2015 Formulierungshilfe A1 Therapeutisch-aktivierende

Formulierungshilfe A1
Therapeutisch-aktivierende Körperpflege
2015
 G1 Abwehrverhalten/Widerstände bei der Körperpflege
Kennzeichen
Setzt (Mobilisierungs-) Maßnahmen bei der Körperpflege Widerstände entgegen; schreit, schlägt, beschimpft das Pflegepersonal bei der Ganzkörperwaschung,
lehnt die Körperpflege verbal/nonverbal ab. Zeigt Verhaltensweisen, die auf Stress des Patienten hinweisen (z. B. schreien, kneifen, schimpfen)
Ursachen
 Demenz  Orientierungs-/Wahrnehmungsstörungen  akute Desorientierung  psychotische Störungen  Durchgangssyndrom
Mögliche Pflegeziele
Maßnahmenvorschlag für die Pflegeziele
Individuelle Ergänzungen
Der Patient kann die Angebote der Körperpflegemaßnahmen
annehmen/akzeptieren und unterstützen
Körperpflege nach einem personenorientierten Ansatz
anleitend/aktivierend durchführen
Biographische Hintergründe
FF Positive Verhaltensweisen, welche auf Wohlbefinden/Akzeptanz hinweisen, sind gefördert (z. B. führt ein Gespräch mit der
Pflegeperson, verfolgt die Aktivitäten der Pflegeperson, singt
mit der Pflegeperson, entspannt sich bei der Körperpflege,
äußert Wohlbefinden nach der Körperpflege)
FF Stressverhalten des Betroffenen im Rahmen der Körperpflege
beobachten und Maßnahmen einleiten, um dieses abzubauen
FF Eigeninitiative und Entscheidungsfähigkeit sind im Rahmen
der Körperpflege gefördert
FF Gefühl der Kontrolle und der Einflussnahme ist gefördert
FF Persönliche Bedürfnisse im Rahmen der Körperpflege
befriedigen
FF Patient das Gefühl vermitteln, dass er/sie die Körperpflegeaktivitäten aktiv mit gestaltet. Fähigkeiten gezielt fördern und den
Patienten loben
FF Persönliche Bedürfnisse sind ermittelt
FF Genaue Anleitung/Hinweise bei der Durchführung der
gemeinsam geplanten Pflegemaßnahmen geben
FF Auslöser für negative Verhaltensweisen sind erkannt und
beseitigt
FF Möglichkeit bieten, Kontrolle im Rahmen der Körperpflege
auszuüben
FF Begrüßungsrituale einhalten
FF Ablauf der Körperpflege ändern/Tätigkeiten zu verschiedenen
Zeitpunkten ausführen
FF Biografische Hintergründe nutzen, um Ängste zu lindern, z. B.
war aktiv im Kirchenchor, singt gerne, anbieten, während der
Waschung zu singen
FF Selbstbestimmung des Patienten fördern
FF Mit dem für den Patienten am wenigsten belastenden Teil der
Körperpflege beginnen
FF Beruhigende Körperwaschung durchführen
Bei Demenz oder Desorientierung kann eine basalstimulierende beruhigende Körperwaschung oder ein Bag Bath/Towelbath und die Abbildung über die Maßnahme A3 die sinnvollere Alternative darstellen.
Quellen: Offermanns, P. (Hrsg.). (2011). Körperpflege ohne Kampf. Personenorientierte Pflege von Menschen mit Demenz. Bern: Verlag Hans Huber.
Ersteller: Isabella Schmidpeter und Pia Wieteck auf Basis von ENP-Version 2.9, Datenbankversion 2014. RECOM GmbH, Gartenstraße 9, 34125 Kassel.