Forex-Report vom 08.04.2016

Whg.
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Anmerkung
Verbraucherkredite – der Schmierstoff, ohne den in den USA nichts geht …
Die Verbraucherkredite legten in den USA per Februar um 17,22 Mrd. USD zu. Die Prognose lag
bei 14,74 Mrd. USD. Der Vormonatswert wurde von 10,54 Mrd. USD auf 14,90 Mrd. USD
revidiert.
Konjunkturell positiv
Strukturell fragwürdig!
Handelsbilanz weiter mit hohen Überschüssen
Der Aktivsaldo der deutschen Handelsbilanz stellte sich per Februar auf 19,8 Mrd. Euro
(Prognose 18,5 Mrd. Euro).
Exporte legten deutlich im Monatsvergleich um 1,3% zu (Prognose 0,5%), während Importe um
0,4% (Prognose -0,3%) zulegten.
Beide Entwicklungen implizieren erhöhte wirtschaftliche Aktivität.
Positiv
EZB erkennt moderates Wachstum
Mario Draghi beschreibt das aktuelle Wachstumstempo der Eurozone als moderat. Die zuletzt
verfügten Maßnahmen der EZB würden sich zukünftig unterstützend auf die Wirtschaft
auswirken. Die EZB könne aber nicht alleine die Bedingungen für eine nachhaltige Erholung der
Wirtschaft generieren.
Neutral
Devisenreserven legen zu
Chinas Devisenreserven legten per März für den Markt unerwartet um 10,26 Mrd. USD auf
aktuell 3.210 Mrd. USD zu (im Vergleich USA und Eurozone jeweils circa 220 Mrd. USD …).
Positiv
Sentimentindices legen zu!
Der Index des japanischen Verbrauchervertrauens legte per Berichtsmonat März von zuvor 40,1
auf aktuell 41,7 Zähler zu.
Auch der Index der „Economy Watcher’s Poll“ verzeichnete per März einen Anstieg von zuvor
44,6 auf 45,4 Punkte.
Positiv
WTO senkt Prognose für Welthandel per 2015 deutlich
Laut der Welthandelsorganisation WTO wird der Welthandel im Jahr 2016 lediglich um 2,8%
zunehmen. Die Prognose lag bisher bei 3,9%. 2017 soll sich der Anstieg dann auf 3,6% stellen.
Negativ
Technik und Bias
New York
EUR-USD
EUR-JPY
USD-JPY
EUR-CHF
EUR-GBP
Far East
Unterstützung
Widerstand
Bias
1.1361 - 1.1399
1.1359
- 1.1379
1.1330
1.1310 1.1280 1.1460
1.1480
1.1500
Positiv
122.68
- 123.31
¤
123.08
- 123.84
122.60
122.30 122.00 124.60
125.00
125.30
Neutral
107.69
- 108.45
¤
108.09
- 108.99
107.60
107.30 107.00 109.20
109.50
110.00
Neutral
1.0867
- 1.0881
¤
1.0869
- 1.0876
1.0830
1.0800 1.0780 1.0950
1.0970
1.1000
Positiv
0.8170
Positiv
0.8044 - 0.8098
0.8074
- 0.8100
0.8000
0.7980 0.7960 0.8120
0.8150
Ihre Ansprechpartner
Überwiegend positive Konjunkturdaten ohne Traktion
Folker Hellmeyer
Tel 0421 332 2690
[email protected]
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1364 (07.36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs
der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1338 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der
USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.67.
EUR-CHF oszilliert bei 1.0875.
Moritz Westerheide
Tel 0421 332 2258
[email protected]
Petros Tossios
Tel 0421 332 2045
[email protected]
Die Finanzmärkte suchen nach Orientierung. Der Aktienmarkt ist ein guter Indikator für diese
Suche. Einer zuversichtlichen Eröffnung folgte gestern eine zunehmende Risikoaversion mit
der Folge der schwächsten Notierungen des DAX im Tagesverlauf seit dem 1. März 2016.
Dabei lieferten die letzten 24 Stunden zumeist ermunternde Konjunktur- und Strukturdaten.
Das gilt vor allen Dingen für Europa, Japan und China, partiell auch für die USA!
DAX
EuroStoxx50
Dow Jones
Nikkei
Brent
Gold
Silber
9.530,62
2.871,57
17.541,96
15.821,52
36,74
1.235,30
15,20
- 93,89
- 37,79
- 174,09
+ 71,68
+
+
3,36
10,00
0,12
TV-Termine:
Montag, 10.40 Uhr n-tv
Die Worte einer moderaten wirtschaftlichen Expansion der Eurozone von Mario Draghi hallen
nach und stimmen zuversichtlich.
Laut den Berechnungen vieler Ökonomen und Institute bewegt sich die Eurozone bei einem
Wachstumspfad um 1,5% im Bereich des Potentialwachstums.
Für einen etablierten Wirtschaftsraum ist das mehr als auskömmlich. Das gilt umso mehr, als
dass die statistische Erfassung insbesondere im Vergleich zu den USA konservativer ausfällt
(siehe „Endlich Klartext“ zur US-Statistik).
Der Aktivsaldo der deutschen Handelsbilanz stellte sich per Februar auf 19,8 Mrd. Euro
(Prognose 18,5 Mrd. Euro).
Exporte legten deutlich im Monatsvergleich um 1,3% zu (Prognose 0,5%), während Importe
um 0,4% (Prognose -0,3%) zulegten.
