Lektüremodule 2016

Advanced Studies in Applied Ethics
Lektüremodule 2016 Wenn nicht anders angegeben, finden die Lektüremodule jeweils von 18:30‐21:00 Uhr statt. Sie wer‐
den am Ethik‐Zentrum der Universität Zürich, Zollikerstrasse 117, 8008 Zürich durchgeführt. Bei schö‐
nem Wetter trifft man sich im Garten, bei schlechtem Wetter im Kolloquiumsraum E14. Die Anfahrt zum Ethik‐Zentrum ist unter folgendem Link angegeben: www.ethik.uzh.ch/contact Die Teilnehmerzahl für die Lektüremodule ist auf 15 Personen beschränkt. Die Einschreibung kann ab März 2016 über das Intranet der ASAE erfolgen: www.asae.uzh.ch/intern Leistungsnachweis: Der Leistungsnachweis zu den Lektüremodulen wird ausnahmsweise durch An‐
wesenheit erbracht. Um die 2.5 ECTS‐Punkte zu erlangen, müssen Sie mindestens drei der vier Lektüre‐
sitzungen besucht und Ihre Anwesenheit durch Unterschrift bestätigt haben. Für Alumni: Für den Besuch eines Lektüremodules wird ein Unkostenbeitrag von CHF 90.‐ erhoben. Die Anmeldung erfolgt über den Mitgliederbereich auf der Webseite der Alumni: http://www.alumni‐
asae.ch/Mitgliederbereich Anmeldeschluss für die Lektüremodule ist der 18. April 2016 Special im Sommer 2016: Dieses Jahr führen wir parallel zwei Lektürekurse zu Texten von John Stu‐
art Mill durch. Der Essay Utilitarianism ist Mills Theorie der normativen Ethik gewidmet. Sein Buch On Liberty erläutert demgegenüber seine liberale politische Theorie. Es ist nicht ganz klar, wie diese beiden Theorien zusammenhängen. Um dies zu diskutieren, bieten die beiden Verantwortlichen der Lektüremodule über die vier Abende hinaus am Donnerstag Abend der Summerschool in Kappel am Albis (1. September 2016) einen gemeinsamen Workshop an. Seite 1
ASAE_Lektueremodule_2016DEF A) Letzte Fragen – Leben und Tod in Philosophie und Ethik Dozent: Dr. Sebastian Muders Wochentag / Durchführungsdaten: Dienstag und ein Donnerstag, 28. Juni / 5./7./12. Juli 2016 Wann beginnt unser Leben – und wann endet es mit dem Tod? Was scheint uns am Leben so erstre‐
benswert zu sein – und was am Tod so schrecklich? Fragen wie diese haben die Menschheit seit jeher beschäftigt. Dementsprechend weit zurück reichen die Auseinandersetzungen der Philosophie mit die‐
sem Thema: Platon, Epikur und Seneca sind nur einige Namen berühmter Denker, die sich bemühten, Start‐ und Endpunkt unserer Existenz besser zu verstehen. Trotz seiner ideengeschichtlichen Promi‐
nenz hat sich das Thema gerade in unserer Zeit nochmals grundlegend gewandelt: Neue medizinische Entwicklungen gestatten die Lebenserhaltung unserer vegetativen Systeme selbst nach dem Zusam‐
menbruch aller neuronalen Funktionen und stellen unsere Intuitionen bezüglich Leben und Tod auf eine harte Probe. In diesem Modul wollen wir uns sowohl mit den klassischen wie den neueren Sichtweisen und Prob‐
lemen bei der Definition und dem angemessenen Umgang mit Leben und Tod beschäftigen, um so einen möglichst breitgefächerten Überblick über dieses grundlegende Thema in Philosophie und (Me‐
dizin‐)Ethik zu erhalten. Die Grundlagentexte für die einzelnen Sitzungen werden im April 2016 online auf OLAT zur Verfügung stehen. Spätestens zwei Wochen vor Beginn des Lektüremoduls wird Ihnen per Post ein Reader zuge‐
stellt. B) John Stuart Mill: Der Utilitarismus Dozent: Dr. Hubert Schnüriger Wochentag / Durchführungsdaten: Mittwoch, 29. Juni / 6./13./20. Juli 2016 Der Essay John Stuart Mills mit dem trockenen Titel Utilitarianism stellt das Resultat einer langjährigen, ja geradezu lebenslangen Beschäftigung mit der utilitaristischen Ethik dar. Gleichzeitig gilt dieser Es‐
say als erste eigenständige Darstellung des Utilitarismus. Mill legt seinen Essay als zugleich subtile und unprätentiöse Verteidigung des Utilitarismus an. Er gesteht den Kritikern des Utilitarismus er‐
