Elektrotechnisches Kolloquium der Bergischen Universität Wuppertal Die Fakultät Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik lädt zur Teilnahme an folgender Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion ein: Es spricht Dominik Beerboom, M. Sc. Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek Bergische Universität Wuppertal über das Thema Objektive Zustandsbewertung von Mittelspannungsnetzen als Entscheidungsunterstützung im Asset Management Inhalt: Der Strukturwandel der Energiewirtschaft stellt die Netzbetreiber vor große Herausforderungen, welche nunmehr vor erheblichen Investitionen bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung bei der Bewirtschaftung ihrer Mittelspannungsnetze stehen. Hierfür notwendige Kosteneinsparpotenziale werden im Bereich der Instandhaltung und Erneuerung gesehen, deren Nutzung dabei aber nicht zu Lasten einer reduzierten Versorgungszuverlässigkeit führen darf. Aus diesem Grund rücken vermehrt optimierte Instandhaltungs- und Erneuerungsstrategien in den Fokus, deren Basis der aktuelle, technische Betriebsmittelzustand ist. Die objektive und möglichst realitätsgerechte Bestimmung des Betriebsmittelzustands stellt somit eine zentrale Entscheidungsgröße im Asset Management dar. Die Zustandsbewertungen von Mittelspannungs-Betriebsmitteln werden im Rahmen der visuellen, turnusmäßigen Inspektionen durchgeführt, um den aktuellen Zustand mit der Expertise des Instandhaltungspersonals zu beurteilen und die zugehörigen Kosten der Bewertung gering zu halten. Expertenwissen ist jedoch immer von heuristischer Natur und besitzt einen subjektiven Charakter. Diese Subjektivität hat dabei einen erheblichen Einfluss auf die Bewertungsergebnisse. In diesem Vortrag wird besonders dieser subjektive Einfluss bzw. die zugehörigen Auswirkungen auf die Bewertungen analysiert und mit wirksamen Gegenmaßnahmen kompensiert, wodurch objektivierte Zustandsbewertungsergebnisse erzielt werden. Hierbei werden auch geeignete einfache Messverfahren vorgestellt sowie deren Auswirkungen auf die Zustandsbewertung aufgezeigt, wodurch bereits im Betrieb bei nur geringem zeitlichem Aufwand ein erheblicher Mehrwert erreicht wird. Trotz dieser Objektivierung verbleibt eine restliche Unsicherheit bei der Bewertung, die im entwickelten Bewertungsmodell in einer realitätsgerechten Gesamtaussage berücksichtigt wird. Hierfür werden die unterschiedlichen Bewertungsergebnisse der Messverfahren („Hard-Facts“) und der visuellen Inspektion („Soft-Facts“) unter Anwendung der Evidenz-Theorie miteinander kombiniert, um auch die Qualität der Zustandsbewertung im Ergebnis zu quantifizieren. Anhand umfangreicher Felduntersuchungen an Mittelspannungs-Netzstationen werden die Praxistauglichkeit und der Informationsgewinn dieses evidenzbasierten Modells ausführlich verdeutlicht, wodurch dieses als fundierte und nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage für das Asset Management validiert wird. Termin: Montag, 11. April 2016 14:00 Uhr Ort: Bergische Universität Wuppertal Campus Freudenberg Hörsaal FZH 2
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