Die gesamte OÖVP-Sicherheitsagenda ist HIER ab sofort abrufbar.

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PRÄAMBEL
Sicherheit ist ein soziales Grundrecht der Menschen und ein wichtiger Teil der
Lebensqualität. Österreich gehört zu den sichersten Ländern der Welt, insbesondere
Oberösterreich zeichnet sich im Bundesländervergleich durch eine niedrige
Verbrechensrate und eine hohe Aufklärungsquote aus. Terroranschläge im Herzen
Europas, Cyber-Kriminalität oder die enormen Flüchtlingsströme aus Krisengebieten
bringen jedoch neue Herausforderungen mit sich, auf die die OÖVP im Rahmen
einer entsprechenden Sicherheitspolitik reagieren will. Aktuelle Umfragen zeigen,
dass das subjektive Sicherheitsempfinden innerhalb der Bevölkerung sinkt. Die
OÖVP nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst und wird deshalb
sämtliche Maßnahmen ergreifen, fordern beziehungsweise unterstützen, welche die
Sicherheit und damit die Lebensqualität für die oberösterreichische Bevölkerung
erhöhen. Zu den zentralen der insgesamt 20 Forderungen zählen unter anderem:
1. Mindestens 200 neue Polizistinnen und Polizisten sollen jährlich in
Oberösterreich neu aufgenommen und ausgebildet werden.
2. Die Videoüberwachung soll an öffentlichen, kritischen und gefährlichen
Plätzen ausgebaut werden. In Anbetracht der Bedrohungslage durch
Terrorismus
soll
die
Überwachung
unserer
Autobahnen
und
Autobahntunnel durch Kameras intensiviert werden.
3. Aufbau und Ausbau eines mobilen Einsatzkommandos zur Gewährleistung
der öffentlichen Sicherheit an Brennpunkten. Gerade Vorfälle und Übergriffe
wie am Linzer Hauptbahnhof, in Salzburg oder in Köln sollen durch rasches
und konsequentes Einschreiten verhindert werden.
4. Zur optimalen einsatzbezogenen Aus- und Fortbildung der Polizei soll in
Sattledt ein modernes Einsatztrainingszentrum errichtet werden, das unter
anderem ermöglicht, professionelle Szenarientrainings durchzuführen.
Gerade auch im Hinblick auf terroristisch, ideologisch oder religiös
motivierte Kriminalität müssen Polizistinnen und Polizisten bestmöglich
ausgerüstet werden.
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MOTIVIERTE UND GUT AUSGERÜSTETE SICHERHEITSKRÄFTE
1. Angesichts der hohen Anzahl zukünftiger Pensionsabgänger, zahlreiche Polizistinnen in
Mutterschutz (auf Grund neuer, verbesserter Voraussetzungen für Frauen), Karenzvertretungen
und Teilzeitanstellungen und die inhaltlich und organisatorisch neuen Aufgaben, ergibt sich ein
erhöhter Personalbedarf bei der oö. Polizei. Daher sollen in den Jahren 2016 bis 2021
mindestens 200 neue Polizistinnen und Polizisten jährlich für Oberösterreich aufgenommen
und ausgebildet werden.
2. Der digitale Blaulichtfunk soll bis 2020 auf- und flächendeckend ausgebaut werden, denn
krisen- und abhörsichere Kommunikationsmittel aller Blaulichtorganisationen sind im Ernstfall
unerlässlich.
3. Oberösterreichische Polizisten, die in einem anderen Bundesland ihren Dienst versehen
müssen, sollen ehestens zurück nach Oberösterreich geholt oder entsprechend ersetzt werden.
Polizistinnen und Polizisten werden etwa für das Einsatzkommando „Cobra“ oder auch für
Observationseinheiten ausgebildet und dann auch außerhalb des Bundeslandes eingesetzt.
Solche Bedienstete fehlen auf ihren Dienststellen und müssen, beispielsweise im Rahmen eines
Dienstzuteilungspools, ersetzt werden.
4. Aufbau und Ausbau eines mobilen Einsatzkommandos zur Gewährleistung der öffentlichen
Sicherheit an Brennpunkten. Gerade Vorfälle und Übergriffe wie am Linzer Hauptbahnhof, in
Salzburg oder in Köln sollen durch rasches und konsequentes Einschreiten verhindert werden.
5. Zur optimalen einsatzbezogenen Aus- und Fortbildung der oö. Polizistinnen und Polizisten soll in
Sattledt
(wo
es
derzeit
nur
einen
Schießstand
zum
Training
gibt)
ein
modernes
Einsatztrainingszentrum errichtet werden, das unter anderem ermöglicht, professionelle
Szenarientrainings durchzuführen. Gerade auch im Hinblick auf terroristisch, ideologisch oder
religiös motivierter Kriminalität müssen oö. Polizistinnen und Polizisten bestmöglich ausgebildet
werden.
6. In den Jahren 2016 bis 2018 sollen neue Geschoßschutzwesten und Helme zum Schutz der
im Außendienst befindlichen Polizisten angekauft werden. Die OÖVP bekennt sich auch weiterhin
zu einer motivierten und gut ausgerüsteten Polizei.
7. In Oberösterreich soll langfristig kein Polizeiposten mehr geschlossen werden.
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8. Um möglichen terroristischen Aktivitäten entgegen zu wirken, sollen neben der Zentralstelle auch
die Landesämter für Verfassungsschutz mit Personal verstärkt werden. Es sollen die
bestehenden Ermittlungsgruppen erweitert und eine zusätzlich Gruppe geschaffen werden.
