Du willst mit Flüchtlingen arbeiten, weißt aber nicht genau wie du

Du willst mit Flüchtlingen arbeiten,
weißt aber nicht genau wie du vorgehen sollst?
Ein Leitfaden
Eine Initiative der Hochschule der Medien in Stuttgart
Studierende für Flüchtlinge | www.fluechtlinge.vs.hdm-stuttgart.de
Grundsätzliche Herangehensweise
Grundsätzlich bietet es sich an, zunächst über gemeinsame Aktionen Kontakt zu Flüchtlingen aufzubauen. Zusammen Kochen, Grillen oder Ähnliches in einem Flüchtlingsheim macht Spaß und ist ein
guter Start, um Vertrauen aufzubauen und herauszufinden, mit wem man sich auch gut versteht. Dabei
sollte man sich auch Zeit lassen und die Flüchtlinge nicht mit Fragen und Vorschlägen überfallen.
Aus Erfahrung ergeben sich in der lockeren Atmosphäre dann schnell engere Kontakte zu den Flüchtlingen und Chancen auch wirklich sinnvoll in bestimmten Lebenssituationen zu helfen.
Was ist bei der Planung von Aktionen zu beachten?
Bei der Planung verschiedener Aktionen mit Flüchtlingen sollte man zunächst auf jeden Fall immer die
zuständigen Sozialarbeiter der Flüchtlingsheime mit einplanen. Dabei sollten die Aktionen zumindest
am Anfang auch in oder in der Nähe der Unterkunft stattfinden, da die Flüchtlinge oft keine Fahrkarten
oder andere Fortbewegungsmittel haben. Wenn man etwas im Flüchtlingsheim unternimmt (wie z.B.
kochen), sollte man sich aber immer davor auch beim Sozialarbeiter erkundigen, wie die Ausstattung
vor Ort ist. Sehr oft muss alles selbst mitgebracht werden - von den Zutaten über das Schneidebrettchen bis zum Besteck.
Die Kommunikation für die Aktionen sollte generell entweder per Aushang in den Flüchtlingsheimen
oder direkt vor Ort persönlich gemacht werden. Auf jeden Fall sollte die Kommunikation aber auf
Deutsch und auf Englisch erfolgen. In Rücksprache mit dem Sozialarbeiter bieten sich oft auch andere
Sprachen, wie Arabisch oder Französisch an (z.B. auf Flyern). Es ist zu beachten, dass die Flüchtlinge
nicht immer einen Internetzugang haben. Eine Kommunikation von Aktionen über Websites oder Social
Media etc. ist daher schwierig.
Auch wichtig ist, in der Planung der Aktionen die unterschiedlichen Feiertrage (wie Ramadan) und religiösen Lebensweisen (kein Schweinfelsich) zu beachten.
Grundsätzlich ist trotz aller Planung Spontanität wichtig. Es kommt oft vor, dass Flüchtlinge nicht erscheinen, ohne abzusagen. Man sollte das dann nicht persönlich nehmen und nicht frustriert sein. Oft
muss man Flüchtlinge mehrmals fragen, ob sie mit zu einem Event kommen.
Für die Betreuung von Flüchtlingskindern benötigt man ein Führungszeugnis. Daran sollte man rechtzeitig denken und nicht spontan Kinder ohne Eltern mit zu den Aktionen mitnehmen! Auch Fotos müssen rechtlich und inhaltlich über eine Einverständniserklärung mit den Flüchtlingen abgeklärt werden!
Was kann ich sonst für Flüchtlinge machen?
Wenn man sich gegenseitig gut versteht, kann man natürlich neben den geplanten Aktionen auch ruhig
Hilfe bei anderen Themen anbieten. Oft haben Flüchtlinge Probleme mit der deutschen Sprache in
Anträgen, Dokumenten etc.. Übersetzen helfen, erklären und vielleicht sogar mit auf die Ämter gehen
bedeutet eine große Unterstützung für sie!
Auch die Wohnungssuche ist ein großes Problem. Mit Vermietern telefonieren oder mit auf Besichtigungstermine gehen, ist eine große Hilfe und trägt auch langfristig zu einer besseren Integration bei.