Reiselustig in die Urlaubssaison 2016

Reiselustig in die Urlaubssaison 2016
Deutschland bleibt beliebtestes Ferienziel, 87 Milliarden Euro Ausgaben
Für 2016 zeigen sich die Deutschen schon zum Jahresanfang reiselustig. Rund 70% der Bevölkerung ab 14 Jahren, das sind mehr als 48 Millionen Personen, planen wenigstens eine Urlaubsreise in diesem Jahr. 59 % haben feste Urlaubspläne, weitere 11 % wollen wahrscheinlich verreisen. Gegenüber 2015 gibt es keinen Rückgang bei den Reiseabsichten. Nur 12% gaben bei der
Befragung an, sicher keine Urlaubsreise 2016 zu machen. Diese Ergebnisse der jährlichen Untersuchung „Reiseanalyse“ (RA) wurden am Mittwoch (9. März 2016) auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) präsentiert. „Die Ferienlaune lassen sich die Deutschen also nicht vermiesen“, so Prof. Martin Lohmann, der die RA wissenschaftlich begleitet.
Im Jahr 2015 wurden über 69,1 Millionen Urlaubsreisen (fünf Tage und länger) und 77,1 Millionen
Kurzurlaubsreisen (zwei bis vier Tage Dauer) durchgeführt. Dabei gaben die Reisenden insgesamt rund 87 Milliarden Euro aus.
42% der Urlaubsreisen 2015 wurden bei Reiseveranstaltern gebucht, das Reisebüro blieb mit
32% die wichtigste Buchungsstelle. Das Internet gewinnt als Informations- und Buchungsweg
allerdings eine immer größere Bedeutung. Die Hitparade der Urlaubsreiseziele wird vom Inland
angeführt (29%, 20 Mio. Urlaubsreisen), die meisten zieht es hier in die Berge oder an die Küsten. Es folgen die Auslandsziele Spanien (13%, 9,1 Mio.), Italien (8%, 5,7 Mio.), Türkei (7%, 5
Mio.) und Österreich (5%, 3,6 Mio.).
Vor dem Hintergrund der Terroranschläge in der Türkei werden für 2016 Nachfrageverschiebungen bei den Zielen besonders im Mittelmeertourismus erwartet. So ist das Interesse an Spanien,
Italien und Griechenland, aber auch an Österreich gewachsen. Guido Wiegand, Managing Direktor bei Studiosus und Vorsitzender des Vorstands der FUR macht die Dynamik deutlich: „Das
Potenzial für die Türkei ging unmittelbar nach dem Anschlag im Januar um etwa 30% zurück“.
Nach den ersten Analysen der Forscher interessieren sich aber weiterhin 26% der Deutschen für
einen Urlaub in der Türkei, darin sind 7% (etwa 5 Mio.), die eine solche Reise ziemlich sicher
planen. Trotz der Anschläge in Istanbul bricht die Nachfrage nach einem Urlaub in der Türkei
nicht völlig zusammen.
Ein nennenswerter Teil der Urlaubsnachfrage (9%; 6 Millionen Reisen) stammt von in Deutschland lebenden Ausländern. Von ihnen haben 87% Urlaubsreisen in 2015 gemacht, der Wert liegt
deutlich über dem der Deutschen (76%). Viele von ihnen wählen ihr Herkunftsland als Urlaubsziel, aber oft reisen die ausländischen Mitbürger auch in klassische Ferienziele, etwa nach
Deutschland (bei 9% ihrer Urlaubsreisen) oder nach Spanien (8%).
„Insgesamt erwarten wir für 2016 wieder ein starkes Jahr für den Urlaubstourismus“, so fasst Rolf
Schrader, Geschäftsführer der FUR, die Aussichten zusammen. Dabei ist mit steigenden Umsätzen zu rechnen: 29% der Befragten wollen in diesem Jahr mehr Geld für Reisen aufwenden als
2015, nur 16% planen geringere Ausgaben.
Diese Unterlage ist durch die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) für die ITB 2016 erarbeitet worden. Die FUR
ist der Träger der jährlichen Reiseanalyse (RA) [Vorstandsvorsitzender: Guido Wiegand; Geschäftsführer: Rolf Schrader]. Die
Erhebungen für die Reiseanalyse wurden von Ipsos, Hamburg/Mölln, als persönliche Interviews im Januar und Februar 2016
durchgeführt. Befragt wurden 7.712 Personen repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahre. Ergänzend wurden im Mai und Nov. 2015 5.000 online-Interviews durchgeführt. Mit der Organisation des Projektes und der Analyse
der Daten wurde das NIT, Institut für Tourismusforschung, in Kiel betraut.
Mehr Informationen unter www.reiseanalyse.de.
FUR e.V., Fleethörn 23; D-24103 Kiel
FUR
Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.