ZO/AvU Donnerstag, 24. März 2016 Bezirk Hinwil l 3 Busspur erst ab Ende 2018 Ausbesserungsarbeiten: Ein Schweisser reparierte am Dienstag und Mittwoch gefährliche Stellen auf der Rosinli-Rutsche. Seraina Boner Rosinli-Rutschbahn wird geflickt BÄRETSWIL Nach dem Unfall auf der Rosinli-Rutschbahn lässt die Eigentümerin diese nun flicken. Sie hofft, die Rutsche auf das Osterwochenende hin wieder eröffnen zu können. Seit dem letzten Dezember ist die beliebte Rutschbahn auf dem Rosinli gesperrt. Ein Bub hatte zuvor bei einem Unfall einen Finger verloren, weil er beim Hinunterrutschen in einem Spalt hängen geblieben war. Um zu verhindern, dass sich ein solches Ereignis wiederholt, kam zu Beginn dieser Woche ein Schweisser auf das Rosinli. Eigentümerin Ursula Strickler hatte ihn, in Absprache mit der Gemeinde Bäretswil, damit be auftragt, allfällige gefährliche Stellen auf der Rutschbahn aus zubessern. Zusätzlich werde der Fachmann die Rutsche auch auf mögliche Schäden hin untersu chen, so die Besitzerin. Sollten dabei nicht doch noch gravieren de Mängel zum Vorschein kom men, plant Strickler, die Rutsche auf das kommende Oster wochenende der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Verzögerung durch Schnee Angedacht waren die Arbeiten an der Rutschbahn schon seit Längerem. «Wir mussten damit jedoch zuwarten, bis auf dem Rosinli kein Schnee mehr lag und es nicht mehr gefroren war», sagt die Eigentümerin. Der Bäretswiler Gemeinde schreiber Felix Wanner bestätigt dies. Man habe nach dem Unfall das Gespräch mit Strickler ge sucht. Sie habe in diesem Zusam menhang die Gemeinde darüber orientiert, dass sie die Rutsch bahn von einem Sachverständi gen untersuchen lasse. Seither sei man in stetem Kontakt mit der Eigentümerin gewesen. «Wir wollten damit verhindern, dass man nach einem solchen Ereig nis einfach zur Tagesordnung übergeht, und vermeiden, dass sich so etwas wiederholt», so der Gemeindeschreiber. Strickler habe in der Folge ver schiedene Abklärungen durch Fachpersonen vornehmen las sen, diese hätten ergeben, «dass nur einige Kleinigkeiten aus gebessert werden müssten», so Wanner. Diese sollen nun im Verlauf dieser Woche vom Schweisser repariert werden. Debatte um Sicherheit Nach dem Unfall hatten einzelne Personen bemängelt, dass die über 80 Jahre alte Rutschbahn nicht gewartet worden sei. Kri tik, die Strickler nach wie vor nicht gelten lässt. Gewisse Per sonen, die sich zum Thema ge äussert hätten, seien seit Jahren nicht mehr auf dem Rosinli ge wesen – ihre Kritik entbehre daher jeglicher Grundlage. «Und nur weil die Rutschbahn ein ge wisses Alter hat, heisst das noch lange nicht, dass sie in einem schlechten Zustand ist», recht fertigt sich Strickler. Auch die aktuellen Ausbesse rungen hätten nichts mit den ge äusserten Sicherheitsbedenken zu tun: «An der Rutsche selbst war und ist grundsätzlich nichts kaputt.» Es handle sich bei den Arbeiten lediglich um «Sicher heitsmassnahmen». Ihr sei selbstverständlich bewusst, dass sich an der Rutschbahn durch die «An der Rutsche war und ist grundsätzlich nichts kaputt.» Ursula Strickler, Eigentümerin Witterungsbedingungen etwas verändern könnte, «aber aus die sem Grund vergewissert sich der Pächter regelmässig, dass bei der Rutsche nichts kaputt ist». Ausserdem habe sie die Rutsch bahn vor zwei Jahren für rund 5000 Franken flicken lassen. Mit den aktuellen Arbeiten wolle sie auch das letzte vorhandene Gefahrenpotenzial ausmerzen. Auch wenn dies fast unmöglich sei. Denn beim Unfall im vergan genen Dezember «ist einfach a lles sehr unglücklich gelaufen, es war wirklich grosses Pech». Diesen Umstand bestätigte am vergangenen Montag auch die Kantonspolizei Zürich. Deren Sprecherin bestätigte auf Anfra ge, dass es sich dabei «definitiv um einen Unfall» handle. Ein Drittverschulden könne damit ausgeschlossen werden, und es