets oder in der Stille einen epileptischen Anfall bekommt, laut aufschreit, dass er zur Toilette muss oder anfängt, grundlos zu weinen. Ja, es ist definitiv ein „alternativer Gottesdienst‚, der jedoch nicht nur Thorsten gefällt. Es ist ein kleines, aber gut gelebtes und unaufgeregtes Stück inklusiver Normalität im gemeindlichen Miteinander. ©Text und Bild: Ruhr-Nachrichten Dortmund Hühner-Inklusion 2008 ist die alte Predigtstätte der EliasKirchengemeinde der Wohneinrichtung von Bethel.regional gewichen. Im Haus Kesselborn wohnen jetzt 24 Frauen und Männer in kleinen, nach individuellen Bedürfnissen und Geschmack eingerichteten Einzelappartements. Der Kindergarten der Gemeinde konnte direkt daneben neu gebaut werden. Im Zuge des Neubaus wurde der Grundstein des ehemaligen Gemeindehauses gesichert und in einer Wand des Eingangsbereiches der Einrichtung wieder mit eingebaut. Zur Erinnerung an „gute, alte Zeiten‚ steht noch im Garten eine Kirchenglocke des alten Glockenturms. Die Elias-Kirchengemeinde ist – wie viele andere Gemeinden in Dortmund auch – gut daran gewöhnt, dass Klientinnen und Klienten mit Handicaps regelmäßig an ihrem Gottesdienst teilnehmen. Das Presbyterium der Gemeinde hat nicht zuletzt aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Bethel.regional vor fünf Jahren den Beschluss gefasst, immer dann, wenn ein Monat fünf Sonntage hat, den regulären sonntäglichen Gemeindegottesdienst im Hauses Kesselborn zu feiern. Das kommt auch den Martener Gemeindegliedern gelegen, die sich nicht immer in die doch etwas entfernter liegende Immanuel-Kirche bemühen wollen. Entgegen aller ursprünglichen Skepsis funktioniert dies gut: Manchmal kommen nur ein paar Leute, zu anderen Zeiten dagegen, wenn etwa Konfirmandinnen oder Konfirmanden beteiligt sind, platzt der überschaubar große Gemeinschaftsraum der Einrichtung, in dem der Gottesdienst dann stattfindet, aus allen Nähten. Inklusive Normalität Für einige ist es zuweilen immer noch ein wenig befremdlich, so nah an Menschen mit Behinderung Eckardtsheim. Über eine Spende der besonderen Art freuten sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Ophra 1. Sie bekamen von einer Eckardtsheimer Familie acht Zwerghühner samt Hühnerstall geschenkt. Die Spannung bei den beiden Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich regelmäßig um die Hühner kümmern, war groß. Würden sich die neuen Hühner mit den vier Seidenhühnern, die schon in Ophra leben, vertragen? Zunächst wurden die acht „Neuzugänge" separiert und konnten die Seidenhühner nur durch einen Zaun hindurch „beschnuppern". Interessiert standen zwei Bewohner und einige andere Schaulustige am Zaun und beobachteten das Geschehen. Doch schon nach kurzer Zeit war klar: „Die wollen zusammen sein!" Immer wieder versuchte nämlich eines der Hühner, zu den Seidenhühnern auf die andere Seite des Zaunes zu flattern. Gesagt, getan: Der Zaun kam weg – die Hühner-Zusammenführung gelang auf Anhieb. Die Hühner (und der Hahn) vertrugen sich sofort. Wer hätte das gedacht? Schon am nächsten Tag wurde das Frühstück durch frische Eier bereichert. Nr. 37 | April 2016 S e i t e | 4 von 4 Bethel.regional digital F2014 Und die Moral von der Geschicht‘: Bei Hühnern funktioniert Inklusion von selber. Der Neubau kostet etwa 4 Mio. € und wird zum Teil aus Spenden