Resúmenes en alemán

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Luis Arturo Jiménez Medina y Natalia Escalante Conde
Die Karfreitagsprozession in der Stadt Puebla:
Einbruch in den alltäglichen Lauf der Zeit und räumliche
Aneignung der Straßen des historischen Zentrums?
Vorgestellt wird eine anthropologische Analyse der alljährlich in
der Stadt Puebla stattfindenden Karfreitagsprozession. Die Prozession wird als ritueller Akt innerhalb des urbanen Raums verstanden, wobei die Gegenwart von heiligen Bildern, Mitläufern und
Ritualen, sowie verschiedene Vereinnahmungen den städtischen/
profanen Raum umgestalten und ihm etwas Sakrales verleihen;
es entsteht ein heiliger Raum innerhalb der Stadt. Folge dieses
Prozesses ist die Verwandlung des durchlaufenen Raumes in einen Raum des Glaubens und der frommen Erlösung, die räumliche Vereinnahmung machen die Straße zu einem heiligen Ort, das
Sakrale wirkt in und auf Raum und Zeit. Abgeschlossen wird die
Arbeit von einer Überlegung bezüglich der Transfiguration, die
der städtische Raum durch das religiöse Ritual erfährt.
Mauricio List Reyes
Eine Pornotopia der Resistenz in Mexiko
Ausgangspunkt der Analyse des vorliegenden Textes ist der Begriff der Heterotopie von Michel Foucault. Dieser dient als Werkzeug für eine Reflexion bezüglich der jährlich stattfindenden Gay
Pride-Parade für sexuelle Diversität. Ausgehend von diesem Begriff wird untersucht, auf welche Weise der symbolische Raum
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entsteht, in dem es Unterschiede zwischen Teilnehmern und Zuschauern gibt, und wie den verschiedenen Ausdrucksformen, die
dort zusammenlaufen, Sinn gegeben wird. Deren Spektrum erstreckt sich von streng politischen Anliegen bis hin zu reiner Festlichkeit, wobei während der Parade eine Debatte über Ziele und
Ausdrucksformen unter den Teilnehmern stattfindet.
Alejandra Gámez Espinosa
Der Hügelkomplex, Symbol des ngigua-Gebiets.
Besitzergreifung des Raums im Südosten Pueblas
Hügel sind die hervorstechendsten Gebilde der Landschaft. In
der Geschichte der indigenen Kultur wurden sie immer schon mit
verschiedenen Bedeutungen und Glaubensvorstellungen besetzt
und waren Träger von Erklärungen des indigenen Weltbilds. Diese Ausdrucksformen trugen zur Besitzergreifung des Raumes bei.
Im Allgemeinen handelt es sich dabei um komplexe und vielseitige Orte, die Gebiete abgrenzen und voneinander unterscheiden,
wobei Mechanismen der sozialen Interaktion und Artikulation
entstehen. In der vorliegenden Analyse nehmen wir den Hügel als
Geosymbol, das aus politischen, religiösen oder kulturellen Gründen für indigene Gruppen wie die ngiguas (popolocas) eine symbolische Dimension enthält, die ihre Identität stärkt und die Vorstellung eines indigenen Gebiets wachruft.
Rosalba Ramírez Rodríguez
Landwirtschaft und ländliches Gebiet im Rahmen der
neuen Ruralität. Der Fall San Luis Temalacayuca, Puebla
Der Text bietet eine Reflexion über das Konzept der neuen ländlichen Gebiete, das Räume beschreibt, in denen nicht mehr vorrangig Aktivitäten des Primärsektors oder der landwirtschaftlichen
Produktion stattfinden, sondern die gegenwärtig Sitz vielfältiger Aktivitäten sowohl produktiver, kultureller, kommerzieller
als auch umweltschützender Art sind. Die Analyse konzentriert
sich auf eine Popoloca-Gemeinde im Wandlungsprozess, deren
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Gebiet vom Niedergang der Landwirtschaft, der Errichtung von
Niedriglohn-Montagebetrieben und Wanderungsbewegungen der
Bevölkerung gekennzeichnet ist, die eine neue Ruralität konstituieren: die neuen ländlichen Gebiete Mexikos. Abschließend
wird darauf hingewiesen, dass das ländliche Gebiet das Moderne
aufnimmt, sich der Wandel im Leben der Landarbeiter mit dem
der Billiglohnarbeiter verbindet, und infolge der Migrationsbewegungen ein Raum der Sehnsucht entsteht. In der Arbeit wird der
Zusammenhang zwischen Landwirtschaft, Repäsentationen und
ländlichem Gebiet diskutiert.
Ernesto Licona Valencia
Räumliche Erfahrung in San Miguel Canoa, Puebla
Dieser Text greift auf das Konzept der räumlichen Erfahrung
zurück, um die Lebensweise einer Ortschaft zu interpretieren, die
zum Großraum der Stadt Puebla gehört und deren Bevölkerung
von den Nahua abstammt. Die räumliche Erfahrung ist eine Form
der kulturellen Einverleibung des Raumes, das Bewohnen der
Stadt wird vom Dorf aus gestaltet. Sie materialisiert sich in einem
System von Orten, welches ein ungleichmäßiges Gebiet konstituieren, in dem Praktiken zum Ausdruck kommen, die sowohl bäuerlich-ethnisch sein können, als auch städtisch-mestizisch. Der Text
diskutiert den bestehenden Zusammenhang zwischen räumlicher
Erfahrung und Lebensweise.
Roberto Flores
Produkterfahrung in der Werbung
In den letzten Jahren hat die Semiotik sich der Untersuchung von
signifikanten Praktiken zugewendet, d.h. der täglichen Sinnzuschreibung in Bezug auf die Objekte der Welt, sowie der Art und
Weise, wie diese Einfluss auf die Subjekte ausüben. Der Werbediskurs wird als Forschungsfeld herangezogen, um zu beschreiben,
wie das aus Konsumenten bestehende Publikum die Gegenwart der
Produkte erlebt. Die Effizienz dieser Objekte wird erreicht durch
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Trugbilder kausaler Zuschreibung und – wechselseitig – durch das
In-Szene-Setzen der sensiblen und leidenschaftlichen Erfahrung
der Subjekte, die damit in Berührung kommen. Die Analyse eines
Beispiels aus der Fernsehwerbung zeigt Wege zum Verstehen der
symbolischen Effizienz dieser Art von Diskurs auf.
Ligia Rivera Domínguez
Die Pyramide von Cholula als Mikrokosmos
In der heiligen Metropole von Mesoamerika, in Cholula, steht ein
altes Zeremonialzentrum, das vor ungefähr drei Jahrtausenden
errichtet wurde: Sein Name ist Tlachihualtépetl, “erbauter Hügel”,
was auf den menschlichen Eingriff bei dessen Entstehung hinweist.
Der mythische Diskurs, der in der Gegend zusammengetragen und
analysiert wurde, um die Kosmovision des Volkes zu erkunden,
erlaubt die Feststellung, dass der Tempel eine Artikulationsachse
der Schichten des Universums darstellt. Es handelt sich um den
Mittelpunkt der Erde, von dem jegliches geordnetete Leben ausgeht und von wo der gesamte Kosmos seinen Ausgang nimmt.
Die Pyramide wurde in der überaus bedeutenden Urzeit erbaut,
als die Erde von Riesen bewohnt war, den quinamentin, die als
Vorfahren angesehen werden. Bewohnt wurde sie vom Schutzgott
Chiconáuhquiauitl, eine Erscheinungsform von Tláloc, der Herr
über Leben, Wohlstand und Fruchtbarkeit war.