Bremerhavener Grundschultage NEULAND 19. – 20.04.16 | Gorch-Fock-Schule Flyer In Bremerhaven leben seit Jahren Menschen mit unterschiedlichster Herkunft, Hautfarbe, Religion, Sprache, Ausbildung und nicht zuletzt Alter miteinander. Aus den unterschiedlichsten Gründen flüchten in den letzten Monaten Menschen aus vielen Ländern und Krisenherden dieser Welt nach Bremerhaven bzw. ziehen zu. Die Grundschulen der Seestadt nehmen diese Kinder auf. Dabei betreten sowohl die Kinder als auch die Schulen „Neuland“. Trotz vielfältiger bereits vorhandener Erfahrungen mit Integration und Inklusion unterschiedlichster Schülerinnen und Schüler fragen sich die Beteiligten, wie es unter den neuen Bedingungen am besten gelingen kann, alle Kinder gut zu fördern, zu fordern und zu integrieren. Der Grundschultag möchte ein Forum bieten, wie über spannende, kreative und lustvolle Wege der Zugang besonders zu den zugewanderten und geflüchteten Kindern und zu ihrer kulturellen Identität gelingen kann. Wir wollen und müssen es um unserer und der Kinder Willen schaffen, in diesem „Neuland“ stabile Brücken zu bauen, damit Integration gelingen kann - denn die Kinder brauchen nicht nur uns, sondern auch unsere Gesellschaft braucht zukünftig diese Menschen in unserer Mitte. Ingeborg Klapproth-Hildebrandt (LFI) & Rainer Hüls (GEW) Diens tag, 1 19:00 9.04.1 6 – 21:1 5 Uhr Eröffnung • • • • Begrüßung (Schulleitung Gorch-Fock-Schule, Bernd Winkelmann (GEW) und Ingeborg Klapproth-Hildebrandt (LFI)) Grußwort Michael Frost, Dezernent für Schule und Kultur Eröffnungsvortrag und Diskussion / Aussprache Schnittchen und Getränke Eröffnungsvortrag: Dr. phil. Karim Fereidooni: Institutionelle Diskriminierung und Rassismus – Herausforderungen für das deutsche Schulwesen In seinem Vortrag geht Karim Fereidooni einigen individuellen und institutionellen Herausforderungen des deutschen Schulwesens nach. In einem ersten Schritt wird der Status Quo der Beschulung geflüchteter Schüler_innen und die (institutionelle) Diskriminierung von Lerner_innen und Lehrer_innen „mit Migrationshintergrund“ im deutschen Schulwesen dargestellt, bevor Reformmaßnahmen des deutschen Schulwesens präsentiert werden, die dazu beitragen können, das Schulsystem gerechter und diskriminierungssensibler zu gestalten. Der Referent ist Lehrer für die Fächer Deutsch, Politik / Wirtschaft und Sozialwissenschaften am St. Ursula Gymnasium Dorsten. Zudem hat er am Institut für Bildungswissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg über „Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Lehrkräften‚ mit Migrationshintergrund‘ im deutschen Schulwesen“ promoviert. Aktuell ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule Magdeburg-Stendal und an der Universität zu Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung, Politische Bildung, Diversity Studies und Bullying. 04.16 , 20. twoch Mit 5 Uhr – 16:1 10:00 Workshops • Gemeinsamer Anfang in der Mensa (10:00 Uhr) • Beginn der Workshops (10:15 Uhr) • Mittagspause von 13:00 – 14:00 Uhr: • Mittagsessen wird in der Mensa nach Voranmeldung angeboten: Essen 1: Lachsfilet mit Gemüse, Reis und Senf-Buttersoße (7,20 €) Essen 2: Hähnchenfilet in Kräutermantel mit Gemüse, Pommes Dauphine und Jus (6,20 €) Essen 3: Sojageschnetzeltes mit toskanischem Gemüseragout, Polenta-Rauten u. Rahmsoße (3,00 €) Dessert: Tartufo Classico (1,40 €) • Ausstellung: Büchertische vom Finken-Verlag, Spectra-Verlag, Grundschulverband und der Stadtbibliothek • Fortsetzung der