Beide Entwicklungen implizieren erhöhte wirtschaftliche Aktivität. Das ist ermutigend!
Auch die Daten aus Japan erfreuen bezüglich der Tendenz, auch wenn die Indices mit
Werten deutlich unter 50 Punkten nicht überzeugen können.
Der Index des japanischen Verbrauchervertrauens legte per Berichtsmonat März von zuvor
40,1 auf aktuell 41,7 Zähler zu.
Dax-Börsenampel:
Ab 9.430 Punkten
Aktuell
© Moody’s Economy.com
Ab 9.920 Punkten
Auch der Index der „Economy Watcher’s Poll“ verzeichnete per März einen Anstieg von zuvor
44,6 auf 45,4 Punkte.
Nachdem bereits die Einkaufsmanagerindices Chinas in dieser Woche faktisch für positive
Furore sorgten, ohne jedoch angemessen von den Märkten diskontiert zu werden (Was war
das noch für ein „Ballyhoo“ bei den negativen Werten!), lieferte auch die Veröffentlichung der
Devisenreserven den China-Skeptikern kein Wasser auf ihre Mühlen.
Chinas Devisenreserven legten per März für den Markt unerwartet um 10,26 Mrd. USD auf
aktuell 3.210 Mrd. USD zu (im Vergleich USA und Eurozone jeweils circa 220 Mrd. USD …).
Es ist schon bemerkenswert, mit welchem Einsatz negative Daten außerhalb den USA
einer markanten Diskontierung unterworfen werden.
Auch aus den USA erreichten bezüglich der Konjunktur positive Datensätze:
Die Arbeitslosenerstanträge sanken in der letzten Berichtswoche von zuvor 276.000 auf
267.000. die Prognose lag bei 270.000.
Wir messen dieser Datenreihe im historischen Kontext keine wesentliche Bedeutung
bezüglich der quantitativen Werte bei. Die Signifikanz liegt jetzt nur noch in der Tendenz.
© Moody’s Economy.com
Die Verbraucherkredite legten in den USA per Februar um 17,22 Mrd. USD zu. Die Prognose
lag bei 14,74 Mrd. USD. Der Vormonatswert wurde von 10,54 Mrd. USD auf 14,90 Mrd. USD
revidiert.
Was konjunkturell hilfreich ist, ist jedoch strukturell mindestens fragwürdig.
Die mittleren Einkommen haben seit Herbst 2008 (Lehmann) um circa 6% zugenommen, die
Konsumverschuldung legte im identischen Zeitraum um 33% zu.
Ergo basiert das Wachstum des Konsums nicht maßgeblich auf Einkommen (wie in der
Eurozone!), sondern auf Basis „Pump“.
Diese Tendenz ist auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten. Das gilt insbesondere für den Fall,
dass Kreditkosten steigen!
Die USA haben eine Wirtschaft, in der der Transportsektor eine entscheidende Rolle spielt.
Trucks sind das favorisierte Transportmittel in den USA.
Die Tendenz des Absatzes des „Class 8 Trucks“ (Langstrecken-LKW) liefert eine prekäre
potentielle Konjunkturaussage:
-
Per Berichtsmonat März kam es zum geringsten Absatz seit 2012.
Im Jahresvergleich sank der Absatz den 13. Monat in Folge.
Im Jahresvergleich brach der Absatz um 37% ein.
Der Lagerbestand markiert den höchsten Wert seit 2007.
© Zerohedge
Was übrigens für LKWs gilt, gilt auch für den Bahnverkehr: Aktuell im Jahresvergleich -12,5%
© Bloomberg/Zerohedge
Im Jahresausblick 2016 sprachen wir über den Flirt der US-Wirtschaft mit der Rezession.
Losgelöst von den statistischen Daten, denen Herr Trump aus guten Gründen so wenig traut,
liefert anekdotische Evidenz und die weniger im medialen Mittelpunkt stehende US-Datenfront
der zweiten Reihe belastbare Implikationen, die den Begriff der US-Rezession bereits zum
jetzigen Zeitpunkt mehr als hoffähig machen.
Nachdem man seitens der USA nicht mehr auf die Eurozone als Grund für temporäre USSchwäche verweisen konnte, fällt übrigens jetzt zunehmend China als Grund aus.
Aristoteles hat Antworten für die US-Experten …
Es entsteht bei den Daten der ersten Reihe, die im medialen Mittelpunkt stehen, allen voran
den Arbeitsmarktdaten, der Eindruck, dass mit statistischer Kreativität das kritische
Momentum der US-Wirtschaft ausgeblendet wird.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein
Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
Daten
Lagerbestände Großhandel
Absatz Großhandel
Feb.
Zuletzt
Konsensus 
Bewertung
Bedeutung
+0,2%
-1,7%
-0,1%
0,0%
Die Absatzsituation ist
sehr kritisch …
Mittel
16.00
Impressum
Bremen: Domshof 26, 28195 Bremen, Anschrift für Briefe: 28189 Bremen, Tel 0421 332-0, Fax 0421 332-2322
Oldenburg: Markt, 26122 Oldenburg, Anschrift für Briefe: Postfach 2665, 26016 Oldenburg, Tel 0441 237-01, Fax 0441 237-1333
Sitz: Bremen, Amtsgericht Bremen HRA 22159, Steuernummer: 460/102/07507, UStID: DE 114397404
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