finanziert. Annette Fuhrmann, Bereichsleitung Haus Ophra Dankort Jana Hoeck, Stabsstelle Erster Spatenstich Ersatzbau Haus Regenbogen Bielefeld. Mitte März gab es den ersten Spatenstich für den Neubau vom Haus Regenbogen. Das neue Gebäude wird das bisherige Haus Regenbogen ersetzen. Die Bausubstanz des Wohnheims aus den 1970er Jahren weist erhebliche Mängel auf und auch die Ausstattung entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Da eine Renovierung zu teuer ist, entsteht nun ein Ersatzbau, der voraussichtlich im Sommer 2017 fertiggestellt sein soll. Zahl des Monats 3.413 Betten/Plätze konnten 2015 in den Einrichtungen von Bethel.regional belegt werden. Hiermit wurden 1.226.130 Berechnungstage erwirtschaftet. Die durchschnittliche Auslastung betrug 98,5%. Es sind noch Plätze frei: Basiskurs Diakonie im Ruhrgebiet Warum immer nach Bielefeld reisen? 2016 und 2017 wird der Basiskurs Diakonie auch im Ruhrgebiet – genauer in Hagen – angeboten. Der Kurs befasst sich mit den Grundlagen von Diakonie, vermittelt praxisbezogen Kenntnisse für den diakonischen Alltag und ermöglicht Veränderungs- und Anpassungsprozesse der Diakonie zu verstehen und sich in den aktuellen Herausforderungen von Diakonie und Kirche zu bewegen. Erster Spatenstich: Bezirksbürgermeisterin Hannelore Pfaff (v.r.), Bethel.regional-Geschäftsführer Stefan Helling-Voß, Regionalleiter Detlef Vincke und Bewohner Kevin Harmann (Foto: Paul Schulz) Im Haus Regenbogen wohnen junge Menschen mit Mehrfachbehinderungen und intensivem Unterstützungsbedarf. Damit sie in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können, entsteht der Neubau direkt gegenüber vom alten Gebäude mitten in Bethel zwischen Ebenezerweg und Quellenhofweg. So können die Bewohnerinnen und Bewohner weiter in die nahegelegene Mamre-Patmos Förderschule oder in die Werkstätten für behinderte Menschen gehen und die Freizeitangebote in der Umgebung nutzen. Das eingeschossige moderne Gebäude wird 25 Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer und einen Bereich für heilpädagogische Intensiv-Betreuung haben. Insgesamt gibt es in der Einrichtung Regenbogen sechs Wohnbereiche für bis zu sechs junge Menschen mit Wohn- und Esszimmer sowie Küche. Ein großer Garten mit Terrassen, drei Innenhöfen, Rundwegen und Spielgeräten ist für die Kinder und Jugendlichen frei zugänglich und jederzeit nutzbar. Der Basiskurs besteht aus sechs zweitägigen Modulen und findet jeweils montags und dienstags (9:0017:00 Uhr) statt. Zwar nehmen die Module inhaltlich aufeinander Bezug, können aber – da jedes einen eigenen thematischen Schwerpunkt besitzt – auch einzeln belegt werden. Nach der Teilnahme an allen sechs Basismodulen erhalten Sie das Zertifikat über den Basiskurs Diakonie. 11./12.04.16: „Bibel und Theologie‚ 12./13.09.16: „Diakonie, Kirche und Gesellschaft‚ 07./08.11.16: „Ethik und Verantwortung‚ 06./07.03.17: „Seelsorge und Begleitung‚ 10./11.07.17: „Diakonische Identität und Gemeinschaft‚ 13./14.11.17: „Spiritualität und Verkündigung‚ Ort: Haus Grünrockstraße, Grünrockstraße 6 in 58119 Hagen Die Module werden von Bethel subventioniert. Der Eigenanteil beträgt jeweils 75,00 € (inkl. Tagungsgetränken; ohne Übernachtung und sonstige Verpflegung). Anmeldung: www.diakonische-bildung-bethel.de.
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