Elektrotechnisches Kolloquium der Bergischen Universität Wuppertal Die Fakultät Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik lädt zur Teilnahme an folgender Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion ein: Es spricht Erik Pawlowski, M. Sc. Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek Bergische Universität Wuppertal über das Thema Realitätsgerechte Zustandsbewertung gasisolierter Hochspannungsschaltanlagen Inhalt: Die realitätsgerechte Zustandsbewertung bildet die Grundlage von modernen optimierten Instandhaltungs- und Erneuerungsstrategien von gasisolierten Hochspannungsschaltanlagen (GIS, Um=123kV). Sie wird jedoch insbesondere durch die metallische Kapselung einer GIS erheblich erschwert. Visuelle Inspektionen können den Zustand einer GIS nur rudimentär bewerten, so dass die Anwendung nicht-invasiver Messtechnik zur validen Bewertung aller relevanten Bewertungskategorien erforderlich ist. Hierdurch kann bereits mit verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand ein Großteil der relevanten Fehler während des Betriebs detektiert werden, jedoch nicht jeder einzelne. Obwohl die Zustandsbewertung durch die Anwendung der nicht-invasiven Messtechnik erheblich konkretisiert wird, verbleibt somit eine Unsicherheit bei der Bewertung, die in Abhängigkeit der anwendbaren Messtechnik je Anlagentyp variiert und berücksichtigt werden muss. Im Rahmen des Vortrags wird daher eine spezielle Gesamtsystematik vorgestellt, die neben visuellen Inspektionen moderne, messtechnische Bewertungsmethoden wie akustische und UHFTeilentladungsmessungen nutzt, deren Aussagekraft in mehreren hundert Labor- und Felduntersuchungen ermittelt wurde. Zur Erzeugung von Bewertungsergebnissen wird die Evidenz-Theorie genutzt, wodurch die Aussagekraft in Form der Unsicherheit direkt im Bewertungsergebnis berücksichtigt wird. Ein Bewertungsergebnis besteht somit aus einem konkreten Zustandsindex, der von einem Unsicherheitsbereich umgeben ist. Im Gegensatz zu konventionellen Bewertungsschemata werden hierdurch vergleichbare Bewertungsergebnisse erzeugt, welche unabhängig vom betrachteten Anlagentyp sind. Die Praxistauglichkeit dieser Gesamtsystematik wird durch die umfangreichen Felduntersuchungen an einem aktuell betriebenen Anlagenkollektiv bestätigt, wobei das vielseitige Anwendungspotential verdeutlicht wird. Generell erzeugt die Gesamtsystematik einen erheblichen Informationsgewinn, da neben dem ermittelten Zustand die Aussagekraft bewertet wird, wodurch vor allem die komplexen messtechnischen Bewertungsergebnisse transparent und einfach nutzbar gemacht werden. Hierdurch wird eine valide Entscheidungsgrundlage zur Verfügung gestellt, auf Basis derer Instandhaltungsund Erneuerungsstrategien analysiert und optimiert werden können. Termin: Montag, 11. April 2016 14:00 Uhr Ort: Bergische Universität Wuppertal Campus Freudenberg Hörsaal FZH 2
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