Pressemitteilung als [ PDF 0,19 MB ] - Fraunhofer

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR HOCHFREQUENZPHYSIK UND RADARTECHNIK FHR
PRESSEINFORMATION
PRESSEINFORMATION
31. März 2016 || Seite 1 | 2
Hochgenaue Entfernungsmessung mit Radar
Hochpräzise Entfernungsmessungen für die zerstörungsfreie Fabrikations- und
Qualitätskontrolle auch unter Null-Sicht-Bedingungen – das ermöglichen die
neuen Radarsensoren des Fraunhofer FHR. Mit einer anwendungsbezogenen
Messgenauigkeit von bis zu unter 100 μm liefern sie auch bei der Entwicklung
von Rauch, Nebel oder Staub und bei hohen Temperaturen exakte Ergebnisse,
und das bei Bandgeschwindigkeiten von 20 m/s und mehr. Neben den bereits
bewährten Sensoren zur Kontrolle von Fertigungsprozessen und Produkten
präsentieren die FHR-Ingenieure auf der Control (26.-29. April) diese neue
Generation kompakter Radarsensoren (Halle 1, Stand 1502).
Radarwellen sind unempfindlich gegenüber widrigen Umweltbedingungen wie
Trübungen der Luft oder hohen Temperaturen. Zudem sind sie nicht ionisierend und
können ohne zusätzliche Strahlenschutzmaßnahmen überall eingesetzt werden. Damit
stellen Radarsensoren für die Messtechnik nicht nur eine ideale Ergänzung, sondern
überall dort, wo optische und andere Sensoren wie Röntgen an ihre Grenzen stoßen,
oft die einzige Messmöglichkeit dar. Bisherige Radarsysteme waren jedoch noch aus
diskreten Einzelteilen aufgebaut, vergleichsweise sperrig und ihre Produktion
entsprechend teuer. Die neu entwickelten Radarsensoren des Fraunhofer FHR passen
auf einen einzelnen Chip und werden in günstiger Silizium-Germanium-Technologie
gefertigt. Das öffnet die Pforte zu komplexen mehrkanaligen Systemen und ebnet den
Weg zu einer völlig neuen Generation von Messsystemen.
Kompakt und einfach dank Plug & Play-Installation
Ein besonderes Merkmal des FHR-Sensors ist seine kompakte Größe: Abhängig von
seinem Einsatzbereich, der Messgeschwindigkeit und der Messfrequenz liegen die
typischen Baugrößen zwischen 5 x 5 x 10 cm3 bis ca. Schuhkarton-Größe. Um diesen
Grad der Miniaturisierung zu erreichen, setzen die Forscher auf innovative SiliziumGermanium-Technologie. Durch den Einsatz von Halbleitern findet der komplette
Hochfrequenzteil des ganzen Radars hochintegriert auf einer Fläche von nur 2 x 2 mm2
Platz. Die Stromzufuhr und der Datenabgriff erfolgen über eine USB-Schnittstelle,
alternativ auch über eine Ethernet-Schnittstelle.
Die Installation der Sensoren mit USB-Schnittstelle erfolgt denkbar einfach nach dem
Plug & Play-Prinzip. Und da auch die Auswertung und Aufbereitung der Daten mit
einer Software erfolgt, die sie intuitiv verständlich macht, sind weder für Installation
noch für die Bedienung spezielle Radar-Fachkenntnisse nötig.
Redaktion
Hanne Bendel | Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR | Telefon +49 228 9435-678 |
Fraunhoferstraße 20 | 53343 Wachtberg | www.fhr.fraunhofer.de | [email protected] |
FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR HOCHFREQUENZPHYSIK UND RADARTECHNIK FHR
Vielfältig einsetzbar
PRESSEINFORMATION
31. März 2016 || Seite 2 | 2
Derzeit werden FHR-Radare erfolgreich in Stahlwerken bei Warmwalzprozessen
genutzt, um die Breite der Brammen zu kontrollieren und den Fertigungsprozess zu
steuern. Die aktuellen Geräteversionen mit 30 GHz, 60 GHz, 80 GHz, 94 GHz oder
240 GHz können überall da in der Fertigung oder Produktkontrolle eingesetzt werden,
wo Prozesse mit zerstörungsfreier Prüfung verbessert und aufwändige Schutzmaßnahmen wie bei der Röntgenprüfung umgangen werden sollen. Das Fraunhofer FHR
passt das System an die Aufgabenstellung und Vor-Ort-Bedingungen im Betrieb an und
erschließt seinen Kunden damit vielfältige Einsatzfelder wie die Strukturanalyse von
Materialien, Dichtemessungen sowie Messung von Dichteverschiebungen, Vibrationsanalysen, 3D-Vermessungen von Gebäuden und Objekten, Analysen von in oder hinter
Wänden verborgenen Strukturen, Feuchtigkeitsmessungen oder das Personentracking.
Auf der Control-Messe können interessierte Besucher den Radar-Sensor selbst testen.
Am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Allianz Vision zeigt das Fraunhofer FHR die
80 GHz- und 240 GHz-Versionen für die hochpräzise berührungslose Messung von
Entfernungen (Halle 1, Stand 1502).
Durch den Einsatz innovativer SiGeChiptechnologie ist das Radar
kompakt, kostengünstig und mit
relativ geringem Aufwand zu
installieren. © Fraunhofer FHR
Auch unter Null-Sicht-Bedingungen kann das
Radar vom Fraunhofer FHR hochgenau
Entfernungen messen.
© Fraunhofer FHR/Bellhäuser
Bilder in druckfähiger Auflösung finden Sie unter:
http://www.fhr.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/hochgenaueentfernungsmessung-mit-radar.html
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 66 Institute und
Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. Knapp 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten das jährliche
Forschungsvolumen von zwei Milliarden Euro. Davon erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft etwa 70 Prozent aus Aufträgen der Industrie und
öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Die internationale Zusammenarbeit wird durch Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika
sowie Asien gefördert.
Weitere Ansprechpartner:
Dirk Nüßler | Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR | Telefon +49 228 9435-550 |
Fraunhoferstraße 20 | 53343 Wachtberg | www.fhr.fraunhofer.de | [email protected] |
Dieses Feld, sowie die Tabelle auf der letzten Seite nicht löschen!