Kein Folientitel

Aktuelle Düngungsempfehlung Getreide
30.03.2016
Weiteres Vorgehen bei (überwiegend) mineralischer N-Düngung
Die Getreideflächen zeigen Unterschiede in ihrer Entwicklung. Früh gesäte Kurztagstypen
(Kerubino, Rumor, Cubus, JB Asano, Dekan) haben den Reiz zum Schossen erhalten. Diese
Kurztagstypen können, wenn der Bestand sich nicht zu üppig darstellt, zeitnah die Schossgabe erhalten.
Die Langtagstypen (Julius, Akteur, Kredo, Matrix, Tobak, Anapolis) befinden sich noch in der Bestockung
EC 25/29 und sind noch etwas verhalten in ihrem Wuchs. Die Sorten Matrix, Julius, Tobak erzielen ihre
Ertragsleistung über eine gute Bestandesdichte. Stehen diese Sorten gut entwickelt, aber nicht überzogen
im Feld, können diese Bestände ebenfalls eine Anschlussgabe zur Absicherung der Triebzahl erhalten.
Termin: ca. 5-7 Tage nach den Kurztagstypen.
Aufgrund der gefallenen Niederschläge sind die Böden gut durchfeuchtet und kühl. Somit sind die
Voraussetzungen ideal, um N-haltige Düngemittel verlustarm zu platzieren.
Aus Versuchserfahrungen des letzten Jahres weisen wir daraufhin, dass eine Ausbringung von
AHL pur in Kombination mit Wachstumsreglern oder anderen Pflanzenschutzmitteln nicht zu
empfehlen ist! Die Wahl der optimalen Applikationstechnik läuft dabei in einen Zielkonflikt. Für die
Wachstumsregler nutzen wir Flachstrahldüsen mit eher feinem Tropfenspektrum. Die Ausbringung von
AHL mit Flachstrahldüsen und feinen Tropfen hat im Versuch zu deutlichen Stickstoffverlusten geführt.
Die empfohlenen N- Mengen pro Hektar sind auf der Basis von 30 kg N/ha N-min kalkuliert.
Pflanzenverfügbaren Stickstoff aus Organik (NH4) zur Schossgabe mit maximal 50 % kalkulieren, da die
Kulturpflanzen noch wenig Wurzelraum erschlossen haben. Restliche kalkulatorische N- Mengen sind
zum Termin der Abschlussgabe zu verrechnen.
Wintergerste
stark entwickelt, 1000 Triebe/m²
kann noch warten, auf 110 kg N/ha aufdüngen
in EC 31, Ähre 1 cm über Bestockungsknoten
(Harnstoff, Piamon, AHL)
normal entwickelt, 750 Triebe/m²
zeitnah auf 110 - 120 kg N/ha aufdüngen
Winterroggen
nicht zu stark entwickelt, 850 Triebe/m²
zeitnah auf 100 – 110 kg N/ha aufdüngen
Winterweizen
dünne Spätsaaten, 400 Triebe/m²
Bestandesdichtetypen auf 120 kg/N/ha aufdüngen,
um die Konzentration des Stickstoffs möglichst hoch
zu halten. Nitrat bevorzugen (KAS, AHL)
normal entwickelt, 750 Triebe/m²
Einzelährentypen auf 120 bis 140 kg N/ha
aufdüngen (höherer Wert für Stoppelweizen).
stark entwickelt, über 800 Triebe/m²
auf 120 - 130 kg/N/ha in EC 31 aufdüngen,
Einzelährentypen ggfs. schon etwas eher.
Ammonium bevorzugen (Harnstoff)
Weiteres Vorgehen bei hohem Anteil organ. Düngern in der Gesamt N-Strategie
In der Regel haben diese Betriebe über die organische Düngung und die mineralische Ergänzung schon
wesentliche Mengen an Stickstoff gedüngt. Stehen diesen Beständen zu diesem Zeitpunkt >120 kg/ha an
verfügbarem N zur Verfügung, besteht zurzeit kein Handlungsbedarf. Hier kann ab EC 31 über eine
Anschlussdüngung nachgedacht werden.
AGRAVIS Raiffeisen AG . Plathnerstraße 4A . 30175 Hannover
Pflanzenbau-Vertriebsberatung . Tel. 0511 / 8075-3525 (Fax -3519)
Dieser Newsletter dient der Information und erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr oder Haftung
können wir nicht übernehmen. © AGRAVIS Raiffeisen AG