Teilprojekt TBC - Kunststoff

Projektskizze „Internationalisierung des KIMW-Clusters”
Teilprojekt „Thermische Barriere Schichten” (TBC)
Notwendig für die Herstellung von Spritzgießbauteilen mit hoher Güte und
Reproduzierbarkeit sind ein exakt auf das Bauteil abgestimmtes Werkzeug, eine
gute Materialvorbereitung und eine optimale Parametereinstellung der
Spritzgießmaschine. Neben der richtigen Wahl der maschinenseitigen
Prozessparameter in der Formfüll- und Abkühlphase, ist der Einfluss der
Temperatur formgebender Werkzeugoberfläche auf die Bauteileigenschaften von
großer Bedeutung. Demnach können entscheidende Eigenschaften wie
Oberflächendefekte, Schwindung oder Verzug je nach Formfüllprozess bzw.
Formfüllmasse durch die Werkzeugtemperatur beeinflusst werden.
Der Einsatz neuester Werkzeugtechnologien, wie z.B. induction molding,
ermöglicht eine effiziente Fertigung und eine optimale Bauteilqualität. Allerdings
führt die Anwendung dynamischer Temperiertechnologien, bei dem Versuch
Oberflächendefekte (z.B. Bindenähte) zu kaschieren, zu einer deutlichen
Verschlechterung der Energiebilanz des Spritzgießprozesses. So führt der Einsatz
der relativ effizienten, induktiven Erwärmung zu einem um 100% erhöhten
Energieverbrauch für die Herstellung hochwertiger Kunststoffbauteile. Durch die
Verwendung thermischer Barriereschichten auf Werkzeugoberflächen, anstatt
dynamischer Temperiertechnologien, kann die Energieeffizienz des Spritzgießprozesses um 50 % gesteigert werden, ohne Abstriche bei der Formteilqualität.
Aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit, sind Keramiken die idealen
Materialien für solche Isolationsschichten. Jedoch sollte beachtet werden, dass
sie im Gegensatz zu Metallen sehr unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen. Zusätzlich wird das metallische Substrat (in diesem Fall das
Werkzeug) gegen Oxidation geschützt.
Zur Herstellung dünner und funktionaler Schichten bieten sich CVD-Verfahren als
geeignete Methode an, da über die Prozessbedingungen der Abscheidung die
Eigenschaften der erhaltenen Schichten gezielt beeinflusst werden können.
Während des MOCVD-Prozesses werden metallorganische Vorläuferverbindungen
in der Gasphase zu einem Substrat transportiert und das Kristallwachstum meist
durch thermische Reaktion induziert.
Im Rahmen des Projektes werden in einem internationalen Projektkonsortium
innovative Schichtsysteme für Spritzgießwerkzeuge entwickelt, um die
Energieeffizienz und die Formteilgüte weiter zu verbessern.
Kunststoff-Institut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbH (K.I.M.W.) | Karolinenstraße 8 | 58507 Lüdenscheid | www.kunststoff-institut.de