staunlich viel zu und versucht entsprechend in weiten Teilen, deren kritische Einwände aufzunehmen. Mills Utilitarianism gehört zu den wichtigsten und meist gelesenen Werken der Moralphilosophie. Die Lektüre lohnt sich nicht nur deshalb, weil dieses Werk eine einflussreiche Darstellung und Verteidi‐
gung des Utilitarismus darstellt, sondern auch deshalb, weil Mill zentrale moralphilosophische Fragen aufwirft und in einer allgemeinverständlichen Weise diskutiert. Im Lektüremodul legen wir einen be‐
sonderen Schwerpunkt auf seine Diskussion des Verhältnisses zwischen dem utilitaristischen Grund‐
prinzip und dem Begriff der Gerechtigkeit. In diesem Kontext werden wir auch untersuchen, wie Mill die umstrittene Vorstellung verteidigt, dass der Utilitarismus Platz für Rechte hat. Bitte schaffen Sie sich die die zweisprachigen Reclamausgabe an: John Stuart Mill: Utilitarianism/Der Utilita‐
rismus, Stuttgart: Philipp Reclam jun. (1994) 2006. Seite 2
ASAE_Lektueremodule_2016DEF C) John Stuart Mill: Über die Freiheit Dozent: Dr. Philipp Schwind Wochentag / Durchführungsdaten: Donnerstag, 2./9./16./23. Juni 2016 In seiner 1859 erschienen Schrift On Liberty verteidigt John Stuart Mill das Recht des Einzelnen auf Meinungsfreiheit und argumentiert gegen Paternalismus und den Zwang zur Konformität. Eine plu‐
rale Gesellschaft, so Mill in seiner klassischen Apologie des modernen Liberalismus, ist kein zu erdul‐
dendes Übel, sondern im Gegenteil eine notwendige Bedingung für Fortschritt: Jede Meinung, und sei sie noch so offensichtlich falsch, trägt zur Suche nach der Wahrheit bei. Mill begründet sowohl den instrumentellen als auch den intrinsischen Wert der Freiheit und versucht zu bestimmen, unter wel‐
chen Bedingungen in die Freiheit des Individuums eingegriffen werden darf. Im Lektüremodul sollen die wesentlichen Elemente Mills einflussreicher Freiheitstheorie herausgear‐
beitet und auf ihre Relevanz für politische Probleme der Gegenwart hin überprüft werden; auch wer‐
den wir untersuchen, inwieweit On Liberty mit Mills Utilitarismus zu vereinbaren ist. Bitte schaffen Sie sich das Buch an: John Stuart Mill (2007): Über die Freiheit: Ein Essay. Auf der Grund‐
lage der Übersetzung von Else Wentscher neu herausgegeben von Horst D. Brandt. Hamburg: Verlag Felix Meiner. D) Samuel Scheffler: Der Tod und das Leben danach Dozent: Dr. Juri Viehoff Wochentag / Durchführungsdaten: Dienstag, 17./24./31. Mai / 7. Juni 2016 Samuel Scheffler beginnt sein Buch Der Tod und das Leben danach – Death and the Afterlife mit der folgen‐
den Frage: Wenn Sie wüssten, dass genau 30 Tage nach Ihrem natürlichen Lebensende die Erde und alles Leben auf ihr unwiderruflich durch einen Asteroiden zerstört würde, was genau würde sich für die Ihnen noch verbleibende Lebenszeit ändern? Warum scheint es vielen Menschen so wichtig, dass die Welt und die Menschen in ihr auch nach dem eigenen Tod weiter existieren? Durch dieses und weitere spannende Gedankenexperimente führt Scheffler den Leser in eine faszinierende Meditation über die Natur von Werten, unseren Arten Wertzuschätzen, und die Bedeutung, die wir unserem Ab‐
leben und dem Fortbestehen der Menschheit als solcher einräumen und einräumen sollten. Bitte schaffen Sie sich das Buch an: Samuel Scheffler Der Tod und das Leben danach. Frankfurt: Suhrkamp Verlag 2015. Die in der deutschen Übersetzung nicht aufgenommene Einführung von Niko Kolodny, sowie die Gastkommentare und Schefflers Replik (Death and the Afterlife, Oxford University Press 2013) werden den Teilnehmern vor Kursbeginn elektronisch zur Verfügung gestellt. Seite 3
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