Deutsche Flugsicherung steigerte Performance 2015

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Wirtschaft: Deutsche Flugsicherung steigerte Performance 2015
Geschrieben 14. Apr 2016 - 17:53 Uhr
Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) hat das zurückliegende Geschäftsjahr 2015 insgesamt mit guten Ergebnissen
abgeschlossen und konnte damit an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Erstmals seit 2011 stieg die Zahl der
Flugbewegungen im deutschen Luftraum wieder über die Drei-Millionen-Marke. 2015 kontrollierten die Fluglotsen der DFS
insgesamt 3.029.066 Flüge nach Instrumentenflugregeln, das waren 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Hierbei erzielte die DFSGruppe mit ihren rund 5.700 Mitarbeitern im Jahr 2015 Umsatzerlöse von 1,242 Milliarden Euro nach IFRSRechnungslegungsstandard und steigerte damit das Vorjahresniveau (1,142 Milliarden Euro) um 8,7 Prozent.
Wesentliche Impulse für die Belebung des deutschen Luftverkehrs resultierten dabei aus den niedrigen Kerosinpreisen und
der Wachstumsdynamik des sogenannten Billigflugsektors. Der DFS-Jahresüberschuss belief sich auf 122,4 Millionen Euro
(Vorjahresresultat: 34,9 Millionen Euro).
"Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Kurs sind. Mit unseren Maßnahmen zur Kostenund Ergebnisentwicklung liegen wir im Plan. Dies ist auch alternativlos im Hinblick auf die Belastungen aus der betrieblichen
Altersversorgung. Aufgrund der niedrigen Zinsen auf den Märkten können wir die langfristig hohen bAV-Verpflichtungen
allein durch Erträge aus dem Planvermögen nicht kompensieren. Bei einer Deckungslücke von rund 1,7 Milliarden Euro gilt
das leider auf unabsehbare Zeit, solange die Zinsen auf dem gegenwärtigen Niveau verbleiben", erklärte Prof. Klaus-Dieter
Scheurle, Vorsitzender der Geschäftsführung, anlässlich der Vorstellung der DFS-Leistungszahlen in Langen.
Effizient und noch pünktlicher
Positiv hat sich die DFS auch in ihren Kernkompetenzfeldern entwickelt. Bei den Safety-Kennzahlen konnte die DFS das sehr
gute Sicherheitsniveau der Vorjahre halten, bei Streckeneffizienz und Pünktlichkeit hat sie sich sogar noch einmal
verbessert. 98,2 Prozent aller Flüge haben 2015 ihr Ziel ohne flugsicherungsbedingte Verspätung erreicht (Vorjahr: 97,7
Prozent) – das ist ein neuer Rekord, auch im europäischen Vergleich. In absoluten Zahlen bedeutet das: Die
durchschnittliche Verspätung beispielsweise aufgrund schlechten Wetters, Kapazitätsengpässen an Flughäfen oder viel
Verkehr betrug 2015 im deutschen Luftraum 19,2 Sekunden.
Nur rund acht Sekunden davon lagen in der Verantwortung der Flugsicherung. Eine große Rolle spielen dabei die direkten
Streckenführungen: Auch hier sind die Fluglotsen der DFS vorbildlich: 2015 war die geflogene Route im Schnitt nur 3,8
Kilometer länger als der direkte Weg – das entspricht einer Abweichung von lediglich 1,2 Prozent. Ein Wert, der in dem im
weltweiten Vergleich äußerst verkehrsreichen und komplexen deutschen Luftraum kaum zu verbessern ist.
Rationalisierung und mehr Einnahmen als Ziel
"Diese verlässliche und qualitativ hochwertige Arbeit erwartet man nun von uns auch in England", informierte der DFS-Chef
über die Übernahme der Towerkontrolle am Flughafen London-Gatwick durch die DFS-Tochter Air Navigation Solutions Ltd.
zum 01. März 2016. Mit dem Gütesiegel "Made in Germany" will die DFS die Einnahmen durch eine erfolgreiche Ausweitung
des nicht-regulierten Geschäfts erhöhen und vor allem im Ausland das Geschäft konsequent vorantreiben. Im Fokus der
Expansion steht der Aufbau von Repräsentanzen in Singapur, Peking und im Nahen Osten.
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Für das Geschäftsjahr
2016 erwartet
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DFS trotz eines steigenden Luftverkehrsaufkommens ein weiterhin schwieriges
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Marktumfeld. Im Inland ist nach Ansicht von Prof. Scheurle eine marktseitige Steigerung der Einnahmen im regulierten
Kerngeschäft nicht absehbar. Zur Verminderung des Personalaufwandes nutzt die DFS die Effekte der natürlichen
Personalfluktuation. Seit Ende 2013 hat das Unternehmen den Personalbestand von 6.100 Mitarbeitern auf gegenwärtig rund
5.700 verringert.
Zur Absenkung der Kosten und zur Verbesserung der Erlösseite setzt die DFS-Geschäftsführung gezielt den Fokus auf eine
Steigerung der Effizienz und der Qualität durch Einsatz neuer Technologien, Erhöhung des Automatisierungsgrades sowie
Prozessoptimierungen.
Wandlungen im Luftverkehr
Mit iCAS investiert die DFS beispielsweise in ein neues Betriebssystem, das aufgrund seines hohen Automatisierungsgrades
das Flugverkehrsmanagement in komplexen und vielbeflogenen Lufträumen sicherer und effizienter macht. Ziel ist, die vier
Center dann auf derselben technologischen Plattform zu betreiben. Ein weiteres aktuelles Programm der Flugsicherung ist
das Projekt Remote Tower Control, bei dem die DFS derzeit die Verlagerung der Flugplatzkontrolle für die Flughäfen
Saarbrücken, Dresden und Erfurt nach Leipzig forciert.
Genauso gilt dies für das Projekt "Sektorloses Air Traffic Management", in dem künftig ein Lotse nicht mehr für einen Sektor,
sondern für mehrere Flüge im gesamten Luftraum verantwortlich sein könnte. 2020/2021 soll dieses neue System in
verkehrsarmen Lufträumen erstmals in Betrieb genommen werden. Flugzeuge werden nicht mehr von Sektor zu Sektor
"weitergereicht", sondern werden auf einem Flug durch einen Luftraum von einem Lotsen betreut. Das neue System lässt
deutliche Kapazitätssteigerungen im Luftraum erwarten und steigert die Effizienz. Die neue Arbeitsweise bedeutet einen
Paradigmenwechsel in der Flugsicherungswelt und findet daher internationale Beachtung.
Als Herausforderung und Chance bewertet der DFS-Chef die Entwicklung der Drohnentechnologie hinsichtlich Sicherheit und
Marktpotenzial. Er sieht die DFS, die seit vielen Jahren an zahlreichen Forschungsprojekten teilnimmt, als Treiber einer
sicheren und fairen Integration dieser Technik in den Luftverkehr. Drohnenregistrierung und -führerschein sind nur zwei
Themen, in denen die DFS ihre Kernkompetenzen in diesen dynamisch wachsenden Markt einbringen möchte.
"Kern ist jedoch auch hier die Sicherheit", betonte Prof. Scheurle. "An unserer zentralen Aufgabe hat sich nichts verändert:
Sicherheit bei der Flugzeugführung in der Luft und am Boden zu gewährleisten. Wir werden auch weiterhin alles dafür tun,
jeden unserer Kunden in seinem Engagement bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen. Gleichzeitig wollen wir mit der
DFS-Kompetenz die Entwicklung von Anfang an mitgestalten".
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