Resúmenes en alemán 195 Resúmenes en alemán Luis Arturo Jiménez Medina y Natalia Escalante Conde Die Karfreitagsprozession in der Stadt Puebla: Einbruch in den alltäglichen Lauf der Zeit und räumliche Aneignung der Straßen des historischen Zentrums? Vorgestellt wird eine anthropologische Analyse der alljährlich in der Stadt Puebla stattfindenden Karfreitagsprozession. Die Prozession wird als ritueller Akt innerhalb des urbanen Raums verstanden, wobei die Gegenwart von heiligen Bildern, Mitläufern und Ritualen, sowie verschiedene Vereinnahmungen den städtischen/ profanen Raum umgestalten und ihm etwas Sakrales verleihen; es entsteht ein heiliger Raum innerhalb der Stadt. Folge dieses Prozesses ist die Verwandlung des durchlaufenen Raumes in einen Raum des Glaubens und der frommen Erlösung, die räumliche Vereinnahmung machen die Straße zu einem heiligen Ort, das Sakrale wirkt in und auf Raum und Zeit. Abgeschlossen wird die Arbeit von einer Überlegung bezüglich der Transfiguration, die der städtische Raum durch das religiöse Ritual erfährt. Mauricio List Reyes Eine Pornotopia der Resistenz in Mexiko Ausgangspunkt der Analyse des vorliegenden Textes ist der Begriff der Heterotopie von Michel Foucault. Dieser dient als Werkzeug für eine Reflexion bezüglich der jährlich stattfindenden Gay Pride-Parade für sexuelle Diversität. Ausgehend von diesem Begriff wird untersucht, auf welche Weise der symbolische Raum 196 Resúmenes en alemán entsteht, in dem es Unterschiede zwischen Teilnehmern und Zuschauern gibt, und wie den verschiedenen Ausdrucksformen, die dort zusammenlaufen, Sinn gegeben wird. Deren Spektrum erstreckt sich von streng politischen Anliegen bis hin zu reiner Festlichkeit, wobei während der Parade eine Debatte über Ziele und Ausdrucksformen unter den Teilnehmern stattfindet. Alejandra Gámez Espinosa Der Hügelkomplex, Symbol des ngigua-Gebiets. Besitzergreifung des Raums im Südosten Pueblas Hügel sind die hervorstechendsten Gebilde der Landschaft. In der Geschichte der indigenen Kultur wurden sie immer schon mit verschiedenen Bedeutungen und Glaubensvorstellungen besetzt und waren Träger von Erklärungen des indigenen Weltbilds. Diese Ausdrucksformen trugen zur Besitzergreifung des Raumes bei. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um komplexe und vielseitige Orte, die Gebiete abgrenzen und voneinander unterscheiden, wobei Mechanismen der sozialen Interaktion und Artikulation entstehen. In der vorliegenden Analyse nehmen wir den Hügel als Geosymbol, das aus politischen, religiösen oder kulturellen Gründen für indigene Gruppen wie die ngiguas (popolocas) eine symbolische Dimension enthält, die ihre Identität stärkt und die Vorstellung eines indigenen Gebiets wachruft. Rosalba Ramírez Rodríguez Landwirtschaft und ländliches Gebiet im Rahmen der neuen Ruralität. Der Fall San Luis Temalacayuca, Puebla Der Text bietet eine Reflexion über das Konzept der neuen ländlichen Gebiete, das Räume beschreibt, in denen nicht mehr vorrangig Aktivitäten des Primärsektors oder der landwirtschaftlichen Produktion stattfinden, sondern die gegenwärtig Sitz vielfältiger Aktivitäten sowohl produktiver, kultureller, kommerzieller als auch umweltschützender Art sind. Die Analyse konzentriert sich auf eine Popoloca-Gemeinde im Wandlungsprozess, deren Resúmenes en alemán 197 Gebiet vom Niedergang der Landwirtschaft, der Errichtung von Niedriglohn-Montagebetrieben und Wanderungsbewegungen der Bevölkerung gekennzeichnet ist, die eine neue Ruralität konstituieren: die neuen ländlichen Gebiete Mexikos. Abschließend wird darauf hingewiesen, dass das ländliche Gebiet das Moderne aufnimmt, sich der Wandel im Leben der Landarbeiter mit dem der Billiglohnarbeiter verbindet, und infolge der Migrationsbewegungen ein Raum der Sehnsucht entsteht. In der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Landwirtschaft, Repäsentationen und ländlichem Gebiet diskutiert. Ernesto Licona Valencia Räumliche Erfahrung in San Miguel Canoa, Puebla Dieser Text greift auf das Konzept der räumlichen Erfahrung zurück, um die Lebensweise einer Ortschaft zu interpretieren, die zum Großraum der Stadt Puebla gehört und deren Bevölkerung von den Nahua abstammt. Die räumliche Erfahrung ist eine Form der kulturellen Einverleibung des Raumes, das Bewohnen der Stadt wird vom Dorf aus gestaltet. Sie materialisiert sich in einem System von Orten, welches ein ungleichmäßiges Gebiet konstituieren, in dem Praktiken zum Ausdruck kommen, die sowohl bäuerlich-ethnisch sein können, als auch städtisch-mestizisch. Der Text diskutiert den bestehenden Zusammenhang zwischen räumlicher Erfahrung und Lebensweise. Roberto Flores Produkterfahrung in der Werbung In den letzten Jahren hat die Semiotik sich der Untersuchung von signifikanten Praktiken zugewendet, d.h. der täglichen Sinnzuschreibung in Bezug auf die Objekte der Welt, sowie der Art und Weise, wie diese Einfluss auf die Subjekte ausüben. Der Werbediskurs wird als Forschungsfeld herangezogen, um zu beschreiben, wie das aus Konsumenten bestehende Publikum die Gegenwart der Produkte erlebt. Die Effizienz dieser Objekte wird erreicht durch 198 Resúmenes en alemán Trugbilder kausaler Zuschreibung und – wechselseitig – durch das In-Szene-Setzen der sensiblen und leidenschaftlichen Erfahrung der Subjekte, die damit in Berührung kommen. Die Analyse eines Beispiels aus der Fernsehwerbung zeigt Wege zum Verstehen der symbolischen Effizienz dieser Art von Diskurs auf. Ligia Rivera Domínguez Die Pyramide von Cholula als Mikrokosmos In der heiligen Metropole von Mesoamerika, in Cholula, steht ein altes Zeremonialzentrum, das vor ungefähr drei Jahrtausenden errichtet wurde: Sein Name ist Tlachihualtépetl, “erbauter Hügel”, was auf den menschlichen Eingriff bei dessen Entstehung hinweist. Der mythische Diskurs, der in der Gegend zusammengetragen und analysiert wurde, um die Kosmovision des Volkes zu erkunden, erlaubt die Feststellung, dass der Tempel eine Artikulationsachse der Schichten des Universums darstellt. Es handelt sich um den Mittelpunkt der Erde, von dem jegliches geordnetete Leben ausgeht und von wo der gesamte Kosmos seinen Ausgang nimmt. Die Pyramide wurde in der überaus bedeutenden Urzeit erbaut, als die Erde von Riesen bewohnt war, den quinamentin, die als Vorfahren angesehen werden. Bewohnt wurde sie vom Schutzgott Chiconáuhquiauitl, eine Erscheinungsform von Tláloc, der Herr über Leben, Wohlstand und Fruchtbarkeit war.
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