2015 Formulierungshilfe A1 Therapeutisch-aktivierende

Formulierungshilfe A1
2015
Therapeutisch-aktivierende Körperpflege
 G1 Ablauf der Körperpflege ist nicht bekannt
KennzeichenUnfähigkeit, die Körperpflege selbstständig und strukturiert durchzuführen;
Gebrauchsgegenstände der Körperpflege können nicht adäquat eingesetzt werden,
fehlende Eigeninitiative, die Körperpflege durchzuführen
Patientenetikett
Ursachen
 Sensorische Integrationsstörung z. B. bei Schlaganfall/Demenz/SHT usw.  Apraxie  Spastik
 Zerebrale Ischämie  Fortgeschrittene Demenz  Orientierungs-/Wahrnehmungsstörung
 Akute Desorientierung  Psychotische Störung  Durchgangssyndrom
Mögliche Pflegeziele
Maßnahmenvorschlag für die Pflegeziele
Individuelle Ergänzungen
Selbstständigkeit bei der Körperpflege ist gefördert.
Führt die Körperpflege weitgehend selbstständig durch.
Alltagskompetenzen im Rahmen der Körperpflege fördern/trainieren (Waschtraining)
Ermittelte/festgelegte Rituale
FF Gelangt ins Bad und zurück
FF Ressourcen und Einschränkungen ermitteln
FF Kann Waschutensilien selbstständig erreichen
und handhaben
FF Gewohnheiten bei der Körperpflege ermitteln (rechts aufführen)
FF Kann Wasserhahn selbstständig aufdrehen
FF Kann Mund-/Zahn-/Zahnprothesenpflege
selbstständig durchführen
FF Kann Intimbereich selbstständig waschen
FF Beim Aufsuchen/Verlassen der Waschgelegenheit unterstützen
FF Pflegeutensilien in der richtigen Reihenfolge/Position bereitstellen/anreichen
FF Körperpflege ritualisieren/Rituale einhalten (Ritual rechts beschreiben)
FF Verbale Anleitung zu Bewegungs- und/oder Tätigkeitsabläufen im Rahmen der Körperpflegehandlungen, ggf. wiederholen
FF Kann sich Ober-/Unterkörper selbstständig waschen
FF Ablaufhandlung vorzeigen und zur Nachahmung auffordern
z. B.1. Zahnbürste befeuchten, 2. Zahnpasta auftragen usw.
FF Kann Ober-/Unterkörper selbstständig aus-/ankleiden
FF Gegenstände neben die zu bewegende Körperseite legen
FF Ablaufrituale werden gefördert
FF Geplante Abläufe konsequent einhalten
FF Kann die Körperpflege entsprechend dem eingeübten
Ablauf selbstständig durchführen
FF Patienten bei Einflussnahme auf den Ablauf unterstützen
FF Über-/Unterforderung ist vermieden
FF Motorik und physiologische Bewegungsabläufe im Rahmen
der Körperpflege sind verbessert
FF Kann ohne Seiten- und Rückenunterstützung sitzen und
das Gleichgewicht halten
FF Kennt und setzt spastikhemmende Bewegungsmuster
bei der Körperwaschung ein
FF Muskeltonus ist im Rahmen der Bewegungsabläufe
im Alltag reguliert
FF Gleichgewicht und Körpersymmetrie werden stimuliert
FF Wahrnehmung der betroffenen Seite ist gefördert
FF Umgebung, in der die Körperpflege stattfindet,
ist klar strukturiert
FF Ruhe und Unterstützung signalisieren
FF Körperliche Impulse setzen, um zu bewegendes Körperteil zu animieren
FF Körperliche Führung, um Handlungen zu initiieren
FF Verbales Lob nach jedem gelungenen Schritt der Körperpflege
FF Spezifische Verstärker finden und nutzen (Verstärker rechts beschreiben)
 G1 Ablauf der Körperpflege ist nicht bekannt
Mögliche Pflegeziele
Maßnahmenvorschlag für die Pflegeziele
Individuelle Ergänzungen
Wahrnehmungsorganisation im Rahmen der
Körperpflege ist gefördert
FF Gespürte Interaktionstherapie durchführen
Biographische Hintergründe
FF Kann den Bewegungsablauf beim Rasieren bewusst
wahrnehmen
{{ “Elementares (einfaches) Führen“ während der Handlung
{{ Durch „elementares (einfaches) Führen“ die Handlung einleiten
{{ “Pflegerisches Führen“ bei der Aktivität Körperpflege
FF Kann die Bewegungsabläufe im Rahmen der Körperpflege
bewusst wahrnehmen
FF Nimmt die Sitzposition auf dem Waschstuhl ein
FF Kennt die Reihenfolge der Handlungen zur selbständigen
Körperpflege und kann diese umsetzen
FF Ganzkörperwaschung nach dem individuell vereinbarten Waschritual durchführen
Biographische Hintergründe sowie Gewohnheiten bei der Körperpflege berücksichtigen
FF Kennt die Reihenfolge der Handlungen zur selbständigen
Körperpflege und kann diese mit Hilfe umsetzen
FF Taktil-kinästhetisch Impulse setzen, um die Bewegungen im Rahmen der Körperpflegeaktivitäten einzuleiten bzw. anzubahnen
FF Selbstbewusstsein wird positiv unterstützt
FF Verbale Anleitung zu Bewegungs- und/oder Tätigkeitsabläufen im Rahmen der
Körperpflegehandlungen
Vereinbartes Waschritual
Biographische Hintergründe
Quellen: Affolter, F.; W. Bischofberger: Outcomes of two different intervention programs, nonverbal tactual interaction in daily activities and visual-auditory training procedures in two autistic children: A longitudinal study. In: Posterbeitrag an der XVth Biennal ISSBD Meetings. Bern: 1998. Affolter, F.; W. Bischofberger;
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orientierte Pflege von Menschen mit Demenz, 2011, Verlag Hans Huber, Bern. Hofer, Adrian: Das Affolter-Modell Entwicklungsmodell und gespürte Interaktionstherapie. München, Bad Kissingen, Berlin, Düsseldorf, Heidelberg: Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG, 2009. Mahr, Esther; Andrea Todt: Geführte Interaktionstherapie nach dem Affolter-Modell bei Schädigungen des ZNS. In: praxis ergotherapie Jg. 24, 2/2011. Moorhead et al. Pflegeergebnisklassifikation (NOC), 2. Auflage; 2013, Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern. Rankl, Romana: Das apallische Syndrom- Pflege- und Behandlungskonzepte zur Unterstützung des/der
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Peter: Körperpflege ohne Kampf Personenorientierte Pflege von Menschen mit Demenz, 2011 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern.
Ersteller: Isabella Schmidpeter und Pia Wieteck auf Basis von ENP-Version 2.9, Datenbankversion 2014. RECOM GmbH, Gartenstraße 9, 34125 Kassel.