9. Bedrohungen und Risiken in der digitalen Welt stellen bei der Verbrechensbekämpfung eine
zunehmende Herausforderung dar. Deshalb soll die Exekutive auf dem Gebiet der „CyberSicherheit“ weiter gestützt werden.
SICHERE BETREUUNG VON FLÜCHTLINGEN
10. Zwischen den Flüchtlingsbetreuungseinrichtungen und der Polizei soll es zu einer
verstärkten
Zusammenarbeit
beziehungsweise
Vernetzung
kommen,
um
negative
Auswirkungen der Migrationsentwicklung, sowohl staats-, fremden- und kriminalpolizeilich,
rechtzeitig zu erkennen beziehungsweise diesen entgegenwirken zu können. Insbesondere soll
ein mobiler Streifendienst, der sich um die Anliegen und Probleme von Asylwerbern kümmert
und ein "Flüchtlings-Kontaktbeamter" (in allen Großquartieren) installiert werden. Dieser
Kontaktbeamte soll gemeinsam mit NGOs, Sozialarbeitern, dem Unterbringungsverantwortlichen
und Dolmetschern über unsere Werte, Rechtsordnung und Regeln des Zusammenlebens
informieren.
11. Die bestehenden Kooperationen mit dem Landesschulrat, den Justizanstalten, der Polizei,
dem
Bundesheer
und
den
in
der
Flüchtlings-
bzw.
Migrantenbetreuung
tätigen
Organisationen sollen verstärkt werden. Ziel ist hier eine Sensibilisierung, um Radikalisierung
rechtzeitig zu erkennen und ihr entgegenwirken zu können.
ZUSAMMENARBEIT MIT DEN BÜRGERINNEN UND BÜRGERN
12. Die Einbindung der Bevölkerung durch die Polizei ist wichtig. Dazu bedarf es aber keiner
Bürgerwehren oder „Hilfssheriffs“! Die Sicherheit soll vielmehr durch aktive Einbindung der
Kommunen und der Bevölkerung in die polizeiliche Präventionsarbeit im Sinne eines
„COMMUNITY Policing“ Konzepts gesteigert werden. Der Kriminalprävention kommt dabei vor
allem die Aufgabe zu, die Bürger über Möglichkeiten des Selbstschutzes aufzuklären. Denn jeder
Bürger kann aktiv zu seiner eigenen Sicherheit beitragen. Zugleich soll es zu einem verstärkten
Inforückfluss an die Polizei kommen.
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MODERNE UND EFFIZIENTE SICHERHEITSINFRASTRUKTUR
13. Ein neues, modernes Einsatzleitsystem inklusive Krisenzentrum soll das Koordinieren von
Einsätzen verbessern und eine schnellere Einsatzbereitschaft vor Ort garantieren.
14. Mittelfristig soll eine krisenfeste Sicherheitszentrale für Oberösterreich aufgebaut werden, in
der alle Einsatzorganisationen koordiniert und miteinander vernetzt werden.
15. Die Videoüberwachung soll an öffentlichen, kritischen und gefährlichen Plätzen ausgebaut
werden. Damit soll einerseits die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gesteigert, andererseits
die Aufklärung von Verbrechen unterstützt werden. In Anbetracht der Bedrohungslage durch
religiös motivierten Terrorismus soll die Überwachung unserer Autobahnen und Autobahntunnel
durch Kameras intensiviert werden. Die Möglichkeit zur automatisierten Kennzeichenerkennung
(AKE) wie sie in Bayern bereits existiert, soll auch Oberösterreich zum Einsatz kommen.
16. Bundes- und landesgesetzliche Bestimmungen sollen im Hinblick auf Vereinfachungen
durchforstet und bearbeitet werden. Die polizeiliche Arbeit soll auf ihre Kernkompetenzen
konzentriert und bürokratische Hürden sollen vermindert werden. Ziel ist es, für die
Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher den raschen und flexiblen Einsatz von Polizisten zu
gewährleisten.
17. Die Einsatz- und Handlungsfähigkeit des Bundesheeres soll langfristig sichergestellt werden.
Wichtige Heeresinfrastruktur muss im Land bestehen bleiben, dazu zählt etwa der Erhalt der
oberösterreichischen Stellungsstraße. Gerade bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise ist die
Assistenzleistung des Bundesheeres unverzichtbar.
18. Um ein rasches und effizientes Einschreiten von Einsatzkräften zu ermöglichen, soll das
Polizeistrafgesetz beziehungsweise Sicherheitspolizeigesetz in den Bereichen, wo es nötig
ist, adaptiert werden. Das betrifft unter anderem das Wegweisungsrecht der Polizei auf
öffentlichen Plätzen (Hauptbahnhof) oder die Lockerung der örtlichen Zuständigkeit im Rahmen
der Bezirksgrenzen.
19. Der Schutz vor Gewalt, insbesondere gegen Frauen, Minderjährige, Seniorinnen und Senioren
durch Beratungen und Kurse soll weiter verbessert werden.
20. Die
Landesförderungen
für
den
Einbau
von
Alarmanlagen
bei
Eigenheimen,
Eigentumswohnungen und Mietwohnungen sollen weiter bestehen bleiben. Gefördert werden
30% der anerkannten Investitionskosten (max. € 1000) in Form eines Direktzuschusses.
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Alle genannten Maßnahmen müssen selbstverständlich mit den geltenden
Datenschutzrichtlinien, den Bürgerrechten sowie den persönlichen Freiheiten
der Menschen in unserem Land im Einklang stehen.
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