Workshops / Beginn der Kurzworkshops (14:00 Uhr) • Gemeinsamer Abschluss: 16:00 – 16:15 Uhr Marti n Küh n Traum apäda WS 1 gogisc hes In stitut 10:15 Nordd eutsch land – 16:0 0 Uhr Traumatisierte Schüler_innen im schulischen Alltag Die Traumapädagogik hat sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen neuen Fachdisziplin entwickelt. Ausgangspunkt war die Erkenntnis zur Bedeutung der Psychotraumatologie auch in pädagogischen Prozessen. Somit stellt die Traumapädagogik heute eine wichtige Ergänzung zur medizinischen und therapeutischen Versorgung traumatisierter Kinder und Jugendlicher dar. Entsprechende Erkenntnisse sind auch für das schulische Praxisfeld von erheblicher Bedeutung, da traumabedingte Faktoren viel zu oft zu einem Ausschluss von Bildungsprozessen führen. Dieses Seminar zu Grundlagen der Traumapädagogik • weckt Verständnis für die besondere Entwicklung eines Kindes unter traumatischen Bedingungen, • dient der (Wieder-)Herstellung eigener Handlungskompetenzen, • kann zu einem wirkungsvollen pädagogischen Umgang in der Schule mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen befähigen, • ermöglicht die Selbstreflexion der persönlichen Risiken und Ressourcen, um Überforderungssituationen selbstschützend und wirksam begegnen zu können. WS 2 erger b e Hoh k u a r F gin o pädag usik Freie M 0 Uhr – 16:0 10:15 Musik zieht immer! In dieser Fortbildung werden wir hören, sprechen und reimen, rhythmisch sprechen, gehen und tanzen und jede Menge schwungvolle Lieder aus aller Welt singen. Lieder mit viel Text, Lieder mit wenig Text, Lieder mit Bewegung und Lieder mit Phantasiesprache. Alles schwungvoll und leicht, und mit einfachen rhythmischen Begleitpattern. Alle Spielformen können direkt in der praktischen Arbeit in Schule und Kita umgesetzt werden. Hinweis: Bitte bequeme Kleidung und, falls vorhanden, auch Instrumente mitbringen. Sonja Spöde freie In terkult urelle WS 3 Traine r in & Virg inie K 10:15 ampc he Leh rerin - 16:0 0 Uhr Interkulturelle Kommunikation für Lehrende Lehrende haben zunehmend Kontakt mit Menschen verschiedener Kulturkreise, sowohl mit Schüler_innen als auch deren Eltern. Diese Vielfalt bietet Chancen, sie kann aber auch eine Quelle für Missverständnisse auf beiden Seiten sein. Lehrende müssen also auch ein Bewusstsein für diese möglichen Unterschiede haben und Kenntnisse besitzen, wie wir Menschen aus anderen Kulturkreisen wertschätzend und sensibel begegnen. Diese Fortbildung soll die Teilnehmenden in ihrer täglichen Arbeit unterstützen und neue Möglichkeiten im Umgang mit verschiedenen Wertesystemen aufzeigen. Inhaltlich werden vier Themen im Vordergrund stehen: • Reflexion der eigenen kulturellen Prägung • Vermittlung von interkulturellen Methoden zum Umgang mit unter schiedlichen Regeln, Werten und Einstellungen • Praxisnahes Handwerkszeug, um das gewonnene Wissen im eigenen Arbeitskontext einzusetzen • Reflexion eigener Erfahrungen und Entwicklung von Lösungsstrategien für zukünftiges Handeln. Methodisch werden die Inhalte in einem Mix aus interaktiven Übungen, der Arbeit an Fallbeispielen und kurzen, informativen Inputs vermittelt. WS 4 gin ädago Kunstp ieder Ute W 5 Uhr – 16:1 10:00 KINDER – KUNST – DIALOGE Zu früher Sprachbildung in Kunstprojekten mit Kindern aus Familien mit Flucht- und Migrationserfahrung Ästhetische Gestaltungsprozesse bieten die Chance, Kinder in ihrer Identitätsbildung zu unterstützen, ihre sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern, Sprachbarrieren