Weinbauinfo Nr. 1 der GWF vom 25.April 2016 Frostschäden in der Nacht vom 24. Auf den 25.April Die Auswirkungen des Frostes in der Nacht vom 24. auf den 25. April fielen in einzelnen Lagen sehr unterschiedlich aus. Abhängig war dies von: Zustrom der Kaltluft, Lage der Weinberge und in welchem Entwicklungsstadium sich der Austrieb des Weinberges befanden. Wir haben am späten Nachmittag des 25.4. verschiedene Lagen beurteilt, um uns für Sie einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Hierauf basieren die nachfolgenden Aussagen. Zusammenfassung der aktuellen Situation (Ausgewertet wurde das ausgetriebene Hauptauge) · In den oberen Flachlagen haben wir Schädigungsgrades von bis zu 80% festgestellt. Die vorgefundenen Frostruten wiesen im oberen Teil intakte Knospen auf. · Die mittleren Hangbereiche waren oftmals ungeschädigt. Wenn Schäden vorzufinden waren, liegen diese bei bis 30%. Bei Frostruten waren nur die basalen Augen betroffen · In den Hangfußlagen mussten wir Schäden auch über 80% registrieren. Die Frostruten wiesen den gleichen Schädigungsgrad auf. · In allen besichtigte Lage fanden wir auch Austriebe, deren äußere Blätter Frostschäden aufwiesen. Die weitere Entwicklung dieser Triebe ist ungewiss, eine weitere Schädigung ist nicht ausgeschlossen. · Oftmals waren auch die angetriebenen Beiaugen vom Frost geschädigt. Dies traf allerdings nur auf ca. 50% der getesteten Beiaugen zu. Wie erkennt man geschädigte Triebe Die sicherste Vorgehensweise ist der Drucktest mit Daumen und Zeigefinger. Wenn sie auf den Trieb nur leichten Druck ausüben und feststellen, dass das Gewebe sofort nachgibt, ist er erfroren. Ein ungeschädigter Trieb weist stabile Strukturen auf und gibt dem Druck nicht nach. Ebenso können sie den Daumen auf die obere Spitze des Austriebs legen und eine sanfte Drehbewegung ausführen. Macht der Trieb die Bewegung mit, ist er erfroren. Ermittlung des Schadens Um den Schädigungsgrad eines Weinbergs zu ermitteln, empfehlen wir Ihnen die gleiche Vorgehensweise wie beim Auszählen der Trauben zu Klassifizierung. Die Auszählung sollte in einer Zeile des Weinbergs erfolgen. Hierbei werden am unteren Ende, in der Mitte und im oberen Teil des Weinbergs min. 5, besser 10 Stöcke ausgezählt. Zuerst bestimmt man die Anzahl der Knospen/Triebe je Stock. Anschließend werden die geschädigten Knospen/Triebe ermittelt. Aus der Gewichtung aller gezählten Knospen/Triebe und der ermittelten geschädigten Triebe ergibt sich der Schadgrad in %. Erfrorene Knospe/Trieb Knospe/Austrieb links sieht noch „gut“ aus, bei Querschnitt deutliche Schädigung erkennbar (die kühle Witterung verhindert ein sofortiges Eintrocknen des geschädigten Gewebes). Die rechte Seite zeigt jeweils intakten Vergleich. Weitere Vorgehensweise Erfahrungsgemäß wird bei Schäden von über 25% die Frostrute zum Ausgleich des Schadens eingesetzt, sofern diese vorhanden ist. Derzeit empfehlen wir allerdings die Frostrute noch senkrecht stehen zu lassen, da die Frostgefahr nicht ausgestanden ist. Wie letztendlich eine optimale Lösung aussieht kann aktuell noch nicht gesagt werden. Nachfolgend erhalten sie eine Übersicht über die von uns geplanten Termine zur 1. Weinbergsbegehung 2016. Wir möchten sie bitte diese Beratungstermin wahrzunehmen, da hiervon unser aller Erfolg im Jahr 2016 abhängig ist. Gez. Wohlfart/GWF 24.04.2016 Bilder: Weinbauring
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