Projektskizze „Internationalisierung des KIMW-Clusters” Teilprojekt „Biozide Nanopartikel” (BnP) Kunststoffe werden in sehr großen Mengen verarbeitet und sind heute aus zahlreichen Branchen nicht mehr wegzudenken. Das Plastifizieren des Kunststoffes und die reproduzierbare Herstellung im Spritzgießprozess sogar unter Reinraumbedingungen ermöglichen eine relativ keimfreie Produktion von Verpackungsgegenständen für die Medizintechnik. Um eine Keimbildung zu unterdrücken, oder bei späteren klinischen Anwendungen auszuschließen, sollen dem Kunststoff neuartige biozide Partikel beigegeben werden. Kupfer- oder Silberionenspender wirken in eincompoundierten Kunststoffen oberflächennah. Längerfristige Wirkzeiten führen zu einer Schwächung der bioziden Wirkung. Der Einsatz neuartiger nanoskaliger Wirksubstanzen soll eine deutlich verlängerte antibakterielle Wirkung an Kunststoffoberflächen hervorrufen. Die Langzeitstabilität der zu entwickelnden Partikel und deren Wirkung ist Ziel der Forschungsarbeiten. Die Anwendungsmöglichkeiten werden vor allem in der Medizintechnik (u.a. Oberflächen medizinischer Geräte, Stents), in der Verpackungsindustrie und in Massenartikeln (u.a. Lichtschalter, Handgriffe, Türklinken, Treppengeländer) gesehen. Im CVD-Verfahren können elegant durch Variation der Prozessparameter „Druck“, „Temperatur“ und „Gasgeschwindigkeit“ zwischen Schichtbildung und Partikelbildung variiert werden. Hierdurch können in einen mikrokristallinen Schichtaufbau z.B. Nanopartikel in Schichten eingebaut werden die zu einer Verbesserung der Wärmedämmwirkung, des Korrosionsverhaltens oder biozider Eigenschaften der dotierten Schichten führen. Ebenso könnten Partikel mit neuartigen bioziden Eigenschaften in Kunststoffe eincompoundiert werden, um diesem als Kunststoffbauteil eine antibakterielle Wirkung zu ermöglichen. Favorisiert sind hier Materialien auf Basis von Molybdän- oder Wolframtrioxid die in wässriger Umgebung eine saure Reaktion bewirken und toxisch auf Bakterien wirken. Andere Übergangsmetalloxide sind ebenfalls denkbar, sofern sie eine saure Reaktion (pH-Wert ca. 4,5) in wässriger Umgebung bewirken. Im Rahmen des Projektes soll die gesamte Prozesskette, bestehend aus Forschungseinrichtungen, Compoundeuren, über Werkzeug- und Formenbauer bis hin zum Anwender, abgebildet werden. Dies soll im Rahmen eines internationalen Projektkonsortiums geschehen. Ein geeignetes Partnerland wird gegenwärtig gesucht. Kunststoff-Institut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbH (K.I.M.W.) | Karolinenstraße 8 | 58507 Lüdenscheid | www.kunststoff-institut.de
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