Bericht vom Ökumenischen Partnerschaftsfest 2016 in Vallendar

Bericht vom Ökumenischen Partnerschaftsfest 2016 in Vallendar/
Rheinland-Pfalz
Frauen verändern Welt: Unter diesem Motto stand das Ökumenische Partnerschaftsfest der
Gemeinschaft der Pallottinerinnen und Pallottiner in Vallendar (Rheinland-Pfalz), dem EineWelt-Netzwerk von Rheinland-Pfalz, der Landespartnerschaft nach Rwanda und
unterschiedlichen katholischen wie evangelischen Partnerschaftsgruppen im Jahr
2016. Anlass dazu, die Situation der Frauen auf drei Kontinenten zu beleuchten, war der
Weltgebetstag der Frauen am 4. März, zwei Tage vor dem Partnerschaftsfest.
Der Tag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Eucharistie. In der trotz schlechten
Wetters bis auf den letzten Platz besetzten Kirche hielt Pfarrerin Ute Hedrich vom Amt für
MÖWe eine Predigt über Frauen in Bibel und Kirchengeschichte. Lydia aus der
Apostelgeschichte und ihre Freundinnen, deren Namen nicht überliefert sind; Katharina von
Bora, die Frau Martin Luthers, die das gemeinsame Haus stets vor wirtschaftlicher Not zu
bewahren wusste; Argula von Grumbach, die sich während der Reformationszeit engagiert in
theologische Debatten einbrachte – ihnen allen ist gemeinsam, dass ihr Wirken von einem
patriarchalischen Mainstream in Theologie und Geschichte häufig unterschätzt, ignoriert oder
geleugnet wurde.
Nach
einer kleinen
Stärkung mit
Minestrone, selbstgebackenen Waffeln und
Kaffee
und
dem
Besuch
der
Informationsstände zu den Partnerschaften
mit Bolivien, Ruanda und den Philippinen
ging es nachmittags weiter mit einem
Podium zur Rolle der Frauen in drei
Ländern auf drei Kontinenten. Die beiden
Journalistinnen Cecilia Laca Sánchez aus
Peru und Emmalyn L. Kotte von den
Philippinen sowie Ute Hedrich, die sieben
Jahre lang in Namibia gelebt hat, berichteten
aus ihren jeweiligen Ländern von der
sozialen
Situation
von
Frauen,
Veränderungen in den letzten Jahrzehnten und den großen Herausforderungen, die noch
bestehen. Besonders die Kolonialgeschichten der drei Länder und deren noch immer
währenden negativen Folgen für Frauen standen immer wieder im Vordergrund. Zudem
wurde angemerkt, dass die zunehmende wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen keineswegs mit einer realen Gleichberechtigung
einhergeht. Während ihre Arbeitskraft von
der Wirtschaft gerne genutzt wird, ist ihre
soziale und politische Partizipation meist
nicht erwünscht.
Den krönenden Abschluss erhielt der Tag
abends mit einer Konzertlesung von Grupo
Sal und Gioconda Belli, der bekannten
feministischen
Schriftstellerin
aus
Nicaragua. Auch zu zweit konnten
Fernando Dias Costa und Aníbal Civilotti
von der Grupo Sal den gut besetzten
Kirchensaal mit ihren Stimmen und
Instrumenten problemlos füllen. Gioconda Belli las aus ihrem neuen Buch "El intenso calor
de la luna" (dt. Titel: Mondhitze); die Übersetzung trug ihre „deutsche Stimme“ Viola Gabor
vor. In der Pause bestand die Möglichkeit, Bücher zu kaufen und sie von Frau Belli signieren
zu lassen.
Und so ging das vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche
im Rheinland, der Katholischen Hochschulgemeinde Koblenz und von Haus Wasserburg
organisierte Ökumenische Partnerschaftsfest 2016 erfolgreich zu Ende. Bis zum nächsten
Jahr!
Luca Hemmerich, Praktikant, Amt für MÖWe, März 2016