komme zu keiner Strafuntersu chung durch den Staatsanwalt. Strickler zeigte sich sehr erleich tert über diesen Entscheid. Mit der Familie in Kontakt Den Unfall herunterspielen will die Eigentümerin des Rosinli da mit aber nicht. «Es ist enorm tra gisch und tut mir unheimlich leid für den Buben», sagt Strickler. Mit der Familie des Jungen habe sie mittlerweile Kontakt gehabt. «Ich habe ein Päckli geschickt und mich bei der Familie ent schuldigt.» Diese habe die Ent schuldigung angenommen. Auch der Familie würde der grosse Rummel und der Aufwand um die Rutschbahn leid tun, sagt Strick ler. Darüber, wie es dem Buben derzeit geht, möchte sie mit Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie keine weiteren Aus künfte geben. Für die kommenden Ostertage, wie auch für die Zukunft, glaubt Strickler nicht, dass der Unfall dazu führt, dass weniger Besucher auf das Rosinli kommen werden. Die meisten Eltern, die mit ihren Kindern auf das Rosinli kommen würden, «sind schon als Kind da runtergerutscht, und ihnen ist nie etwas passiert». Auch in den über 35 Jahren, in denen sie Besitzerin des «Rosinlis» sei, sei bis zum letzten Dezember noch nie etwas Schlimmeres passiert. Ausserdem hätten sich nach dem Unfall im vergangenen Jahr und der an schliessenden Sperrung der Rut sche viele Personen bei ihr gemel det. «Sie sagten mir, es wäre sehr schade, wenn die Rutsche für immer geschlossen würde», so Strickler. Daher freut sie sich, dass sie diesen Personen die Rutsche wieder zugänglich machen kann. Adrian Panholzer Um 2,6 Millionen Franken verschätzt FISCHENTHAL Anstelle eines Defizits von 1,86 Millionen Franken schliesst die Rechnung in Fischenthal mit einem Plus von 800 000 Franken. Dank dem Überschuss kann die Gemeinde ein Finanzpolster schaffen. Grund für Jubel in der Tösstaler Gemeinde: Die Jahresrechnung 2015 schliesst mit einem Über schuss von 789 000 Franken an stelle eines budgetierten Defizits von 1,86 Millionen Franken. Der Fischenthaler Gemeinderat hat sich bei der Budgetplanung somit um mehr als 2,6 Millionen Fran ken vertan. Die frohe Botschaft vermeldete der Gemeinderat im Mitte März erschienenen Gemeinde-News letter. Das budgetierte Defizit wäre durch den zugesagten Über gangsausgleich vom Kanton ab gedeckt worden – nun muss dieser nicht mehr beansprucht werden. Dank dem Überschuss erhöht sich das Eigenkapital auf fast 1,1 Millionen Franken. Einsparungen bei Bildung Wie kommt es, dass sich der Ge meinderat derart verschätzen konnte? «Einen grossen Teil der Einsparungen haben wir dem Be reich Bildung zu verdanken, ins besondere der Sonderschulung», sagt der Finanzvorstand Herbert Müller (SVP). Der Bereich Bil dung habe um rund 1 Million Franken besser abgeschlossen. Zum einen hätten Schüler, die Sonderschulen ausserhalb Fi schen thals besucht hätten, das Austrittsalter erreicht. Zum an deren sei es durch verschiedene Massnahmen möglich gewesen, mehr Kinder mit schulischen Mankos direkt in Fischenthal zu betreuen, so Müller. Dies hätte zum ausgezeichneten Ergebnis beigetragen. Fischenthal konnte nicht nur Kosten sparen, sondern erzielte auch unerwartet hohe Einnahmen. Dies dank Grund stücksgewinnsteuern (220 000 Franken über Budget) sowie Ge winnanteilen der Zürcher Kanto nalbank (132 000 Franken). Auch wenn die Rechnung im Plus schliesst, hat Fischenthal Anspruch auf Finanzausgleichs zahlungen des Kantons – zumin dest teilweise. «Der Ressourcen ausgleich, der demografische sowie der geografisch-topografi sche Sonderlastenausgleich be ziehen sich nicht aufs Eigenkapi tal. Der Kanton wird im Laufe des Jahres die Beträge überweisen», sagt Müller. Anders sieht es mit dem Übergangsausgleich aus. «Dieser ist eine reine Defizit deckung. Falls das Defizit kleiner ist als der zugesagte Übergangs ausgleich, muss er bis zur zuge sagten Höhe zurückbezahlt wer den. Was darüber