und kulturelle Grenzen zu überwinden. Sie können anders sehen lernen, neue Entdeckungen und Erfahrungen über sich und die Welt machen. In Kunstprojekten bieten sich den Kindern eben diese Möglichkeiten mit den Mitteln der Kunst über die Grenzen ihrer sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten hinauszugehen und in Interaktion mit anderen zu treten. Projektbeispiele aus der Praxis zeigen exemplarisch den Weg von der Ideenfindung bis zum Projektabschluss und den darin enthaltenen Sprachbildungspotenzialen auf. Im praktischen Workshopteil: „Kopf hoch - Ideenwerkstatt zum Projektthema: Porträts vom Ich zum Du zum Wir“ können verschiedene Materialien, Techniken, Werkzeuge themenorientiert mit kunstgeschichtlichem Hintergrundblick erprobt und weiterentwickelt werden. Klara Strod m eyer & Charlo tte vo WS 5 n Blom berg 10:15 Theate rpäda gogin nen - 16:0 0 Uhr Grundlagen des Theaterspielens mit GrundSchüler_innen zum Themenschwerpunkt Fluchterfahrung, Flucht und Migration. In diesem theaterpädagogischen Workshop werden wir gemeinsam Grundlagen des Theaterspielens mit GrundSchüler_innen erproben und das Anleiten im theaterpädagogischen Kontext reflektieren. Thematischer Schwerpunkt wird dabei der künstlerisch-pädagogische Umgang mit Flucht und Fluchterfahrung sein: Wie kann ich spielerisch mit biographischen Hintergründen einzelner umgehen? Wie können wir trotz Sprachbarrieren und Kommunikationsherausforderungen ins Spielen und Geschichten erfinden kommen? Welche Möglichkeiten bietet das Theater sich den Themen künstlerisch zu nähern? Wie kann das Spielen vor anderen und das Auseinandersetzen mit Ideen frei und mit Freude erlebt werden? Neben den Fragen nach einer Thematisierung und dem Umsetzen von Theaterspielen mit GrundSchüler_innen wird es auch um die Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmung und Beobachtung gehen. WS 6 TALISA eller ( K n i l Ay g) -Verla buch Kinder 0 Uhr – 16:0 10:15 Sprachförderung durch mehrsprachige Bilderbücher Für was brauchen wir Muttersprache? Warum müssen die Muttersprachen der Kinder respektiert und einbezogen werden? Das Anliegen des Workshops ist es, mit mehrsprachigen Bilderbüchern einen konkreten Beitrag zur Integration über den Spracherwerb zu leisten. Das Interesse an der deutschen Sprache gilt es - auch bei den Eltern frühzeitig zu wecken. Das kann nach der Überzeugung der Referentin am besten gelingen, wenn die kulturelle Identität und vorhandene Kompetenzen der Eltern in den Bildungsprozess integriert werden. Im Rahmen des Workshops werden Interesse an Sprachen und Freude am Umgang mit ihnen anhand praktischer Beispiele in mehrsprachigen Bilderbüchern vorgestellt und erarbeitet. Dr. Bo WS 7a 7a) 10 ra Aks :30 – 1 en Deu 2:30 U hr + 7 tsches Auswa b) 14: +b ndere rhaus 00 – 1 6:00 U hr Angst in Neugierde verwandeln - Das Forum „Migration“ am Deutschen Auswandererhaus Fragen zu Migration, Integration und kultureller Vielfalt rücken immer stärker in das öffentliche Bewusstsein. Auch die aktuelle Flüchtlingssituation, in der viele Menschen aus anderen Kulturen bei uns Zuflucht suchen, zeigt, wie wichtig eine Auseinandersetzung mit dem Thema Migration in Grundschulen ist. Das Forum Migration, eine museumspädagogische Einrichtung am Deutschen Auswandererhaus, bietet einen Workshop zu den didaktischen Angeboten des Museums an. Im Fokus dieser Angebote steht die zielgruppengerechte und lebensweltbezogene Vermittlung zentraler Inhalte zu Migrationsprozessen: • Warum