verbleibt, kann in das Eigenkapital eingelegt werden», so Müller Eigenkapital schaffen Rückblickend stellt sich die Fra ge, ob eine Steuererhöhung über haupt nötig war, wenn die Ge meinde das Jahr 2015 mit einem positiven Ergebnis beendet. «Auf jeden Fall war sie nötig», sagt Müller. «Wir brauchen die Steuer erhöhung nicht, um Rechnungen zu zahlen, sondern um Eigenka pital zu schaffen.» Es sei das Ziel des Gemeinderats, in den nächs ten Jahren genügend Eigenkapi tal zu bilden. «Um Rückschläge zu verkraften, brauchen wir min destens 2,5 bis 3 Millionen Fran ken Eigenkapital», so Müller. «Durch das positive Ergebnis er reichen wir unser Ziel vermutlich früher.» Die Finanzplanung sehe eine Senkung des Steuerfusses für 2017 auf 129 Prozent vor. Künftig wird der Gemeinderat weniger vorsichtig budgetieren können. «Das nun erreichte Eigenkapital erlaubt es uns, ab 2017 einen Voranschlag vorzu legen, der nicht mehr diese gros sen Reserven enthalten muss.» Müller blickt zuversichtlich in die Zukunft: «Die Strategie des Gemeinderats ist erfolgreich und führt zum Ziel. Natürlich gibt es Risiken. Das grösste momentan abzusehende Risiko liegt im weiteren Verlauf der Flüchtlingskrise.» Sibylle Egloff WETZIKON Die geplante sepa rate Busspur zwischen Unterwet zikon und Bossikon geht frühes tens Ende 2018 in Betrieb. Nach den archäologischen Grabungen (wir berichteten) beginnen am 29. März die Vorarbeiten, wie die kantonale Baudirektion mitteilt. Diese umfassen wegen des schlechten Baugrunds aufwendi ge Aufschüttungen. Gleichzeitig baut die Gruppenwasserversor gung Zürcher Oberland zwischen Medikon und Hinterbühl an grenzend an die Busspur eine grosskalibrige Wasserleitung. Diese Arbeiten dauern voraus sichtlich bis Ende 2016. Mit den eigentlichen Strassen bauarbeiten könne erst begonnen werden, wenn die Setzungen ab geklungen sind, begründet die Baudirektion die lange Realisie rungszeit. Dies dauere in der Re gel ein Jahr, sodass der Baube ginn im März 2018 möglich sein sollte. Während der Bauzeit kann der Verkehr auf der Rapperswi ler-/Zürichstrasse zweispurig verkehren. Fussgänger und Velo fahrer werden über die Flurwege umgeleitet. Die neue Busspur Das Projekt sieht auf einer Länge von rund einem Kilometer eine Strassenverbreiterung um etwa 3,5 Meter vor, sodass Raum für den Busstreifen entsteht. Gleich zeitig werde die Verkehrssicher heit für Fussgänger und Velofah rer erhöht: Bei der Kreuzung Bossikon wird die Bushaltestelle Richtung Hinwil behindertenge recht ausgebaut, und es entsteht ein behindertengerechter Radund Gehwegübergang mit Mit telschutzinsel. Kurz vor der Kreuzung Bossikon wird zudem eine neue Lichtsignalanlage zur Busbevorzugung in Richtung Hinwil erstellt. Die Gesamtkos ten werden mit 4,69 Millionen Franken veranschlagt. zo 21-jähriger Raser gestoppt WALD In Wald konnte gestern ein Raser aus dem Verkehr gezo gen werden. Kantonspolizisten hatten am Nachmittag auf der Tösstalstrasse Richtung Fischen thal eine Geschwindigkeitskon trolle durchgeführt. Ein Auto lenker passierte die Messstelle «mit einer Geschwindigkeit von 154 km/h statt der erlaubten 80 km/h», wie die Polizei in einer Medienmitteilung schreibt. Auto sichergestellt Dem 21-jährigen Schweizer, der im Kanton Zürich wohnt, wurde der Führerausweis auf der Stelle abgenommen. Und auch sein Auto hat er nicht mehr: Die Staatsanwaltschaft See/Ober land stellte sein Fahrzeug sicher. Gegen den Raser läuft nun ein Strafverfahren. zo In Kürze GRÜNINGEN Musik-Liturgie am Gründonnerstag An einer Musik-Liturgie singt heute Gründonnerstag in der Kirche der Singkreis Wetzikon unter der Leitung von Reto E. Fritz Ausschnitte aus der «Mat thäuspassion» von J. S. Bach. Die Abendfeier mit Abendmahl fin det um 19 Uhr statt. Den Gottes dienst hält Pfarrer Rudolf Stein mann. zo
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