verlassen Menschen ihre Heimat? • Wie sind die Reisebedingungen oder wie sieht das Ankommen in der neuen Heimat aus? Die TeilnehmerInnen sind dazu eingeladen, die Angebote selbst auszuprobieren, um zu erfahren, was genau Schüler_innen zum Beispiel bei einer Führung erwartet und welche Kompetenzen gefördert werden. Hinweis: Dieser Workshop findet im Deutschen Auswandererhaus statt! WS 8 aven - May Ulrike hie S Sop ddi B Bouha erh , Brem Scholl 0 Uhr 13:0 0:15 – 1 Angekommen – und nun? In diesem Workshop werden wir uns mit den Rahmenbedingungen beschäftigen, die Lebensumstände von geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Familien prägen. Gemeinsam entwickeln wir anschließend Lösungen zu der Frage: Wie können wir die Familien dabei unterstützen, in dieser Gesellschaft Perspektiven zu entwickeln und ihr „neues Leben“ zu gestalten? Dazu werden auch die bestehenden Unterstützungs- und Beratungsangebote vor Ort vorgestellt. Bettin a Ach WS 9 enbac h GS Kle 14:00 ine Kie lstraße - 16:0 0 Uhr Elternarbeit an der Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund Heterogenität ist gesellschaftliche Realität. Die Vielfalt an Sprachen, an Kulturen, an Begabungen, die sich an der Grundschule Kleine Kielstraße im Dortmunder Norden finden lässt, wird leider oft ausschließlich durch die „Problembrille“ und weniger unter dem Aspekt der Chance auf Bereicherung betrachtet. Dieser Workshop soll den Teilnehmern einen Einblick in die Arbeit an der Grundschule Kleine Kielstraße geben, die die Vielfalt und Individualität ihrer Schüler als Chance und Bereicherung der Schule und des Unterrichts sehen. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf allgemeinen Hintergründen und Konzepten der Grundschule. Im Mittelpunkt steht bei diesem Workshop die professionelle Elternarbeit. Die Teilnehmer sollen einen Einblick bekommen, wie an der Grundschule Kleine Kielstraße die Eltern, als ihr wichtigster Kooperationspartner, aktiv eingebunden werden. Der nd ula e N m Fil 16 im .04.20 Mi, 13 n erhave Brem otion Cinem 5 Uhr - 19:1 17:00 Hinweis: Der Film Neuland (VA 300) Schon vor der Flüchtlingswelle hat die Regisseurin Anna Thommen diesen einfühlsamen Dokumentarfilm gedreht, in dem sie junge MigrantInnen mit ihrem Lehrer über zwei Jahre ihrer Schulzeit begleitet. Die Jugendlichen erzählen sowohl von traumatischen Erfahrungen in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht als auch von ihren Zukunftsträumen auf ein besseres Leben in der Schweiz. Die Auseinandersetzung mit diesem Film verspricht einen Perspektivwechsel auf die Menschen, die in unserer Stadt „Neuland" betreten. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es die Möglichkeit, an einem anderen Ort den Film zu diskutieren. Der Film ist der Auftakt der gleichnamigen Grundschultage 2016 am 19. / 20.4. und wird in Kooperation mit der GEW und dem Kommunalen Kino gezeigt. VeranstalterInnen: Ingeborg Klapproth-Hildebrandt, Bernd Glawatty und Peer Jaschinski Anmeldeschluss: 30.03.2016 Anmeldebogen Anmeldung mit diesem Anmeldebogen an das LFI (Fax 3913623 oder Mail an [email protected]) Anmeldeschluss: 13. April 2016 Name, Vorname: E-Mail-Adresse: Schule / Kita: Sichtvermerk SL / KL: Workshop (Erstwahl): Workshop (Zweitwahl): Eröffnungsvortrag: [ ] Ja [ ] Nein Mittagessen: [ ] E1 [ ] E2 [ ] E3 [ ] Dessert [ ]kein Essen Grundschulverband Programm erstellt mit freundlicher Unterstützung von der BSDGG, Jan-Niklas Oetting, Leya Zierahn und Julia Tiedemann
© Copyright 2024 ExpyDoc